Anmerkung der Moderationsgruppe:
Trotz der Bitte, de.indymedia.org zum Veröffentlichen von eigenen Berichten und selbst recherchierten Reportagen zu nutzen, wurde hier ein Text aus einer anderen Quelle, ein Flugblatt, eine Presseerklärung oder eine Stellungnahme einer Gruppe reinkopiert.
Es ist nicht das Ziel von Indymedia ein umfassendes Infoportal mit Kopien möglichst vieler vermeintlich wichtiger und lesenswerter Texte anzubieten. Indymedia will eine Plattform für engagierte MedienmacherInnen und ihre eigenen Inhalte bieten. Die strategische Zweitveröffentlichung von Texten gehört nicht zu den Zielen dieses Projektes.
Bitte lest zu diesem Thema auch die Crossposting FAQ.
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Linke Zeitung hetzt gegen "Force Attack"
Eine Linke Zeitung hetzt gegen das Punkfestival Force Attack! Es gibt Probleme beim Force Attack, das ist bekannt, aber was die betreiben, ist eine Entsolidarisierung von Subkultur. Außerdem ist von der Zeitung bekannt, dass sie antideutsche Positionen vertreten und schon deshalb auf so einem Festival wie dem Force nichts zu suchen haben, geschweige denn, ohne dort gewesen zu sein, darüber solche Lügen zu verbreiten.
Es geht dem Schreiberling (Er hat auch schon gegen Mano Chao gehetzt) scheinbar nicht darum, sich die Gegebenheiten genau zu betreachten und sich ein umfassendes Bild zu machen. Es gibt mehr als randalierende usw. Punk sauf dem Festival. Wir sollten den Anspruch gegen die verteidigen und uns gegen solche Hetze wehren!
Hier der Artikel:
er steht in der Bonjour Tristesse aus Sachsen Anhalt
http://bonjourtristesse.wordpress.com
"If the kids are united
Manfred Beier
Am letzten Juliwochenende eines jeden Jahres erfasst eine seltsame Reisewelle weite Teile der Republik. Auch aus Halle starten regelmäßig ganze Heerscharen mit Irokesenhaarschnitten, Exploited-Aufnähern und an Nietengürteln hinter sich hergezogenen Bierkästen. Die sonst üblichen Szenetreffs wie der hallische Marktplatz und die an der Saale gelegene Peißnitzinsel leeren sich, der Sternburgverkauf der Supermärkte geht deutlich zurück, Tierauffangstationen haben Hochkonjunktur und selbst die Schnorrer vom Hauptbahnhof sind auf wundersame Weise verschwunden. Ihr Ziel: das Punkfestival „Force Attack“ an der Ostsee.
Das „Force Attack“ in der mecklenburgischen Provinz gilt mit seinen knapp 15.000 Besuchern als das weltweit größte Festival für Punkmusik. Das Festivalgelände – eine große Wiese nahe des Örtchens Behnkenhagen (1) – ist wohl das, was in der Linken gemeinhin als „Freiraum“ bezeichnet wird: „Ganz ohne Bullenstress, ohne Ruhestörungsanzeigen, ohne gesellschaftliche Konditionen“ könne man „alles tun und lassen“, um „fernab polizeilichen Zugriffs nahezu vollkommene Freiheit“ zu genießen (2). Geradezu euphorisch begründet ein User auf dem linken Nachrichtenportal „Indymedia“ seine Liebe zum „Force Attack“ dann auch folgerichtig damit, auf „keinem anderen Festival […] dermaßen die Sau rauslassen“ zu können.
Wer sich also als randständiger Anhänger von Punkmusik – eingefleischte Fans wissen ohnehin, was sie erwartet – nach dem Eintreffen auf dem Festivalgelände tatsächlich dafür entscheidet, dort zu bleiben (3), kann viel über die Verfasstheit einer Subkultur lernen, deren Selbstbezeichnung „Pöbel und Gesocks“ seltsamerweise darauf hindeutet, dass zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung der Szene offenbar keinerlei Differenz besteht. So gehört es in Behnkenhagen seit Jahren zum inoffiziellen Rahmenprogramm, dass sich Festivalbesucher in so genannten Müllschlachten gegenseitig mit Abfällen, darunter Bierkästen, „Flaschen, Steine und vollgepisste Dosen“, bewerfen. Wem so etwas gefällt, der soll das tun. Doch Besucher berichten außerdem, dass Zelte „aufgeschlitzt und ausgeräumt“, „komplett gestohlen“ oder angebrannt wurden. Ein Augenzeuge beschrieb weiterhin, dass „ein Zelt angezündet worden“ sei, in dem „vier Menschen drin waren und schlafen wollten“ – und die sich nur deshalb retten konnten, weil zwei der Anwesenden glücklicherweise nüchtern gewesen seien und noch nicht schliefen. Der umstehende „Rest hat sich mal ganz schnell verpisst“.
