Sponti nach Naziübergriff in Naumburg

AG Jugendträume Dessau 18.08.2008 04:13 Themen: Antifa Antirassismus
Am heutigen Sonntag trafen sich gegen 15:30 Uhr ca. 40 junge Menschen am Naumburger Hauptbahnhof, um ihren Protest gegen den jüngsten Übergriff von Neonazis auf einen Antifaschisten auf die Straße zu tragen.

Zum Hintergrund:

In der Nacht von Freitag zu Samstag gegen 5 Uhr früh wurde ein junger Naumburger das Opfer einer gefährlichen Körperverletzung mit rechtsextremer Motivlage. Der junge Mann wurde wegen seiner Kleidung und seines Aussehens von Neonazis aus einem Pkw heraus angepöbelt. Zwei der Faschos, die im Auto saßen, stiegen aus und fingen mitten auf einer Kreuzung an, den Jugendlichen zu bepöbeln. Als der Fahrer das Auto geparkt hatte, ging er zu seinen Kameraden. Sofort fingen sie an auf den Antifaschisten einzuprügeln. Anschließend lag das Opfer am Boden. Nachdem die Neonazis weiter auf das Opfer einprügelten, sagten sie: „Jetzt siehst du mal wie wir das in Kösen so machen“ und „das wird euch in Naumburg jetzt öfter passieren“. Sie ließen außerdem verlauten „Wir brechen dir das Genick“ und handelten dementsprechend, aber ohne Erfolg.

Anwohnern bemerkten die Tat und verständigten die Polizei. Dadurch konnte schlimmeres verhindert werden. Das Opfer kam sofort ins Krankenhaus, wo mehrere Prellungen und Würgemale festgestellt wurden. Die Beamten konnten die Täter nicht feststellen, da sie vor deren Eintreffen flohen.

Die Demo:

Am gestrigen Sonntag trafen sich ca. 40 junge Menschen am Hauptbahnhof in Naumburg, um mittels einer spontanen Demonstration gegen rechte Gewalt zu protestieren. Die Demo lief lautstark in Richtung Innenstadt, dabei wurden Handzettel mit einer Zusammenfassung des Überfalls von Samstag an anhaltende Autos verteilt. Der erste Redebeitrag wurde am Ort des Übergriffes verlesen, was eine halbe Stunde nach beginn der Demo war und die örtliche Polizei auch bewegte mal vorbei zu schauen. Mit einem Streifenwagen verfolgten Beamte die Aktion. Die demonstrierenden Antifaschisten ließen sich dadurch aber nicht von ihren Plan abbringen und zogen weiter in Richtung Innenstadt. Mehrere gut besuchte Straßencafés wurden aufgesucht um die Bürger von Naumburg über den jüngsten Naziübergriff aufzuklären. Auch dort wurden wieder jede Menge Handzettel verteilt und mittels eines Megaphons kundgetan.

Auch ein Reisebus zeigte sich solidarisch mit der Antifademo und drängelte sich zwischen Demo und den Bullen, was dazu führte das, dass staatliche Repressionsorgan die Demo nicht mehr abfotografieren konnte. Als der Bus vorbei fuhr, wurde uns noch nett von Omi und Opi zu unseren Protest applaudiert.

Nach Einschätzung der Antifas war es eine gelungene Demo, weshalb beschlossen wurde die Aktion aufzulösen. Die örtlichen Einsatzkräfte der Polizei waren mit der spontanen Auflösung sichtlich überfordert und wusste gar nicht so recht wen sie als erstes verfolgen sollten. Immerhin muss man sie loben, dass sie es nach über einer Stunde geschafft haben, ganze 4 Streifenwagen und 8 Beamte zu einer unangemeldeten Demonstration mobilisieren zu können :-)

Etwa 10 Leute aus der Demo liefen den gleichen Weg, was die Cops dazu veranlasste diese Gruppe noch ein wenig zu observieren und zu verfolgen, um vielleicht doch noch ein paar Personalien festzustellen. Nach wenigen hundert Metern traf die Gruppe auf eine ca. 10 Mann starke Faschogruppe, welche auch sofort anfing die Antifas anzupöbeln.

