Hannover: Solidemo + Polizeiangriff

Solidarität mit griechischen Anarchist_inn 09.12.2008 00:04 Themen: Repression
Ca. 70 Menschen haben heute Abend durch die Innenstadt Hannovers zum griechischen Konsulat demonstriert. Anlass für die Demonstration, zu der anarchistische und autonome Gruppen kurzfristig aufgerufen hatten, war die Ermordung des 15-jährigen Alexandros Grigoropoulos durch Polizisten in Athen.
Mit 70 Teilnehmenden ist die Demonstration zu der erst heute Mittag aufgerufen wurde als erfolgreich zu bewerten.
Die Bullen hatten mal wieder mit ca 100 Beamt_innen plus Pferdestaffel ein martialisches Aufgebot vor Ort.
Lautstark aber ohne Zwischenfälle zog die Demonstration bis zum griechischen Konsulat.
Die Bullen ließen die Demo aber nur bis auf Sichtreichweite ans Konsulat.
Begleitet wurde die Demonstration von einer Musikanlage in einem Kinderwagen. Innerhalb kurzer Zeit wurden einige hundert Flugblätter, die über den Mord an Alexadros und die aktuelle Situation in Griechenland aufklärten an Passant_innen verteilt.
Im Anschluss zogen noch ca. 50 der Teilnehmenden sehr laut durch den Hauptbahnhof.
Direkt vor dem Hauptbahnhof griffen die Bullen plötzlich einige der Demonstrant_innen an.
Dabei wurden min. 3 Personen unter Einsatz von Knüppeln, brutal festgenommen.
Weitere ca 15-20 Demonstrant_innen aber auch einige Passant_innen wurden daraufhin an mehreren Orten eingekesselt und Personalien wurden aufgenommen!
Den drei Festgenommenen wird Widerstand, Beleidigung und Körperverletzung vorgeworfen.
Einer der Festgenommen muss im Krankenhaus behandelt werden.
Einmal mehr haben wir gezeigt bekommen, dass wir Repression und Polizeigewalt überall bekämpfen müssen!

Trauer und Wut zu Widerstand!
Solidarität mit Alexadros, seinen Genoss_innen, Freund_innen und den griechischen Anarachist_innen!


Näheres zu den Festgenommenen ergänzen wir später.
Allen die wegen dieser Sache Post kriegen sei nochmal gesagt, geht nicht zu den Bullen aber kommt zum EA.
Ermittlungsausschuss Hannover
Mittwochs 19-20 Uhr
UJZ Kornstr. 28-30

PM: Polizei greift nach friedlicher Demo die TeilnehmerInnen an!

Ca. 70 Menschen haben heute Abend friedlich vom durch die Innenstadt zum griechischen Konsulat demonstriert. Anlass für die Demonstration, zu der anarchistische und autonome Gruppen kurzfristig aufgerufen hatten,
war die Ermordung des 15-jährigen Alexadros Grigoropoulos durch Polizisten in Athen.
Die Demonstration endete vor dem griechischen Konsulat mit einem Redebeitrag der zur Solidarität mit dem Opfer dieses feigen Mordes, seiner Familie und den kämpfenden AnarchistInnen in Griechenland aufforderte.
Auf dem Rückweg von der Demonstration durchquerten einige Teilnehmende unter skandieren von Sprüchen wie "Alexadros das war Mord, Widerstand an jedem Ort!" den Hauptbahnhof. Vor dem Hbf griff die Polizei ohne erkennbaren Grund plötzlich einige Teilnehmende brutal mit Knüppeln an.
Dabei wurden mindestens fünf Personen leicht verletzt und drei in Gewahrsam genommen. Des Weiteren führte die Polizei in unzulässiger Weise Personalienkontrollen gegen mindestens 20 Leute durch.
Dieser Vorfall zeigt Mal wieder, dass der zunehmend repressive Polizeistaat nicht nur in Griechenland sondern überall zu bekämpfen ist.
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Ergänzungen

Pressemitteilung

Polizei Hannover 09.12.2008 - 00:36
PM Polizei Hannover 08.12.2008 | 22:20 Uhr
POL-H: Demonstration verläuft friedlich Hannover

