Berlin: 600 erinnern an Pogromnacht
Ungefähr 600 Menschen haben heute in Berlin-Moabit an die "Reichspogromnacht" erinnert. Die traditionsreiche Gedenk-Demo verlief weitgehend ruhig, wurde aber am U-Bahnhof Turmstr. durch Provokationen eines Zivilpolizisten gestört. Eine Person wurde zwischenzeitlich von der Polizei festgehalten, ist aber wieder frei.
Heute ab 14 Uhr wurde in Berlin-Moabit an die "Reichspogromnacht" vor 70 Jahren erinnert. Am Mahnmal an der Levetzowstr. versammelten sich ca. 600 Leute, es gab eine Auftaktkundgebung mit einer Reihe von Redebeiträgen (jüdische Gemeinde, ein Überlebender, VVN). Am Ort des Mahnmals stand früher eine Synagoge, die von den Nazis als Sammellager für Deportationen von Juden genutzt wurde. Die Demo folgte dann der Route, auf der bei den Deportationen die Juden mitten durch Moabit zum Güterbahnhof getrieben wurden. Am U-Bahnhof Turmstr., vor Hertie, kam es zu einem Zwischenfall, als ein in Thor-Steinar-Klamotten gekleideter Mann die Demonstration provozierte. Der Mann wurde von der Polizei vor den Menschen, die ihn wegen der unpassenden Kleidung zur Rede stellen wollten, geschützt. Später wurde vom Lautsprecherwagen aus bestätigt, dass es sich um einen Zivilpolizisten handelte. In der Situation mit dem Zivi wurde ein Demoteilnehmer von der Polizei festgehalten, wenig später aber wieder freigelassen. Die Demo ging dann nach einiger Verzögerung weiter zum S-Bahnhof Westhafen, zu dem Mahnmal am früheren Güterbahnhof. Dort wurden noch einmal Blumen niedergelegt, dann löste sich die Demo auf.
Diese Gedenkdemo ist eine gute Tradition, auch dieses Jahr war die Auftaktkundgebung wieder eindrucksvoll, grade auch weil eine ziemlich große Bandbreite von antifaschistischem Engagement vertreten war, und trotzdem eine entschlossene, kämpferische Message rüberkam. Zum Democharakter passte in meinen Augen nicht so ganz der Block am Anfang, der sehr den klassischen Antifa-Style hatte, inklusive Sprechchören "Wir haben euch was mitgebracht - Hass Hass Hass", und zwar nicht in der Konfrontation vor Hertie, sondern einfach so im Wohngebiet, ohne erkennbaren Anlass. Vielleicht sollten da ein paar Leute mal überlegen, ob das an dem Tag wirklich das richtige ist.
Auf der Demo wurde natürlich auch auf die kommenden Demos usw. hingewiesen, da wäre zu nennen:
- 13. 11. antimilitaristische Inspektionstour, Beginn 12 Uhr Kammergericht
- 16. 11. Demo gegen das "Heldengedenken" auf dem Soldatenfriedhof am Columbiadamm (10 Uhr)
- ab 20. 11. Antira-Aktivitäten gegen die Innenministerkonferenz in Potsdam
- 22. 11. Silvio-Meier-Demo zur Erinnerung an einen von Nazis ermordeten, U-Bahnhof Samariterstr. (15 Uhr)
- 6. 12. Naziaufmarsch verhindern
Diese Gedenkdemo ist eine gute Tradition, auch dieses Jahr war die Auftaktkundgebung wieder eindrucksvoll, grade auch weil eine ziemlich große Bandbreite von antifaschistischem Engagement vertreten war, und trotzdem eine entschlossene, kämpferische Message rüberkam. Zum Democharakter passte in meinen Augen nicht so ganz der Block am Anfang, der sehr den klassischen Antifa-Style hatte, inklusive Sprechchören "Wir haben euch was mitgebracht - Hass Hass Hass", und zwar nicht in der Konfrontation vor Hertie, sondern einfach so im Wohngebiet, ohne erkennbaren Anlass. Vielleicht sollten da ein paar Leute mal überlegen, ob das an dem Tag wirklich das richtige ist.
