LL(L)-Wochende in Berlin

Berichterstatter 12.01.2009 16:00 Themen: Soziale Kämpfe
Am Wochenende fand in Berlin die traditionelle Gedenkfeiern für die von rechtsextremen Freikorps-Soldaten ermordeten KPD-Grüner Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht statt. Nach Angaben der Linkspartei fanden sich bis 80 000 Menschen zum sogenannten „stillen Gedenken“ auf der Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin-Lichtenberg ein. Über 10 000 beteiligten sich an der Liebknecht-Luxemburg(-Lenin)-Demonstration die vom U-BHF Frankfurter Tor zur Gedenkstätte zog. Zur alljährlichen „Rosa-Luxemburg-Konferenz“ der Tageszeitung „junge Welt“ kamen 1600 Besucher_Innen, 100 jugendliche Antifaschist_Innen diskutierten derweil im Statthaus Böcklepark auf dem Antifa-Jugendtreffen der VVN-BdA Gegenstrategien zum gesellschaftlichen erstarken rechtsextremer Ideologien. Bis 400 Menschen fanden sich am Samstag-Abend im Kreuzberger Kulturhaus KATO ein um den 50.Jahrestag der kubanischen Revolution zu feiern. Ein Überlick über die Veranstaltungen des Wochenendes.
Neben dem 1.Mai ist das traditionelle Gedenken an die ermordeten Kommunisten einer der grössten regelmässig stattfindenden „Events“ der radikalen Linken. An diesem Tag lässt sich sehr gut der aktuelle Zustand der in unzählige kleine Grüppchen zersplitterte außerparlamentarischen Linken begutachten. Die Erkentnisse die mensch dabei gewinnt sind nicht immer schön

Rosa-Luxemburg-Konferenz

Begonnen hat das LL-Wochenende in Berlin mit der Rosa-Luxemburg-Konferenz der Tageszeitung „junge Welt“ die jetzt seit 14 Jahren stattfindet. Nach dem ehmaligen BDI-Vorsitzenden Hans-Olaf-Henkel handelt es sich bei der Konferenz um das„wichtigstes Symposium der Neomarxisten, in dem mehr oder weniger offen zum Systemwechsel aufgerufen wird“. 1600 Besucher_Innen zählte die junge Welt in diesem Jahr. Das Thema war in diesem Jahr „Internationalismus und Gegenmacht heute“. Vorträge konnte mensch sich unter anderem von Imad Samaha von der KP Libanon, Amath Dansokho von der Partei der Unabhänigkeit Senegals und dem italienischen Philosoph Domenico Losurdo anhören. An zahlreichen Ständen präsentierte unterschiedlichste linke Gruppierungen ihr Merchandise und ihre politischen Inhalte. Dabei war auch wieder einiges krudes zu finden. Zum Beispiel die altbekannte Nordkorea-Solidarität der unfreiwillig-komischen Trotzkisten-Combo „Spartakist“, diverse maoistische Kleinstparteien, (Soli)Zigaretten aus Vietnam oder ein Aufruf des Antiimperialisten Komitees (AIK) gegen die 60jährigen NATO-Feierlichkeiten der mit der NPD-Parole „Für ein Europa der Völker“ endete. Mit den anstehenden Protesten gegen den 60sten Geburtstag der NATO, den diese am 4 und 5.April im französischen Strassbourg feiern will beschäftigte sich auch ein Parallel zur eigentlichen Konferenz stattfindendes Jugendplenum bei dem Vertreter des kommunistischen Jugendverbandes Griechenland (KNE), der SDAJ, des SDS, der DIDF-Jugend, der ARAB und ein Mitglied eines kurdischen Jugendverbandes teilnahmen. Negativ auffiel zuerst mal das auf dem Podium des „Jugendplenums“ nur Männer zwischen 20 und 30 Jahren sassen. Dann war die Veranstaltung ein Podium, wo die „wichtigen“ Bewegungsvertreter die vorne sassen vor allem zu Wort kamen, die Jugendlichen die sich zu dem Treffen eingefunden hatten um ihre Ideen für eine breite Mobilisierung gegen den NATO-Gipfel einzubringen wurde quasi keine Möglichkeit der Teilnahme gegeben. Nachdem ein Vertreter der ARAB die geplanten Aktionen gegen den NATO-Gipfel vorgestellt hatte und über das Bündnis informiert hatten, was noch halbwegs informativ war, hielt jeder der Anwesenden auf dem Podium einen kurzen und völlig langweiliges (und sinnlosen) Referat über die Notwendigkeit einer antimilitaristischen und antiimperialistischen breiten Bewegung, das über allgemeines Blabla nicht hinauskam. Tiefpunkt war dabei die Rede des Vertreters der kommunistischen Jugend Griechenlands der sich nicht entblödete beim Thema NATO auch noch mal zu betonen das er die kämpfenden Jugendlichen und anarchistischen Genoss_Innen in Griechenland für „vom Staat bezahlte Provokateure hielt“, die dazu da seien „der gerechten Sache der Jugend und der Arbeiter“ zu Schaden. Damit hatte er nicht nur das Thema um 100% Verfehlt sondern wurde dafür vor allem vom Publikum, aber auch vom Vertreter der ARAB, heftig kritisiert. Statt Jugendlichen einen Raum für Überlegungen zu geben und die politischen Unterschiede in Hinblick auf die gemeinsame Mobiliserung hinten anzustellen, Vertrickte das Podium sich dann in eine müßige Diskussion über Reform und Revolution, Radikalität und „seriöse Politik“ und die Begrenztheit der Friedensbewegung. Der Vertreter der ARAB behauptete das die Schwäche der Friedensbewegung (und anderer Teilbereichskämpfe) in der BRD darin begründet ist das es im Gegensatz zu Griechenland keine relevante antikapitalistische Kraft gibt, die über das System hinausweise und die Friedensbewegung reformistische, moralische und bürgerliche Politikansätze überwinden muss, wenn sie nicht immer von der Gunst der öffentlichen Meinung (das heisst der bürgerlichen Medien) abhänig sein will. Sein Fazit war deshalb „mehr Klassenkampf statt Friedensbewegung“ und er forderte die „Rekonstruktion einer kommunistischen Linken“ . Vertreter von dem Linkspartei Studierendenverband SDS und der DIDF-Jugend waren dagegen der Meinung das erst eine breite Bewegung, auch mit bürgerlichen und demokratischen Forderungen, wiederaufgebaut werden muss und das ein „abstraktes Festhalten an antikapitalistischen Phrasen“ der gesellschaftlichen irrelevanten Linken nicht weiterhelfe. Der Vertreter der SDAJ nahm eine Mittelposition ein. Das Grossteil der angereisten Jugendlichen konnten mit der Diskussion nichts anfangen und verliessen entäuscht das sogenannten „Jugendplenum“. Für die Vorbereitung der Mobiliserung nach Strassbourg hatte das Plenum leider keinen nutzen. Eine verspielte Chance.