Die Cops, die immer noch damit beschäftigt waren, die Demoteilnehmer zu fotografieren, ignorierten dies gekonnt. Erst als sich die Faschos vermummten und auf die linken Jugendlichen los rannten glänzten sie damit, einfach abzuhauen. Die spontan aufgetauchten Faschos liefen aber nicht lange hinterher, da sie mit ihrer Lieblingsbeschäftigung, Bier trinken, zu tun hatten. Da wird auch mal der politische Aktivismus über den Haufen geworfen.

Als fast alle Demoteilnehmer, die mit der Bahn angereist sind, wieder am Hauptbahnhof eintrafen, wartete dann schon die ganz fixe Einsatzhundertschaft aus Magdeburg und nahm die Personalien aller Antifas auf.

Trotzdem muss man sagen, dass die gesamte Aktion ein voller Erfolg für Naumburg war. Erstaunlich ist auch das innerhalb eines Tages 40 Leute nach Naumburg mobilisiert werden konnten.

Bilder von der Demo findet ihr hier...

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Ergänzungen

Militanz macht spaß

Spaßiger militanter 18.08.2008 - 14:32
Den Nazis am Bahnhof konnte nur durch gezielte Steinwürfe der anwesenden Antifas zurückgehalten werden!

Die anwesenden Bullen (3 Streifenwagen) eilten nach den Steinflügen zwischen die beiden Gruppen und fingen sogleich an mit den Hools freundlich(sic!) zu reden! Die Nazis griffen jedoch sogleich wieder an, was die Gruppe Antifas zu einem Rückzug veranlasste, dabei wurde ein Streifenwagen angegriffen und zum Teil entglast.

Etwa 30m weiter nutzten die Hooligans einen Großen Platz um die Gruppe Antifas, welche mittlerweile auf etwa 25 Menschen wugs, wieder anzugreifen. Jedoch konnte durch die fehlende Entschlossenheit der AntifaschistInnen kein Gegenangriff stattfinden.

Nach ca. 2min. traf die Bereitschaftspolizei aus Magdeburg ein, woraufhin einige Mülltonnen auf die Straße geworfen und eine Hetzjagd, die jedoch mit dem "Sieg" der Bullen endete, begann.



Insgesamt war es eine sehr schöne, spaßige und gut Strukturierte kleine Demo!

Jedoch hätten die Ereignisse am Schluss durch ein geschlosseneres Auftreten voll und ganz zu unseren Gunsten enden können.


NIE WIEDER DEUTSCHLAND!

POLIZEISTAAT BEKÄMPFEN!

FÜR EINE BEFREITE GESELSCHAFT!

(muss ausgefüllt werden)

(muss ausgefüllt werden) 18.08.2008 - 14:43
"Auch ein Reisebus zeigte sich solidarisch mit der Antifademo und drängelte sich zwischen Demo und den Bullen, was dazu führte das, dass staatliche Repressionsorgan die Demo nicht mehr abfotografieren konnte. Als der Bus vorbei fuhr, wurde uns noch nett von Omi und Opi zu unseren Protest applaudiert."

ist schon komisch: einerseits hat der durchschnitts(herkunfts)deutsche nach der auffassung einiger genossInnen keinen sehnlicheren wunsch, als migrantInnen durch die strassen zu jagen, andererseits gehört es zu jedem zünftigen indyartikel, dass sich angeblich heerscharen von "interessierten bürgerInnen" mit den demos "solidarisieren" und den teilnehmern die flugblättern geradezu aus den händen reissen. jetzt proben sogar schon rentnerInnen (an anderer stelle aufgrund des geburtsjahres üblicherweise "täterInnen" genannt)den aufstand gegen die bullen.

deshalb: 1. mal für eine version entscheiden und nicht einerseits kollektiv beschimpfen und bei bedarf für sich in anspruch nehmen und 2. nicht so dick auftragen, war ja sonst eine gute aktion also wozu der quatsch?

