Bericht von den Straßenkämpfen in Athen
Nachdem ein Polizist am Samstag einen 15-Jährigen erschossen hatte, kam es das ganze Wochenende zu schweren Auseinandersetzungen in vielen griechischen Städten. Die RSO (Revolutionär Sozialistische Organisation) sprach mit Savra, einer Aktivistin aus dem betroffenen Athener Stadtviertel Exarchia.
Der tödliche Schuss des Polizisten wurde mitten in Exarchia abgegeben. Exarchia ist ein Stadtviertel im Zentrum von Athen, das seit vielen Jahren von anarchistischen und linksradikalen Kräften geprägt ist. Immer wieder kommt es dort zu kleinen Scharmützeln zwischen AktivistInnen und der berüchtigten Spezialpolizei MAT, die nächstens gruppenweise in Kampfausrüstung an jeder zweiten Ecke steht, um alles zu überwachen und die Bevölkerung einzuschüchtern.
Die Polizisten behaupten, im Zuge einer Verteidigung gegen einen Angriff hätte ein Warnschuss den 15-Jährigen getroffen. Savra kennt Augenzeugen, die gesehen haben, was wirklich passiert ist: „Am Samstag abends, ungefähr um 9 Uhr, hat in der Nähe das kurdischen Lokals Hassan eine Gruppe von Jugendlichen einen Polizeiwagen gesehen. Sie haben die Polizisten verarscht und eine Plastikflasche hingeworfen. Zwei Minuten später, als diese Situation bereits vorbei war, kamen die Bullen zu Fuß zurück. Es gab verbale Auseinandersetzungen und der eine Bulle warf eine Blitz/Knall-Handgranate; der andere begann zu schießen: zwei Schüsse in die Luft und der dritte direkt. Der 15-Jährige war sofort tot.“
Savra berichtet weiter: „Die Nachricht hat sich sehr schnell ausgebreitet. In einer halben Stunde haben in Exarchia heftige Auseinandersetzungen begonnen. In den nächsten Stunden hat sich die Reaktion auf den Mord in ganz Griechenland ausgedehnt. Bis gestern Abend war es wie ein Krieg: Straßenkämpfe von Komotini in Thrazien bis Heraklion in Kreta.“
In Athen wurde unzählige (Luxus-) Autos, Banken und (Nobel-) Geschäfte angezündet, Polizeistationen und Polizeieinheiten angegriffen. Es gab zahlreiche Verletzte auf beiden Seiten, Dutzende AktivistInnen wurden festgenommen. Am Sonntag Nachmittag demonstrierten in Athen 5000 Menschen gegen die Polizeigewalt. Die Polizei setze massiv Tränengas ein; die Tränengasschwaden hängen dann, wie immer diesen Fällen, noch bis in den nächsten Tag im Stadtzentrum und reizen die Atemwege der EinwohnerInnen.
Wie wird es nun weitergehen? Savra dazu: „Für heute (Montag; Anm.) sind neue Demonstrationen angekündigt. Ab heute beginnen auch Schulstreiks. Sogar auf kleinen Inseln wie Limnos marschieren die SchülerInnen gegen die Polizeistation! Es gibt eine unglaubliche Wut, die mit der allgemeinen miserablen ökonomischen Situation kombiniert ist. Für Mittwoch war schon von vornherein ein Generalstreik angekündigt. Die elenden (Gewerkschafts-; Anm.) Bürokraten überlegen jetzt, die große Demo wegen der explosiven Situation abzusagen!“
Als Hintergrundinformation: Brutales Vorgehen einer rechtsextrem durchsetzen Polizei hat in Griechenland eine traurige Tradition, die mindestens bis in die Schlussphase des Zweiten Weltkrieges zurückreicht. Die faschistischen NS-Kollaborationsverbände (die so genannten Sicherheitsbataillone, die Evzonen etc.) wurden von den britischen Invasionstruppen 1944/45 reorganisiert und neu bewaffnet, um sie gegen die starke ArbeiterInnen- und PartisanInnenbewegung einzusetzen. Die ehemaligen Schergen der Nazi-Besatzung bildeten den Kern des neuen "demokratischen" Staatsapparates von Gnaden Großbritanniens und dann der USA.