Doch auch die Betreiber des Festivals selbst gaben sich redlich Mühe, sich nicht allzu sehr von den bundesweit angereisten Punkfans zu unterscheiden: Ein offenbar betrunkener Mitarbeiter der Crew fuhr in später Nacht mit einem mehrere Tonnen schweren Radlader über ein Zelt, in dem drei Personen schliefen. Zwei von ihnen mussten mit schweren inneren Verletzungen (Lungen- und Leberquetschung bzw. -riss) auf die Intensivstation, einer lag mehrere Tage im künstlichen Koma. Der Fahrer flüchtete mitsamt seinen Kumpanen nachdem er das Zelt noch ein zweites Mal überrollt hatte und stellte sich später – offenbar erst nach seiner Ausnüchterung – selbst der Polizei. Bis dahin tobte der Meinungsmob, der „keine Zusammenarbeit mit den Bullen“ verlangte und sich lieber im Täterschützen übte, als den Behörden bei der Aufklärung dieses „tragischen Unfalls“ behilflich zu sein.
Da viele Punkfreunde ihre Notdurft ohnehin an oder in die Zelte anderer Festivalgäste verrichteten, wurde konsequenterweise mehrfach versucht, die dadurch überflüssig gewordenen Stell-WCs („Dixie-Klos“) anzuzünden, was „in einem Fall erfolgreich (war), so dass acht Toiletten den lodernden Flammen zum Opfer fielen“. Die Feuerwehr weigerte sich, die Brände zu löschen, weil sie – wie bereits in den Vorjahren geschehen – „befürchtete, mit Flaschen und Steinen von Punkern angegriffen zu werden“. Am Sonntag, dem dritten Festivaltag, loderten auf dem Gelände bereits überall Brände, die mit Zelten, Müll und was sich auf dem Gelände sonst so fand weiter angefacht wurden. Als offenbar nichts Verwertbares mehr übrig war, wurde das Fahrzeug eines Punks in Brand gesteckt. Ein Vergnügen, das scheinbar nur deshalb nicht zum Massenphänomen avancierte, weil das alternative Werfen von Campinggaskartuschen in offene Feuer wenigstens eine ordentliche Explosion versprach. Vor dieser Kulisse von „andauernd […] wie Granaten“ explodierenden Gasflaschen kam es während der Festivaltage zu dutzenden Schlägereien zwischen rivalisierenden Gruppen wie Punks, Antifas oder Skinheads. Fand sich kein Angehöriger einer gegnerischen Subkultur, schlug man sich untereinander. Ein Sanitäter war „sehr erschrocken über den Patientenrekord, den wir schon am zweiten Tag erreicht hatten“. „Ich dachte, ‚höher als letztes Jahr kann es nicht werden’, aber die Zahl der durch Gewalt verursachten Wunden nahm zu.“ Als ein Mob versuchte, den Backstagebereich zu stürmen, zerstörte er zwar die Absperrungen, konnte dann jedoch von den Mitgliedern der diesmal offenbar aufmerksamen Security gestoppt werden. Doch die kollektive Enthemmung hört bei Rudelbildungen und Massenschlägereien nicht auf. Ein offenes Geheimnis sind Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe gegen Frauen sowie homophobe Beschimpfungen. Nicht umsonst wurde ein Zelt eingerichtet, in dem sich „Opfer von Gewalt oder sexuellen Übergriffen melden und Schutz suchen konnten“. Hier gab es, wer hätte das gedacht, „viel zu tun“. Ein Besucher: „Das Thema der Vergewaltigungen möchte ich gar nicht weiter aufgreifen, dazu muss man nichts sagen.“ Soll heißen: Alle wissen Bescheid, aber „vollkommene Freiheit“ hat eben ihren Preis. Oder: Wo gehobelt wird, fallen Späne. Ein anderer Gast brachte es in seinem Resümee dann auch auf den Punkt: Das Zelt sei „sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung“. Aber: „Wir hatten wie jedes Jahr viel Spaß und kommen […] sicher wieder.“ Die Mehrheit sah das nicht so „differenziert“ und machte sich, wenn sie nicht gerade versuchte, den wohl einzigen halbwegs sicheren Bereich auf dem Gelände „einzunehmen“, über die dort ausharrenden Frauen lustig.
