Angriffe in Leipzig Grünau aufs Komm-Haus

Mutti 24.11.2008 12:28 Themen: Antifa
Der dritte nennenswerte Angriff auf den Kultur- und Kommunikationstreffpunkt Komm-Haus in Leipzig Grünau führte dazu, dass das Erdgeschoss nahezu völlig ausbrannte.
Es gab in letzter Zeit drei nennswerte Angriffe auf das Komm-Haus im Leipziger Plattenbauviertel Grünau. Beim ersten vor mehreren Wochen wurde die Fassade mit Parolen sogenannter autonomer Nationalisten verschandelt. Im Zuge der damals stattfindenden Hess-Gedenkwochen, waren es vor allem Parolen dieser Art, die mit Schablonen und schwarzer Farbe an die Wände gebracht wurde.

In den Wochen danach entfernten Beteiligte des Komm-Hauses regelmäßig Aufkleber mit Aufschriften "Kampf dem Kapital" oder "Umweltschutz ist Heimatschutz", wie sie im Leipziger Westen an bestimmten Orten in regelmäßigen Schüben auftauchen.

In der Nacht vom 22. zum 23.11. wurden vier Scheiben des Komm-Hauses eingeworfen. Der traurige Höhepunkt ereignete sich eine Nacht später, als gegen 2.30 im Erdgeschoss des Gebäudes Feuer gelegt wurde. Die Büroräume im Erdgeschoss wurden komplett zerstört.

Das brisante an diesem Akt der Gewalt ist, dass sich die vermutlich rechtsradikalen TäterInnen auf genau dieses Haus eingeschossen haben. Es werden in den Räumlichkeiten vor allem Freizeitangebote für Kinder und RentnerInnen geschaffen, unter anderem von der Volxhochschule. Es handelt sich also um ein typisches Stadtteilzentrum, besucht und geleitet von Menschen jeglicher (politischer) Einstellung.

Was die Nazis jedoch besonders wurmt, scheinen die Treffen der Bürgerinitiative für ein Buntes Grünau zu sein, die auch im Komm-Haus stattfinden. Ganz nach dem Motto: Solange es nix alternativeres in Grünau gibt, machen wir die platt, denn auch auf das (mittlerweile geschlossenen) AJZ Bunte Platte gab es im Herbst 2007 auch Brandanschläge.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

LVZ schreibt:

Leserin 24.11.2008 - 14:42
Brandanschlag auf Komm Haus in Leipzig-Grünau - Polizei schließt politischen Hintergrund nicht aus

Leipzig. Die Räumlichkeiten des Vereins für Kultur und Kommunikation im Komm Haus in der Selliner Straße 17 in Grünau sind in der Nacht zum Montag durch einen Brandanschlag zerstört worden. "Unbekannte haben gegen 2.30 Uhr die Tür aufgehebelt und Feuer gelegt", sagte Polizeisprecher Sebastian Schmidt gegenüber LVZ-Online. Dabei sei Brandbeschleuniger benutzt worden.

Menschen seien bei dem Anschlag nicht zu Schaden gekommen. Jedoch brannten die Büroräume im Erdgeschoss vollständig aus, so Klaudia Naceur von der Bürgerinitiative "Buntes Grünau", die die Räumlichkeiten einmal im Monat nutzt. Die Initiative setzt sich aus engagierten Grünauern, Vertretern von Vereinen, Verbänden und Parteien zusammen. Gemeinsam wolle man über Hintergründe und Auswirkungen rechter Aktivitäten in Grünau informieren und sich für ein friedliches und menschenfreundliches Miteinander stark machen, so eine Sprecherin der Initiative.

Die Polizei schließt deshalb einen politischen Hintergrund nicht aus. Bereits am Tag zuvor wurden vier Scheiben in dem Gebäude eingeworfen. Damit sei eine neue Stufe des Vandalismus erreicht worden, so Klaudia Naceur. Bislang wären die Mitarbeiter nach den Wochenenden mit gesprühten Nazi-Parolen und rechtsgerichteten Aufklebern an Fenstern, Türen oder Wänden der kommunalen Einrichtung begrüßt worden.

"Solche Aufkleber wurden jetzt wieder am Tatort gefunden", so Naceur. Vor einer Woche seien solche außerdem bei einer Putzaktion von den Mitgliedern der Initiative im Umfeld des Komm Hauses entfernt worden. Kurze Zeit später drohte man einem Komm Haus-Mitarbeiter, das würde demnächst Konsequenzen haben.

