Neukölln: Outing Plakate & Flugblätter gegen

antifa 20.08.2008 18:13 Themen: Antifa
In Neukölln wurde gestern die Bevölkerung mittels Plakaten und Flugblättern auf Neonazis in ihrem Wohnumfeld aufmerksam gemacht.Die Antifas wiesen mit ihrer Aktion auf die Mitverantwortung der Rudower Neonazikader Sebastian Thom, Florian Schumann und Jill Glaser für den Brandanschlag vom 20. April hin. Zudem wird für die Veranstaltungen gegen den NPD Aufmarsch am Samstag mobilisiert.
Die Antifas klebten die Plakate an verschiedenen Orten in Neukölln und im direkten Wohnumfeld von Glaser. Zudem steckten sie in der Gropiusstadt, dem Viertel in dem Sebastian Thom wohnt, einige Hundert Flugblätter.In den Publikationen wird die Rolle und die Verantwortung der drei Neonazis in der Neuköllner Naziszene thematisiert um sie aus ihrer scheinbaren Anonymität zu reißen und ihnen ihre menschenverachtende „Arbeit“ im Bezirk zukünftig zu erschweren.

Was bisher geschah

In der Nacht zum 20. April hatten die Rudower Nachwuchsnazis Markus Pohle, Robert Hardege und Julian Beyer Brandsätze auf das Wohnhaus eines türkischen Unternehmers geworfen. Zuvor versuchten sie bereits einen Brandanschlag auf ein Wohnhaus, dessen Bewohner/innen einen bosnischen Migrationshintergrund haben. Die Täter gehören der Nachwuchskameradschaft „Division Rudow“ an und sind in die weitere Rudower Naziszene eingebunden.Die Polizei konnte die Täter ermitteln und zwei ihnen sitzen seitdem in Untersuchungshaft.

Die Hintermänner

Nicht belangt wurden jedoch die Rudower Nazikader Florian Schumann und Jill Glaser, die seit Jahren Nachwuchsarbeit im Bezirk betreiben und für die Herausbildung sowie Festigung der neonazistischen Strukturen verantwortlich sind. Zudem bemühten sie sich um eine Anbindung des Nachwuchses an die NPD.Genau diese Kader tragen die Verantwortung für die Verbreitung der nationalsozialistischen Demagogie in den Köpfen von Jugendlichen, die dann vermeintlich folgerichtig in Brandanschlägen auf Wohnhäuser und anderen Übergriffen enden.

Der jüngere Sebastian Thom ist weniger als Schumann und Glaser für Nachwuchsarbeit verantwortlich, er gehört vielmehr selber zum Nachwuchs der NPD und hat sich mittlerweile vom Rudower „freien Nationalisten“ zum Mitglied im Landesvorstand der Berliner NPD entwickelt. Er ist regelmäßig auf NPD Veranstaltungen anzutreffen, zuletzt in Lankwitz und in Treptow und gehört zur jungen Garde in der Berliner NPD, die akut an Personalmangel leidet und deshalb auf durschnittlich kompetente Nachwuchsnazis wie Thom angewiesen ist.Thom tritt zudem als Pressesprecher der NPD für den anstehenden Aufmarsch in Neukölln am Samstag auf (siehe TAZ vom 16.08 ), was ihn einmal mehr zum Ziel antifaschistischen Engagements machte.

Was Antifa Engagement für Neonazis bedeutet, wollen wir ihnen auch am Samstag wieder zeigen.

Beteiligt euch deshalb an den Antifa Aktionen am 23. August, Antifa heißt Angriff!

Gegenkundgebung vom Antifa Bündnis Neukölln:
Samstag, 23.08 || 12 Uhr || U-Bhf Blasckoallee
Achtet auf weitere Ankündigungen!

Das geklebte Plakat findet ihr hier:http://uploaded.to/?id=nkbqoo

Detaillierte Informationen über Neuköllner Neonazis findet ihr hier:
www.antifa-recherche-neukoelln.de.vu

Alles rund um Antifa Aktionen in Neukölln gibt es auf der neu gestalteten Seite der Antifa Neukölln:
www.antifa-neukoelln.de.vu
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Ergänzungen

Plakat

Antifa 20.08.2008 - 21:32
DAs Plakat in Groß, für alle die keine Lust haben es runter zu laden.