Diese Zeilen lesen sich nicht zufällig wie eine Kriegsberichterstattung aus einem Krisengebiet. Die Außerkraftsetzung grundlegender Regeln menschlichen Zusammenlebens, also der Verzicht darauf, die eigenen Triebe und Bedürfnisse aus Rücksicht auf eine halbwegs friedliche Koexistenz der Individuen zu unterdrücken, wird von vielen Festivalbesuchern als „Freiheit“, die man „im normalen Leben nicht ausleben“ kann, bezeichnet. Die Reaktionen auf eine fehlende Autorität, hier wohl am ehesten die staatliche, zeigt, dass es sich bei der Mehrheit der Festivalbesucher mithin um autoritäre Charaktere handelt. Selbstregulative Mechanismen, also die Einsicht, auch ohne direkte Strafandrohung einem Anderen aus „Spaß“ weder ins Zelt zu scheißen noch sein Auto anzuzünden, sind im Sinne einer gelungenen Über-Ich-Ausbildung nicht vorhanden. Die Abwesenheit von Autorität wird vielmehr als Aufforderung zum Losschlagen, zum „Sau rauslassen“ und zum Kampf „Aller gegen Alle“ verstanden. Das Bandenwesen, die hohe Anzahl von Verletzten und die stumpfe Bagatellisierung dieser Vorkommnisse geben einen Vorschein auf die Verhältnisse, nach denen sich die Mehrheit der Festivalbesucher offenbar sehnt.
Anmerkungen:
1) Im nächsten Jahr wird das Festival im 1.208 Einwohner zählenden Örtchen Kavelstorf residieren. Der Grund: Mit dem alten Platzvermieter in Behnkenhagen hatte es „Stress“ gegeben, da dieser sich darüber beschwerte, dass das Gelände mit unglaublichen Mengen Bruchglas und anderem Müll übergeben wurde. Verständlicherweise wollte er die Kosten für die Reinigung in Rechnung stellen, wofür die Festivalleitung jedoch ganz punkig keine Notwendigkeit sah.
2) Sämtliche Zitate im Text sind verschiedenen Internetseiten, auf denen über das Festival berichtet wurde, entnommen (u. a. http://de.indymedia.org, www.teamtrash.de, www.forceattack.de). Die Rechtschreibung wurde, soweit wie möglich, in die korrekte Form gebracht.
3) Nicht wenige Gäste verlassen das Gelände trotz bezahlter Tickets in kluger Vorahnung auf Kommendes so schnell wie sie gekommen sind."
Hier der Artikel:
er steht in der Bonjour Tristesse aus Sachsen Anhalt
http://bonjourtristesse.wordpress.com
"If the kids are united
Manfred Beier
Am letzten Juliwochenende eines jeden Jahres erfasst eine seltsame Reisewelle weite Teile der Republik. Auch aus Halle starten regelmäßig ganze Heerscharen mit Irokesenhaarschnitten, Exploited-Aufnähern und an Nietengürteln hinter sich hergezogenen Bierkästen. Die sonst üblichen Szenetreffs wie der hallische Marktplatz und die an der Saale gelegene Peißnitzinsel leeren sich, der Sternburgverkauf der Supermärkte geht deutlich zurück, Tierauffangstationen haben Hochkonjunktur und selbst die Schnorrer vom Hauptbahnhof sind auf wundersame Weise verschwunden. Ihr Ziel: das Punkfestival „Force Attack“ an der Ostsee.