Beendet wurde die RL-Konferenz mit einer Podiumsdiskussion wo der Parteichef der Linkspartei Lothar Bisky, der italenische Philosoph Losurdo, ein Vertreter der kommunistische Partei Griechenlands (KKE) und Michael Kronawitter von der Antifaschistischen Linken Berlin (ALB) unter dem Motto „Europäische Union – das nette Imperium von nebenan« über die Haltung der Linken zum Projekt „EU“ und die Möglichkeiten und Chance einer „linken Transformation“ der EU. Während Lothar Bisky bei dem Projekt der EU Gefahren und Chancen für die Linke sieht, waren die anderen Podiumsteilnehmer eher skeptisch und kritisierten die EU und die unklare Haltung der europäische Linkspartei aus verschiedenen Perspektiven. Dr.Michael Kronawitter von der ALB kritisierte die EU-Euphorie von Teilen der Linkspartei als „Tendenz zur Verblödung“ und hielt richtigerweise fest „Wenn man 27 kapitalistische Nationen zusammenwirft, kommt dabei kein Sozialismus heraus. Das Ergebnis ist ein europäisches kapitalistisches Imperium, ein kapitalistischer Kontinent! Dann heißt die neue Parole frei nach Liebknecht: Der Hauptfeind steht im eigenen Kontinent!“. Eine Auszug aus der Diskussion kann in der jungen Welt vom Montag nachgelesen werden:  http://www.jungewelt.de/2009/01-12/039.php
Abgeschlossen wurde die Konferenz mit einem Kulturpogramm wo unter anderm die Musiker von EWO2 und die kubanischen Sänger Vicente Feliu und Jose Andres Ordas Aguilera auftraten. Leider konnte die Konferenz im allgemeinen keine Impulse für die radikale Linke setzen, obwohl es grade angesichts der aktuellen Legitimationskrise wichtig gewesen wäre.


VVN-BdA-Antifajugendtreffen

Im Statthaus Böcklepark fand parallel das so genannte Antifajugendtreffen der VVN-BdA statt. C.a 100 Jugendliche versammelten sich dort um Gegenstrategien zum Rechtextremismus zu diskutieren. Danach fand ein Konzert der Kölner Rap-Combo Microphone Mafia, der Berliner Ska-Band Berlin Boom Orchestra und der Auschwitz-Überlebenden Esther Bajarno statt. Ein Indymedia-Bericht über das Treffen findet sich hier:  http://de.indymedia.org/2009/01/239059.shtml

Sommer.Sonne.Sozialismus-Party

Im KATO fand wie jedes Jahr die grosse LL-Party der Antifaschistischen Linken Berlin (ALB) statt. Die Party, die seit dem letzten Jahr gemeinsam mit der Antifaschistischen Revolutionären Aktion Berlin (ARAB) organisiert wird stand in diesem Jahr unter dem Motto „Sommer.Sonne.Sozialismus – Die ultimative Antifa-Beachparty zum 50sten Jahrestag der kubanischen Revolution. War es in den letzten Jahren schon der Ansatz der ALB das etwas unfreiwillig komische LL-Gedenken mit den Aufmärschen der unzähligen Kleinstgruppen durch etwas Selbstironie und Selbstverarrschung zu brechen, wurde das dieses Jahr (unsäglich) auf die Spitze getrieben. Angesichts des teilweise wirklich lächerlichen skurillen Auftreten der unzähligen ML-Gruppen ist es zwar angebracht sich selbst nicht so ernst zu nehmen und dieses verbissene Märtyrerveranstaltung durch Humor zu brechen. Etwas was an dem Auftreter der ALB und ARAB bisher aufgrund der übertriebenen Selbstüberschätzung und Wichtigtuerrei innerhalb der radikalen Linken sehr angenehm rüberkam, auch wen diese Gruppen teilweise politisch Fragwürdige Projekte verfolgen (IL, Kurdistan-Soli). Jedoch sind die beiden dieses mal deutlich über das Ziel hinausgeschossen. War im letzten Jahr die „Die Antifa sucht den Supertar“ –Show schon Grenzwertig war es diesmal nur noch peinlich. Das Pogramm bestand vor allem aus schlechten Witzen, langweiligen Spielchen und grauenhaften Gesangseinlagen. Immerhin hatte das Pogramm für die Veranstalter den Vorteil das es zu exessiven Alkoholmissbrauch gradezu aufgefordert hat und somit sicher Unsummen in die Cocktailkasse der ALB eingebracht hat. Positiv war immerhin das nicht nur eine Sparte sondern schlichtweg alle Teile der Linken gnadenlos durch den Kakao gezogen worden. Allen voran die ARAB und die ALB, die traditionellen Kommunisten (DKP), die miltante Linke (MG), die reformautonomen (FELS) und natürlich die Anisdeutschen und die Antiimps. Nur waren die Witze halt scheisse und die Pointen (soweit es welche gab) unterirdisch. Ein Fidel Castro-Double und ein kubanischer Rapper (der „einzige“ echte am Abend) sorgten für den Kuba-Nezug. Es gab sinnfreie Spiele wie „Steinigt den Yankee“ und eine „Märtyer-Tombola“ der Hauptgewinn ein Sprengstoffgürtel (!) gewesen ist. Respekt jedenfalls für die Veranstalter sich so zum Affen zu machen. Nach der Show beschallten dann noch DJs die mehreren hundert Besucher die sich eingefunden hatten mit schlechtem Eurodance (Captain Jack, No Limit). Ein grossteil des Publikums war unter 20, Männlich und hatte merkwürdigerweise einen Heidenspass. Vielleicht werde ich auch einfach zu alt. Jedenfalls soll die Party bis 6 Uhr weitergegangen sein, danach trollten sich die zugesoffenen Jungantifas zur Demo.

Es scheint als war der Aufhänger nicht „50 Jahre Kuba“ sondern 25 RTL. Das nächste Mal bitte keine Selbstdarstellungs (und Verarschungshow) der Antifa-Szene mehr sondern ein solides Konzert von soliden linken Punk- und Hiphop-Bands. Nicht so viel Mario Barth und Olive Pocher kucken, den was die Veranstaltung mit einem emanzipatorischen Anspruch zu tun hatte war nicht zu klären. Die Stimmung war wie auf jeden x-belibigen Ballermann Party. Gut und Trinkfreudig. So gelingt zwar ein Andocken an eine proletarische Jugendkultur jedoch wird sich von einem linken Anspruch (was Kulturarbeit angeht) verabschiedet. Das das Plakat zur Party von einem Cover des Sexistenrappers Frauenarzt abgekupfert war spricht in dieser Hinsicht Bände.

