"Event-Wochenende" im NPD-Zentrum in Leipzig
Geschichtsrevisionismus und antiamerikanische Hetze mit NPD-Landtagsfraktionsmitarbeiter Olaf Rose und ein Rechtsrockkonzert mit Protagonisten von "Sleipnir" und "Frontalkraft" - die Leipziger Nazisszene gab sich am vergangenen Wochenende abwechselungsreich. AntifaschistInnen protestierten am Sonntagabend.
Am 21. und 22.2.2009 fanden im NPD-Zentrum in der Odermannstraße zwei Veranstaltungen mit mehr als fragwürdigen Gästen statt.
Mit einem Vortag mit dem der „neuen Rechten“ zuzuordnenden NPD-Landtagsfraktionsmitarbeiter Olaf Rose sollten wohlmöglich die an inhaltlicher Fundierung des geschichtsrevisionistischen Weltbildes interessierten Rechten angesprochen werden, während am Sonntagabend Protagonisten von einschlägigen Rechtsrock-Bands aufgeboten wurden. Im Rahmen eines Konzertes sollen der Frontmann der Band „Sleipnir“ sowie ein Akteur der Band „Frontalkraft im Zentrum in der Odermannstraße aufgetreten sein. „Sleipnir“ ist gern gesehener Gast bei NPD-Veranstaltungen und pflegt Kontakte zum in Deutschland verbotenen Netzwerk „Blood and Honour“ und zu militanten Freien Kameradschaften, „Frontalkraft“ war unter anderem auf der so genannten „Schulhof-CD“ der „Freien Kräfte“ vertreten.
Rechtsrock-Konzerte sind ein zentraler Bestandteil der Nazi-Rekrutierungsarbeit. Mit dem sonntäglichen Konzert gab die Leipziger NPD offensichtlich ihrem Nachwuchs, der sich hauptsächlich aus dem militanten „Freie Kräfte“-Netzwerk rekrutiert, ein Terrain für ihre „nationale Jugendarbeit“. In Leipzig scheint die Partei keinerlei Berührungsängste mit der offensiv holocaustleugend, rassistisch und antisemitisch auftretenden Gruppierung zu haben.
Immerhin 70 Menschen fanden sich am Sonntag, 22.2.2009 spontan in Lindenau zusammen, um wiederum zu zeigen, dass Nazis und deren Veranstaltungen nicht erwünscht sind. Trotzdem zu wenig für eine Stadt, in der die Nazis lange Zeit - vor allem auch wegen der Stärke der antifaschistischen Linken – strukturell schwach aufgestellt waren.
In den drei Monaten seiner Existenz sind von dem NPD-Zentrum in Lindenau, das nach Eigenangaben das Abgeordnetenbüro von Winfried Petzold sowie die Leipziger NPD-Kreisgeschäftsstelle beherbergt, Drohungen und Gewalt gegen Nachbarn, Antifaschisten und die Polizei ausgegangen. Das Zentrum dient darüber hinaus als Wahlkampfzentrale. Anfang Februar hat die Leipziger NPD nach Eigenangaben Kandidaten für die Kommunal- und Landtagswahlen augestellte.
Gleichwohl das Zentrum eine wichtige Schaltstelle nazistischer Aktivitäten darstellt, wäre es falsch sich allein darauf zu fokussieren. Auch im Osten der Stadt kam es in jüngster Zeit vermehrt zu Angriffen auf ein alternatives Projekt und zur Verfolgung von alternativen Menschen durch Nazis. Nicht zuletzt im „Szene-Stadtteil“ Connewitz wurden wiederholt die Scheiben linker Locations eingeworfen. Und: es kann keineswegs nur um organisierte bzw. ideologisch gefestigte Nazis gehen. Wie die Beratungsstellen für Opfer rechter Gewalt in Sachsen jüngst in ihrer Jahresstatistik 2008 bescheinigten, sind insbesondere MigrantInnen in hohem Maße von Alltagsrassismus betroffen. Die deutschen Behörden und die Medien spielen hierbei eine tragende Rolle.