Das „Force Attack“ in der mecklenburgischen Provinz gilt mit seinen knapp 15.000 Besuchern als das weltweit größte Festival für Punkmusik. Das Festivalgelände – eine große Wiese nahe des Örtchens Behnkenhagen (1) – ist wohl das, was in der Linken gemeinhin als „Freiraum“ bezeichnet wird: „Ganz ohne Bullenstress, ohne Ruhestörungsanzeigen, ohne gesellschaftliche Konditionen“ könne man „alles tun und lassen“, um „fernab polizeilichen Zugriffs nahezu vollkommene Freiheit“ zu genießen (2). Geradezu euphorisch begründet ein User auf dem linken Nachrichtenportal „Indymedia“ seine Liebe zum „Force Attack“ dann auch folgerichtig damit, auf „keinem anderen Festival […] dermaßen die Sau rauslassen“ zu können.
Wer sich also als randständiger Anhänger von Punkmusik – eingefleischte Fans wissen ohnehin, was sie erwartet – nach dem Eintreffen auf dem Festivalgelände tatsächlich dafür entscheidet, dort zu bleiben (3), kann viel über die Verfasstheit einer Subkultur lernen, deren Selbstbezeichnung „Pöbel und Gesocks“ seltsamerweise darauf hindeutet, dass zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung der Szene offenbar keinerlei Differenz besteht. So gehört es in Behnkenhagen seit Jahren zum inoffiziellen Rahmenprogramm, dass sich Festivalbesucher in so genannten Müllschlachten gegenseitig mit Abfällen, darunter Bierkästen, „Flaschen, Steine und vollgepisste Dosen“, bewerfen. Wem so etwas gefällt, der soll das tun. Doch Besucher berichten außerdem, dass Zelte „aufgeschlitzt und ausgeräumt“, „komplett gestohlen“ oder angebrannt wurden. Ein Augenzeuge beschrieb weiterhin, dass „ein Zelt angezündet worden“ sei, in dem „vier Menschen drin waren und schlafen wollten“ – und die sich nur deshalb retten konnten, weil zwei der Anwesenden glücklicherweise nüchtern gewesen seien und noch nicht schliefen. Der umstehende „Rest hat sich mal ganz schnell verpisst“.
Doch auch die Betreiber des Festivals selbst gaben sich redlich Mühe, sich nicht allzu sehr von den bundesweit angereisten Punkfans zu unterscheiden: Ein offenbar betrunkener Mitarbeiter der Crew fuhr in später Nacht mit einem mehrere Tonnen schweren Radlader über ein Zelt, in dem drei Personen schliefen. Zwei von ihnen mussten mit schweren inneren Verletzungen (Lungen- und Leberquetschung bzw. -riss) auf die Intensivstation, einer lag mehrere Tage im künstlichen Koma. Der Fahrer flüchtete mitsamt seinen Kumpanen nachdem er das Zelt noch ein zweites Mal überrollt hatte und stellte sich später – offenbar erst nach seiner Ausnüchterung – selbst der Polizei. Bis dahin tobte der Meinungsmob, der „keine Zusammenarbeit mit den Bullen“ verlangte und sich lieber im Täterschützen übte, als den Behörden bei der Aufklärung dieses „tragischen Unfalls“ behilflich zu sein.
