Mordversuche in Berlin: 2 Neonazis in U-Haft

Antifa 05.06.2008 15:17 Themen: Antifa
In Berlin-Rudow gab es bereits im März und im April 2008 zwei rassistische Brandanschläge, bei denen nur durch Zufall niemand verletzt wurde. Am 3. Juni wurde gegen zwei tatverdächtige Neonazis aus dem für seine rechte Szene bekannten Ortsteil Rudow im Süden Neuköllns Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen.
Der erste Brandanschlag gegen das Wohnhaus einer bosnischen Familie in der Nacht zum 22. März hatte die Polizei nicht bewogen, wegen eines neofaschistischen Hintergrunds zu ermitteln: ein Brandkommissariat ermittelte und die Öffentlichkeit wurde nicht per Pressemeldung informiert - ein bei solchen Verbrechen unübliches Vorgehen. Laut Tagesspiegel bezeichnete ein Sprecher der Berliner Polizei dieses Vorgehen im Nachhinein als Fehler. Den zweiten Brandanschlag verübten die Neonazis bezeichnenderweise in der Nacht zum 20. April, dem Geburtstag Adolf Hitlers. Diesmal traf es das Einfamilienhaus des türkischen Unternehmers Bayram Y. Y. ging bereits in der Nacht des Anschlags von einem rassistischen Hintergrund aus. Die bosnische Familie kontaktierte ihn. Nur weil Y. den Staatsschutz nun auch über den ersten Anschlag informierte, wurde jetzt in beiden Fällen von einer Neonazitat ausgegangen. Nachdem die Polizei in der Umgebung Fahndungsplakate aufhing und eine Belohnung aussprach, wurden die zwei mutmaßlichen Täter nun gefaßt und sitzen vorerst in Untersuchungshaft.

Die Angaben zu den Tätern sind widersprüchlich: Laut Tagesspiegel-Artikel handelt es sich um einen 16-jährigen Markus P. und einen 18-jährigen Robert H. Einer von beiden soll schon gestanden haben. Laut Berliner Zeitung hingegen heißen die beiden Verdächtigen Julian B. und Markus P. Bei den dreien dürfte es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um Markus Pohle, Robert Hardege und Julian Beyer handeln, die alle in einer Info-Broschüre von Neuköllner AntifaschistInnen namentlich und mit Bild erscheinen. Laut dieser Broschüre ("Antifa Informationen Zu neonazistischen Aktivitäten in Berlin Neukölln", unten verlinkt) haben diese Nachwuchsneonazis vor einiger Zeit eine Kameradschaft namens "Division Rudow" ins Leben gerufen.

Weitere Infos:

Artikel in der Berliner Zeitung

Artikel im Tagesspiegel

Pressemeldung der Berliner Polizei
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Ergänzungen

Fremdenfeindlicher Überfall auf 15-jährigen S

Sherlock 05.06.2008 - 17:56
Vermutlich aus fremdenfeindlichen Motiven haben zwei unbekannte Jugendliche am Montag einen 15-jährigen Deutschen libanesischer Herkunft beleidigt, angegriffen und mit einem Messer verletzt. Mit der Veröffentlichung zweier Phantombilder sucht die Polizei nach den beiden Tätern.

Der 15-Jährige war gegen 7 Uhr 45 auf dem Schulweg, als er auf dem Gelände einer Laubenkolonie an der General-Pape-Straße in Schöneberg von den beiden scheinbar betrunkenen Jugendlichen angepöbelt und angegriffen wurde. Im Verlauf des folgenden Gerangels zog einer der Täter ein Messer. Der Angegriffene erlitt bei der Abwehr des Messers Schnittverletzungen an den Händen und im Gesicht sowie weitere Kratzer und Prellungen im Gesicht und am Hals. Danach flüchteten die Täter.

Link zu den Fahndungsfotos:
 http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/102133/index.html

Zufälle gibts ....

