mars-tv live aus braunschweig

liberation group 29.09.2008 18:58 Themen: Biopolitik Weltweit
am samstag, den 27.09.2008, haben sich gegen mittag in der braunschweiger innenstadt mehrere aktivist_innen der liberation group zusammengefunden, um auf den handel mit tierausbeutungsprodukten im zentrum braunschweigs aufmerksam zu machen und die tierausbeutungsindustrie anzuprangern. dabei wurden mehrere aktionsformen wie z.b. mars-tv und kreidesprüche auf dem boden genutzt.
viele menschen sind stehen geblieben und haben das mars-tv begutachtet. ingesamt gab es viele intereszierte, interviewbereite paszant_innen (die positiv auf den inhalt der flyer und auf das mars-tv reagierten und auch die ein oder andere frage hatten) aber auch negative oder neutrale äuszerungen wie "ich trag ja keinen pelz" und "joa, find ich gut!"(als antwort auf die frage:"was sagen sie dazu, wenn erdlinge andere erdlinge einsperren, um ihre haut und ihre haare als kleidung zu tragen").

der pelzladenbesitzer war auch nicht allzu angetan von der aktion und drohte immer wieder damit, die polizei zu rufen. mehrere male "telefonierte" er in seinem laden, die polizei kam allerdings nicht. immer wieder fotografierte er die straszenmaler_innen aus seinem laden heraus und versuchte sie zu verscheuchen. mehrfach "reinigte" er die strasze von kreide, anfangs mit einem besen, dann mit einer gieszkanne, die er später auch dazu nutzte, einen der aktivisten mit waszer zu übergieszen.

alles in allem war es eine gelungene aktion und wurde von den paszant_innen gut aufgenommen.
weitere aktionen werden folgen.


gegen speziesismus!
für die befreiung von mensch und tier!

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Ergänzungen

Flyer

liberation group 29.09.2008 - 20:48

Hier noch der verteilte Flyer als pdf:

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 9 Kommentare

euren magdeburger sprech

habee die eehre 29.09.2008 - 19:34
finde ich ja mittlerweile abgeschmackt, von wegen sz.
aber es sind und bleiben immer noch passant_innen, wenn ihr das schon so bescheuert schreiben müsst.

Menschliche Tiere?

Mensch 29.09.2008 - 22:22
keine weiteren Fragen...

lol

aber laut 29.09.2008 - 22:39
"Passantinnen" schreibt sich mit zwo "s", da ist "sz" nicht nur blöd, sondern auch noch komplett fehl am Platz.

lol2

fx 30.09.2008 - 00:52
das gleiche gilt für "wasser", auch hier hat das doppelte s absolut nix mit einem sz zu tun.

grundsätzlich würde ich euch aber sowieso dazu raten, euch das "sz" wieder abzugewöhnen, es ist so bescheuert, dass mensch vor lauter ärger darüber den inhalt des textes gar nicht mehr wahrnimmt. ;-)

Speziezistische Aktion Niedersachsen [SAN]

in gründung 30.09.2008 - 09:12
ich bitte euch nur weil ich in der platte wohne bin ich kein huhn und nur weil das huhn im käfig wohnt wird es kein mensch ... ich bin auch dafür das die tiere die ich esse nett gehalten werden (zumal das fleisch glücklicher tiere besser schmeckt) ... aber warum müßt ihr willens und leidensfähigkeit in einen topf werfen und den menschen zum tier machen oder umgekehrt ... von so einer warte läßt sich wunderbar alles rechtfertigen ; meiner einer findet es dann nur konsequent tiger und andere carnivoren in zoos zu halten, damit sie nicht blindlings durch die natur laufen und morden ...

grüße
Speziezistische Aktion Niedersachsen [SAN] in gründung

Pro-Mensch

Müller 30.09.2008 - 10:20
Es mag ja durchaus viele moralische und sogar gute politische Gründe geben kein Fleich zu essen, gegen Massentierhaltung zu sein, keinen Pelz zu tragen und dafür einzutreten, das Tiere nicht gequält werden. Die Gleichsetzung von Mensch und Tier, die im Begriff AntiSpeziesismus angelegt ist, nicht nur dumm, total widersprüchlich, sondern auch in ihrer Konsequenz politisch gefährlich.