Hannover (ots) - Eine am Abend kurzfristig anberaumte Demonstration von etwa 50 Teilnehmern mit einem Aufzug vom Steintorplatz zum Griechischen Generalkonsulat ist im Zooviertel friedlich beendet worden.
Vor dem Hintergrund aktueller Geschehnisse in Griechenland versammelten sich bis gegen 20:00 Uhr rund 50 Teilnehmer aus dem autonomen Spektrum am Steintorplatz. Nach einer Auftaktkundgebung zog der Aufzug schließlich über die Georgstraße, Schillerstraße, Ernst-August-Platz, Joachimstraße, Königstraße, Emmichplatz, Eichstraße und Scharnhorststraße in das Zooviertel vor das Griechische Generalkonsulat. Hier ging die Demonstration gegen 20:45 Uhr mit einer Abschlusskundgebung störungsfrei zu Ende. /bod

Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Hannover Olaf Bode Telefon: 0511 -109 -1042 Fax: 0511 -109 -1040 E-Mail:  pressestelle@pd-h.polizei.niedersachsen.de  http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdhan/

Glasbruch beim Konsulat in Hannover

fight the (police)state 09.12.2008 - 00:41
Heute Mittag konnten wir erfreulicherweise feststellen, dass die Scheiben beim griechischen Konsulat in Hannover eingeworfen wurden.

???

ijk 09.12.2008 - 11:09
70 Leute bei einem Mord findet ihr in einer 500 000 EW Stadt (+ 500 000 Umland) erfolgreich?? Was wäre denn ein misserfolg gewesen ?? niemand 10,20,40 ?? wo ist der qualitative unterschied zwischen 35 und 70 (politisch-qualitativ nicht quantitativ, rechnen kann ich auch)
woran bemisst sich eigentlich der "Erfolg"?
Das ist übrigens KEINE pisse gegen Hannover, sondern dagegen, dass hier grundsätzlich alles ein "Erfolg" ist.
50 Leute in Leipsch, 200 in berlin, 100 in HH, man kann sich doch einfach mal eingestehen, dass sich außerhalb des kapuzengettos offensichtlich kein schwein für diese geschihcte in Griechenland interessiert, geschweige denn dazu ein kämpferisches Verhältnis hat.
Ist zwar äußerst unschön, aber eben hiesige Realität.
Angesichts der Tatsache, dass Griechenland am Rande einer Staatskrise steht (die zu Lasten einer konservativen Regierung geht), ist dieses schweigen der Linken allerdings schon verwunderlich bis erschreckend.

kessel und personalienaufnahme vor dem hbf

strumpf 09.12.2008 - 12:57
vor dem bahnhof wurden 15 demostranten (völlig willkürlich zusammengesetzt)ca. eine halbe stunde im kassel festgehalten. sie alle bekamen einen platzverweis für den gesamten bahnhof+ernstaugust platz. zu den personalien wurden alle noch von allen seiten+beschreibung abgefilmt.

außerdem ist noch zu sagen, dass die bullen losstürmten weil es zu einer verbalen auseinandersetzung zwischen einen demoteili und einem fascho kam. daruafhin sind die bullen einfach losgetürmt....brutal,ekalhaft und willkürlich

nicht nur AAH....

exil-hanoveranerIn 09.12.2008 - 15:40
Ich frag mich warum hier immer nur die AAH erwähnt & gedisst wird?
In Hannover gibt es doch auch schließlich viele andere aktive Gruppen?!
Alerta!-Netzwerk (mit eigener Antifa AG), die offene (!) Antifa-Ag der Uni, Angry (ex-jugendantifa), FAU, Fast Forward, RAK, Avanti, Rote Hilfe, Hedonistische Internationale Sektion Hannover, Clowns, Anti-G9 Soligruppe, Solid, SDAJ, Die Falken, Antifa RK Wunstorf usw....

Also Arsch hochkrigen und organisiert euch (selbst)!

Ergänzung

Beobachter 09.12.2008 - 15:59
Von circa 21:30 bis 22:30h wurde die hannoversche Innenstadt (Kröpke, Steintor) von mehreren Streifenwagen mit voller Besatzung und mehreren Zivibullen-Autos durchfahren. Circa 6-8 Bullen machten es sich mit voller Ausrüstung an der Weihnachtspyramide am Kröpke bequem und ließen sich mit Kaffee bedienen. Dabei wurde sich lautstark über den vorherigen Einsatz unterhalten, außerdem wurden per Funk Bullen richtig Engelbosteler Damm geschickt, "um dort die Lage zu checken".

Die Bullen waren zwar gut gelaunt, schienen allerdings ein wenig nervös, da sie anscheinend weitere Aktionen im Stadtkern "befürchteten".

vorschlag zur güte

optimus prime 10.12.2008 - 10:40
an alle die ein wirkliches problem mit der aah haben (damit sind nicht die trolle von nazi- und bullenseite gemeint):

1. setzt euch entweder direkt mit der aah auseinander. kontaktmöglichkeiten gibt es über die homepage der gruppe unter www.antifa-hannover.tk . da kann auch gleich mal geschaut werden, was die angeblich so inaktive gruppe alles macht.