Aufruf zu dezentralen Aktionen

[ARAB] 20.08.2008 - 23:35
im Folgenden der Aufruf der [ARAB] zu dezentralen Aktionen am kommenden Samstag:
====================================================
 http://arab.antifa.de/index.php/content/view/200/1/

Keine NPD-Demonstration am 23. August in Berlin-Neukölln

Gegen Nazis - Für sozialen Widerstand!

Mit einer von der NPD angemeldeten Demonstration wollen Nazis am 23.August durch Berlin-Neukölln marschieren. Vorwand der rassistischen Demonstration gegen einen vermeintlichen "Austausch der heimischen Bevölkerung" ist der Bau zweier "Hindu-Tempel" im Bezirk.

Mit primitiver Fremdenfeindlichkeit, scheinbarer Systemopposition und brutalem Strassenterror arbeiten die Nazis systematisch daran, ihren Einfluß auch in Nord-Neukölln auszuweiten. In klassischer "nationalsozialistischer" Manier wollen die neuen Nazis die soziale
Unzufriedenheit und Perspektivlosigkeit vieler Menschen in dem sog.
"Armenhaus Berlins" rassistisch verklären und in einer nationalistischen Mobilisierung für sich nutzen. Arbeitslosigkeit, Niedriglohnjobs, Kriminalität... Schuld an der Misere seien die Ausländer. Die vermeintliche Lösung: "Ausländer raus!"
21,8 Prozent der Neuköllner Bevölkerung (so der offizielle Ausländeranteil) sollen Schuld sein, wenn fast zwei Drittel der Neuköllner mit ihrem Einkommen unterhalb der Armutsgrenze leben, wenn die Hälfte der unter 25-Jährigen auf Hartz IV angewiesen ist und die Kinderarmut auf über 50 Prozent gestiegen ist. Nicht die Wirtschaftsordnung und ihre Besitzverhältnisse, sondern Hautfarbe, Reisepaß und Religion sollen nach diesem primitiven Weltbild die Ursache der sozialen Misere sein.

Die wirtschaftliche Entwicklung führt zu einer immer drückenderen
Arbeitslosigkeit und einem Absenken des Lohn-Niveaus (so hat sich
offiziell der Anteil der Geringverdiener an den Beschäftigten in den
letzten zehn Jahren in Deutschland von 15 auf 22 Prozent erhöht). Die zwangsläufigen sozialen Folgen der Verarmung, die sich in bestimmten Orten konzentriert zeigen, brachten den Neuköllner Bürgermeister Buschkowsky zu der Feststellung, "dass wir eine Unterschicht wie zu Beginn der Industrialisierung haben". Doch dass Keine_r Denke, der Sozialdemokrat Buschkowsky wolle hier Kapitalismus-Kritik üben. Dies liegt ihm genauso fern wie der NPD. Auch er denkt lieber in nationalistischen als in Klassen-Kategorien. Buschkowsky sieht die Gefahr für den "sozialen Frieden" in "ausländischen Parallelgesellschaft", die "ausgetrocknet werden müssen", wie er schon 2005 der Nazi-Zeitung Junge Freiheit in einem Interview anvertraute.

Doch Buschkowsky ist ein "besserer Demokrat" als die NPD, insofern kann er unterscheiden zwischen nützlichen und unnützen Ausländern. "Hier wird versucht gegen gute Menschen aus unserer Gesellschaft schlechte Stimmung zu machen" empört er sich in der Bild-Zeitung über den geplanten Naziaufmarsch: "Schließlich gehören die Hindus zu den wenigen Leistungsträgern in unserem Bezirk". Für jugendliche Hartz IV-Empfänger, denen das System nichts zu bieten hat außer absurden Trainingsmaßnahmen
und unverschämten Ein-Euro-Jobs, hat allerdings auch Buschkowsky nichts weiter übrig als härtere Sanktionen. Und wie er sich das Austrocknen der Parallelgesellschaften vorstellt, hat er unlängst nach einem Besuch in Rotterdam kundgetan, wo sich für ihn gezeigt hat, "dass sich ein Kiez umdrehen, dass sich Verwahrlosung verhindern lässt". Dort wurden Überwachungszonen eingerichtet, in denen rund um die Uhr kontrolliert wird (wer seinen Ausweis nicht dabei hat, zahlt 50,- Euro Strafe). Der Zuzug in bestimmte Stadtteile wurde gestoppt bzw. Viertel festgelegt, in die nur Menschen mit Arbeit ziehen dürfen (auch Buschkowsky wollte schon
2003 ein "Vermietungsmoratorium" für Neukölln). Ohne Rücksicht auf den Datenschutz und rechtstaatliche Standards wurden zentrale Dateien auffälliger Personen angelegt und dem Bürgermeister eine polizeiliche Eingreiftruppe zur Verfügung gestellt, die z.B. Wohnungen ohne richterlichen Beschluss durchsuchen kann...

