Fotos: "pink rabbit" gegen die Mohrenstrasse

Björn Kietzmann 13.02.2009 03:22 Themen: Antirassismus
"pink rabbit" von der Naturfreundejugend Berlin war am 12.02.2009 in Berlin-Mitte unterwegs. Unter dem Motto „Möhrchen(-strasse) statt Märchenland“ wurde die Mohrenstrasse unbenannt. Auf sämtlichen Straßen- und U-Bahnschildern malte der pinke Hase Punkte über das „o“ und vollzog so die Umbenennung.

Fotos von der Aktion findet ihr hier:
 http://www.flickr.com/photos/kietzmann/sets/72157613727633198/
Auf Flugblättern, welche AktivistInnen vor Ort verteilten heißt es:

„Die bisherige Bezeichnung der heute umgetauften Möhrenstraße ist ein Teil kolonialer Geschichte und ein Zeichen rassistischer Kontinuität im Stadtbild Berlins. Der Begriff „Mohr“ ist kein neutraler Begriff, sondern eine rassistische und abwertende Kennzeichnung von Schwarzen Menschen, die in Deutschland klar mit einem kolonialen Kontext verbunden ist.“

Flugblatt von der Aktion:
 http://www.naturfreunde-berlin.de/pink/media/downloads/Flyer_Moehre_4C.pdf

"pink rabbit"-Kampagnen-Homepage:
 http://www.pink-rabbit.org/
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Ergänzungen

Aktionen auch schon früher

M.von und zu N. 13.02.2009 - 04:02
"berlin: mohrenstr. zu möhrenstr. umbenannt" 19.04.2003
 http://de.indymedia.org/2003/04/49288.shtml

Dort die interessante Info als Ergänzung gepostet:
"Der U-Bahnhof Möhrenstraße trug bis 1986 den Namen Ernst Thälmanns. Als jedoch anläßlich des 12. Parteitages der SED und 100. Geburtstages des KPD-Führers eine Park- und Wohnanlage in Berlin Prenzlauer Berg ebenfalls nach Thälmann benannt wurde, entschied sich der Magistrat der damaligen DDR-Hauptstadt für eine Umbenennung des U-Bahnhofes in Mohrenstraße..." was aber nicht ganz richtig ist, denn: "Der Bahnhof hieß zu DDR-Zeiten natürlich nie Mohrenstraße, sondern nach der Umbenennung von Ernst-Thälmann-Platz Otto-Grotewohl-Straße. Mohrenstraße wurde er erst in der großen Umbenennungswelle nach der Wende genannt, als Otto Grotewohl (führender SPD-Vertreter bei der Vereinigung von KPD und SPD, dann DDR-Ministerpräsident) nicht mehr so opportun war." wie es etwas weiter unten heisst.

Vergleiche auch  http://de.wikipedia.org/wiki/Mohrenstraße
"Sprecher der Berliner CDU, die sich gegen eine Umbenennung stellten, bestritten, dass „Mohr“ eine rassistische Bezeichnung sei.."

falsche Etymologie

naturfeind 13.02.2009 - 22:55
Im Flugblatt wird suggeriert, "Moor" käme vom altgriechischen moros "dumm". Das stimmt nicht. "Moor" kommt von mavros, was einfach Maure hieß. Die Mauren waren ein Berbervolk im nordwestafrikanischen Königreich Mauretanien, nicht zu verwechseln mit dem heutigen Staat gleichen Namens. Bitte recherchiert besser, bevor ihr so einen Quatsch behauptet.

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Hotte 14.02.2009 - 19:23
Der Begriff Mohr ist eine seit dem Mittelalter verwendete Bezeichnung für Menschen mit dunkler Hautfarbe, zum Beispiel historisch in Bezug auf Kuschiter und Mauren oder später allgemeiner für Schwarzafrikaner.

 http://de.wikipedia.org/wiki/Mohr

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Mein Gott seid ihr albern!

xyz 14.02.2009 - 20:11
wer nichts Sinnvolles zu tun hat, kann sich ja immernoch irgendwelche angeblichen "Diskriminierungs"erscheinungen vornehmen, die ohne euer Krakeel wahrscheinlich niemandem mehr als solche aufgefallen wären. Hauptsache, man (ja "man", nicht "mensch"!) kann sich in der eigenen moralischen Überlegenheit suhlen. Ich fordere verstärkte Anstrengungen gegen "Zigeunerschnitzel" und eine Umerziehungskampagne gegen alle, die Schaum-Waffel-Gebäck mit Schokoladenüberzug noch als "Negerküsse" im Gedächtnis haben. Straßen namens "Pfaffenstieg" oder Insekten namens "Gottesanbeterin" könnten religöse Menschen diskriminieren, und Sachsen-Anhalt sollte sich (wegen der verfänglichen Abkürzung) auch mal eine Umbenennung überlegen.Das Ziel ist erst erreicht, wenn wir alle unsere "rechte" Körperhälfte ignorieren und mit fortgesetztem Nichtwaschen strafen, sowie uns permanent im Kreis drehen, natürlich links herum.
Es gibt noch viel zu tun Leute, packen wir´s an!

politics of representation

stark 15.02.2009 - 14:14
gute aktion!

"Schwarzafrikaner" ist ähnluich wie Moor eine koloniale Wortschöpfung mit der der afrikanische Kontinent künstlich in zwei Teile: die nördliche weiße und die südliche schwarze hälfte unterteilt wurde - ein Begriff der dazu diente Kolinalisierungen zu rechtefertigen und Menschen gewaltvoll Kategorien aufzudrücken.
also: informieren, nachdenken, herrschaftsfrei schreiben!

ein blick auf www.der-braune-mob.de ist da immer ne gute idee.