Klausimausi 05.06.2008 - 18:03
...die gibts gar nicht. Mensch am 20. April brannte doch auch der türkische Imbiss in Blankenfelde ab. Die Öffentlichkeit wollte übrigens keine Notiz von dem doch serh auffälligen Datum des Abbrennens nehmen und verbuchte die Brandstiftung als VAndalismus. Blankenfelde/ Mahlow musste in den vergangenen Jahren Imagetechnisch ja schon einiges einstecken. Erst der Überfall auf Noel Martin, der seither vom Hals abwärts gelähmt ist, wie ständige Neonazistische Aktivitäten und Gewaltakte gegen AusländerInnen, Obdachlose und Andersdenkende.

Was hat das ganze mit dem Fall hier zu tun? Nun ja. Wenn man bedenkt wie eng die Rudower Nasen mit den Freien Kräften Teltow Fläming zusammenarbeiten, könnte hier von einer abgesprochenen Aktion ausgegangen werden. Schon zum Rudolf Hess-Gedenken waren Sie vereint und versuchten in Mahlow unangemeldet einen Naziaufmarsch mit ca. 50 Hardcorenasen durchzuführen. Naja. Vielleicht wird ja noch mehr gestanden. Würde mich freuen.

3 Täter

Text 06.06.2008 - 12:07
Der Tagesspiegel schreibt nun von 3 Verdächtigen:



Brandanschläge: Dritter Neonazi in Verdacht

von Jörn Hasselmann

Im Fall der Feuerattacken auf Neuköllner Häuser von Migranten steht ein weiterer 18-Jähriger unter Verdacht, die Anschläge vorbereitet zu haben. Zwei mutmaßliche Täter sind bereits gefasst. Er wohnt in unmittelbarer Nachbarschaft und bleibt auf freiem Fuß.

Nach den Brandanschlägen auf Häuser einer bosnischen und einer türkischen Familie in Rudow wird gegen einen dritten Tatverdächtigen ermittelt. Neben den festgenommenen Markus P. (16) und Robert H. (18) war möglicherweise auch der 18-jährige, polizeibekannte Julian B. an der Vorbereitung der Taten beteiligt. Allerdings half er nicht bei der Ausführung, deshalb wurde der Mann zunächst nicht festgenommen. Wie gestern berichtet, wirft die Staatsanwaltschaft den zwei Festgenommenen vor, im März und im April mehrere Molotow-Cocktails auf die Häuser der Rudower Familien geschleudert zu haben. Dabei war zum Teil hoher Schaden entstanden, jedoch niemand verletzt worden. Die zweite Tat war am 20. April erfolgt – dem Geburtstag von Adolf Hitler.

Der nun ebenfalls verdächtigte Julian B. wohnt in unmittelbarer Nachbarschaft der beiden Tatorte. Das Trio soll die beiden Familien gezielt ausgewählt haben, hieß es. Wegen der vermutlich fremdenfeindlichen Motive der Tat hatte der Staatsschutz nach dem letzten Anschlag in beiden Fällen die Ermittlungen übernommen. Den Tatvorwurf „versuchter Mord“ begründete die Staatsanwaltschaft so: „Wer Brandsätze gegen ein Haus schleudert, in dem Menschen schlafen, nimmt ihren Tod zumindest in Kauf.“

Das Opfer des zweiten Anschlags, der türkische Geschäftsmann Bayram Yildirim, hatte schon direkt nach der Tat vermutet, dass es die Jugendlichen seien, die sich bei Julian B. häufig trafen. Diese seien in der Nachbarschaft als Rechtsextremisten bekannt. „Die trinken Bier, machen Radau, hören rassistische Musik und belästigen Anwohner“, sagte Yildirim. Anders als die beiden festgenommenen Verdächtigen ist Julian B. der Polizei wegen rechter Gewalttaten bekannt. Er soll an dem Überfall auf einen schwarzen Jugendlichen in Schönefeld im Jahr 2006 beteiligt gewesen sein. Der junge Äthiopier war damals schwer verletzt worden. Die beiden Anführer dieser Tat hatte das Landgericht später zu Gefängnisstrafen verurteilt. Beide sind als besonders aggressive Schläger bekannt.