Das stille Gedenken

An dem stillen Gedenken zu dem vor allem die sozialdemokratische Partei „Die Linke“ aufruft fanden sich auch dieses Jahr wieder zehntausende Menschen ein. Die Partei spricht von 80 000, die Berliner Polizei von über 20 000. Die Parteiführung der Linkspartei eröffnete das stille Gedenken mit dem obligatorischen Kranzablegen. Auch am Denkstein für die „Opfer des Stalinismus“ legte die Parteiführung Nelken nieder. Dieser Stein ist in der linken Bewegung sehr umstritten weil er ganz im Geiste der bürgerlichen Antitotalitarismus-Ideologie den realexistierenden Sozialismus mit dem deutschen Faschismus auf eine Stufe stellt. Zwar wurden nach dem zweiten Weltkrieg in den Lagern des sowjetischen Militärs auch linke Marxist_Innen und Anarchist_Innen gefangengehalten und ermordet. Die überwiegende Mehrheit derjenigen die unter dem „stalinistischen Terror“ in der Nachkriegs-DDR zu leiden hatten waren jedoch ehemalige NS-Täter_Innen. Der Stein setzt damit linke „Abweichler“ mit faschistischen Tätern gleich. Hofiert wird so ein Geschichtsbild von der rechten „neuen Linken“ in der Linkspartei zu der z.b. der Berliner Parteichef Klaus Lederer und dem extrem-antideutsche Bundesarbeitskreis Shalom der Linksjugend.Solid. Diese beiden riefen auch dazu auf statt zur LL-Ehrung an einer pro-israelischen Kriegskungebung teilzunehmen auf der der islamistischen Hamas die alleinige Verantwortung für den Krieg im Gaza-Streifen zugesprochen worde. Die meisten der 20 000 bis 80 000 Besucher_Innen des stillen Gedenkens waren jedoch Rosa und Karl wichtiger als SS-Offiziere die als „Opfer des Stalinismus“ fungieren und pro-israelische Kriegspropaganda. Vor der Gedenkstätte der Sozialisten gab es den üblichen linken Flohmarkt mit Bratwurst und Revolutions-Folklore.

Die LL(L)-Demo

An der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration, die wie jedes Jahr vom Frankfurter Tor zur Gedenkstätte der Sozialisten zog, beteiligten sich in diesem Jahr c.a. 12 000 Menschen. Damit war die Demonstration grösser als im Vorjahr. Wie immer war der Aufzug eine bunte Mischung verschiedenste linke und kommunistische Kleinstparteien. Um einen kleinen Überblick zu gewährleisten: unter anderem Beteiligten sich Sympathisanten der Linkspartei, der DKP, der Autonomen Antifa-Bewegung, der MLPD, der kurdischen PKK, der baskischen linkspartei Batasuna, der türkischen kommunistischen Gruppen wie MLKP, TKP, TKP/ML, TIKB, TIKP, der DHKP-C, der norwegischen Marxistisch-Lenistischen-Partei, des revolutionären Aufbaus aus der Schweiz, der KPD (ost), der KPD/ML, der SJD/Die Falken, der Grünen, der SPD, Der SAV, der Spartaktstischen Arbeiterpartei und unzähliger weiterer Kleinstgruppierungen an der Demonstration. Wegen des aktuellen Angriffe des israelischen Militärs auf die Bevölkerung im Gaza-Streifen beteiligten sich auch mehrere hundert Palästinänser sowie deren deutschen Friedensfreunde an der Demonstration. Die Polizei hielt sich während der gesamten Demonstration zurück, die einzigen Festnahmen gab es wegen Drogenbesitzes. Wahrscheinlich haben diese Festnahmen der ALB und der ARAB sowie ihres fragwürdigen Partykonzeptes am Vorabend zu verdanken. Auffällig war das im Gegensatz zu den letzten Jahren deutlich mehr junge Leute sich zur Demonstration eingefunden haben.

Der Antikapblock

Ein Grund für die grosse Beteiligung junge Menschen war unter anderem der antikapitalistische Block zu dem dieses Jahr überraschenderweise nicht nur die ALB und die ARAB, sondern – das ist neu – auch Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ), der Jugendverband der DKP, aufgerufen hatte. Bis zu 1000 Menschen schlossen sich unter dem Motto „Kein Friede mit dem Kapitalismus – Für den Kommunismus“ dem Block an. Vorneweg ein kleiner schwarzer Block, und hinten ein grosser Tross von SDAJ-Anhängern und Bauch und Szenelinken die sich sonst keine Gruppierung zuordnen wollte. Auffällig beim antikapitalistischen Block war neben der zusammenarbeit mit der in der Autonomen Antifa-Szene nicht grade beliebten SDAJ die starke Bezugnahme auf eine kommunistische Tradition die wer die Berliner Antifa-Szene kennt schon merkwürdig aufstossen muss. Neben dem Aufruf zum Block, der sich vom ML-Sprachgebrauch so anhört als ob die SDAJ da grosse Teile von diktiert hat ( http://www.antifa.de/cms/content/view/941/32/) war vor allem der übertriebene Personenkult an der Spitze des antikapitalistischen Blocks merkwürdig. Auf dem Fronttransparent waren Rosa, Karl und ein vermummter Autonomer zu sehen. Dahinter liefen drei so genannte „Fussballtranpis“ mit den Köpfen von Marx, Engels und Lenin drauf. Dahinter ein Transpi „Old School“ der Jugendgruppe „Revolution“ auf der die Köpfe von Rosa, Karl und Lenin abgebildet waren. Dahinter war ein Transpi einer anarchistischen Gruppe mit dem Spruch „Revolution statt Deutschland“ und dem Konterfei von Rosa Luxemburg. Vor dem Frontransparent des Block trottet das Fidel Castro-Double von der Party am Vorabend lang. Zumindest mit dem Fidel Castro und dem vermummten neben Rosa und Karl auf dem Frontransparent konnte der Personenkult ironisch gebrochen werden. Weniger Köpfe wär trotzdem mehr gewesen.
Es ist zwar zu begrüssen wen sich die antifaschistische Jugendbewegung stärker auf linke Geschichte und kommunistische Kontinuitäten bezieht, jedoch grade bei der LL-Demo ist es unangebracht wen die autonome Antifa bei dem sowieso überall präsenten Märtyrer und Personenkult mitmacht. Besonders emanzipatorische ist das jedenfalls nicht. Neben unzähligen Roten, Schwarzen, Schwarz/Roten, SDAJ- und Antifafahnen waren auch ein haufen baskischer Nationalfahnen im Block vertreten. Und weniger Palästinafahnen die wohl den Palästinablock nicht gefunden haben. Der Block war zwar recht gross, aber eine kämpferische Stimmung wollte wie in der ganzen Demo nicht so recht aufkommen. Was auch daran gelegen haben könnte das es zumindest in der nähe des Lautsprecherwagens trotz redlicher Versuche der SDAJ-Jugend nicht möglich war Parolen zu rufen, da der Lauti den hinteren Teil des Blockes pausenlos mit lauter Musik beschallte. Gespielt wurde eine angenehme und lustige Mischung aus linkem HipHop, kommunistischen Liedgut von Ernst Busch, Punkrock, Electro und Eurodance. „Happines is around the corner“ von den„Vengaboys“ wurde angekündigt als die „Hymmne der Arbeiterklasse und deren mächtiger Batailonne die sich jeden Sommer auf Mallorca und Ibiza treffen, danach wurde die Hymmen der Sowjetunion gespielt. Etwas Stimmung kam auf als an der Frankfurter Allee vermummte Antifas mit Pyros und Antifa-Fahne den antikapitalistischen Block begrüssten. Aus dem Lautsprecherwagen wurde während des gesamten Zuges die Zeit genutzt um auf verschiedene linke Mobilisierung des kommenden Jahres hinzuweisen. Z.B. die Aktivitäten rund um den „Tag der politischen Gefangenen am 18.März“, die Proteste gegen NATO-Geburtstag in Strassbourg und die Nato-Sicherheitskonferenz in München, die Grossdemo gegen die Krise am 28.3. und den revolutionären 1.Mai in Berlin-Kreuzberg, den bundesweiten Schul- und Unistreik im Juni und die Proteste gegen den Naziaufmarsch in Dresden am 14.Februar. Inhaltlich wurde nichts weltbewegendes gesagt, sondern sich ledeglich darauf beschränkt die Aktionen anzukündigen und vorzustellen.