Zeitungsartikel

is egal... 19.08.2008 - 15:13
Naumburger Tagesblatt vom 18.8.
Autonome schmeißen mit Steinen

Naumburg:Wie aus dem nichts tauchten sonntag gegen 16 Uhr in der Naumburger Jägerstraße rund 40 schwarz gekleidete, teils vermummte Jugendliche auf. Die Linksautonomen führten ein Transparent bei sich, auf dem *Nazis eine ABreibung verpassen!* stand. Von der zuvor nicht angekündigten und somit auch nicht genehmigten Demonstartion wurden die diensthabenden Polizeibeamten des Revierkommisaiats Naumburg überraschr. Die Demoteilnehmer begaben sich laut auskunft des Leiters des Kommisariats,Olaf Sendel, in Richtung Innenstadt und verteilten dabei Handzettel.
Als Grund für die Demo wurde angegebn, dass am Sonnabend, 6 Uhr morgens, ein Kumpel der Linksautonomen von einem Nazi verprügelt worden sei. Davon aber wusste man bei der Polizei nichts. Der Mann hatte sich zwar dort gemeldet, auch von der prügelei gesprochen - besser gelallt, denn er hatte 2,78 Promille Alkohol im Blut - aber nichts von einem Angriff Rechtsradikaler erzählt. Die Polizeibeamten fuhren den Verletzten zum Arzt und sahen sich den Ort der Prügelei an, konnten jedoch niemanden dingfest machen.
Wärend des Marsches der Linksautonomen in Richtung Markt wurden begleitende Polizeibeamte beschimpft, unter anderen mit den Worten:*Haut ab, ihr bullen*.Etwa in Höhe Weingarten haben Demonstranten laut Sendel Pflastersteine aufgenommen.Einer davon wurde später in Höhe Wiesenstraße auf einen Streifenwagen der Polizei gewurfen. Das Blaulicht musste dabei daran glauben. Die Gruppe der Demonstranten trennte sich. Etwa 25 Mann gingen in Richtung Bahnhof. Unterdessen hatten die beamten aus Naumburg Verstärkung aus Halle erhalten. Am Bahnhof wurde die Versammlung durch die Polizei aufgelöst und die Personialien der leute festgestellt. Wie Sendel sagte kamen sie aus Jena, Weimar, Apolda, Weißenfels, Merseburg und Halle. EIn Drittel aller beteiligten seien Naumburger gewesen. Es habe sich um den selben Kreis gehandelt wie bei der Demo am 12.April, so der Leiter des Polizeikommissariats. 20 Uhr war der Spuk vorbei. Gegen die Beteiligten laufen Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch und Sachbeschädigung.

Rassistischer Überfall auf Volksfest

Antifaschist_1979 20.08.2008 - 09:16
Auf einem Volksfest ist am Wochenende ein schrecklicher rassistischer Überfall passiert.
Eine Gruppe fremdenfeindlicher Jugendlicher hat mit Baseballschlägern wahllos auf Menschen eingeschlagen und 13 verletzt.

Bitte protestiert dagegen!

 http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Erntedankfest-Ueberfall;art1117,2595790

 http://www.faz.net/s/Rub77CAECAE94D7431F9EACD163751D4CFD/Doc~E63AD9F75F1EF4448AF5AEE8A5A3777FB~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Hier bei Indymedia wurde schon darüber berichtet, der Artikel ist aber leider verschwunden.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

Tolle Aktion! — Jenaer

Steine??? — AFA BLK

War dabei — AFA Monster

Klar flogen steine.... — alerta Naumburg

anna und arthur haltens maul — kriegt ihrs noch mit