2. ihr schreibt mal einen sachlichen und konstruktiv-kritischen artikel für das "autonome petz und hetzblatt" von hannover, die tabula rasa (www.tabularasa.de.am)

nur zwei möglichkeiten, wie ihr eure kritik mal den leuten mitteilen würdet, die es betrifft ohne die kommentarspalten von indymedia vollzuspammen.

gez. optimus prime (transformers)

Einbindung von Menschen

Ex-AAHler 10.12.2008 - 15:06
Ich erinnere mich: Als wir 2001 die Antifaschstische Aktion Hannover gründeten, wollten wir genau diesen Szenesumpf durchbrechen. Unser erstes Anliegen war es, die Auseinandersetzung mit der Szene zu suchen. Das hat nicht nur Spass gemacht, sondern war auch effektiv. Unser Motto war: Raus aus dem Szenesumpf und rein in den Polit-Rock. Ich hoffe, daran wird sich mal wieder erinnert...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 9 Kommentare

???

!!! 09.12.2008 - 12:25
Mir stellt sich bei solchen "kleinst-Spontan-Demos" immer die Frage warum die Leute sich nicht eine Woche Zeit nehmen um eine Demonstration zu machen. Das Thema ist am nächsten Wochenende immernoch genauso aktuell! Dadurch würde man es auf jedenfall schaffen ein Paar mehr Menschen zu der Demo hinzu bekommen.

Hannover wie es leibt und nicht lebt

Marco 09.12.2008 - 12:48
Das ist in Hannover leider traurige realität, nur möchte auch niemand die Kritik hören.

50 Leute ist für Hannover eine absolute Schande. So viele Teilnehmer würden mitlerweile sogar die Neonazis in Hannover auf die beine Stellen. Und auch wenn die Öffentlichkeit eigentlich kein geeigneter Platz ist, so muss ich doch um der öffentlichen Wirkung willen die Antifaschistische Aktion Hannover in scharfe Kritik nehmen.

Eine einbindung und politisierung, sowie bildung und arbeit mit der jugend findet faktisch nicht mehr statt. man verkriecht sich in der korn wo man alle halbe noch die leute raus schmeisst die einem nicht passen. prügelt sich dann und wan sogar noch mit anderen linken in der stadt und tut dann auch noch so als wäre man der große larry.

hannover hat eine unglaublich große potenziel links orientierte jugendkultur, welche einfach nur mal eine gebildete antifa gruppe bräuchte, welche sich ihrer annimmt und sie nicht knechten mit begründungen wie " du warst mal bunt" oder ähnlichem zinober.
jedes mal wenn ich mich mit einem dieser jugendlichen unterhalte und frage warum sie nicht aktiv im antifaschistischen widestand sind kommt in 90% der fälle das sie schon mal von leuten der AAH in irgendeiner form und weise angegriffen oder für unwürdig erklärt wurde.

denn anstadt einfach darauf zu pfeifen was einer bisher gemacht hat ( emo,punk, metaler ect pp) sollte man einfach mal sich um diese jugendlichen kümmern. ihnen was beibringen, sie bilden, sie in aktionen einbinden.

es ist eigentlich schon beschämend das die nazis solche dinger in hannover drauf haben und sogar schon am opernplatz die punk und anarchokiddies abwerben können weil die antifa hannover sich für so etwas zu schade ist.

aber hauptsache wir haben einen erfolg weil wir 50 leute zusammen trommeln, die wenn sie nicht dort gewesen wären, in der korn gegammelt und sich weiss der kuckuck was in die rübe gezogen hätten.

aber hauptsache jeder antifaschist fühlt sich nur noch für sein straßenviertel verantwortlich.

ddd

ddd 09.12.2008 - 13:19
Die Gründe die Marco nennt halten halt viele Menschen ab zu sowas zu kommen bzw sind garnicht vernetzt , da sie keine Möglichkeit haben in die Strukturen reinzukommen.
Profilierung scheint nunmal wichtiger zu sein und nicht nur Hannover ist so.

hanova*hanova2

ianza 09.12.2008 - 13:48
eins noch....also die hannover hedonisten im april / mai dazu auffriefen waren auf einmal bis zu 400 leuten daum party zu machen in der straßen bahn sowie s-bahn...als die situation eskalierte und die polizeiroboter angekesselt kamen...waren es zack nur noch 100 leute...und als zusätzlich im wohnheimviertel noch ca 20 junge punker eingekesselt und verhaftet wurden war nicht ein hauch von initiative zu erkennen etwas dagegen zu tun...hannover antifa ist größtenteils eine partyorga und weniger politischer kämpfer....