Die rechtsextrem dominierten Polizei- und Armeekräfte errichteten ein Terrorregime gegen die AnhängerInnen der antifaschistischen Befreiungsbewegung EAM und wurden seit 1947 von den USA massiv aufgerüstet. In einem dreijährigen BürgerInnenkrieg zwischen 1946 und 1949 wurde die griechische ArbeiterInnenbewegung und Linke nahezu völlig zerschlagen. Die Pseudodemokratie zwischen 1949 und 1967 war in Wahrheit eine notdürftig kaschierte Diktatur von Monarchie, rechtsextremen Armee- und Polizeikräften und den US-Geheimdiensten. In der Militärjunta von 1967 bis 1974 trat diese Koalition noch mal völlig ungeschminkt auf. Nach 1974 und vor allem mit der PASOK-Regierung ab 1981 kam es zwar zu einer "Demokratisierung", d.h. zu einer weitgehenden Anpassung an westeuropäische bürgerlich-demokratische Standards. Dennoch blieb der Großteil des rechtsextremen Personals in Polizei, Armee und Gefängnissen auf seinem Posten. Der rechte bis rechtsextreme Korpsgeist in diesen Formationen wird weiter reproduziert, in der Hauptstadt Athen sind weiterhin viele Polizisten aus den berüchtigt rechtsextremen Gebieten der Peloponnes.
Massive und maßlose Polizeibrutalität gegen Demonstrationen und folterartige Übergriffe auf Polizeistationen und in Gefängnissen gehörten auch in den letzten Jahrzehnten zum Alltag. 1983 war schon einmal ein 15-Jähriger, damals bei einer Demonstration, von der Polizei erschossen worden; damals kam es in der Folge zu wochenlangen Auseinandersetzungen. Und vor einigen Jahren wurde eine linke Demonstrantin von einem MAT-Polizisten schwer verletzt; der uniformierte Schläger entpuppte sich schließlich als Mitglied der faschistischen Schlägertruppe Chrisi Avgi. Im Februar dieses Jahres kooperierten MAT und Chrisi Avgi bei einem Angriff auf eine linke Demonstration, wobei ein Mitglied der trotzkistischen Ergatiki Exousia niedergestochen wurde.
Die griechische Linke und ArbeiterInnenbewegung hat es freilich gelernt, mit diesen Verhältnissen umzugehen. Demonstrationsblöcke der verschiedenen linken Organisationen sind in der Regel gut organisiert und für eine Verteidigung ausgerüstet. Streikende führten immer wieder auch erfolgreiche Kämpfe mit der Polizei. Und es kommt immer wieder zu heftigen militanten Konflikten zwischen AnarchistInnen und der MAT. Aufmärsche der Nazi-Truppe Chrisi Avgi wurden durch militante Mobilisierungen von anarchistischen und anderen radikalen Linken immer wieder unterbunden.
Die Polizisten behaupten, im Zuge einer Verteidigung gegen einen Angriff hätte ein Warnschuss den 15-Jährigen getroffen. Savra kennt Augenzeugen, die gesehen haben, was wirklich passiert ist: „Am Samstag abends, ungefähr um 9 Uhr, hat in der Nähe das kurdischen Lokals Hassan eine Gruppe von Jugendlichen einen Polizeiwagen gesehen. Sie haben die Polizisten verarscht und eine Plastikflasche hingeworfen. Zwei Minuten später, als diese Situation bereits vorbei war, kamen die Bullen zu Fuß zurück. Es gab verbale Auseinandersetzungen und der eine Bulle warf eine Blitz/Knall-Handgranate; der andere begann zu schießen: zwei Schüsse in die Luft und der dritte direkt. Der 15-Jährige war sofort tot.“
Savra berichtet weiter: „Die Nachricht hat sich sehr schnell ausgebreitet. In einer halben Stunde haben in Exarchia heftige Auseinandersetzungen begonnen. In den nächsten Stunden hat sich die Reaktion auf den Mord in ganz Griechenland ausgedehnt. Bis gestern Abend war es wie ein Krieg: Straßenkämpfe von Komotini in Thrazien bis Heraklion in Kreta.“
In Athen wurde unzählige (Luxus-) Autos, Banken und (Nobel-) Geschäfte angezündet, Polizeistationen und Polizeieinheiten angegriffen. Es gab zahlreiche Verletzte auf beiden Seiten, Dutzende AktivistInnen wurden festgenommen. Am Sonntag Nachmittag demonstrierten in Athen 5000 Menschen gegen die Polizeigewalt. Die Polizei setze massiv Tränengas ein; die Tränengasschwaden hängen dann, wie immer diesen Fällen, noch bis in den nächsten Tag im Stadtzentrum und reizen die Atemwege der EinwohnerInnen.
