Neonazis verletzen Konzertveranstalter

Aufmucken gegen Rechts 06.01.2009 21:01 Themen: Antifa Antirassismus Kultur
Am kommenden Freitag den 09.01.2008 soll im Ilmenauer Café Bohne der „Aufmucken gegen Rechts“ Bandcontest mit den Gruppen „Grober Unfug“, „Six Packstels“, „Gesichtsentglaisung“, „A.i.d.F.“ sowie „IW 73“ stattfinden. Das eine solche Veranstaltung auch im Ilmkreis durchaus ihre Berechtigung hat, bewiesen die Nazis am vergangenen Wochenende wieder einmal selbst, als sie den Veranstalter des Konzertes, einen Solid Aktivisten und Mitglied im Alerta e.V. angriffen und schwer verletzten.
Am Freitag den 02. Januar fand im Gehrener Rathaussaal ein Konzert der Rockgruppe „G-Punkt“ statt, bei dem, wie in der Gegend nicht unüblich, auch eine Gruppe Neonazis anwesend war. Bereits vor Mitternacht begannen die Nazis damit anwesende Punks und Linke verbal zu attackieren und zu bedrohen.

Gegen 02.00 Uhr machte sich eine vierköpfige Gruppe aus Ilmenau auf den Weg nach Gehren, um eine Bekannte von der dortigen Veranstaltung abzuholen. Unter ihnen auch W. der Organisator des Ilmenauer „Aufmucken gegen Rechts“ Konzertes.
Angekommen in Gehren, mischten sich die Vier noch ein wenig unter die Leute und ließen ein paar Flyer für die kommende Veranstaltung zurück. Während ihres Aufenthaltes im Rathaussaal kam es zu keinerlei Problemen mit anderen anwesenden Personen.

Als die Gruppe nach knapp 30 Minuten den Saal wieder verließ, wurde der etwas abseits laufende W. von einer plötzlich auftauchenden Person attackiert und gestoßen. Als er diesen fragte, wo denn das Problem liege und ihm zu verstehen gab, dass er nur nach Hause wolle, bekam er einen Tritt gegen das Knie ab, woraufhin er zu Boden stürzte. Doch auch nachdem W. am Boden lag, ließen der polizeibekannte Neonazi und seine hinzukommenden Freunde nicht von ihm ab. Die anwesende Security sah keinerlei Grund zum eingreifen, hinderte jedoch eine andere Person daran W. zu Hilfe zu eilen.
Als es der Gruppe schließlich doch noch gelang ihren verletzten Freund ins Auto zu bringen, konnte dieser endlich ins Krankenhaus gebracht werden, wo die Ärzte einen gebrochenen Mittelhandknochen, eine kaputte Kniescheibe und mehrere Schürfwunden feststellten. Noch im Laufe dieser Woche, muss W. operiert werden und hat laut Arzt auch mit einem Arbeitsausfall von mindestens 12 Wochen zu rechnen.

Erfreulich ist jedoch die Tatsache, dass das „Aufmucken gegen Rechts“ in Ilmenau trotz dieses Übergriffs und der Drohung der Nazis, man werde das Konzert ebenfalls besuchen, stattfinden wird. W., der sich wochenlang um dieses Event bemüht hat, kann jedoch auf Grund seiner durch den Angriff erlittenen Verletzungen selbst nicht daran teilnehmen.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Selbstschutz

Schluckspecht 07.01.2009 - 01:54
Organisiert euch, setzt euch mit dem Thema Gewalt auseinander,
das ist aufwändig, gehört aber (leider) dazu wie Demos oder
Konzerte vorzubereiten (was vielleicht einigen mehr Spaß macht).

Und wie D. aus B. schon schreibt, mehrere gut auf einander
abgestimmte Leute können viel bewirken.

Klingt jetzt sehr klugscheißerisch was ich geschrieben habe,
ist deswegen trotzdem nicht verkehrt.

gesundheit

betrofener 15.01.2009 - 18:08
ich danke euch fuer eure besserungs wuensche
die anzeigen gegen denn neonazi und seine kumpanen
sind schon geschaltet
wegen der secu anzeige dank ich fuer den tipp
denn darueber dachte ich
bis jetzt noch nicht wirklich nach
aber ich denk mal das ich diesen weg
wohl auch gehen werde

schoene soli grueße

;..

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 6 Kommentare

ich hoffe

am freitag 06.01.2009 - 21:35
ist für antifaschistischen selbstschutz gesorgt?

Solidarische Grüße ...

Antifaschist aus Düren 06.01.2009 - 22:49
... an den Betroffenen mit den besten Wünschen für baldige Genesung. Lasst Euch nicht unterkriegen!

wo ist der fehler?

rätselmaster 06.01.2009 - 23:29
moin erstmal.

-4- ,-vier- leute machen alarm?
wie kann das sein? wo bleibt die solidarität?

denkt mal drüber nach.
p.s. gute besserung dem verletzten.

antifaschistischer Selbstschutz

D. aus B. 06.01.2009 - 23:34
Ihr solltet die Security wegen "unterlassener Hilfeleistung" verklagen bis denen der "Arsch brummt"!
Die Nazis natürlich auch!
Aber wie es aussieht, scheint ja die Beweislage gut für euch auszusehen!
Vergesst danach nicht die Zivilklage auf Schadensersatz (das sollte der Arbeitgeber de sGeschädigten machen!), Auf Schmerzensgeld etc.!!!

Mal abgesehen davon, solltet ihr für das kommende Konzert für den antifaschistischen Selbstschutz sorgen und organisierte Antifagruppen der Umgebung (Nächste grössere Stadt) ansprechen.
Freier Eitritt, Spritgeld, Verpflegung und ne ansprechende Penne sind dann ne gute Versicherung für euch und für die Gruppe wie ein "Betriebsausflug"!
Ausserdem lernt mensch so nette und aktive Antifaschisten kennen.

Manchmal sind 6-7 Leute die aufeinander eingespielt sind und wissen was sie machen viel besser als ne bekloppte bezahlte Security bei der sich dann rausstellt, das die Hälfte selber Nazis sind und eher noch selber mit "reinstiefeln" als zu helfen!

Täterschützer sind Täter

M8 07.01.2009 - 12:54
Würde mich der bereits gefallenen Forderung, den Secu wegen unterlassener Hilfeleistung zu verklagen, anschließen. So etwas führt sehr schnell zu Erfolg. Da ich selber Secu bin, weiß ich, dass das ein ernst zunehmendes Instrument ist, denn als Sicherheitsbeauftragter ist man zur Hilfeleistung verPFLICHTET. Auch über das Gelände des geltenden Hausrechtes hinaus...
Also entweder war das ein vollkommen überforderter Newbie, der falsch verstandene Konfliktvermeidung /-minimierung betrieben hat oder Gesinnungsgenosse der Nazis. Das nächste Mal lieber den Selbstschutz organisieren und mit lecker Essen u. Trinken belohnen, denn das fehlt "uns" immer am meisten.

Verklagen

Kevin S. 08.01.2009 - 11:32
Ich würde auch dringend dazu raten, die Securitys zu verklagen, falls das wirklich alles so passiert ist. Wie es scheint, habt ihr ja auch genug Zeugen zur Verfügung und das wäre nicht nur eine juristische Hilfe für euch, sondern wahrscheinlich auch eine finanzielle Erleichterung, wenn denen eine Schuld am Vorfall bescheinigt wird. An den Selbstschutz während des Konzertes würde ich auch auf jeden Fall denken!!

Dem Opfer wünsche ich natürlich auch gute Besserung! Halte die Ohren steif, du bist nicht der erste dem so etwas passiert!