guerilla-gardening gegen bachelor in tübingen

papagena 24.06.2008 16:26 Themen: Bildung
das ende der aufklärung?
stadtbildrationalisierung und bachelor-system: tübinger student/inn/en pflanzen für selbsbestimmte bildung und urbane selbstversorgung/ freie verfügbarkeit von grünflächen
im zuge von bologna und lissabon wir die bildung in europa immer weiter rationalisiert und ökonomisiert. schüler/inn/en und student/inn/en werden in module und kurzzeitstudeingänge gezwängt, anwesenheitspflicht und übervolle stundenpläne sowie keine wahlmöglichkeiten der fächer unterbinden selbstbestimmtes lernen und individuelle vertiefung in ein thema. was das zur folge haben wird ist klar: keine unabhängigen, kritischen wissenschaftler mehr, streng nach dem markt verlaufende forschung und die unterdrückung kritischer stimmen. reflektion und selbstständige recherche- dafür bleibt keine zeit, genausowenig für diskussionen mit den dozent/inn/en und freien informationsaustausch.
auch schrumpfen die zahlen der sozial, politisch oder kulturell engagierten student/inn/en, da im bachelor-studium für derlei nebenaktivitäten kein raum bleibt.
dazu kommen die studiengebühren, zu deren finanzierung auch noch zusätzlich zeit beansprucht wird. wer heute noch studiert, das sind zum großteil schon angehörige einer bildungselite, für deren eltern studiengebühren kein finanzielles problem darstellen.
ist da das ende der aufklärung?
um die städtischen grünflächen zur (studentischen) selbstversorgung zu nutzen, gingen guerilla-gardeners in tübingen ans werk und pflanzten zwischen universitätsgebäuden gemüse und kräuter. die rationalisierung von bildung und öffentlichen flächen sind schritte in richtung entmündigung der bürger/inne/en, welche sich tübinger student/inn/en nicht gefallen lassen.
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Ergänzungen

foto

papagena 24.06.2008 - 17:03
noch ein foto

Tja,...

TS 26.06.2008 - 17:33
Die Spanier demonstrieren schon seit Wochen dagegen.

Aber wenn da jeder sein eigenes Süppchen kocht und der Protest nicht zusammenwächst, dann wird das nix!

Aber trotzdem schön, dass es noch Studis in D-land gibt, die sich damit kritisch auseinandersetzen!!!

SoliGruß,
Mo.


PS: Eine Gruppe, in der sich hauptsächlich Studis aus unterschiedlichen Ländern gegen die Kommerzialisierung und für eine freie emanzipatorische Bildung aussprechen:  http://www.facebook.com/group.php?gid=24722765003

PPS: Auch in Chile kam es in den letzten Wochen zu massiven Protesten für ein gutes öffentliches Bildungssystem:  http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=4932&Itemid=314