Herbstakademie Heidelberg: Bildung auf den Kopf stellen

Heidelberger Forum für kritische Theorie(gem) 26.11.2008 13:11 Themen: Bildung
Miserabel, undemokratisch, katastrophal, antiemanzipatorisch, exklusiv und rein ökonomisch ausgerichtet, sehen die Teilnehmenden der diesjährigen Herbstakademie vom 31.10-02.11.08 in Heidelberg den Zustand der Bildung in Deutschland.
Unterschiedliche politische Gruppen und interessierte Einzelpersonen waren der Einladung des „Heidelberger Forums für kritische Theorie und Wissenschaft“ gefolgt um Erfahrungen auszutauschen und Alternativen zur gegenwärtigen Bildungssituation, insbesondere an den Hochschulen zu diskutieren.
Verschiedene Vorträge aus Wissenschaft und Praxis, hatten zum Ziel, den vielschichtigen Bereich von Bildung greifbar zu machen und sollten eine Basis für gemeinsame Zusammenarbeit bilden.

Durch die Umstellung der Studiengänge auf Bacholor und Master, durch Excellenzinitiativen und „wettbewerbsorientierte Standortpolitik“ hat sich der Leistungsdruck vervielfacht und zu erhöhtem Konkurrenzdruck innerhalb und zwischen den Universitäten geführt.
Dies hat Auswirkungen auf den Inhalt der Lehre, weil Zeitdruck, keinen Raum für kreatives und flexibles Forschen lässt.
Die Sorge „abgehängt“ zu werden hemmt nicht nur Studierende in ihrer Ausbildung zu freien und mündigen Bürgern, sondern führt dazu, dass Inhalt generell nur „effektiv“ und dadurch unkritisch von Oben nach Unten transportiert wird.

Bei den Teilnehmenden der Herbstuniversität herrschte Einigkeit, dass dieser undemokratische Sog weder hinnehmbar noch ertragbar ist.

Ohne Widersprüche, waren sich die Teilnehmenden einig:
Ein offensives Entgegentreten ist notwendig.
Es wurde vereinbart, auf zwei unterschiedlichen Ebenen, Widerstand aufzubauen.

Zum einen werden die Teilnehmenden gemeinsam eine bundesweite Protest-Aktion organisieren, die im kommenden Sommersemester, alternative und demokratische Bildungsformen, einfordert.
Es soll zunächst zu Treffen und weiteren Absprachen zwischen den beteiligten Gruppen kommen, wobei die genauen Protestformen, dezentral und eigenständig von den lokalen Bewegungen geplant werden.

Auf der anderen Seite waren die Teilnehmenden der Herbstuniversität auch zu langfristiger Zusammenarbeit bereit. Und so wurden erste Bedingungen für die Gründungen einer überregionalen Institution zur Förderung und Etablierung von demokratischer und kritischer Bildung geschaffen (die Ergebnisse erscheinen im Januar 2009 als Broschüre).

Die Anwesenden Gruppen waren:

Das Heidelberger Forum für kritische Theorie und Wissenschaft, die Kritische Initiative Heidelberg und Linkswärts e.V. (Mainz)

Bei näherem Interesse oder Fragen, kann ein ausführliches Tagungsprotokoll auf der Homepage nachgelesen werden.

www.kritischetheorie-hd.de
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Ergänzungen