Das besondere des Menschen ist es, daß er ein Bewußtsein hat, daß er moralische Kategorien für sein Handeln entwickeln kann und damit sein und das Handeln anderer Menschen in "gut" und "böse" einteilen kann. Wer das quälen und töten von Tieren ablehnt, kann dies, weil er eben ein Mensch ist und nicht ein Tier. Ein Löwe frißt Fleisch weil er ein Fleischfresser ist. Er wird nicht darauf verzichten ein anderes Tier oder einen anderen Mensch zu fressen, nur weil er ihn gern hat, oder es aus moralischen Gründen ablehnt, andere Lebewesen zu töten.

Es kann deshalb auch keinen gemeinsamen Kampf von Menschen und Tieren für ihre "Befreiung" geben, wie es die Tatze und die Faust mit schwarzen Stern suggerieren. Wer's nicht glaubt kann ja gerne mal einen Löwen aus seiner Gefangenschaft im Zoo befreien. Das erste was der machen wird ist seine antispeziestischen Befreier zum Frühstück zu verspeisen ;-)

Zum nachdenken hier noch zwei Texte, dier sich kritisch mit dem Antispeziesismus

 http://www.junge-linke.de/vermischtes/meine_freunde_ess_ich_nicht_kr.html

 http://gibraltar.blogsport.de/

@müller

hua deng 30.09.2008 - 12:05
zum thema gibraltar:
 http://dasrotepferd.blog.de/

Gute Aktion!

Vegan Animal 30.09.2008 - 17:00
Klasse Aktion. Auch und gerade in der Provinz wichtig. Lasst euch nicht von dem Dumpfsprüchen hier beeindrucken. Die Leutchens haben leider wenig durchschaut, wenn sie sich beleidigt fühlen, weil sie nun auch mal Tiere sind. Macht weiter so!
Solidarische Grüße!

until all are free, no-one is free

@pro-mensch

fx 30.09.2008 - 22:58
"Das besondere des Menschen ist es, daß er ein Bewußtsein hat, daß er moralische Kategorien für sein Handeln entwickeln kann und damit sein und das Handeln anderer Menschen in "gut" und "böse" einteilen kann. Wer das quälen und töten von Tieren ablehnt, kann dies, weil er eben ein Mensch ist und nicht ein Tier. Ein Löwe frißt Fleisch weil er ein Fleischfresser ist. Er wird nicht darauf verzichten ein anderes Tier oder einen anderen Mensch zu fressen, nur weil er ihn gern hat, oder es aus moralischen Gründen ablehnt, andere Lebewesen zu töten."

bis hierhin gebe ich (und sicher auch die meisten antispes) dir 100% recht.

aber was du danach sagst, ist quatsch. was heisst denn genau "gemeinsamer" kampf für dich? worin unterscheidet er sich z.b. vom begriff der "solidarität"? und bedeutet solidarität, dass subjekt und objekt der solidarität in *jeder* hinsicht 100% ebenbürtig sein müssen? was ist denn dann z.b. mit solidarität gegenüber kindern? oder gegenüber geistig behinderten? die blosse tatsache, dass sie nicht auf genau dem gleichen intellektuellen niveau befinden, bedeutet doch sicherlich nicht, dass eine solidarität mit ihnen unmöglich ist, oder? was genau an deiner argumentation wäre anders, wenn es statt der tatze eine kleinkinderhand wäre? ich sage damit in keinster nicht, dass kleinkinder oder geistig behinderte in irgendeiner weise mit (nicht-menschlichen) tieren gleichzusetzen wären, das wäre natürlich totaler bullshit, es geht mir nur um eine widerlegung deines arguments, dass der intellektuelle unterschied so etwas wie solidarität von vornherein unmöglich machen würde.