Fazit

Totgesagte leben länger. Auch 20 Jahre nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Lagers ist das Gedenken an Rosa und Karl noch ein wichtiger Bezugspunkt für linke Menschen. Trotz alledem (Karl Liebknecht) und der Propganda der Herrschenden (siehe Spiegel-Artikel) finden sich jedes Jahr noch zehntausende Menschen zu den Aktionen ein und es werden wieder mehr. Jedoch ist die zersplitterte Linke nicht in der Lage wichtige Impulse zu setzen um eine gesellschaftliche Handlungsfähigkeit zu gewinnen. Das wär jedoch angesichts der sich zuspitzenden Krise die Aufgabe die die Linke nun zu meistern hat. Da war die LL-Ehrung kein Schritt vorwärts. Leider. Warten wir mal den 1.Mai ab…..


Fotos stammen von Björn Kietmann, PM_Cheung, Spiegel und Indymedia
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Ergänzungen

Notwendige Korrektur

NoStalin 12.01.2009 - 19:53
Das 3."L" für Lenin wurde später in geschichtsverfälschender Absicht von den Stalinisten dazugepackt, um aus dem Andenken für die beiden ermordeten libertären Kommunisten eine Jubelveranstaltung für den autoritären Staatskommunismus zu machen. Leute, die sich am Stalinismus orientieren sollten auf Indymedia keine Plattform erhalten!

Kein richtiger Musikgeschmack im Falschen

ARAB & ALB featuring Frauenarzt. 13.01.2009 - 10:43
Die gelungene Beachparty-Ästhetik der diesjährigen LL-Party im Kato folgte einem in sich schlüssigen Konzept: „Fusel, Fußball, Antifa“. Ein Konzept, das ziemlich allen auf der Party zusagte. Auch mir.

Das Gesamtkonzept orientierte sich hier maßgeblich am Plakat zur Party (  http://media.de.indymedia.org/images/2009/01/239171.jpg ), was wiederum an das Cover des „Sexurlaub“-Album des Rappers Frauenarzt angelehnt war (  http://img147.imageshack.us/img147/7445/l257a047ce136b24d0071f2ys6.jpg ). Auf dem Album bringt Frauenarzt zusammen mit Many Marc, unterstützt durch Sido (  http://www.youtube.com/watch?v=hJOtvRH8fA8 ) und Playboy 51 (  http://www.youtube.com/watch?v=6mmAUG-BgUU ) Sternstunden des Raps auf Band. Bei Wikipedia (siehe unten) lassen sich auch kritische Anmerkungen zu den Artists selbst finden, die allerdings stark in einer Sexismuskritik verhaftet bleiben, sich in Appelen an den „Jugendschutz“ erschöpft. „Sexurlaub“-Mitgröl-Refrains wie „Vivaaaa la Sextourist – Sex im Urlaub, sex-sex im Urlaub“ oder „Sexgeil, sexgeil, sex – sex- sexgeil“ machen hier auch aus der letzten drögen „Hausi-Party“ mit PC-Gedankenpolizei eine Fete ganz im sinne des „lustvollen Kommunismus“.

Warum anstatt „Wann gibt’s mal wieder richtig Riot“ nicht der unterirdische Song „Spreiz deine Beine“ (  http://www.youtube.com/watch?v=XlN5mkw-VRA ) von Frauenarzt gespielt wurde bleibt mir ein Rätsel. Hätte es doch gut in die ganze Ballermann-Szenerie gepasst.

Das nächste Mal wünsche ich mir dass nicht lediglich bei „Atzenmusik“ kopieren, sondern Frauenarzt selbst auf der LL-Party auftritt. Ausgewählte Gast-Acts wären K.I.Z. und andere. Dann klappt’s vielleicht auch mit der „Liebe zum Kommunismus“ und eine Frauengruppe stürmt wie zu besten AAB-Zeiten mit Gasknarren bewaffnet das Lokal und richtet ein Massaker an der Antifa-Männlichkeit an. In diesem Fall wäre die Line „Die Ollen sind der Hammer“ aus dem „Sexurlaub“-Album auf jeden Fall angebracht um sie mitzugrölen.