Da viele Punkfreunde ihre Notdurft ohnehin an oder in die Zelte anderer Festivalgäste verrichteten, wurde konsequenterweise mehrfach versucht, die dadurch überflüssig gewordenen Stell-WCs („Dixie-Klos“) anzuzünden, was „in einem Fall erfolgreich (war), so dass acht Toiletten den lodernden Flammen zum Opfer fielen“. Die Feuerwehr weigerte sich, die Brände zu löschen, weil sie – wie bereits in den Vorjahren geschehen – „befürchtete, mit Flaschen und Steinen von Punkern angegriffen zu werden“. Am Sonntag, dem dritten Festivaltag, loderten auf dem Gelände bereits überall Brände, die mit Zelten, Müll und was sich auf dem Gelände sonst so fand weiter angefacht wurden. Als offenbar nichts Verwertbares mehr übrig war, wurde das Fahrzeug eines Punks in Brand gesteckt. Ein Vergnügen, das scheinbar nur deshalb nicht zum Massenphänomen avancierte, weil das alternative Werfen von Campinggaskartuschen in offene Feuer wenigstens eine ordentliche Explosion versprach. Vor dieser Kulisse von „andauernd […] wie Granaten“ explodierenden Gasflaschen kam es während der Festivaltage zu dutzenden Schlägereien zwischen rivalisierenden Gruppen wie Punks, Antifas oder Skinheads. Fand sich kein Angehöriger einer gegnerischen Subkultur, schlug man sich untereinander. Ein Sanitäter war „sehr erschrocken über den Patientenrekord, den wir schon am zweiten Tag erreicht hatten“. „Ich dachte, ‚höher als letztes Jahr kann es nicht werden’, aber die Zahl der durch Gewalt verursachten Wunden nahm zu.“ Als ein Mob versuchte, den Backstagebereich zu stürmen, zerstörte er zwar die Absperrungen, konnte dann jedoch von den Mitgliedern der diesmal offenbar aufmerksamen Security gestoppt werden. Doch die kollektive Enthemmung hört bei Rudelbildungen und Massenschlägereien nicht auf. Ein offenes Geheimnis sind Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe gegen Frauen sowie homophobe Beschimpfungen. Nicht umsonst wurde ein Zelt eingerichtet, in dem sich „Opfer von Gewalt oder sexuellen Übergriffen melden und Schutz suchen konnten“. Hier gab es, wer hätte das gedacht, „viel zu tun“. Ein Besucher: „Das Thema der Vergewaltigungen möchte ich gar nicht weiter aufgreifen, dazu muss man nichts sagen.“ Soll heißen: Alle wissen Bescheid, aber „vollkommene Freiheit“ hat eben ihren Preis. Oder: Wo gehobelt wird, fallen Späne. Ein anderer Gast brachte es in seinem Resümee dann auch auf den Punkt: Das Zelt sei „sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung“. Aber: „Wir hatten wie jedes Jahr viel Spaß und kommen […] sicher wieder.“ Die Mehrheit sah das nicht so „differenziert“ und machte sich, wenn sie nicht gerade versuchte, den wohl einzigen halbwegs sicheren Bereich auf dem Gelände „einzunehmen“, über die dort ausharrenden Frauen lustig.
Diese Zeilen lesen sich nicht zufällig wie eine Kriegsberichterstattung aus einem Krisengebiet. Die Außerkraftsetzung grundlegender Regeln menschlichen Zusammenlebens, also der Verzicht darauf, die eigenen Triebe und Bedürfnisse aus Rücksicht auf eine halbwegs friedliche Koexistenz der Individuen zu unterdrücken, wird von vielen Festivalbesuchern als „Freiheit“, die man „im normalen Leben nicht ausleben“ kann, bezeichnet. Die Reaktionen auf eine fehlende Autorität, hier wohl am ehesten die staatliche, zeigt, dass es sich bei der Mehrheit der Festivalbesucher mithin um autoritäre Charaktere handelt. Selbstregulative Mechanismen, also die Einsicht, auch ohne direkte Strafandrohung einem Anderen aus „Spaß“ weder ins Zelt zu scheißen noch sein Auto anzuzünden, sind im Sinne einer gelungenen Über-Ich-Ausbildung nicht vorhanden. Die Abwesenheit von Autorität wird vielmehr als Aufforderung zum Losschlagen, zum „Sau rauslassen“ und zum Kampf „Aller gegen Alle“ verstanden. Das Bandenwesen, die hohe Anzahl von Verletzten und die stumpfe Bagatellisierung dieser Vorkommnisse geben einen Vorschein auf die Verhältnisse, nach denen sich die Mehrheit der Festivalbesucher offenbar sehnt.
Anmerkungen:
1) Im nächsten Jahr wird das Festival im 1.208 Einwohner zählenden Örtchen Kavelstorf residieren. Der Grund: Mit dem alten Platzvermieter in Behnkenhagen hatte es „Stress“ gegeben, da dieser sich darüber beschwerte, dass das Gelände mit unglaublichen Mengen Bruchglas und anderem Müll übergeben wurde. Verständlicherweise wollte er die Kosten für die Reinigung in Rechnung stellen, wofür die Festivalleitung jedoch ganz punkig keine Notwendigkeit sah.
2) Sämtliche Zitate im Text sind verschiedenen Internetseiten, auf denen über das Festival berichtet wurde, entnommen (u. a. http://de.indymedia.org, www.teamtrash.de, www.forceattack.de). Die Rechtschreibung wurde, soweit wie möglich, in die korrekte Form gebracht.