Der Kapitalismus ist die Ursache der sozialen Misere! Es ist die soziale Situation der Lohnabhängigen, der Ausschluss großer Teile der Bevölkerung vom gesellschaftlichen Reichtum, der die größte "Parallelgesellschaft" schafft. So besitzen z.B. in Deutschland die wohlhabendsten 10 Prozent der Haushalte fast 60 Prozent des gesamten Reichtums. Es ist der krisenhafte Kapitalismus, der für uns nur Billiglöhne und Billigläden übrig hat, während die immensen Konzern-Profite in den Finanzspekulationen ihre scheinbar größte Verwirklichung finden.

Egal ob die regierenden Sozial- und Christdemokraten oder die
oppositionel-len Nationaldemokraten: Wer den Kapitalismus nicht in Frage stellt, kann auf seine sozialen Auswirkungen nur repressiv reagieren! Die widerwärtigen Nazis mit ihrem totalitären Traum von einem starken Staat, die die Todesstrafe wiedereinführen wollen und mit ihren Schlägertrupps gelegentlich auch schon durchführen, müssen von uns bekämpft werden. Der repressive deutsche Staat mit seinen "law and order" - Gestalten wie Buschkowsky ist genauso unser Feind, nicht nur weil er "die Nazis schützt"!

Nicht die Polizeistaatsphantasien der Politiker, sondern nur der Kampf für unsere sozialen Interessen kann den "Verwahrlosungstendenzen" entgegenwirken. Der gemeinsame Widerstand gegen Lohndumping, Entlassungen, Zwangsräumungen, Polizeischikanen... kann dem isolierten Ausgeliefertsein auf Ämtern oder Arbeit, dem selbstzerfleischenden Frust und den sinnlosen
Gewalttätigkeiten ein solidarisches Miteinander, ein kulturelles
Zusammenleben entgegenstellen. Das System kann uns keine Perspektive geben, während wir in unserem Widerstand die Macht entwickeln müssen, das System in Frage stellen zu können. Der Kampf gegen die Nazis ist dabei nur ein Teil.

Auf die Straße gegen den Naziaufmarsch am 23. August!

Für die Schaffung sozialrevolutionärer Strukturen!

Hinaus zu dezentralen Aktionen!
12 Uhr :: S+U-Bhf. Neukölln


Nicht nur Neukölln

...auch der Harz 21.08.2008 - 10:38
Am 23.08.08 findet auch in Quedlinburg bei Halberstadt im Harz eine Nazidemo statt.Interessant dabei ist,dass sich aus der Demo die NPD komplett raushält.Mensch hat es also am kommenden Samstag vor allem mit sog. Autonomen Nationalisten und anderen Freien Kräften zu tun.Um 10.00h am Bahnhof ist Treffpunkt zur Gegendemo und zu Gegenaktionen.
Unterstützt den Antifablock in der Bündnisdemo am 23.08.08 in Quedlinburg!
weitere Infos unter: querstellen.tk

Solidarische Grüße und gutes Gelingen nach Berlin Neukölln!

Stadtplan & Route

antifa 22.08.2008 - 09:52
+++ Die Route der Neonazis ist jetzt bekannt! So wollen sie laufen: U-Bhf Blasckoallee (Süd Ausgang), Fritz-Reuter-Allee, Britz Süd, Gutschmidstr, Fritz Erler Allee, Johannisthaler Chaussee, Rudower Str., Buschkrugallee, Blaschkoallee, U-Bhf Blaschkoallee.

+++ Einen Stadtplan mit allen wichtigen Infos gibt es hier beim Antifa Bündnis Süd-Ost!

Stadtplan:  http://www.file-upload.net/download-1059236/karte.pdf.html



Quelle:  http://www.antifa-neukoelln.de.vu

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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blubb

ich 20.08.2008 - 20:22
Toll!!!!!