Möglicherweise hat B. die Ausführung der Brandanschläge seinen Kumpanen überlassen, weil diese polizeilich noch nicht in Erscheinung getreten waren. Dies sei in der Szene nicht ungewöhnlich, hieß es bei der Antifa. Nach Angaben der Neuköllner Antifagruppe gehören die drei Tatverdächtigen zu einer Gruppe junger Rechtsextremisten, die unter dem Namen „Division Rudow“ agiert. Der Verfassungsschutz wollte gestern unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht sagen, ob diese Gruppe bekannt ist. Bekannt war bislang nur die seit 2005 bestehende „Aktionsgruppe Rudow“ mit etwa 20 bis 30 Mitgliedern.

Als Treffpunkt der braunen Schläger gilt der Platz vor dem U-Bahnhof Rudow, die „Rudower Spinne“. Dort hatte es in den vergangenen Jahren mehrere brutale Attacken auf Ausländer und Linke gegeben; mehrfach hatten dort auch Demonstrationen von Neonazis begonnen.

Im Fall einer rassistischen Attacke auf einen 15-jährigen Deutschen libanesischer Herkunft am Montagnachmittag wird jetzt mit Phantombildern nach den zwei etwa 16- bis 18-jährigen Tätern gesucht. Diese hatten den Schüler an der General-Pape-Straße in Tempelhof als „Scheiß Kanaken“ beleidigt und mit einem Messer verletzt. Die Phantombilder sind im Internet unter www.polizei.berlin.de zu sehen.

6.6.08
 http://www.tagesspiegel.de/berlin/Polizei-Justiz-Neukoelln-Brandanschlaege;art126,2545271

Dritter Neonazi Julian B.

Antifa 06.06.2008 - 12:10
Tagesspiegel-Artikel von Heute Brandanschläge: Dritter Neonazi in Verdacht Im Fall der Feuerattacken auf Neuköllner Häuser von Migranten steht ein weiterer 18-Jähriger unter Verdacht, die Anschläge vorbereitet zu haben. Zwei mutmaßliche Täter sind bereits gefasst. Er wohnt in unmittelbarer Nachbarschaft und bleibt auf freiem Fuß. Von Jörn Hasselmann 6.6.2008 7:26 Uhr Nach den Brandanschlägen auf Häuser einer bosnischen und einer türkischen Familie in Rudow wird gegen einen dritten Tatverdächtigen ermittelt. Neben den festgenommenen Markus P. (16) und Robert H. (18) war möglicherweise auch der 18-jährige, polizeibekannte Julian B. an der Vorbereitung der Taten beteiligt. Allerdings half er nicht bei der Ausführung, deshalb wurde der Mann zunächst nicht festgenommen. Wie gestern berichtet, wirft die Staatsanwaltschaft den zwei Festgenommenen vor, im März und im April mehrere Molotow-Cocktails auf die Häuser der Rudower Familien geschleudert zu haben. Dabei war zum Teil hoher Schaden entstanden, jedoch niemand verletzt worden. Die zweite Tat war am 20. April erfolgt – dem Geburtstag von Adolf Hitler. Der nun ebenfalls verdächtigte Julian B. wohnt in unmittelbarer Nachbarschaft der beiden Tatorte. Das Trio soll die beiden Familien gezielt ausgewählt haben, hieß es. Wegen der vermutlich fremdenfeindlichen Motive der Tat hatte der Staatsschutz nach dem letzten Anschlag in beiden Fällen die Ermittlungen übernommen. Den Tatvorwurf „versuchter Mord“ begründete die Staatsanwaltschaft so: „Wer Brandsätze gegen ein Haus schleudert, in dem Menschen schlafen, nimmt ihren Tod zumindest in Kauf.“ Das Opfer des zweiten Anschlags, der türkische Geschäftsmann Bayram Yildirim, hatte schon direkt nach der Tat vermutet, dass es die Jugendlichen seien, die sich bei Julian B. häufig trafen. Diese seien in der Nachbarschaft als Rechtsextremisten bekannt. „Die trinken Bier, machen Radau, hören rassistische Musik und belästigen Anwohner“, sagte Yildirim. Anders als die beiden festgenommenen Verdächtigen ist Julian B. der Polizei wegen rechter Gewalttaten bekannt. Er soll an dem Überfall auf einen schwarzen Jugendlichen in Schönefeld im Jahr 2006 beteiligt gewesen sein. Der junge Äthiopier war damals schwer verletzt worden. Die beiden Anführer dieser Tat hatte das Landgericht später zu Gefängnisstrafen verurteilt. Beide sind als besonders aggressive Schläger bekannt. Möglicherweise hat B. die Ausführung der Brandanschläge seinen Kumpanen überlassen, weil diese polizeilich noch nicht in Erscheinung getreten waren. Dies sei in der Szene nicht ungewöhnlich, hieß es bei der Antifa. Nach Angaben der Neuköllner Antifagruppe gehören die drei Tatverdächtigen zu einer Gruppe junger Rechtsextremisten, die unter dem Namen „Division Rudow“ agiert. Der Verfassungsschutz wollte gestern unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht sagen, ob diese Gruppe bekannt ist. Bekannt war bislang nur die seit 2005 bestehende „Aktionsgruppe Rudow“ mit etwa 20 bis 30 Mitgliedern. Als Treffpunkt der braunen Schläger gilt der Platz vor dem U-Bahnhof Rudow, die „Rudower Spinne“. Dort hatte es in den vergangenen Jahren mehrere brutale Attacken auf Ausländer und Linke gegeben; mehrfach hatten dort auch Demonstrationen von Neonazis begonnen. Im Fall einer rassistischen Attacke auf einen 15-jährigen Deutschen libanesischer Herkunft am Montagnachmittag wird jetzt mit Phantombildern nach den zwei etwa 16- bis 18-jährigen Tätern gesucht. Diese hatten den Schüler an der General-Pape-Straße in Tempelhof als „Scheiß Kanaken“ beleidigt und mit einem Messer verletzt. Die Phantombilder sind im Internet unter www.polizei.berlin.de zu sehen.