3) Nicht wenige Gäste verlassen das Gelände trotz bezahlter Tickets in kluger Vorahnung auf Kommendes so schnell wie sie gekommen sind."
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Nicht nur auf Punkfestivals...
(muss ausgefüllt werden)
genau wie die geschichte das menschen im zelt fast verbrennen.
sonst sind müllschlachten , schlägerrein , diebstahl etc doch bestandteil jeder größeren veranstaltung , wenn wunderst reflektiert doch unsere gesellschaft.
text entspricht der zuständen
alles in allem denke ich das die force komplett am ende ist. sollten sich die vorfälle in diesem jahr wieder mit quote nach oben steigern, sollten sich politische punks (unpolitische sollte es nicht geben, geht denken) ans herz fassen und die bands ebenfalls zur verantwortung ziehen. gegenüber diesen bands, kann mensch auch zum boykott aufrufen. die bands sollten lieber bei emanzipierteren festivals spielen, als dieses festival rund um imre weiter zu unterstützen. ich frage mich mittlerweile auch, welche leute das risiko auf sich nehmen, um bei dem beschissenen lohn ihr leben aufs spiel zu setzen und beim force schutz zu machen?
niemensch will den besucherinnen den sommer spaß nehmen und einen der wichtigsten treffpunkte für die szene zerstören. ihr zerstört es euch selber, in dem ihr wegschaut und nicht eingreift! solidarität mit allen opfern!
Scheint zumindestens zum teil zu stimmen
http://de.indymedia.org/2008/08/224168.shtml
Keine Linke Zeitung
2. solche beiträge sind spam. interessiert niemanden, was dorfblogs schreiben.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
lol
Gleichzeitig gibt es aber auch viele nette politische Punker die sehr reflektiert sind und die man bei Aktionen gut gebrauchen kann!
Bei Polylux gab es letztens einen interessanten Beitrag zu "Punks" anlässlich dem Film Chaostage, gibts da im Archiv und bestätigt sowohl das erste als auch das zweite!
mhh
Ich besuche es seit 2006 und im großen und ganzen lief es genau so ab. Müllschlacht, Diebstahl, Feuer, Prügelein zwischen Punks, Skinheads, Antifas ect. selbst gebastelte Bomben àla Raviolidose auf'n Gasherd mitten in der Menge stellen uvm.
Und ob der Schreiberling nun antideutsch oder nicht ist spielt keine Rolle, rechtsoffene Bands dürfen dort auftreten, das Force Attack verkommt mehr und mehr, und das Publikum verblödet ebenso schnell.
Und worin besteht der eigentlich Inhalt?
Also: Raus damit, was davon stimmt nicht? Ich meine, ICH erkenne so manches Punk-/Metalfestival darin wieder.
E.
@hmm und lol
also ich fahre da wegen der bands hin und habe mit den müllschlachten nicht soviel am hut.
das den artikel ein antideutscher verzapft hat finde ich schon komisch da diese solchen veranstaltungen sonst fernbleiben und nur den eintritt zu bezahlen um hinterher rumzumeckern
ist albern.im endeffekt hat der adi(antideutscher idiot)selbst mit müll geworfen nur nicht auf dem fastival sonder in dem artikel.
das forceattak will ja auch kein adicamp sein und wem es kein spass macht soll wegbleiben.
Stimmt doch
..
hmm ...
2) das auf dem force attack schon seit geraumer zeit einiges ist argen liegt (da gab es auch an dieser stelle bereits einige artikel zu) ist nun wirklich kein geheimnis
SCHROTTPÖNK geh bahnhof...
ihr idioten
außerdem solltea sich jeder/jede Linker/linke mal fragen,ob ein festival bei denen krawallbrüder etc.auftreten und gerne rechtsoffen oi´s feiern und saufen,unterstützenswert ist...
ich würde mir für die zukunft des festivals wünschen,dass keine eindeutigen rechtsoffenen oi-bands auftreten dürfen und auch konsequent rechtsoffene skinheads des festivals verwiesen werden...
"Punk sauf dem Festival."