Das Komm Haus ist eine Einrichtung des Kulturamtes der Stadt Leipzig, die vor allem von älteren Grünauern und Kindern genutzt wird. Hier gibt die Volkshochschule Kurse und es finden Veranstaltungen der Volkssolidarität von Seniorenturnen bis Klöppelnachmittagen statt. Zu dem Vorfällen des Wochenendes will sich die Stadt Leipzig am Nachmittag äußern.

Wer Hinweise zur Tat oder den noch unbekannten Tätern geben kann, meldet sich bitte bei der Kriminalpolizei in Leipzig in der Dimitroffstraße 1 oder telefonisch unter der Nummer (0341) 966 422 34.


ast, LVZ-Online, 24.11.2008

Bilder

Fotograf 24.11.2008 - 14:47
Die Bilder mit den Folgen nach dem zweiten Angriff.

LVZ

BILDER 24.11.2008 - 16:36
hir nochmal bilder vom ganzen haus

Lizzy statt LVZ!

Hubert 24.11.2008 - 18:28
Gerade gestern waren es die Scheiben im KOMM-Haus in der Sellinger Straße in Leipzig Grünau, welche zu Bruch gingen, schon dreht sich das Rad eine Runde weiter. Das Büro des Bürgertreffpunktes ist ausgebrannt und die zeitliche nahe Abfolge zur Scheibenattacke eine Nacht zuvor lässt die Vermutung zu, dass es sich um eine Tat mit kriminellem Hintergrund handelt.

So meldete bereits heute Morgen ein Mitglied der Bürgerinitiative Buntes Grünau, dass die Polizei einen rechtsradikalen Hintergrund nicht ausschließen kann.

Seit Wochen und Monaten ist das KOMM-Haus nun Ziel von kleineren Angriffen. Aufkleber und gesprühte Naziparolen am Treff für Kinder, Senioren und der Volkshochschule sorgen bei den Grünauern für Verärgerung. Als man die lästigen Verschmutzungen am 15. November bereinigte, kam es zu ersten Androhungen aus der so genannten rechten Szene gegenüber einem Mitarbeiter des KOMM-Hauses. Bereits in der Nacht vom 22. auf den 23. November kam es zu eingeworfenen Scheibenfronten und nun, in der Nacht zum heutigen 24., brennt das Büro?

Die Polizei ermittelt zwar noch gegen Unbekannt, aber die bereits stattgefundenen Aktionen und die hohe Frequenz der Ereignisse weisen in Richtung einer Gruppe aus dem rechten Randlager.

Das Kulturamt teilte mit: Laut Polizei Brandbeschleuniger eingesetzt. Dabei ist das gesamte Büro mit allen Unterlagen, Computer, Telefon und dem Archiv verbrannt. Die Veranstaltungsräume sind verraucht und können bis auf Weiteres nicht genutzt werden. Daher ist bis zum Jahresende nur ein Notbetrieb möglich.

Die Schadenssumme muss noch ermittelt werden.

Bereits in der Nacht davor wurden vier Scheiben eingeschlagen und Nazi-Aufkleber angebracht. Unter anderem nutzt die Bürgerinitiative "Buntes Grünau" die Räumlichkeiten einmal im Monat. Die Initiative versteht sich als Plattform für die verschiedensten Akteure wie engagierte Grünauer, Vertreter aus Vereinen, Verbänden oder demokratischen Parteien, klärt über Hintergründe und Auswirkungen rechter Aktivitäten auf, organisiert Aktionen, die das gegenseitige Verständnis und das Zusammenleben im Stadtteil fördern und macht sich für ein friedliches und menschenfreundliches Miteinander stark.

Das Kulturamt nutzt Räume im Gebäude Selliner Straße 17 für die soziokulturelle Einrichtung "KOMM-Haus“. Der Mitarbeiter Uwe Walther ist zur Zeit nur mobil über 0176 87162323 zu erreichen. Da auch alle Unterlagen zur Raumbelegung und Buchung verbrannt sind, bittet er die Vereine und Initiativen sich zu melden, die bereits noch für dieses oder nächstes Jahr Veranstaltungen angekündigt oder Räume reserviert haben.

Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizeidienststelle Grünau unter der Rufnummer: 0341 96642234 entgegen.

Quelle:
www.lizzy-online.de

Bericht auf http://leipzig-seiten.de

http://leipzig-seiten.de 24.11.2008 - 19:56
Nach dem Brand im KOMM-Haus geht die Polizei davon aus, dass das Feuer vorsätzlich gelegt wurde. Ersten Ermittlungsergebnissen zufolge habe ein bisher unbekannter Täter in der Nacht zum Montag gegen 2:30 Uhr die Eingangstür aufgehebelt.