Wie wird es nun weitergehen? Savra dazu: „Für heute (Montag; Anm.) sind neue Demonstrationen angekündigt. Ab heute beginnen auch Schulstreiks. Sogar auf kleinen Inseln wie Limnos marschieren die SchülerInnen gegen die Polizeistation! Es gibt eine unglaubliche Wut, die mit der allgemeinen miserablen ökonomischen Situation kombiniert ist. Für Mittwoch war schon von vornherein ein Generalstreik angekündigt. Die elenden (Gewerkschafts-; Anm.) Bürokraten überlegen jetzt, die große Demo wegen der explosiven Situation abzusagen!“
Als Hintergrundinformation: Brutales Vorgehen einer rechtsextrem durchsetzen Polizei hat in Griechenland eine traurige Tradition, die mindestens bis in die Schlussphase des Zweiten Weltkrieges zurückreicht. Die faschistischen NS-Kollaborationsverbände (die so genannten Sicherheitsbataillone, die Evzonen etc.) wurden von den britischen Invasionstruppen 1944/45 reorganisiert und neu bewaffnet, um sie gegen die starke ArbeiterInnen- und PartisanInnenbewegung einzusetzen. Die ehemaligen Schergen der Nazi-Besatzung bildeten den Kern des neuen "demokratischen" Staatsapparates von Gnaden Großbritanniens und dann der USA.
Die rechtsextrem dominierten Polizei- und Armeekräfte errichteten ein Terrorregime gegen die AnhängerInnen der antifaschistischen Befreiungsbewegung EAM und wurden seit 1947 von den USA massiv aufgerüstet. In einem dreijährigen BürgerInnenkrieg zwischen 1946 und 1949 wurde die griechische ArbeiterInnenbewegung und Linke nahezu völlig zerschlagen. Die Pseudodemokratie zwischen 1949 und 1967 war in Wahrheit eine notdürftig kaschierte Diktatur von Monarchie, rechtsextremen Armee- und Polizeikräften und den US-Geheimdiensten. In der Militärjunta von 1967 bis 1974 trat diese Koalition noch mal völlig ungeschminkt auf. Nach 1974 und vor allem mit der PASOK-Regierung ab 1981 kam es zwar zu einer "Demokratisierung", d.h. zu einer weitgehenden Anpassung an westeuropäische bürgerlich-demokratische Standards. Dennoch blieb der Großteil des rechtsextremen Personals in Polizei, Armee und Gefängnissen auf seinem Posten. Der rechte bis rechtsextreme Korpsgeist in diesen Formationen wird weiter reproduziert, in der Hauptstadt Athen sind weiterhin viele Polizisten aus den berüchtigt rechtsextremen Gebieten der Peloponnes.
Massive und maßlose Polizeibrutalität gegen Demonstrationen und folterartige Übergriffe auf Polizeistationen und in Gefängnissen gehörten auch in den letzten Jahrzehnten zum Alltag. 1983 war schon einmal ein 15-Jähriger, damals bei einer Demonstration, von der Polizei erschossen worden; damals kam es in der Folge zu wochenlangen Auseinandersetzungen. Und vor einigen Jahren wurde eine linke Demonstrantin von einem MAT-Polizisten schwer verletzt; der uniformierte Schläger entpuppte sich schließlich als Mitglied der faschistischen Schlägertruppe Chrisi Avgi. Im Februar dieses Jahres kooperierten MAT und Chrisi Avgi bei einem Angriff auf eine linke Demonstration, wobei ein Mitglied der trotzkistischen Ergatiki Exousia niedergestochen wurde.