Dritter Verdächtiger

Tagesspiegel 06.06.2008 - 14:58
Nach den Brandanschlägen auf Häuser einer bosnischen und einer türkischen Familie in Rudow wird gegen einen dritten Tatverdächtigen ermittelt. Neben den festgenommenen Markus P. (16) und Robert H. (18) war möglicherweise auch der 18-jährige, polizeibekannte Julian B. an der Vorbereitung der Taten beteiligt. Allerdings half er nicht bei der Ausführung, deshalb wurde der Mann zunächst nicht festgenommen. Wie gestern berichtet, wirft die Staatsanwaltschaft den zwei Festgenommenen vor, im März und im April mehrere Molotow-Cocktails auf die Häuser der Rudower Familien geschleudert zu haben. Dabei war zum Teil hoher Schaden entstanden, jedoch niemand verletzt worden. Die zweite Tat war am 20. April erfolgt – dem Geburtstag von Adolf Hitler.

Der nun ebenfalls verdächtigte Julian B. wohnt in unmittelbarer Nachbarschaft der beiden Tatorte. Das Trio soll die beiden Familien gezielt ausgewählt haben, hieß es. Wegen der vermutlich fremdenfeindlichen Motive der Tat hatte der Staatsschutz nach dem letzten Anschlag in beiden Fällen die Ermittlungen übernommen. Den Tatvorwurf „versuchter Mord“ begründete die Staatsanwaltschaft so: „Wer Brandsätze gegen ein Haus schleudert, in dem Menschen schlafen, nimmt ihren Tod zumindest in Kauf.“

Das Opfer des zweiten Anschlags, der türkische Geschäftsmann Bayram Yildirim, hatte schon direkt nach der Tat vermutet, dass es die Jugendlichen seien, die sich bei Julian B. häufig trafen. Diese seien in der Nachbarschaft als Rechtsextremisten bekannt. „Die trinken Bier, machen Radau, hören rassistische Musik und belästigen Anwohner“, sagte Yildirim. Anders als die beiden festgenommenen Verdächtigen ist Julian B. der Polizei wegen rechter Gewalttaten bekannt. Er soll an dem Überfall auf einen schwarzen Jugendlichen in Schönefeld im Jahr 2006 beteiligt gewesen sein. Der junge Äthiopier war damals schwer verletzt worden. Die beiden Anführer dieser Tat hatte das Landgericht später zu Gefängnisstrafen verurteilt. Beide sind als besonders aggressive Schläger bekannt.