Anschließend sei vermutlich ein Brandsatz in das Gebäude auf der Selliner Straße geschleudert worden, hieß es. Die herbeigerufene Feuerwehr konnte lediglich verhindern, dass das Feuer auf das gesamte Gebäude übergriff. Das Büro des Vereins brannte jedoch vollständig aus und eine darüber liegende Arztpraxis wurde durch die starke Rußbildung in Mitleidenschaft gezogen. Personen wurden bei dem Anschlag nicht verletzt. Die Höhe des entstandenen Sachschadens ist bisher noch nicht bekannt. Die Veranstaltungsräume sind verraucht und können bis auf Weiteres nicht genutzt werden. Daher ist bis zum Jahresende nur ein Notbetrieb möglich, teilte die Stadt mit.

Die Polizei schließt einen politischen Hintergrund nicht aus. Bereits in der Nacht davor wurden vier Scheiben eingeschlagen und Aufkleber mit rechtsextremen Inhalten angebracht.

Die Ermittler bitten Zeugen, die Hinweise zum Sachverhalt geben können, sich bei der Kriminalpolizei Leipzig, Dimitroffstraße 01 in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966 4 2234, zu melden.

naziangriff in chemnitz

hausfreund 24.11.2008 - 23:24
Am morgen des 22.11. haben 4 gelangweilte Nazis, vermutlich aus dem Umfeld des “Freien Netzes”, mehrere Schaufensterscheiben im Wohn- und Kulturprojekt Reitbahnstr. 84 eingeworfen und anschließend einen Feuerlöscher in die Räume entleert.

Die ReBa84 ist ein Raum in dem Menschen leben und Kreativ wirken. Dies geschieht möglichst frei von Zwängen. Gesellschaftliche Strukturen wie Sexismus, Homophobie und Rassismus werden nicht toleriert. Ein solcher Freiraum ist besonders Nazis ein Dorn im Auge. Eine freie Entfaltung der Individuen, ohne dass Einzelne Angst haben müssen, weil sie anders sind, passt wohl nicht in ihr verbohrtes Weltbild.

Davon lassen wir uns natürlich nicht entmutigen, wir werden weiter wirken!

nachtrag zu naziangriff in c.

hausfreund 24.11.2008 - 23:30

Rechtsextreme überfallen neuen Jugendclub

http://fischer24.eu 25.11.2008 - 16:52
Eine Gruppe von Neonazis sorgt seit Wochen in Limbach-Oberfrohna für Angst und Schrecken. Trauriger Höhepunkt: Am Wochenende wurde ein Jugendclub im Zentrum der Stadt eine Woche vor seiner Eröffnung am Wochenende gleich zwei Mal von Rechtsextremen überfallen. Das berichtet die Beratungsstelle für Betroffene rechter und rassistischer Gewalt in Chemnitz.


Es geschah am Samstag gegen 23 Uhr 25. Etwa 8-12 Neonazis gröhlten zunächst Parolen, dann versuchten sie die Tür des Jugendclubs Schwarzer Peter einzutreten. Innerhalb von zwei Monaten war dies der fünfte Angriff aus der Neonaziszene und damit kein Einzelfall. Und Tags darauf kamen sie schon wieder... .

Nach Angaben der Opferberatungsstelle Chemnitz versammelte sich eine Gruppe von rund 30 rechtsextremen Leuten vor dem Jugendclub im Stadtzentrum und versuchten erneut in das Gebäude einzudringen.

Bereits an den vergangenen zwei Wochenenden wurden die mit der Ausgestaltung beschäftigten Jugendlichen von größeren Gruppen Neonazis bedroht. André Löscher von der Opferberatung: „Die betroffenen Jugendlichen, die einen Freizeittreff für nicht rechte Jugendliche in Limbach schaffen wollen, sehen sich der Bedrohung schutzlos ausgeliefert.“ Die Polizei beurteile die Vorfälle gegenüber den Jugendlichen bisher als nicht politisch motiviert. Auf indymedia wird dies von den Betroffnenen lakonisch mit dem satz kommentiert: "Stadt und Polizei sahen bei den vorherigen Zwischenfälle keinen rechten Hintergrund da 2 riesige Hakenkreuze, kein Zeichen dafür sind.". Auch die vor der Tür gerufenen Parolen belegen, aus welcher Ecke die Täter kommen: "Zerschlagt die Antifa; Ha ha ha Antifa, Kinderficker...; Nationaler Sozialismus jetzt; Wir töten euch,...". .