Zu Recherchezwecken verweise ich an dieser Stelle noch mal auf das „Sexurlaub“-Album selbst:
 http://rapidshare.com/files/33940627/Manny_Marc_Corus_86_Und_DJ_Reckless_-_Sexurlaub-DE-2007-YSP.rar

Anschließend noch drei Links zu Songs, die sich auch innerhalb der Antifa-Szene größerer Beliebtheit erfreuen und zu mindestens etwas vom bisherigen Stil der Frauenarzt-Songs abweichen. Anscheinend erschließt der Erfolg mit Musik, die mehr Richtung Party geht neue Zielgruppen, die vorher Arzt wegen seiner schwanzfixierten Texte nicht gehört haben. So Wurde „Floridalady“ bei MTV und Viva als „mal was Anderes“ in der deutschen HipHop-Landschaft gelobt. Der Interpret hingegen steht allerdings nicht für „mal was Anderes“ im deutschen Rap, sondern für den üblichen Müll. Hier also die Videos. Wohl bekomms:

Frauenarzt & Many Marc – Das geht ab
 http://www.youtube.com/watch?v=vQqpMukDSP4

Frauenarzt & Many Marc (ft. Alexander Marcus) - Florida Lady
www.youtube.com/watch?v=VM7TkyUcaIo

Frauenarzt, Many Marc, Technocrew - Atzentour
 http://www.youtube.com/watch?v=cJU_jSrYEh4

Beschreibung der „Sexurlaub“-Artists auf Wikipedia:

Frauenarzt
 http://de.wikipedia.org/wiki/Frauenarzt_(Rapper)

Many Marc
 http://de.wikipedia.org/wiki/DJ_Manny_Marc

DJ Reckless
 http://de.wikipedia.org/wiki/DJ_Reckless

Als Fazit muß ich sagen war es schon sehr geil, nur das nächste mal wäre n bisschen weniger Copy & Paste bei Frauenarzt und dafür Karaoke. Und vielleicht das nächste mal wirklich Lady Bitchray einladen. An dieser Stelle treffen sich dann auch Feminismus und "Anstößigkeit". Aber nur so wie dieses Jahr... Das wird längerfristig nix. Grüße aus Fürth.

musik

benjamin blümchen 13.01.2009 - 17:23

Noch ein paar Fotos...

Revo 14.01.2009 - 22:14
Hier sind noch ein paar Bilder vom antikapitalistischen Block...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 38 Kommentare

Ich hab es nicht glauben können

Kain 12.01.2009 - 16:27
aber das Gerücht scheint sich zu bewahrheiten. Es wurde wirklich ein "Sprengstoffgürtel" verlost?!
Kommt im nächsten Jahr dann die Miniatur-Gaskammer mit exakter Duschennachbildung?

Man kann Gruppen, die solche Moderatoren auf die Bühne stellen wohl nur noch um ihre Auflösung bitten, was anderes kann man zu ARAB & ALB nicht mehr sagen. Und für ein Publikum, das so einen Moderator nicht von der Bühne prügelt, ist wohl die LL-Demo, bzw. der Pali-Soli Block auch der einzig angemessene Ort.

Im Übrigen, Lob für den Artikel, so sollte jeder aussehen.

Die Falken personalisieren ganich!

ein Falke 12.01.2009 - 16:40
Nana...da macht mensch mal ein lustiges Transpi und wird gleich zum verkürzten Systemkritiker...)-:
Na gut. Das nächste mal ein Transpi mit " Gegen das selbstzweckhafte automatische Subjekt der kapitalistischen Zirkulation!"

Marsch der Mumien!

... 12.01.2009 - 16:50
Fuck Mai 68 - Fight Now!

Falken? Humor?

Nl 12.01.2009 - 17:00
Der Humor der Falken scheint genauso scheisse zu sein wie der von ALB und ARAB

Party war geil!!!!!

Bierernster Lulatsch 12.01.2009 - 17:03
Ich weiss garnicht was der Autor hat, ich fand die Party spitze. Endlich mal was anderes als dieses Bierernste "Wir sind die besseren Menschen" Gehabe der Szene. Props an ARAB und ALB dafür, gerne mehr davon....

Titel

Pallor 12.01.2009 - 17:19
Als ein Mensch der an dem Transpi mitgearbeitet hat:

1. Ist dies wie das Bild klar macht keine personalisieren von Kapital
sondern schlicht eine "Verfischung"!

2. Wer lesen kann, erkennt in dem Untertitel das es wohl dabei nicht um
den/die reiche dicke KapitalistIn geht sondern wohl doch um ein System.
Auch die Interpretation da wir Reichtum vernichten wollen, ist wohl etwas
an den Haare herbei gezogen.

3. Ist sowohl das Bild eine Anspielung, wie auch das Zitat "Eat the rich".
Was sicherlich kein Aufruf zum Kannibalismus ist...

Echt ich finde sowas lustig...

Gruß,

Pallor

Ergänzung

Pallor 12.01.2009 - 17:35
P.S.: Ich fände neben der Kritik am Transpi das es personalisiert,
noch die Frage relevant ob der Kapitalismus wirklich als brauner Fisch
dergestalt werden darf.
Grenzt dies nicht schon fast daran Kapitalismus und Faschismus in einen
Topf zu werfen, den Dialektischen Zusammenhang der Gegenstände nicht berücksichtigt.

klaus lederer

ich 12.01.2009 - 17:39
ich glaube mal nicht das klaus lederer aufgerufen hat nur zu der israelsoli kundgebung zu gehen und nicht zum LL gedenken da er selbst beiden terminen anwesend war

Transpi ist Super

Falke aus Hannover 12.01.2009 - 18:09
Liebe Genossinnen und Genossen!

Lasst euch nicht ärgern von irgendwelchen Spinner_Innnen. Das Transparent ist super. Rosa&Karl war super, auch Dank Leuten wie euch. Und wenn der Kapitalismus eben als brauner Fisch personalisiert wird. Mir doch egal! Scheiß auf die Besserwisser_Innen...

Freundschaft

@"Falken?Humor?"

rosa roter falke 12.01.2009 - 18:13
nanana "ni"
diesen vergleich verbiete ich mir...
nicht umsonst pflegen die falken(-berlin?) die kontakte zur partnerorganisation in israel-palästina, die sich aktiv für eine 2-staatenlösung und den frieden einsetzt!

@jfakdlfjdasj 12.01.2009 - 17:19

atze peng 12.01.2009 - 18:17
geh schlafen!

...deren spaß sieht eben bissl anders aus als mitm wässerchen in der ecke zu stehen und sich zu unterhalten! "auf geht's, ab geht's!" ist mehr als nur zum untern aufruf schreiben und sich dann hipp vor zu kommen!

@jfakdlfjdasj 12.01.2009 - 17:19

icke und er 12.01.2009 - 18:20
da du ja anscheind der große "ficker von mallorca" bist, kannste uns sicher erklärn, wie du am stil party zu machen ablesen kannst, inwiefern jemand geschlechtsverkehr hatte, was das für ne rolle beim partymachen und vor allem fürs politik-machen spielt?!

Lenin?

Anarchist 12.01.2009 - 18:24
Ich frage mich wieso alle Kommis total geil darauf sind, Lenin auf ihren Schultern durch die Kante zu tragen. Dieser Typ war ein autoritärer, dreckiger Massenmörder. Und sein Regime hatte mit dem Kommunismus nichts gemein... .
Und ihr Deppen tragt ihn durch die Kante.

Peinliche Scheisse

Kritiker 12.01.2009 - 18:44
ALB & ARAB auflösen!
Fast forward to Revolution?
Rewind Selektah!