http://www.chronikle.org
Mit einem Vortag mit dem der „neuen Rechten“ zuzuordnenden NPD-Landtagsfraktionsmitarbeiter Olaf Rose sollten wohlmöglich die an inhaltlicher Fundierung des geschichtsrevisionistischen Weltbildes interessierten Rechten angesprochen werden, während am Sonntagabend Protagonisten von einschlägigen Rechtsrock-Bands aufgeboten wurden. Im Rahmen eines Konzertes sollen der Frontmann der Band „Sleipnir“ sowie ein Akteur der Band „Frontalkraft im Zentrum in der Odermannstraße aufgetreten sein. „Sleipnir“ ist gern gesehener Gast bei NPD-Veranstaltungen und pflegt Kontakte zum in Deutschland verbotenen Netzwerk „Blood and Honour“ und zu militanten Freien Kameradschaften, „Frontalkraft“ war unter anderem auf der so genannten „Schulhof-CD“ der „Freien Kräfte“ vertreten.
Rechtsrock-Konzerte sind ein zentraler Bestandteil der Nazi-Rekrutierungsarbeit. Mit dem sonntäglichen Konzert gab die Leipziger NPD offensichtlich ihrem Nachwuchs, der sich hauptsächlich aus dem militanten „Freie Kräfte“-Netzwerk rekrutiert, ein Terrain für ihre „nationale Jugendarbeit“. In Leipzig scheint die Partei keinerlei Berührungsängste mit der offensiv holocaustleugend, rassistisch und antisemitisch auftretenden Gruppierung zu haben.
Immerhin 70 Menschen fanden sich am Sonntag, 22.2.2009 spontan in Lindenau zusammen, um wiederum zu zeigen, dass Nazis und deren Veranstaltungen nicht erwünscht sind. Trotzdem zu wenig für eine Stadt, in der die Nazis lange Zeit - vor allem auch wegen der Stärke der antifaschistischen Linken – strukturell schwach aufgestellt waren.
In den drei Monaten seiner Existenz sind von dem NPD-Zentrum in Lindenau, das nach Eigenangaben das Abgeordnetenbüro von Winfried Petzold sowie die Leipziger NPD-Kreisgeschäftsstelle beherbergt, Drohungen und Gewalt gegen Nachbarn, Antifaschisten und die Polizei ausgegangen. Das Zentrum dient darüber hinaus als Wahlkampfzentrale. Anfang Februar hat die Leipziger NPD nach Eigenangaben Kandidaten für die Kommunal- und Landtagswahlen augestellte.
Gleichwohl das Zentrum eine wichtige Schaltstelle nazistischer Aktivitäten darstellt, wäre es falsch sich allein darauf zu fokussieren. Auch im Osten der Stadt kam es in jüngster Zeit vermehrt zu Angriffen auf ein alternatives Projekt und zur Verfolgung von alternativen Menschen durch Nazis. Nicht zuletzt im „Szene-Stadtteil“ Connewitz wurden wiederholt die Scheiben linker Locations eingeworfen. Und: es kann keineswegs nur um organisierte bzw. ideologisch gefestigte Nazis gehen. Wie die Beratungsstellen für Opfer rechter Gewalt in Sachsen jüngst in ihrer Jahresstatistik 2008 bescheinigten, sind insbesondere MigrantInnen in hohem Maße von Alltagsrassismus betroffen. Die deutschen Behörden und die Medien spielen hierbei eine tragende Rolle.
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Ergänzungen
gestern abend
Fragen
komisch
ich war mit nem Kumpel während der gesamten Demonstration mit dem Auto rundum das Zentrum in der Odermannstraße unterwegs...Ca. zwischen 20Uhr und 20.15Uhr fuhren wir gerade auf der Lützner Straße (Straßenbahnlinie 8 und 15) in Richtung Zentrum auf Höhe Henriettenstraße als uns ein großer LVB-Linienbus mit der Aufschrift Schienenersatzverkehr mit fast ausnahmslos jungen Leuten entgegen kam...das kam mir in der Hinsicht mysteriös vor, da an gleicher Stelle den ganzen Abend Bahnen gefahren sind...andererseits könnte die Straßenbahn auch vom Demonstrationsgeschehen aufgehalten worden sein...aufgrund der in großer Zahl auftretenden Herren in grün konnten wir leider nicht sofort wenden und der Sache nachgehen...würde mich trotzdem mal blendend interessieren ob jemand auch diese Situation beobachtet hat!...wäre mal wieder ein Armutsszeugnis der Leipziger Verkehrsbetriebe und somit auch der Staat!