der antispeziesmus würde allerdings sicher schon vorher ansetzen und bereits deine begrifflichkeit kritisieren. was genau meinst du, wenn du so einfach von "tieren" vs. "menschen" redest? wenn die beiden kategorien sich wechselseitig auschliessen sollen (nach biologisch/evolutionärer/genetischer definition ist homo sapiens natürlich nur ein säugetier von vielen, und teilt mit seinen nächsten verwandeten bekanntwerweise über 95% gemeinsame gene), kann "tiere" in deinem sinne nur bedeuten "genau die tiere im biolgischen sinn, die nicht zur art homo sapiens gehören". oder aber du sagst einfach "alle wesen, die nicht zu meiner art gehören". dies definitionen sind natürlich legitim, aber durch ihre explizite formulierung kommt eben schon ein wenig das ans tagelicht, was antispes als "speziesmus" bezeichnen: eine rein rational gar nicht so leicht begründbarer dichotome einteilung der welt bzw. der zoosphäre (insbesondere in hinblick auf ethische überlegungen).

das lässt sich auch anders formulieren, z.b. in historischer perspektive: wenn es so etwas wie einen fortschritt des menschlichen geistes, der vernunft, der aufklärung, der zivilisation ... überhaupt gibt, dann lässt er sich wohl ganz gut als fortschreitende universalisierung der selbstbildes/der identifikation/der "brüderlichkeit" beschreiben. grob könnte mensch z.b. folgende stufen unterscheiden:

- identifikation mit der eigenen (biologischen) familie: "brüderlichkeit" bezieht sich nur auf brüder/schwestern/eltern etc.

- identifikation mit dem rudel/der horde, alle anderen sind nur "objekte" der aussenwelt und können getötet/verspeist werden

- identifikation mit dem stamm, andere stämme können im kampf ums beste territorium nach belieben abgeschlachtet werden. eine spezielle form davon ist der "nationalstaat", nur sind die stämme hier grösser, und das abschlachten nennt sich jetzt "krieg"

- identifikation mit der (eigenen) kultur, alle anderen sind "barbaren", letzere lassen sich z.b. ohne moralische skrupel als sklaven einsetzen

- identifikation mit dem menschen: formulierung der menschenrechte, erkenntnis, dass alle menschen "brüder" sind, mit den gleichen wünschen, zielen, sehnsüchten, schmerzen...

wenn man das als historische entwicklung - natürlich nur ganz grob und mit jeder menge rückfällen und rückschlägen - anerkennt und gutheisst, ist es nur schwer einzusehen, warum diese entwicklung der fortschreitenden universaliserung genau mit der "jetzigen" stufe zu einem ende gekommen sein sollte. ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass zukünftige generationen, falls es sie gibt, diese identifikation früher oder später auf die mit bewusstein und (schmerz)empfindsamkeit begabten "erdlinge" ausdehnen werden, zu denen zweifellos auch die vielen millionen schweine, kühe, pferde, hühner, marder, ... gezählt werden müssen, die wir momentan nicht nur permanent und über jedes irgendwie durch biologische notwendigkeit begründbare mass hinaus niedermetzeln, sondern, was viel schlimmer als der reine akt des "tötens" ist, ihnen auch jedes recht auf leben von vornherein absprechen und sie als blosse objekte der kapitalverwertungslogik unterwerfen?

ich bin mir jedenfalls in den (seltenen) momenten, in denen ich an so etwas wie zivilisatorischen "fortschritt" glauben kann, absolut sicher, dass zukünftige generationen unseren jetzigen umgang mit den (nicht-menschlichen) tieren mit fassungslosigkeit und entsetzen betrachten werden.