Die griechische Linke und ArbeiterInnenbewegung hat es freilich gelernt, mit diesen Verhältnissen umzugehen. Demonstrationsblöcke der verschiedenen linken Organisationen sind in der Regel gut organisiert und für eine Verteidigung ausgerüstet. Streikende führten immer wieder auch erfolgreiche Kämpfe mit der Polizei. Und es kommt immer wieder zu heftigen militanten Konflikten zwischen AnarchistInnen und der MAT. Aufmärsche der Nazi-Truppe Chrisi Avgi wurden durch militante Mobilisierungen von anarchistischen und anderen radikalen Linken immer wieder unterbunden.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Proteste weiten sich im ganzen Land aus
FLYER SOLIDEMO DORTMUND
radiogespräch radio-z
dortmund flyer
Blitz/Knall-Handgranate
EILMELDUNG Stadtkern von Athen
48 Stunden nach dem Tod eines 15-jährigen Schülers in Athen ist die Gewalt in Griechenland ausser Kontrolle. Die Polizei scheint nicht mehr Herr der Lage. Die Nachrichtenagentur dpa meldet, dass das Stadtzentrum von Athen brennt.
Stadtzentrum von Athen brennt
Die Situation nach dem Tod eines Schülers in Athen ist außer Kontrolle geraten. 4000 Autonome haben das Zentrum eingenommen. In den drei großen Einkaufsstraßen sollen nahezu alle Geschäfte brennen. [tagesschau]
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
ACAB
Köln
Montag, 8. Dezember, 16:00 Uhr, Bahnhofsvorplatz
Bern
Montag, 8.Dezember, 18.00 Uhr, Tramstation "Weltpostverein" (3er Tram Saali)
Berlin
Montag, 8. Dezember, 13:00 Uhr, vom Kottbusser Tor zum Griechischen Konsulat
Hamburg
Montag, 8. Dezember, 19:00 Uhr, VV in der Flora (vllt. Demo)
Frankfurt am Main
Dienstag, 9. Dezember, 16.30 Uhr, Bockenheimer Warte
Dortmund
Dienstag, 9.12.; 18 Uhr; U-Bahnhof Kampstraße
Bremen
Montag, 8. November; 18 uhr; ziegenmarkt
München
11.Dezember, 18:15 Uhr; Richard Strauß Brunnen
ACAB
SOLI DEMO IN DORTMUND!!!
Text:
Solidarität mit griechischen Genossinnen.
In der Nacht des 6.12. wurde der 15 jährige Grigoropoulos Andreas von einem griechischen Polizisten in Athen erschossen. Wie genau es zu der Tötung kam ist relativ unklar, da sich die verschiedenen Presseberichte widersprechen. In den Medien gibt es unterschiedliche Darstellungen der Tat, zum einen wird behauptet ein Querschläger der abgegebenen Warnschüsse hätte den Jungen getroffen, zum anderen wird von Notwehr gesprochen.
Ein unbewaffnetes 15 jähriges Kind wurde also aus Notwehr oder von einem Warnschuss getötet?!
Man fragt sich wie weit die Polizei noch gehen wird und wovor sie noch zurückschrecken wird. Als Antwort auf den Mord kam es in mehreren großen Städten, wie Athen, Thessaloniki, auf der Insel Kreta zu erheblichen Unruhen. An den Protesten beteiligten sich jeweils mehrere 1000 Menschen. Trotz der verharmlosenden Darstellungen, ließen sich die Menschen nicht davon abhalten, ihre Trauer in massivem Widerstand gegen Polizei, Staat und Kapitalismus auszudrücken.
Wir wollen mit der Demonstration auf die Vorfälle und Hintergründe der Massenbewegungen in Griechenland aufmerksam machen und unseren griechischen Genossinnen unbegrenzte Solidarität zusichern. Wir verstehen es als unsere Pflicht, die Proteste nicht von den Medien kriminalisieren und verfälschen zu lassen.
In Griechenland gibt es seit einiger Zeit soziale Unruhen, in denen vor allem linke und anarchistische Bewegungen aktiv sind.
Noch vor 2 Wochen gab es einen Hungerstreik in griechischen Gefängnissen.Damit protestierten sie für bessere Haftbedingungen und gegen die Praxis, dass Menschen häufig lange ohne Verfahren in Untersuchungshaft gehalten werden. Daran beteiligten sich mehr als 7000 Häftlinge. Die Proteste endeten dank des solidarischen Handelns aller Gefangenen erfolgreich.
Zudem kommt es in Griechenland immer wieder zu Generalstreiks als Ausdruck des Protestes gegen die von der Regierung verursachten sozialen Ungerechtigkeiten.