"Ich bin Linker also spalt ich"

feierschwein 12.01.2009 - 18:58
Warum glaubt der Autor (dessen Artikel ich sonst gut finde.) denn dass so viele junge Menschen auf der demo waren? Sicher nicht wegen irgendwelchen ML-Steinzeit-Gruppen oder weil der Aufruf an die SDAJ angelehnt war (in welcher Welt lebst du? Neue Broschüre der ALB zum Thema gelesen? Nee? Dacht ich mir!) etc. sondern eben weil Aufruf/Party nicht so waren, dass sich junge Leute denken "och nee, soll ich da schon wieder hin..?".

Die Party war einfach nur noch geil, Selbstironie gepaart mir Atzentum und vielen guten Gesprächen (wenn man sie denn führen wollte, wenn nicht halt nicht!!). Dass sich hier sehr viele Leute deswegen aufpissen werden war klar, aber was solls?
Find ich auf jeden fall sehr bezeichnend dass hier Leute die auf der Bühne tanzen gleich wieder geschlechtsspezifisch eingeordnet werden müssen, denn es waren nämlich (lange!) nicht alle Leute da vorne "männlich" und "hatten noch keinen Geschlechtsverkehr".

Wirkliche Emanzipation ist aber natürlich in der Ecke stehen, nen Wein trinken und sich seinem Geschlecht ständig bewusst sein, denn MANN könnte ja gegen die Antisexismus-Regeln der (doch manchmal nicht ganz so)radikalen Linken verstoßen, is klaa! ;-)

"Probs für ARAB und ALB"
An das zitat kann ich mich mal anschließen! =)

ergänzer

hermann 12.01.2009 - 18:59
es war ein rundum gelungenes LL-programm, das alb und arab da auf die beine gestellt haben. mir hat es spaß gemacht. wie hier mal wieder diskutiert wird, zeigt entweder, dass ihr a) zu alt seid UND/ODER b) keinen Humor habt. da die alb in letzter zeit eher durch ein bedürfnis zur seriösität [antifa- und il-k_fragen-quark] bzw. eine reformwillige Praxis mitsamt untertanengeist aufgefallen ist, war das ein gutes abwechslungsprogramm.

@icke und er

cba 12.01.2009 - 19:19
.. ich glaub, man kann es sich bei einigen einfach denken; man glaubt, es ziemlich sicher sehen zu können. geht mir auch so. der "stil, party zu machen" ist dann bei solchen leuten oft nervig. und politik machen ist oft durch persönliche unzufriedenheit bedingt. aber geht schon...

Igitt Fidel Castro

Nutte 12.01.2009 - 19:29
Wurks, ist doch immer wieder zum kotzen, wie manche Leute solche Events für irgendwelche Auftritte nutzen wollen, oder war das nicht ernst gemeint. Ich befürchte schon !

hoch die konterrevolution

Shachtman 12.01.2009 - 20:09
Dabei war auch wieder einiges krudes zu finden. Zum Beispiel die altbekannte Nordkorea-Solidarität der unfreiwillig-komischen Trotzkisten-Combo „Spartakist“

ja! hoch die invasion in der schweinebucht! für ein weiteres vietnam! es lebe die kapitalistische restauration in russland! was sind tote durch hunger,niedrigere lebenserwartung und die expropriation ehemaligen staatseigentums durch oligarchen gegen die freiheiten der lohnarbeit!für weitere putins! nieder mit nordkorea und china! für ein feudales FREIES tibet! hoch die blaue fahne in kuba!

hört nicht auf die spartakisten shachtman mandel und pablo sind die wahren führer der vierten internationale! es lebe kronstadt ein bündnis mit weissen gegen die roten faschisten war notwendig!


...zum kotzen dieses reaktionäre stelldichein selektiver durch antileninistische hetzkampagnen korrumpierter opportunisten.

luxemburg war kommunistin deutscher zustände
lenin war kommunist russischer zustände

ich empfehle dringend werke über die russische revolution zu lesen am besten von publizisten und autoren der linken opposition(insbesondere leo trotzki) oder glänzenden historikern wie carr oder deutscher.

ich meine ich hab als schüler auch veranstaltungen wie ´´deutschland-auf den spuren zweier dikataturen´´ miterleben dürfen aber ihr dürft den kleinen blauen philistern der konrad adenauerstiftung nicht alles glauben.
fakt ist luxemburg war eine verfechterin der russischen revolution.fakt ist auch die russische revolution war ein nach linksdrücken der bolscheweki durchs proletariat.fakt ist der SOWJETrat hat leo trotzki zum heerführer der revolution erkoren.die oktoberevolution war ein bündnis der arbeiterräte und der bolschewistischen partei .

hoch die rote fahne in asien! proletarisch-politische revolution statt kapitalistische konterrevolution. verteidigt die deformierten arbeiterstaaten militärisch bekämpft die befeshladminstrative parasitäre bürokratenklasse.
es darf weder chinesische noch nordkoreanische noch kubanische jelzins und gysis geben.

verhindert ein zweites oder drittes glasnost.
scheucht die klassenkolaborationistischen apellistischen kretinisten und politischen banditen der linkspartei und der sav von der gedenkdemo derer die durch ihre uropas a la kautsky noske und ebert ermordet wurden!!

mhpf

berliner afa 12.01.2009 - 22:41
Wär schön wenn im Text nicht immer von Vermummten Antifas gesprochen würde! Sagt doch einfach Genossen, denn wir sind doch alle Antifa oder?

richtigstellung

wahrheit 12.01.2009 - 23:29
SDAJ ist nicht der Jugendverband der DKP.
Sie ist unabhängig.

Unterschiede beim Gesichter unkenntlich mache

xy 13.01.2009 - 00:27
Wieso hast Du bei allen Bildern die Gesichter unkenntlich gemacht nur bei dem Foto, das mit "türkischer Linken" unterschrieben ist nicht? Meinst Du, das wäre bei diesem Foto nicht auch wichtig?
Wirkt irgendwie rassistisch!

hammergeile party!

hermann herbst 13.01.2009 - 10:52
Es war eine hammergeile Party - das ganze Wochenende. Der bierbäuchige Stripper, der bei der Show im KATO aufgetreten ist, wurde im Beitrag oben vergessen. Das war für meinen Geschmack das beste, was linke Gruppen in den letzten Jahren auf die Beine gestellt haben. Respekt vor diesem Mut!

party-party

zaratustra d. j. 13.01.2009 - 11:19
die antifa linke groß-berlin (ALB) ist schlauer als gedacht. bei der party (sehr schön!!) tuen sie ein bisschen blöde und dann schreiben die aber auch echt gute texte wie den hier
 http://www.antifa.de/cms/content/view/963/32/

also nicht zu ernst nehmen das ganze.
warum nicht auch einmal im jahr die sau rauslassen? ansonsten ist doch eh schon alles viel zu bierernst und spießig geworden.

titikakasee berlin (atzenpower)

atze s. (ALB) 13.01.2009 - 11:30
Hier das erste Video von der Party:
 http://www.youtube.com/watch?v=vQqpMukDSP4

Spitze! Respekt ALBARAB! Danke auch an Revolutionäre Perspektive Berlin für einige Gags!