Auf der Demo wurde natürlich auch auf die kommenden Demos usw. hingewiesen, da wäre zu nennen:
- 13. 11. antimilitaristische Inspektionstour, Beginn 12 Uhr Kammergericht
- 16. 11. Demo gegen das "Heldengedenken" auf dem Soldatenfriedhof am Columbiadamm (10 Uhr)
- ab 20. 11. Antira-Aktivitäten gegen die Innenministerkonferenz in Potsdam
- 22. 11. Silvio-Meier-Demo zur Erinnerung an einen von Nazis ermordeten, U-Bahnhof Samariterstr. (15 Uhr)
- 6. 12. Naziaufmarsch verhindern
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Noch ein Termin
15.11.2008
"Kein Kiez für Nazis!" Antifa-Demo in Pankow. 14.00 Uhr U-+S-Bhf. Pankow
nicht vergessen.
Kein Friede mit Deutschland.
Palis sind echt scheiße, soweit mir bekannt war aber nur eine Person mit Pali da.
Gedenken an die Reichspogromnacht
Die Bundesregierung und der Zentralrat der Juden in Deutschland haben gemeinsam mit einer Zentralen Gedenkfeier in der Synagoge Rykestaße in Berlin an die Ereignisse der Pogromnacht von 1938 erinnert. "Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit dürfen nie wieder eine Chance haben", mahnte Bundeskanzlerin Angela Merkel.
http://www.fischer24.eu/index.php?site=artikel1&id1=2208
Israel gedenkt des Novemberpogroms
Auch in Israel wird man des nationalsozialistischen Novemberpogroms ("Kristallnacht") gedenken, das sich in der Nacht vom Sonntag auf den Monat zum 70. Mal jährt. Im Vorfeld haben die Oberrabbiner Yonah Metzger und Shlomo Omar gemeinsam mit dem Minister Yitzhak Herzog eine Erklärung verfasst.
http://www.fischer24.eu/index.php?site=artikel1&id1=2203
Die Lehre aus der Geschichte: Solidarität mit Israel!
bilder...
Bilder von der Demonstration
www.flickr.com/photos/pm_cheung/sets/72157608794094473
Anna und Arthur halten's Maul!!!
Zivi anzeigen?
Was soll dieses unterlaufen? Es regt mich doppelt soviel auf, weil es Zivis sind, die in meinen Alter sind! Solch Provokationen schreien nach §20 unseres GG. Ich hoffe, daß die jüdische Gemeinde ebenfalls ihren Protest gegen solche Art der Einschleusung von Provokateuren an solchen Tagen völlig unangebracht ist!
Unverantwortlich! Der Polizist muss dringend aus dem Dienst entlassen werden! Wir schreiben den 9. November 2008 - 70 Jahre nach der Reichsprogromnacht...
Bernau: 200 Menschen bei Gedenkkundgebung
Weiter hieß es: „Gerade in Zeiten, in denen rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien mehr und mehr in Parlamente drängen, müssen wir demokratische Werte ganz bewusst in das Blickfeld rücken.„
Ein Programm aus Redebeiträgen, Musik und literarischen Texten umfasste die Kundgebung, die zum Ende hin an einer nahe gelegenen Gedenktafel ausklang. Dort wurden Kerzen und Blumen zur Mahnung abgelegt. Im Anschluss wurde der Film "Zedaka" im Tobias-Seiler-Saal gezeigt wird.
Bilder gibt es unter: http://antifabernau.blogsport.de/2008/11/09/200-menschen-bei-gedenkkundgebung/
Bitte an die GdP/BdP
Es war doch ein Zivi mit Thor Steinar!
Pressemitteilung der Polizei
Eingabe: 11.11.2008 - 16:55 Uhr
Polizeibeamter trug „Thor Steinar“-Kleidung im Demonstrationseinsatz
# 3539
Die Berliner Polizei hat gegen einen Polizeibeamten ein Disziplinarverfahren eingeleitet, der am 09.11.2008 im Einsatz aus Anlass des Aufzugs „70 Jahre nach der Reichspogromnacht/Gegen Antisemitismus“ als Zivilbeamter Kleidung der Marke „Thor Steinar“ getragen hat. Die Marke wird bevorzugt in der rechten Szene getragen.