Anfang diesen Jahres setzte die konservative Regierung eine Rentenreform durch,die erhebliche Einschränkungen des Arbeitsrechtes, Rentenzahlungskürzungen, sowie höheres Renteneintrittsalter mit sich brachte. Dies wurde mit einem landesweiten Generalstreik beantwortet, der von allen Gewerkschaften getragen wurde.
Der nächste Generalstreik ist bereits für diese Woche geplant.
Der Staat hat inzwischen offensichtlich die Kontrolle über die verschiedenen Einzelbewegungen verloren
Eine Gruppe aus Thessaloniki überfällt zum Beispiel regelmäßig Supermärkte in Vierteln in denen die Armut relativ hoch ist. Die erbeuteten Lebensmitteln werden dann unter den Menschen verteilt. Aufgrund von steigenden Lebensmittelpreisen und Inflation gewinnen solche Gruppen und deren Praxis immer mehr Sympathien und Bedeutung in der Bevölkerung.
Derartige Bewegungen entwickeln sich vor allem in Protesten gegen Studiengebühren, Bildungsreformen und führen in Griechenland zu breiten Bündnissen.
Diese Beispiele sind nur wenige von vielen. Wahrscheinlich erfährt man in den hiesigen Medien nur von den populärsten und erfolgreichsten Aktionen und Protesten.
Doch allein an diesen Beispielen wird klar, wie machtlos der Staat gegenüber der Bevölkerung ist, wenn sie erstmal den Willen entwickelt hat, ihre Lebenssituation zu verbessern.
Spätestens jetzt wird klar, dass sich Staat und Kapital in die Ecke gedrängt fühlen und den sozialen Kämpfen nur mit Gewalt antworten können. So kann man den Mord als eine erste Reaktion auf die Machtlosigkeit des Staates und seiner Organe betrachten, die den Willen der Menschen nur noch mit Waffengewalt brechen kann.
Aus diesen Gründen wollen wir unsere Solidarität den Menschen in Griechenland bekunden, indem wir auch gegen unreflektierte und undifferenzierte Medienpropaganda demonstrieren. Die Unruhen dürfen nicht, wie es schon bei vielen anderen Protesten der Fall, als stumpfe Gewaltorgie dargestellt werden, sondern müssen die Hintergründe beleuchten, die Menschen dazu treiben sich gegen ein solches Verbrechen aufzulehnen.
IN GEDENKEN AN GRIGOROPOULOS ANDREAS, DER OPFER VON POLIZEIWILKÜR UND STAATLICHER GEWALT WURDE
SOLIDARITÄT MIT GRIECHISCHEN GENOSSINNEN
Autonome Gruppen aus dem Ruhrgebiet
Treffpunkt ist der Dortmunder Stadtgarten 18 Uhr
Datum der Dortmunder Demo
Solidarität für die nächsten Tage vorausplane
Diese Woche gibt es noch mehrere Anti-Repressionsdemos, alleine zwei in Berlin:
Freitag 12.12.08 // 19 Uhr: FEUER UND FLAMME DER REPRESSION!
Kottbusser Tor, U-Kottbusser Tor (U1/8)
Samstag 13.12.08 // 13.30 Uhr: FREIHEIT FÜR MUMIA ABU-JAMAL!
ABSCHAFFUNG DER TODESSTRAFE WELTWEIT!
Zeigt auch dort Transparente, Parolen, um die Griechischen Aktivist_innen zu unterstützen. Denn die Auseinandersetzungen werden dort bestimmt andauern.
Auch in Hamburg findet am Samstag, den 13.12.08 eine Demo für Mumia Abu-Jamal anlässlich des 60. Jahrestages der Menschenrechtserklärung statt. Beginn ist 12 Uhr am HBF. Bestimmt auch ein geeigneter Platz, Solidarität mit den Demonstrant_innen in Athen auszudrücken.
Berlin Mittwoch 10. 12. Eberwalder
für Alexandros
Damit hatte Alexandros nicht gerechnet.
Ich wüsste auch nicht wieso Jungs oder Mädels mit sechszehn Jahren heute damit rechnen müssen von faschistoiden Polizeikräften einfach abgeknallt zu werden.
Zu jung um so etwas zu begreifen, was nicht einmal alte Männer oder Frauen begreifen koennen.
Hannover Solidemo 20 Uhr Steintor
Kommt Alle!
