Proteste gegen NPD-Veranstaltung in Leipzig

* 20.01.2009 00:06 Themen: Antifa
Am Sonntag, den 18. Januar, von 11 Uhr bis 13.00 Uhr, führte die NPD eine Informationsveranstaltung auf dem Lindenauer Markt zum Thema HartzIV durch. Dort kam es zu antifaschistischen Protesten, die mit doppelter Personenanzahl bis an die Nazi-Kundgebung heran gelangten.
Etwa 20 Nazis betreuten ein Informationszelt und einen Anhänger voll Suppe. Neben den Veranstaltern nutzten dieses Angebot nur eine handvoll Passant_innen. Vornehmlich waren ältere NPD-Mitglieder anwesend. Weder autonome Nationalisten noch aus dem Fußballmilieu stammende Rechtsradikale waren auf dem Lindenauer Markt präsent.

Die antifaschistischen Proteste gegen die NPD-Veranstaltung umfassten ca. 50 Teilnehmer_innen. Diesen gelang es trotz massiver Polizeipräsenz im Stadtviertel und gestaffelten Vorkontrollen bis unmittelbar an die Kundgebung der NPD heran zu kommen und ihren Protest gegen die NPD in Sprechchören zu äußern. Trotz der darauf hinzugezogenen Polizeikräfte konnten die Protestierenden auf dem Lindenauer Markt verweilen, bis die NPD ihre Veranstaltung vorzeitig beendete. Anschließend wurde in angrenzenden Straßen noch Nazipropaganda (Sticker) entfernt.

Für faschistische Präsenz hatten im letzten Jahr eher die sogenannten „Freien Kräfte“ in den Vorstädten Leipzigs gesorgt. Mit ihrer Veranstaltung tritt die NPD nun zum ersten Mal auf einem öffentlichen Platz in direkter Nähe zu ihrem „nationalen Zentrum“ in Erscheinung. Seit Eröffnung dieses Zentrums im vergangenen November war es zunächst zu verstärkter NPD-Propaganda in Form von Postwurfsendungen und Stickern im Straßenbild Lindenaus gekommen. Nun sucht die Partei anscheinend den persönlichen Kontakt zur Bevölkerung. Diese Veranstaltung der NPD ist ein weiteres Zeichen dafür, dass sie nun bessere Voraussetzungen in Leipzig zu haben glaubt. Es wird sich herausstellen, welche Auswirkungen dies im Wahljahr 2009 für Leipzig haben wird.

Die Antifaschist_innen konnten in Leipzig eine Möglichkeit aufzeigen, in unmittelbarer Nähe einer Naziveranstaltungen demonstrativ präsent zu sein, Naziwerbung einzudämmen und damit faschistischen Positionen etwas entgegen zu setzen.

Ob die NPD den großen Rest ihrer braunen Suppe irgendwann einmal ungestört austeilen darf, bleibt fragwürdig.
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Ergänzungen

leipziger

zeit euch 20.01.2009 - 10:25
da könnten sich viele menschen aus leipzig mal ein beispiel drann nehmen (siehe link). das bei einer demo in so einem dorf sogar fast 1000 menschen auf die straße gehen wenn da nazis versuchen sich breit zu machen ...



 http://de.indymedia.org/2009/01/239894.shtml

Connewitzer

du 20.01.2009 - 12:00
also 50 ist übertrieben. ich habe es von einen fenster beobachtet. die nazis waren mit ca 18 mann vertreten. die linken ca 30mann sind aus der strassenbahn gestiegen und auf die nazi zugelaufen ca 6 nazis haben sich in weg gestellt die linken sind stehen geblieben und haben parolen gerufen ca 2min später waren haufen bullen da und haben die linken abgedrängt. die linken standen dann auf der anderen strassen seiten gegenüber den nazis und ruften 3-5 mal parolen was eher von vereinzelten personen kam. gegen 13.30(wenn ich mich richtig erinnere) haben die nazis ihre suppen küche abgebaut und sind in ihr nazi objekt zurück gegangen/gefahren.

fuck nazi

hab ein foto von fenster aus gemacht, sollte jemand es nicht glauben kann ich es noch rein stellen!

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