Deutsche Post verweigert die Auslieferung von pro-Köln-Zeitungen

Antifaschistische Organisation Wipperfürth 23.10.2008 23:20 Themen: Antifa Antirassismus
Über die Ereignisse vor und während des Anti-Islamisierungs-Kongresses wollte pro Köln die Bürger mit 300.000 Postwurfsendungen "aufklären". Dummerweise weigert sich die Deutsche Post nun aus inhaltlichen Gründen, die Broschüren auszuliefern. Somit stecken die Sendungen nun seit zwei Tagen in einem bayerischen Verteilzentrum fest.
In einem Schreiben an "Biedermanni" Manfred Rouhs bemängelt die Post "eine persönliche Diffamierung des Kölner Oberbürgermeisters Fritz Schramma". Die Wahrheit dieser Aussagen sei nicht ersichtlich und die Post-Bediensteten würden sich mit der Zustellung der Zeitungen an einer Straftat beteiligen. Zudem fordert sie pro Köln auf, in Zukunft etwaige Werbemittel im Vorfeld der Post "zur vorherigen Einschätzung und Prüfung" vorzulegen.
Schon der reißerische Titel der Postwurfsendung mag an die Proklamierung des neuesten Blockbusters erinnern: "(Pro) Köln im Ausnahmezustand: 20.9.2008 - Der Tag, an dem Köln die Demokratie verlor". Dazu ein Hintergrundbild, das ebenso einer Dokumentation über die Pogrome in Hitler-Deutschland entstammen könnte - kurzum eine Propoganda-Sülze der übelsten Sorte. Dazu will pro Köln 300.000 Haushalten die Wahl von Markus Beisicht ans Herz legen - denn: "SIE sind gegen IHN, weil ER für EUCH ist!". Seine Argumente zielen dabei ausschließlich auf die Instrumentalisierung von Schrammas "Missetaten" für pro-Köln-Zwecke ab. So wird Schramma als untragbarer Bürgermeister dargestellt, der "für Misswirtschaft, eine ausufernde Kriminalität und Bürgerfeindlichkeit" stehe. Zum Abschluss der Hetzschrift darf selbstverständlich die übliche Petition "für Meinungs- und Versammlungsfreiheit in Köln" nicht fehlen.

Auf das Schreiben der Deutschen Post reagiert pro Köln wie gewohnt in der Manier einer beleidigten Leberwurst. Auf deren Internetseite bezeichnen die Rechtspopulisten die Aktion der Post als Anmaßung und Unglaublichkeit; juristische Schritte würden sie "auf jeden Fall" einleiten. Sie seien fassungslos und befürchten schon die Verweigerung der Strom- und Lebensmittelversorgung.
Hiermit nun die Aufforderung an die Stadtwerke Köln GmbH und alle Lebensmittelläden, Supermärkte und Kaufhäuser der Stadt: Tut pro Köln doch wenigstens den Gefallen und bestätigt deren Befürchtung! Damit sie doch immerhin ein einziges Mal ein wahres Wort in den Mund genommen haben...
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Ergänzungen

hintergrund

antifa-blogger 24.10.2008 - 09:44
einige artikel rund um den s.g. Anti-Islamisierungs-Kongress gibt es u.a. auf  http://antifa-aktionen.blogspot.com/2008/09/rassistinnenkongress-in-kln-verhindert_22.html .

stay tuned- keep on rockin´!

Ergänzung

Mein Name 24.10.2008 - 14:28
Das Motto "Sie sind gegen ihn, weil er für euch ist" hat ProKöln bei Straches FPÖ abgeschaut.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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auch wenn man über die Post

zweigeteilter 24.10.2008 - 00:37
Meinung sein darf, schön das zumindest solche billig aufbereitete Propaganda "liegen bleibt"


;-)

au weiha

acab 24.10.2008 - 02:05
au weiha... 300.000 Postwurfsendungen? Das kostet inkl. Druck des Materials bestimmt über 200.000 Euro!!! Woher hat diese NaziPartei die Kohle? Doch nicht durch "ehrliche deutsche" arbeit verdient? :D

geld

xxx 24.10.2008 - 11:37
@acab, bestimmt billig in polen gedruckt, wie bei der npd :)

aber sonst: der aufstand der anständigen nimmt lustige formen an^^

alles nazis oder was

irritierter 25.10.2008 - 11:44
Warum ist denn Pro Köln auf einmal eine "Nazi Partei"? Ist denn nun jeder Rassist ein Nazi? Jeder Kultur Chauvinist ein Nazi? Wohl kaum! Damit will ich den Haufen nicht schön reden, aber nicht alles was schlecht ist sind Nazis und Faschisten. Das grenzt fast an die Komik aus dem RAF Film, wo sie im Gerichtssaal wild mit Faschismusvorwürfen um sich geschmissen haben.
Mit dem Wort Rechtspopulisten wäre ich auch vorsichtig. Es impliziert ja, dass das wirklich schlimme an diesen Personen vorallem ihr Populismus sei.

Im übrigen sind solche Postwurfsendungen gar nicht soooo teuer.
Von größe und gewicht abhängig wird ein exemplar höchstens 0,35, eher aber weniger, gekostet haben(was bei 300.000 immer noch eine gute summe ist).
Die Behauptung der Post, die Zusteller würden sich einer Straftat schuldig machen, verstehe ich aber nicht ganz, da es doch sicherlich einen Verantwortlichen im sinne des Presserechts für den Wisch gibt, der dann ja alle verantwortung tragen müsste.