Solidarität mit griechischen Anarchist_innen!
Wut und Trauer zu Widerstand!
Polizeigewalt zurückschlagen überall!
BERLIN: Mittwoch?
Was für
montag 13°°, mittwoch 15:30
WER zum geier soll dahinkommen ?? glaubt ihr in berlin sind alle linken arbeitslos?? in anderen städten peilen es die leute doch auch, dass 18 bzw. 20 °° in der Woche ebsser für demos sind
der haufen von vielleicht knapp hundert leuten in Berlin heute war traurig und dem Anlass unangemessen.
BERLIN: Mittwoch 20uhr?
Recht haste! deswegen vielleicht eher 19uhr?!
ich denke die demo heute war so früh angesetzt, da sicher niemand mit solch einer langen besetzung (bis in den abend rein) gerechnet hat und eine demo direkt im anschluss an die besetzung/räumung besser is.
UND: ich will nich rummeckern, aber der ton in dem du hier schreibst ist wie bei vielen comments hier auf indy nicht grad der beste. vielleicht sollten die leute mal wieder anfangen zu begreifen dass wir mehr oder weniger an einem strang ziehen und respektvoll miteinander reden und uns nicht sofort beleidigungen an den kopf werfen sollten. weiß ja nich ob das aufm plenum bzw in der realität auch so gemacht wird oder ob man sich zuhause am pc nur mehr traut mit den beschimpfungen um sich zu werfen. aber man sollte aml darüber nachdenken, ob solch ein redeverhalten nich vielleicht leute abschreckt, die noch ncih so lange aktiv sind. denke nen respektvoller umgang wär nen wieterer schritt anch vorn...
sehen uns mittwoch 19uhr u eberswalder
es sollte mal überlegt werden, was man dann amchen will und wohin... hat jemand flyer?
soli münchen
KÄMPFENDEN GRIECHISCHEN JUGEND
Am vergangenen Samstag wurde der 16 jährige Alexandros Grigoropoulos mit drei Schüssen aus einer Polizeiwaffe in der griechischen Hauptstadt Athen erschossen. Die griechische Polizei ist bekannt für ihr brutales Vorgehen gegen politisch Andersdenkende. Der Mord an Alexandros ist die Spitze polizeilicher Gewalt und Willkür.
Aus Trauer wurde Wut
Die jetzt stattfindenen Krawalle in verschiedenen Stadten Griechenlands sind die Reaktion auf eine fortwährende Spirale der Gewalt gegen Linke in Griechenland.
Im Berlin besetzten Demonstranten das griechische Generalkonsulat, um ihren Protest gegen diesen feigen Polizeimord Ausdruck zu verleihen. Ministerpräsident Kostas Karamanlis, dessen Regierung durch die Krawalle unter Druck geraten ist, versprach, die Verantwortlichen für den Tod des Jungen zur Rechenschaft zu ziehen.Dieses Versprechen, wie unglaubwürdig es auch klingen mag, reicht aber nicht aus. Endlich muss es Demokratie in Griechenland und in ganz Europa nicht nur für die Banken und Konzerne geben, sondern für die arbeitende Bevölkerung.
Auch in München wollen wir ein Zeichen unserer Trauer und gegen Polizeigewalt setzen, deshalb
Kommt alle zur Kundgebung am Donnerstag 11.12.
um 18:15 am Richard Strauß Brunnen!
Erklärung der griechischen ML-KP
findet ihr unter rf-news.de
Schluss mit der Spaltung - gegen jede Polizeigewalt in Griechenland, hier (Dessau heute, Berlin 6.12. Stuttgart 6.12. etc.pp. fast jeden Tag in unserem Land)- und anderswo !
Solidemo Berlin Dienstag, 18.00 Uhr
Soli- Demo in Düsseldorf
Wut und Trauer in Widerstand wandeln!
Am Samstag, den 06.12.2008, wurde der 15jährige Alexandros Grioropoulos von einem
Polizisten in Athen ermordet. Am Tag seiner Beerdigung wollen wir unsere Trauer und unsere Wut auf die Straße tragen.
Lasst uns zusammen am Tag X ( dem Tag der Beerdigung von Alexandros Grioropoulos ) in Düsseldorf demonstrieren.
Treffpunkt:
19:00 Uhr auf dem Vorplatz am Düsseldorfer Hauptbahnhof