Nach Angaben der Opferberatung zeige sich in der Region oft das gleiche Bild. Menschen, welche nach außen hin eine nicht rechte, alternative Meinung vertreten, leben mit dem Risiko Ziel eines rechten Übergriffes zu werden.
Am kommenden Samstag eröffnet der Jugendclub offiziell. „Wir wollen uns von solchen Vorfällen nicht einschüchtern lassen und eröffnen“, sagt einer der Jugendlichen. Nach Angaben von Löscher will man noch in dieser Woche mit den Verantwortlichen der Stadt und der Polizei reden, um einen besseren Schutz für den Jugendclub zu organisieren.

Telefoninterview zu Brandanschlag in Leipzig

Radio Blau, Leipzig 99,2 MHz 25.11.2008 - 17:38
Beitrag (vom 24.11.) zum Brandanschlag auf das KOMM-Haus in Leipzig-Grünau in der Nacht vom 23. auf den 24. November. Gespräch mit der Vertreterin der Bürgerinitiative Buntes Grünau.

Klick auf:  http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=25111

polizei

leipzig 25.11.2008 - 21:58
Spontandemo des linken Spektrums

Das linke Spektrum rief am heutigen Tag zu einer Spontandemo im Zusammenhang mit dem Brand des „Komm-Hauses“ in Leipzig-Grünau auf. Gegen 18.00 Uhr trafen sich ca. 200-250 Personen in der Plovdiver Straße. Plakate wurden gezeigt und Flyer verteilt. Durch Mitarbeiter des Ordnungsamtes wurde der Kontakt mit der Versammlungsleiterin aufgenommen sowie die Strecke und Auflagen abgesprochen. Die Versammlungsleiterin zeigte sich kooperativ. Die Spontandemo führte von der Plovdiver Straße zum „Komm-Haus“ bis zur S-Bahnhaltestelle Miltitzer Allee. Hier löste sich die friedliche Demonstration auf. Ein Teil der Demonstrationsteilnehmer begab sich anschließend in die Odermannstraße zum Büro eines NPD-Landtagsabgeordneten und brachten hier ihren Unmut zum Ausdruck. Nach kurzer Zeit entfernten sich hier die Personen, da durch starke Polizeipräsenz die Ordnung und Sicherheit hergestellt wurde. Bis zum späten Abend sind in diesem Zusammenhang keine Straftaten bekanntgeworden.

Spontane Demonstration in Grünau

http://mephisto976.uni-leipzig.de/ 26.11.2008 - 00:11
Eröffnung eines NPD-Büros, Brandanschlag gegen ein Kulturzentrum. Für die Initiatoren einer spontanen Demonstration auf dem Westplatz genug Gründe auf die Straße zu gehen.

Warum spontan demonstrieren?

Die Eröffnung eines NPD-Büros in Lindenau vergangene Woche erhitzt noch immer die Gemüter. Da die Stadt die Eröffnung nicht verhindern konnte, versucht eine Bürgerinitiative gegen das Parteibüro vorzugehen. Bisher hat es eine Unterschriftenaktion gegeben. Frank Kimmerer, Sprecher der Initiative, hat gegenüber mephisto 97.6 bereits weitere Aktionen angekündigt.

In der vergangenen Nacht hat es außerdem einen Brandanschlag auf ein Kulturzentrum in Grünau gegeben. Die Täter sind noch nicht bekannt und die Polizei kann auch noch kein mögliches Motiv nennen. In dem Kulturzentrum Komm-Haus trifft sich u.a. die Bürgerinitiative Buntes Grünau, die über Aktionen gegen Rechtsradikalismus organsiert. In der Nacht vor dem Brandanschlag sind Scheiben des Kulturzentrums eingeschlagen und Nazi-Aufkleber angebracht worden.

Die Initiatoren der spontanen Demonstration sehen zwischen den Ereignissen einen Zusammenhang.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 17 Kommentare an

es reicht — mein name

pi — pa po

Jetzt wirds militant! — Leipzig125

Nazis stoppen! — Ursel

STAND_UP — Dein Name

pffff... — (A)nonym

@ (A)nonym — X

Anschläge aus Fremdenhass — http://www.tagesspiegel.de

“Vandalen in Vereinsräumen — antifa.sozialbetrug

Razzia gegen Neonazis in Ostsachsen — http://www.pr-inside.com

Mittäter vor Gericht — http://www.freiepresse.de

@knecht ruprecht — egal

Frage — Dein Name