Aufregung um V-Leute
Artikel auf: http://www.zeit.de/online/2009/09/NPD-Verbot-Verfassungsschutz-Koerting
Jena: Braunes Haus wurde auf Waffen überprüft
Bewährungsstrafen nach Überfall in Mügeln
Weiterlesen: http://www.mdr.de/sachsen/leipzig/6158604.html
Nazi-Überfall in Thüringen
Ganzer Artikel: http://npd-blog.info/2009/02/25/erneut-neonazi-uberfall-in-thuringen/
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
ich stimme zu!!!
Strassensperre
Die LVB hat einen Schienenersatzverkehr eingerichtet, weil die Odermannstrasse von Team Green gesperrt wurde.
Die Frage ist doch nicht, ob noch was passiert sei, so wünschenswert das auch wäre, sondern was der NPD bzw. Nazimobilisierung in Leipzig den Boden unter den Füßen entziehen könnte.
@ Joli
Vielleicht n paar weniger "Infoveranstaltungen" im ConneIsland oder B12 und dafür mehr aktive Arbeit? Mittlerweile muss ein mensch ja Leipzig verlassen um mal wieder auf eine Demo zu kommen.
Is ja auch scheisze wenn mensch nix hat wo gegen er Demonstrieren kann (NPD-Zentrum, immer noch offenes Tonsberg, ständige Nazi übergriffe, LOKfascho-hools). Perfektes Leipzig :)
Wurde hier ja gerne mal ne Demo in LE ankündigen aber mir bleibt nur zu sagen:
Kommt am 1.Mai nach Hannover!
anti und so
Und dass es Bedrohungen gegen die Polizei gibt ist doch auch schnickschnack... drauf geschissen, wen interressieren denn die scheiss Bullen?
Und es stimmt, ich war dabei als am 1.Mai 2006 in Leipzig 12.000 Menschen gegen Nazis demonstriert haben.
Und wie auch am 3.Oktober 2006 Worch nen Stein abbekommen hat und ein Desaster erlebte...
In Leipzig gab es, solang ich die Szene da kenne eine angenehme Militanz der Antifa-Leute.
Ich mein es ist immernoch schön zu sehen dass vorm Werk2 stehende Autos mit der Aufschrift "Todesstrafe für Kinderschänder" nach ner halben Stunde entglast sind, und sich schnell Leute zusammenrotten, aber sobald sich etwas ausserhalb von Connewitz abspielt, wird es lahm in letzter Zeit... Ich hoffe auch dass es bald wieder aufwärts geht... das Potential ist doch da!
Aber vielleicht könnten ja auch selbsternannte Antifa-Hochburgen wie das ConneIsland damit anfangen und damit aufhören Konzerte mit scheissBands wie "Stomper98" oder überhaupt diese ganzen Grauzone-Konzerte wie "Oi the meeting" zu machen, damit holt man nämlich noch das ganze Nazigesindel nach Connewitz - Bravo! Genauso gut machen es Etablissemants wie das Werk3 wo sich ebenfalls Leute scharen von denen man lieber nicht wissen will wo sie stehen.. da gehören Schriftzüge von Bands wie "Contemned 84","Perkele" oder "Kampfzone" noch zu den harmloseren Sachen... soll heissen dass Connewitz in sich auch noch einiges zu tun hat...
Leipzig braucht die starke Antifa-Szene und nicht irgendwelche Pseudo-Konzerte mit noch pseudomässigeren Oi!-Mackerproleten (ich weiss, es gibt korrekte & antifaschistische Skinheads, die dürften sich hier ja nicht angesprochen fühlen).
In diesem Sinne: Kopf hoch, Faust ballen und nicht alles hinnehmen!