Musik macht fröhlich

Reinhold Mussik 13.01.2009 - 12:05
»Man kann sich die Linke nicht aussuchen«, meinte Lorenz von der ALB noch vor der Party:
 http://www.neues-deutschland.de/artikel/141837.man-kann-sich-die-linke-nicht-aussuchen.html

600 zu zielgruppenspezifischer Musik tanzende Leute geben ihm recht! Es war mal wieder die größte linke Party Berlins.

@NoStalin

gxb 13.01.2009 - 12:10
Lenin wurde gleich nach seinem Tod 1924 mitgeehrt. Da war ein "Stalinismus" überhaupt noch nicht existent. Ausserdem weiss ich nicht, wie du darauf kommst, dass Luxemburg und Liebknecht Libertäre sein sollen. Die beiden traten sowohl für einen sozialistischen Staat wie für eine kommunistische Partei ein.

emo?

emo aus dickes b. 13.01.2009 - 13:22
ich hatte das gefühl, ich sei auf einer gay-party gelandet. nix macker. war alles in allem eine super sache. absolut gegen geschlechtsnormen und heterowahnsinn. warum nicht jede woche solch ein event? ich finde es gut, dass sich alb und arab der emo-scene geöffnet haben.
 http://www.youtube.com/watch?v=9GRig1UUyFA

guter bericht

leser 13.01.2009 - 15:29
beschissenes mackergehabe...es wirklich eine ballermann stimmung auf dieser party,
besoffene "antifa kids" bei saufspielen, sexistische scheiss musik! von den spielne ganz zu schweigen
und sowas will linke emanzipatorische politik machen .... nieder mit der arab und der alb


keine ergänzung

keine Namensvorschläge 13.01.2009 - 16:16
freitag (arab-electroparty) bis sonntag (ll-demo) macht nunmal summasumarum drei tage. wer kann daran was ändern?  http://www.youtube.com/watch?v=E53ueoIpTRc

Fight stalin

Antistalöin 13.01.2009 - 16:24
AUF DER DEMO WURDE AUCH STALIN VON DER ANTIFA VERHERRLICHT. DER SONG HER WURDE GESPIELT:

 http://www.youtube.com/watch?v=6AuysIj4zWY

@autor_in

urgur 13.01.2009 - 16:38
die unterstrichschreibweise kannst du dir als intifada-fan sparen, denn die leute, die damit repräsentiert werden sollen, sprich solche mit "abweichender" sexualität, haben an der intifada nichts zu lachen.

Ein Glück gibts in HH die fiese PC-Polizei...

antifaschistische linke ballermann 13.01.2009 - 17:58
...in der Roten Flora weshalb eine solche bemüht auf witzig gemachte Selbstinszenierung von Mainstream-Männer-Schenkelklopferhumor mit Saufgelage hier nicht stattfinden würde.

So werden vielleicht irgendwelche kommunistisch angestrebten Massen von IL und Co erreicht, das Hirn über dem Kotzkübel lässt sich so aber nicht halten. Wenn ihr es geil findet die "gröööößte Paadie aller Zeiten" in der Hauptstadt zu feiern, warum bietet ihr dann nicht auch gleich noch Flatrate saufen an? Kommt bei allen pubertierenden Girls und Boys super an und macht prima Stimmung. Dazu "10 nackte Frisösen" und "Geh Doch Zu Hause Du Alte Scheisse" dann läuft die Party richtig geil!

Mit Pop hat sowas nix zu tun, mit Antifa schon gar nicht. Eher mit Ausverkauf und Anbiederung.

Nie war ich glücklicher der Gruppe der frustrierten Spaßbremsen anzugehören als heute!

Fight GröPaZ und Antipop von ALBARAB!
Für kritische Poptheorie!



notwendiger Meilenstein

Peter H. 13.01.2009 - 22:02
Ich glaube es wird von allerlei Linken und solchen, die sich so nennen, noch nicht oder nicht ausreichend begriffen, welche Bedeutung der LL-Kundgebung und Veranstaltung eigentlich zukommt.
Wollen wir eine linke Bewegung ins Leben rufen, bzw. sie am Leben halten, sind wir gut beraten, an die Tradition der Arbeiterbewegung anzuknüpfen. Was nutzt alles linke Gedankengut, wenn keine Wurzeln existieren, also kein Anknüpfen an die zurückliegende Vergangenheit vorherrscht. Bekanntlich stehen Rosa Luxenburg und Karl Liebknecht für einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel und sind schon von daher Fanal und Leuchtturm in einem. Hat eine systemverändernde Bewegung so gar keine Leitpersönlichkeiten, so beraubt sie sich um etwas Wesentliches, betrachtet sich dann auch nicht als Vollstrecker Jener, die durch
Entschiedenheit, Mut und hohem geistigen Können zum Wohle des Fortschritts, sich auszeichneten. Durchaus macht es Sinn, eine geistige Orientierung an solchen Persönlichkeiten vorzunehmen, die durch reiche Erfahrungen und hohen Gedankenflug hervortraten. Doch damit nicht genug. Es ist im Interesse der Herrschenden, wenn die Gedeckelten ohne herausragende Persönlichkeiten dastehen, möglichst nur individualistisch etwas in Eigenregie zusammenstricken und zudem versöhnlich gegenüber vergangenen Verbrechen an ihrer eigenen Klasse reagieren. Dies gilt es zu konterkarieren.
Das kollektive Gedächtnis der Ausgebeuteten lebt auch von seiner Unverzeihlichkeit und dem Bedürfnis nach Genugtuung, gegenüber all dem an ihnen begangenen Unrecht und Verbrechen.Der Mord an Rosa Luxenburg und Karl Liebknecht zählt mit zu den großen Verbrechen , begangen an der Arbeiterklasse!
Diese Unverzeihlichkeit und Einlösung der Visionen der Beiden, vermittelt dann auch eine solche Schubkraft im Klassenkampf, die benötigt wird, um das Bestehende ernsthaft zu bekämpfen.
Mit der Bejahung und noch besser Teilnahme an der Teilnahme der LL-Kundgebung greifen wir die Stafette von Liebknecht und Luxemburg auf, und kümmern uns darum, deren Vermächtnis einzulösen.
Es ist indes kontraproduktiv, wenn kleinliche Nörgeleien aufkommen, die lediglich spalterischen u.o.schwächenden Charakter haben können!