Nach Darstellung der Einsatzkräfte ging gegen 15 Uhr 30 aus einer etwa 50-köpfigen Personengruppe heraus ein Versammlungsteilnehmer auf den Zivilpolizisten zu und schlug ihm mit der Faust gegen den Oberkörper. Die Festnahme des Angreifers wurde von der Personengruppe verhindert. Dabei wurden der 29-Jährige sowie ein weiterer Zivilbeamter durch Faustschläge und Fußtritte attackiert. Der Tatverdächtige konnte unerkannt entkommen. Die beiden Zivilbeamten mussten durch uniformierte Kräfte in Sicherheit gebracht werden. Es wurde eine Strafanzeige wegen Verdachts des besonders schweren Landfriedensbruchs erstattet. Nach diesem Vorfall teilte der Versammlungsleiter dem Einsatzleiter der Polizei mit, dass der 29-jährige Zivilbeamte Kleidung der Marke „Thor Steinar“ unter seinem beim Einschreiten geöffneten Parka trug.
Der Vorgang wird unabhängig von der disziplinarrechtlichen Würdigung des Einzelfalles durch den Dienstvorgesetzten und der noch zu treffenden Entscheidung über die künftige Verwendung des Beamten eine intensive Auseinandersetzung mit der Frage zur Folge haben, welche Rückschlüsse ein solches Verhalten auf Einstellungen und Sensibilität von Polizeimitarbeitern zulässt.
Artikel des Medienkollektivs Berlin
Polizist im Look der Nazi-Szene
Der zweifelhafte und provokante Auftritt des zivilen Polizeibeamten hatte am vergangenen Sonntag zu einer kurzzeitigen Eskalation innerhalb des antifaschistischen Aufzugs geführt: Aus einer Gruppe von Demonstrationsteilnehmern war der Beamte wegen des Kleidungsstücks bedrängt worden. Der Beamte und ein weiterer Zivilpolizist mussten daraufhin durch uniformierte Polizeikräfte in Sicherheit gebracht werden.
Die Polizei kündigte unterdessen an, dass »der Vorgang unabhängig von der disziplinarrechtlichen Würdigung« auch Konsequenzen für die Verwendung des Beamten haben könne. Zugleich haben die Behörden aber auch Ermittlungen wegen besonders schweren Landfriedensbruchs gegen Teilnehmer der Gedenkdemonstration eingeleitet.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Manche
Auch wäre es schön den Rednerinnen und Rednern auch zu zuhören. Zumindest finde ich es sehr unpassend, wenn ein Überlebender seine Rede hält und sich 'Teilnehmer' der Veranstaltung von diesem abzuwenden, sich Witze zu erzählen und laut lachen... Das könnt ihr auch in irgendeinem Café oder in euerer WG tun!
..
bescheiden
Palis na und?
am 22.11.2008 auf nach Erfurt
TS?
Ergänzung
TS-Zivi an DIESEM Feiertag auf Gedenkdemo?!?
Ein Zivi mit TS-Klamotten ist Skandal genug.
Und das an so einem Tag.
Den hättet ihr auf die intensiv befördern sollen.
So was dreistes abe rauch.
Zivi mit Thor Steinar
und mann muss noch mal drauf hinweisen das er nicht laufen gelassen wurde sondern, entkommen konnte und das ein Großer Erfolg der Szene gegen Polizei Repression ist / war das man mit Starken Protesst um die Polizei Beamten herum, schaffen kann unschuldige zur Freiheit zur helfen.
.........
Vielleicht schneidert Thor Steinar als Ausstatter demnächst auch die Uniformen der Berliner Hundertschaften!
Sprechchor
dssss...
Die Polizei wäre momentan doch niemals so blöd - Thor Steinar zu tragen.
Zumal die Stadt und der Senat längst aufgeklärt sind.
NACHDENKEN UND REIFER WERDEN!!!