Schulstreik in Dresden
Was Schulstreiks und Bildungsproteste angeht, ist Dresden zwar kein ganz und gar unbeschriebenes Blatt, aber im Vorfeld war schon deutlich zu spüren, dass die Idee eines bundesweiten Schulstreiks für einige immer noch sehr ungewohnt ist. Umso größer der Ansporn, auch bei uns eine Streikkultur zu etablieren, die sich sehen lassen kann. Der Plan, der auch vorher im Internet veröffentlicht wurde, war folgender: Die Schülerinnen und Schüler sollten sich um etwa 12:30 bei der Studentendemonstration an der Technischen Universität Dresden einfinden und mit ihr zum Sächsischen Landtag marschieren, wo sich dann die Demonstration mit der Kundgebung der GEW Sachsen vereinigen sollte.
Der Demonstrationszug dort setzte sich gerade in Bewegung, und unser Schülerhaufen mit entsprechendem Transpi („Schulstreik!“) wurde begeistert empfangen und beklatscht. Wir SchülerInnen waren dabei nicht einfach nur Mitläuferinnen bzw. Mitläufer zur Verstärkung: Auf den Internetbildern der Lokalpresse z.B. sind deutlich unsere gelben „Schulstreik“-Schilder zu sehen.
Danach verlief alles nach Plan: Wir begleiteten die Demonstration und nahmen an der großen Abschlusskundgebung teil. Obwohl es eigentlich ein Protest gegen das neue sächsische Hochschulgesetz war, wurden auch die Probleme der SchülerInnen und des Bildungssystems allgemein angesprochen.
Nach meiner Einschätzung war es ein wichtiges Zeichen der Solidarität, SchülerInnen erst auf einer Studentendemo mitlaufen zu lassen, um dann auf einer Kundgebung der Lehrkräfte Präsenz zu zeigen. Unter diesem Aspekt war die Aktion ein voller Erfolg.
Jetzt bleibt also nur noch, Bilanz zu ziehen und zu beweisen: Der nächste Streik kommt – und zwar umso lauter!
von Paula, von der unabhängigen Jugendorganisation REVOLUTION, Dresden
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Ergänzungen