ACAB....ANTIFA bedeutet ANgriFF!....

hannover raff dich auf

Zeit was zu ändern!

Marco 09.12.2008 - 13:53
Die Frage die nun zu stellen ist, nachdem wir festgestellt haben was in HannOI nicht läuft, wäre. Wie können wir das ändern?

Ich denke nicht das die AAH aus ihrem Winterschlaf nochmal erwacht, geschweige denn das sie sich solcherlei Kritik überhaupt zu Herzen nimmt.

Neue Linke braucht die Stadt und endlich mal eine Gruppe gebildeter und vernünftiger junger Leute, welche sich um die Horden von jungen unorganisierten Linken kümmert und sie nicht verspottet.

Die Bildung einer Gruppe, welche sich nicht nur über "Anti´s" definiert, sondern eine Gruppe welche ein Ziel und eine Utopie hat, nicht nur ein Feindbild. Die Jugendlichen müssen gebildet und politisiert werden und nicht zu arroganten Checker-Antifas geschleift werden. Überhaupt sehe ich in dieser himmelschreienden Arroganz das Hauptproblem vieler Antifaschisten.

Lasst uns wieder positiv denken und die Sachen anpacken - gemeinsam.

ist

doch egal 09.12.2008 - 15:08
"denn anstatt einfach darauf zu pfeifen was einer bisher gemacht hat (emo,punk, metaler ect pp) sollte man einfach mal sich um diese jugendlichen kümmern. ihnen was beibringen, sie bilden, sie in aktionen einbinden."
Was sie bisher gemacht haben ist echt egal, aber es ist auch egal, wenn sie weiterhin "Emo, Punk, Metaler ect." bleiben wollen. Wir müssen doch nicht jedem antifaschistisch denkenden Menschen gleich nen schwarzen Kapu anziehen.
Dann gibt es halt neben dem schwarzen Block noch nen Emo-Block ist doch egal.
Lieber 50 Autonome + 50 "Emos" als nur 50 Autonome.
Kleidung und Musik ist der Ausdruck der eigenen Kultur und nicht der politischen Einstellung
(ok, das kann man nicht ganz so pauschal sagen, aber wenn man die Texte in den Liedern und auf den Klamotten weglässst müsste es passen)

es ist mal wieder soweit

Auweia 09.12.2008 - 15:26
Es ist mal wieder so weit. eine demo in hannover läuft mal zugegebenermaßen nicht so gut
und schon kriechen sie wieder aus ihren löchern: die nazis, die feinde der aah, die, die die "riesige linke subkultur bilden wollen", die auffällig oft betonen wie stark die nazis ja gerade sind, die von "endlich was machen" faseln aber nie ihren platz vor dem bildschirm verlassen um auf den nächsten indyartikel aus hannover zu warten, die, die wirren utopien der kritik den vorzug geben, die von einbinden und politisieren reden ohne selber in irgendwas eingebunden zu sein, die nicht verstehen wollen, dass sämtliche linksradikale und besonders antifaschistische veranstaltungen, demos, kundgebungen usw nicht auf das konto der aah gehen, die die aah als identisch mit der linken szene in hannover betrachten,
kurzum: die, die einfach nur peinlich sind und lieber zu world of warcraft oder in die katholische jugendgruppe wechseln sollten anstatt endlos allen zu zeigen, dass sie nun wirklich nichts begriffen haben...

zur Hanno-Diskussion

Arthur 10.12.2008 - 01:00
Fakt ist mal, dass die radikale Linke in Hannover derbe verschlossen ist. Wer nicht sein Leben lang in die Korn geht, der wird dort nicht beachtet, mit dem spricht man nicht, der ist ein nichts. Klar, muss mensch sich vor dem Repressionsstaat schützen, aber das aktuelle Prollanitfagetuhe+übelsteCliquengebilde schützt die Szene vor allem vor einem: "Nachwuchs". Schade (und irgendwie peinlich), dass wir das hier öffentlich diskutieren, aber der eben beschriebene Fakt verlangt eben dies.

früher...

optimus prime 12.12.2008 - 13:30
stimmt, das hat noch gefehlt einE "Ex-AAHlerIn", die/der die "früher war alles besser" runterbetet.