Hinweis

Hinweisende 14.01.2009 - 14:56
Unter:
"Notwendige Korrektur"
Von "NoStalin 12.01.2009 - 19:53" wird
behauptet, dass das dritte L in geschichtsverfälschender Weise dazu gepackt wurde.

Das ist falsch: Nach der Niedergeschlagenen Novemberrevolution fanden ab `22 regelmäßig im Januar (nicht nur in Berlin, sondern im Grunde im ganzen Land)
Gedenkfeiern an die Novemberrevolution, die Revolutionäre und an Rosa und Karl statt. Nach dem Tod Lenins haben die Feiern meistens "LLL" Feiern geheissen. Für Berlin kann man das mit Sicherheit sagen, es ist auch dokumentiert in den Broschüren der früheren BO (Die Polizei erwog bereits zu schiessen), sowie in weiteren Broschüren.
Wenn "NoStalin" nicht einfach nur falsche Behauptungen aufstellen will, sollte er mal in eine Bücherei gehen oder Archiv und kann sich gerne selbst überzeugen.

Dementsprechend hat dieser kleine Artikel von "NoStalin" hier keinen Platz: Der er irrt. ( oder Lügt)

Zudem ist die behauptung Karl Liebknecht und Rosa Luxermburg seinen Antikommunisten gewesen ( bzw: libertäre Kommunisten) total bescheuert. Üblicherweise waren bis Ende der `20 ger Jahre in Deutschland die "Libertären, sich auch selbst benennende Anarchisten oder Syndikalisten. Wenn "NoStalin" Karl und Rosa gerne kennen lernen möchte um zu verstehen wie sie gedacht und geredet haben, schlage ich auch hier vor: Lesen, was sie geschrieben haben. Nicht nur die Interpretationen, sondern die Orgianle und auch gerne Lenin im Orginal zum vergleich. Zum Beispiel passt "der Imperialismus - das höchste Stadium des Kapitalismus" grade ganz gut.

Kritische Geschichte

noddrnostalgie 14.01.2009 - 16:02
die alljährliche Wiederholung dessen, was am 1. Januarsonntag in Berlin Friedrichshain und Lichtenberg stattfindet ist aus emanzipatorischer, antiautoritärer linker Sicht mit DDR - Biografie eine höchst problematische, wenn nicht gar peinliche Veranstaltung. Das Gedenken an Rosa und Karl mit der heutigen Kritik am System - ja bitte gern!

Aber ich kann und will nicht mit Leuten auf einer Demonstration laufen, die offensichtlich bis heute nicht den Hauch eines Interesses an einer kritischen Aufarbeitung haben, was im Namen von Kommunismus und Sozialismus vor 1989 oder da, wo noch als Staatsform übrig alles angerichtet wurde und wird. Diese Menschen mit FDJ - Hemd, die Stalinisten, MLPDlerinnen etc. wollen einfach nicht eingestehen und Konsequenzen für ihre Weltsicht und Argumentation ziehen, dass es in der DDR und anderswo genau den selben Arbeits- und Konsumfetischismus wie im real existierenden Kapitalismus von heute und damals gab, dass dort totalitär Menschen durcherzogen wurden. Sie wollen auch nicht hören, dass wer nicht passte, anders war, einfach nur kritisch oder naiv beim Versuch etwas zum Besseren zu gestalten, passend gemacht wurde, umerzogen, eingesperrt, diskriminiert, bespitzelt, zermürbt, gefoltert und ab und an auch - wie heute an der EU - Grenze getötet - allerdings in umgekehrter Richtung und mit Schießbefehl.

Wenn an so einem Tag, vor der Demo Egon Grenz (letzter Staatsratsvorsitzender der DDR, lannge FDJ - Vorsitzender und sehr unbeliebt bei vielen Menschen in der ehemaligen DDR) ohne Protest durch uns am Gedenken mit der Linken Partei teilnimmt, dann stimmt bei uns und bei der Linken Partei was nicht. Weder entsteht dadurch öffentlich eine glaubhafte Alternative, noch Vertrauen, dass es so etwas mit linker Politik nie wieder geben wird.

Was für Nazis gilt, das gilt hier auch für Leute aus der DDR - Führung und seinen VerfechterInnen: Keine Geschichtsklitterung, kein Vergessen, sorry und auch weil manches im Alltag positiv empfunden wurde: nie wieder DDR!!! Alles andere treibt die derzeitigen Querfrontspielchen voran. Wer mit fest gezehrter Idiologie und dem Ruf nach Staat, wenn möglich noch Nationalstaat kommt, der öffnet sich Nazis oder ist denen näher, als vielleicht selber gedacht und die Rechten freuen sich, wie wir im MAX und Moritz in Kreuzberg am Wochenende auch erleben durften. Da wars ein alter Protagonist der Antideutschen aus Berlin, der sich plötzlich dem Jubel von Nazis ausgesetzt sah. Leider zu Recht. Die Anschlussfähigkeit von autoritär ausgerichteten linken Gruppen an Ideen der Nazis und umgekehrt liegt in der Struktur ihres allein seelig machenden Weltbildes, an dem schlicht nicht zu rütteln ist. Das war an diesem Wochenende etwas, was mich beschäftigt hat. Der Tag sollte uns zur Auseinandersetzung mit der alten, wie neueren Geschichte der Linken herausfordern und wir sollten daraus unsere Schlüsse ziehen. Das Bild und die Hetze, die die bürgerliche Presse über diese Demo zeichnet, sind leider an mancher Stelle mehr als berechtigt und das zieht alle guten Ideen und fitten Leute in Mitleidenschaft, die sich täglich für eine menschenwürdige, emanzipatorische und ökologische Alternative einsetzen, darum Ringen, streiten und so oft scheitern an der Realität oder schlimmer noch, an den Dogmas von selbst verliebten so genannten Linken. Ich gehe davon aus, dass Menschen wissbegierig sind und selbst reflektierend, sich auch ändern können - es wäre schön im nächsten Jahr keine FDJ - Hemden und keine Stalinbilder und kein Egon Grenz zu sehen, weil sie sich kritisch beschäftigt haben mit ihrer eigenen Geschichte!

Sozialgericht bei Brand beschädigt

http://www.morgenpost.de 18.01.2009 - 03:57
Bei einem Brand am Gebäude des Sozialgerichts in Potsdam ist in der Nacht zu gestern ein Sachschaden von 10 000 Euro entstanden. An der Hintertür des Gebäudes brannten mehrere Holzpaletten und eine Mülltonne.

Menschen wurden nicht verletzt. Gerichtsdirektor Johannes Graf von Pfeil sprach in einer Mitteilung von einem Brandanschlag. "Der Anschlag scheint ausweislich angebrachter Schmierereien an den Wänden einen links-autonomen Hintergrund zu haben." Die Polizei wollte sich dazu nicht äußern.