Möglicherweise hat B. die Ausführung der Brandanschläge seinen Kumpanen überlassen, weil diese polizeilich noch nicht in Erscheinung getreten waren. Dies sei in der Szene nicht ungewöhnlich, hieß es bei der Antifa. Nach Angaben der Neuköllner Antifagruppe gehören die drei Tatverdächtigen zu einer Gruppe junger Rechtsextremisten, die unter dem Namen „Division Rudow“ agiert. Der Verfassungsschutz wollte gestern unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht sagen, ob diese Gruppe bekannt ist. Bekannt war bislang nur die seit 2005 bestehende „Aktionsgruppe Rudow“ mit etwa 20 bis 30 Mitgliedern.

Als Treffpunkt der braunen Schläger gilt der Platz vor dem U-Bahnhof Rudow, die „Rudower Spinne“. Dort hatte es in den vergangenen Jahren mehrere brutale Attacken auf Ausländer und Linke gegeben; mehrfach hatten dort auch Demonstrationen von Neonazis begonnen.

Anschlag auf das Museum des Todesmarsches

http://www.welt.de 07.06.2008 - 10:53
Oranienburg/Wittstock - Nach dem erneuten Anschlag auf das Museum des Todesmarsches von KZ-Häftlingen im Belower Wald bei Wittstock in Nordbrandenburg fehlt von den Tätern noch jede Spur. "Wir ermitteln mit Hochdruck", sagte Jürgen Schiermeyer von der Neuruppiner Staatsanwaltschaft am Freitag.

Die Ermittler halten ein rechtsextremistisches Motiv für "sehr wahrscheinlich". In der Nacht zum Donnerstag hatten die Täter ein Fenster aus Sicherheitsglas beschädigt sowie Blumenkübel am Mahnmal und das Eingangstor der Umzäunung demoliert.

Im September 2002 war das im Wald gelegene Museum bei einem rechtsextremistischen Brandanschlag beinahe zerstört worden. Die Ermittlungen wurden im vergangenen Jahr eingestellt, die Täter konnten nicht gefasst werden. Das Museum an der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern erinnert an die rund 30 000 Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen, die die SS im April 1945 wegen der heranrückenden Roten Armee in Richtung Norden getrieben hatte. Tausende starben an den Strapazen oder wurden ermordet. Im Belower Wald pferchte die SS vom 23. bis zum 29. April 1945 mehr als 16 000 Häftlinge in einem Waldlager zusammen.

Für das 1981 eröffnete Museum liegt bereits eine Neukonzeption vor. So soll in dem Haus eine Projektwerkstatt entstehen und am Rande des Areals eine Open-Air-Ausstellung. "Wir hoffen, dass Bund und Land die beantragten Fördermittel von insgesamt 600 000 Euro in Kürze bewilligen", sagte der Sprecher der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Horst Seferens.

Dann könnte noch in diesem Jahr mit den Arbeiten begonnen werden. Im Zuge des Vorhabens werde erneut über die Sicherheitsmaßnahmen diskutiert.

Auch Imbiss angezündet?

http://www.tagesspiegel.de 07.06.2008 - 10:54
Die Neonazis, die in Rudow zwei Brandanschläge auf Häuser von Migranten verübt haben sollen, sind möglicherweise auch für den Anschlag auf einen türkischen Imbiss im Berliner Umland verantwortlich.

Die Polizei prüft derzeit einen Zusammenhang zwischen beiden Taten. In Blankenfelde hatten Unbekannte am 20. April – dem Geburtstag Adolf Hitlers – den Kiosk von Haci Demir am Bahnhof angezündet. Die Tat geschah nur 90 Minuten nach dem Anschlag auf den türkischen Unternehmer Bayram Yildirim in Rudow. Die Täter sind bis heute nicht gefasst. Doch nach der Aufklärung der beiden Brandanschläge von Rudow „werden wir mit den Berliner Kollegen sprechen“, hieß es im Potsdamer Polizeipräsidium.