Punk ist
Der Artikel stimmt
Gut...
support
Richtig
Wer beim Force Attack einen politischen Anspruch sieht hat eine Vollmeise. Und die "Subkultur" entsolidarisiert sich im Handeln, selbst von jeder emanzipatorisch- politischer Strömung. Ich war von 2000- 2006 dort und es ist immer beschissener geworden.
Feiert von mir aus euer Force-Attack, aber bringt es bitte nicht mit POLITIK in Verbindung.
Pack schlägt sich, Pack vertägt sich!
@Dein Name
Deine Argumentation schlägt schon fast jene meines konservativen Elternhauses.
Was ist mit all den Ami und UK-Punk Bands, die deswegen in irgendwelchen PC-Häusern bzw. Projekten abgefeiert werden, nur weil die Texte englisch sind?
Der Werdegang von Leuten wie dir ist sicherlich vorprogrammiert. In 20 Jahren bei Anne-Will aufe Couch mit unserem konservativen Opa Campino u. Helmut Ähhh. Joschka Fischer diskutieren, während draußen wirklich alles vor die Hunde geht...
antisocial
Hetze?
Artikel stimmt doch
Mit der Zeit kann man mit den Subkulturen sehr viel Geld verdienen. Haben eigene Läden aufgemacht wie das K17 oder den Mehringhof.
Deswegen denke ich auch das es Stimmt das Punk und anderen Subkulturen als Selbstzweck teil es Systems ist.
Ihr habt euch die Freiheit erkämpft die Frisur und den Style auszuwählen.
Ansonsten Ausgebäutet auf der Arbeit oder Sonstwo werdet ihr jetzt wie alle anderen Auch.
Wird Zeit das man nicht mehr in Subkulturen denkt sondern sich den wirklichen Problemen wie Ausbäutung im Kapitalismus und ähnlichen.
Rotfront
punk...???
sangen einst die verschwundenen "Blumen am Arsch der Hölle..." aus HH, und wie wahr...
is echt schade, aber subkultur is punk schon lange nicht mehr,und diese ganzen "unpolitischen" kinder punks, sorry, es is konsum und komerz. es gibt zwar immer noch leute die politisch werden aber leider drifften die meisten dann in so eine elitäre, arogante ultra politscheiße ab. was auch nix mit punk zu tun hat.... es gibt immer noch leute die an punk glauben, und das aber schon seit fast 30 jahre tun, und alternativ leben, sich nicht ans system verkauft haben, häuser besetzen, im wagen leben, etc... aber die gehen ja nicht zum force attack... ich war mal da, und hatte spass, klar für mich is gegenseitiger respeckt und selbstkritik ein fundamentaler teil meines lebens, aber alles so kleinkarriert bürgerlich zu sehen (wenn jemand spass hat sich mit voll gepissten bierdosen zu bewerfen, sein problem)....
mein größtes problem is nicht die kritik an das festival, die beschriebenen geschenisse sind passiert und die kritik gerechtfertigt was mich stört is diese aroganz und überheblichkeit und besonders diese "völkische" sprache die gebraucht wird, erinnert mich irgendwie an an den sprachgebrauch in der NSDAP. ausserdem kommt mir der schreiber vor als ob er ja eher ein ordendlicher sauberer student, aus der gehobenen mittelklasse ist und sich auch besonders über dreckige unordendliche kiddies aufregt. mich regt einfach mehr menschliche dummheit, und als "emanzipatorisch" & "links" verkleidete kleinbürgerliche spiessigkeiten auf. und besonders diese anti-deutschen, schämen solltet ihr euch, antifaschisten wollt ihr sein.... grade wegen euch bekommen die rechten mehr und mehr unterstützung... aber selbst kritik is bei euch ja nicht zu erwarten, ihr habt ja die warheit mit löffeln gefressen und wer nicht bei euch mitläuft is ja eh antisemit.... und ja ich scheiße auf rechtschreibung, und auf deutschland, und auf all euch möchtgern weltverbesserer. merkt mal was....
@Realist
@classwar
Dagegen!
Ist doch nur ne große Sausse.
ICh fahr trotzdem hin.
Ihr misen kleinen schnüffler!
Doppel Oi!
PS:Werend ihr sovill schreibt hab ich schon ne Kasten hinter mier!
Cheers
entsolidariseirung?
Was ist Punk