Berlin: Jobcenter-Aktion in der Storkower Str

baerbel koldinger 06.03.2009 13:54 Themen: Soziale Kämpfe
Die Aktions-AG des Bündnisses der Demo „Wir zahlen nicht für Eure Krise!“ am 28.03. und des Mayday-Bündnisses veranstalteten heute eine Aktion vor dem Jobcenter in der Storkower Str. in Berlin-Prenzlauer Berg. Ab 10:00Uhr wurde vor dem Jobcenter ein solidarischer Begleitschutz/ Beistand, eine Meckerecke, Sozialberatung und vieles mehr angeboten.
„Ich bin ein Mensch, ich lasse mich nicht verleihen“, äußerte eine Frau an der Meckerecke, wo die Leute, die aus dem Jobcenter kamen, ihre Erfahrungen - speziell 'Was passt dir gar nicht...' - mit den FallmangerInnen und/ oder Schikanen äußern und niederschreiben konnten. Diese wurden dann auf einer Wäscheleine auf gehangen, sodass sichtbar wurde, dass es nicht nur Einzelfälle sind, sondern vielen Menschen so geht. Die Meckerecke regte viele Leute an stehen zubleiben, sich die Zitate durchzulesen und miteinander zureden.

Auch konnte ein solidarischer Begleitschutz in zwei Fällen vor Ort gleich in Anspruch genommen. Denn Ziel der Aktion war es, darauf hinzuweisen, dass es in vielen Fällen sinnvoll ist eine weitere Person auf dem Weg zum Amt und im Amt selber dabei zuhaben. Nicht nur als seelische Unterstzung. Nein, vielmehr als Zeuge oder im Falle des Falles als Deeskalationsvehikel, sowohl dem FallmangerIn gegenüber, aber auch der Person gegenüber, die zum Amt geht (natürlich immer im Interesse der Erwerbslosen-Person). Denn ein Ausraster gegenüber eines/r FallmangerIn kann unter Umständen Folgen für weitere Anträge haben. Jedenfalls ist ein Begeleitschutz auch rechtlich abgesichert (in der Juristensprache heißt dies Beistand). Zu beachten ist, dass jede Äußerung der begleitenden Person so gewertet wird, als wenn sie die Person sagen würde, die zum Amt muss. Aber generell gilt: Keiner muss allein zum Amt!

Ansonsten gab es vor Ort noch Kaffee, Kuchen, Musik, AKtionstheater und natürlich auch einige Redebeiträge. So unter anderem vom Erwerbslosen Forum Berlin, der FAU-Berlin, der Gruppe Soziale Kämpfe über die Demo „Wir zahlen nicht für Eure Krise“ am 28.03., der ALSO, sowie noch viel mehr. Insgesamt eine schöne Aktion, die viel öfters in der Form stattfinden sollte. Als die Sonne raus kam, machte das Diskutieren auch gleich noch viel mehr Spass und die Resonanz hat gezeigt, dass es einfach notwendig ist, dass es eine Erwerbslosenbewegung hier gibt. Ob dies passiert bleibt offen.

Weitere Infos:
 http://www.kapitalismuskrise.org
 http://berlin.euromayday.org
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Ergänzungen

Antikapitalistischer Block am 28.3. in Berlin

reflAction 06.03.2009 - 15:29
Aufrufende Gruppen:
Antifaschistische Linke Berlin (ALB)
Antifaschistische Initiative Reinickendorf
Antifa Prenzlauer Berg
AG Soziale Kämpfe Karlsruhe
Avanti – Projekt undogmatische Linke
Fels – Für eine linke Strömung
Gruppe Arbeitermacht
Gruppe Soziale Kämpfe (GSK)
Internationale KommunistInnen
Interventionistische Linke (IL)
Revolution - unabhängiger Jugendverband

Aufruf:  http://www.kapitalismuskrise.org/aufruf-antikapitalistischer-block/

kleines video zur Aktion

kanalB 06.03.2009 - 17:00

Neuberechnung ALG II

name 06.03.2009 - 17:26
Hier in dem Text wird das ALG II neu berechnet (1821 Euro) und es werden Möglichkeiten gezeigt dagegen vorzugehen. Die im Text angewandte Argumentation kann ebenso auf das bedingungslose Grundeinkommen angewendet werden:  http://sozialearbeit2punkt0.de.vu

Euromayday unterstützt demo am 28.3,.

klara 10.03.2009 - 01:36
Mayday ist nicht nur einmal im Jahr!

„Wir zahlen nicht für Eure Krise.“

Das Berliner Maydaybündnis beteiligt sich an der Demonstration "Wir zahlen nicht für eure Krise – Für eine solidarische Gesellschaft“ zu der ein Bündnis von GewerkschafterInnen und sozialen Gruppen am 28. März nach Berlin und Frankfurt/Main aufruft.

Wir werden als Maydaybündnis im Rahmen des auf der Berliner Demonstration geplanten antikapitalistischen Blockes deutlich machen, dass wir keine Appelle an den Staat und keine Hoffnungen in die politischen Parteien setzen .
Vielmehr wollen wir uns als Lohnabhängige, Studierende, SchülerInnen, Erwerbslose, Prekarisierte mit oder ohne Hartz IV gemeinsam organisieren.
Zum vierten Mal wird es in diesem Jahr am 1. Mai in Berlin die Mayday-Parade geben, auf der wir den vielfältigen Widerstand sichtbar machen werden.
Unsere Wut über die Zumutungen des kapitalistischen Alltags und unsere Suche nach einem (Arbeiten und) Leben jenseits von kapitalistischen Verwertungsbedingungen beschränkt sich nicht auf einen Tag, deshalb beteiligen wir uns an der Demo am 28.März.
Mit der Mayday-Parade am 1.Mai und weiteren Aktionen im Vorfeld setzen wir unseren Protest fort und hoffen, dass sich viele Menschen kraftvoll und kreativ beteiligen werden.
Ob an unserem Arbeitsplatz, am Jobcenter, in der Uni, in der Schule oder im Stadtteil, wir wollen Widerstand gegen die Abwälzung der Folgen der kapitalistischen Krise auf uns leisten, die für uns nicht erst mit dem Börsen-und Bankencrash im letzten Herbst begonnen hat.

Der genaue Ort und für die diesjährige Mayday-Parade in Berlin wird in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.

Mit freundlichen Grüßen
Hannah Schuster
Berliner Mayday-Bündnis
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Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 4 Kommentare an

Rf — AK-AL

Na da wirds mir klar — Böser Mensch

... — Gramsci

gute aktion! — egal