Die Ausführung der Taten soll ähnlich sein: Es wurden jeweils Flaschen mit Benzin benutzt. Wie berichtet, hat die Polizei am Dienstag den 16-jährigen Markus P. und den 18-jährigen Robert H. festgenommen, sie sitzen jetzt in U-Haft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen versuchten Mord vor. Ein weiterer 18-Jähriger, der in unmittelbarer Nähe zu den Rudower Tatorten wohnt, blieb auf freiem Fuß. Der polizeibekannte Julian B. soll zwar an der Vorbereitung beteiligt gewesen sein, nicht aber an den Taten selbst.

Nach Angaben von Antifagruppen soll es zudem eine enge Verbindung zwischen den Rudower Neonazis und den „Freien Kräften Teltow-Fläming“ geben. Die Rudower Szene wird von linken Beobachtern so beschrieben: Die Rechten seien sehr jung, und die Gegend, in der sie wohnen, sei sehr ruhig. Offenbar zu ruhig für das knappe Dutzend junger Männer, die sich im Süden Neuköllns zur „Division Rudow“ zusammengeschlossen hat. Die 16 bis 25 Jahre alten Aktivisten seien der militante Teil der „Aktionsgruppe Rudow“, die aus 30 Rechtsextremen aller Altersgruppen bestehe, erklärt Anne Benzing, die bei der „Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus“ für Neukölln zuständig ist.

Die beiden kürzlich in Haft genommenen Verdächtigen waren in Berlin offenbar gut vernetzt. Sie sollen auch bei kleineren Aktionen zusammen mit Treptower und Lichtenberger Neonazis gesehen worden sein. „Eine sehr aktionistische Clique“, sagt Anne Benzing. Nach Auskunft der Expertin gehört die „Division Rudow“ zum Spektrum der „autonomen Nationalisten“, die sich auf öffentlichen Veranstaltungen teilweise vermummen und spontan Krawalle provozieren.

Das „Antifaschistische Bündnis Südost“ hat unter anderem ein Foto ins Internet gestellt, auf dem Robert H. auf einem Neonazikonzert zu sehen sein soll, das 2007 in Schöneweide stattgefunden haben soll. Dieses Konzert gilt in der Szene als Beweis, dass es 2007 sehr wohl Neonazikonzerte gegeben hat. Wie berichtet, hatte Innensenator Ehrhart Körting (SPD) Ende vergangenen Jahres mitgeteilt, dass in Berlin „2007 keine rechtsextreme Musikveranstaltung“ stattgefunden habe.

Alle drei Tatverdächtigen sind im Süden Neuköllns aufgewachsen. Anders als im Norden des Bezirks leben in Rudow nur wenige Berliner nichtdeutscher Herkunft. Unter Anwohnern galt das Blumenviertel, in dem die Anschläge verübt wurden, als sicher. Doch der Schein des ruhigen Viertels trüge, sagen ehemalige Rudower. Schon vor 20 Jahren wohnten in der Gegend Mitglieder der „Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei“ (FAP), einem Neonazi-Verein, der 1995 vom Bundesinnenministerium verboten worden war.

Tagesspitzel

Dein Name 10.06.2008 - 02:07
Mein Nachbar, der Nazi
 http://www.tagesspiegel.de/berlin/Rudow-Fremdenfeindlichkeit;art270,2547019


"Diese Männer beabsichtigten ein Blutbad“ Wie die „Hürriyet“ über die Anschläge von Rudow berichtet
 http://www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2546932

taz

blumenpflücker 10.06.2008 - 11:57
Vorstadtparadies mit verlorener Unschuld

taz-Serie "Rechte Ecken" (Teil 3): Das Blumenviertel im Neuköllner Ortsteil Rudow mit seinen Einfamilienhäusern ist ein Idyll. Mitten hinein haben zwei mutmaßliche Neonazis Brandsätze auf zwei von türkisch- und bosnischstämmigen Familien bewohnte Häuser geworfen. Die Nachbarn sind geschockt

 http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=bl&dig=2008%2F06%2F10%2Fa0182&cHash=1a112489d8

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