KL: Starke antifaschistische Demonstration...

Wo sind wir Jetzt 01.05.2008 18:37 Themen: Antifa Soziale Kämpfe
Ca. 800 AntifaschistInnen kamen in Kaiserslautern zu einer stimmungsvollen und kämpferischen Kundgebung und Demonstration gegen den gleichzeitigen Naziaufmarsch mit ungefähr 300 Teilnehmern zusammen.
Ca. 800 AntifaschistInnen kamen in Kaiserslautern zu einer stimmungsvollen und kämpferischen Kundgebung und Demonstration gegen den gleichzeitigen Naziaufmarsch mit ungefähr 300 Teilnehmern zusammen. Die Nazis mussten bis 12Uhr warten, bis sie vollständig versammelt waren.

Nach einigen Redebeiträgen (unter anderem mit dem “Die Linke”- Bundestagsabgeordneten Alexander Ullrich und vielen Anderen) zog die AntiNazi-Demonstration lautstark durch die K’lautrer Innenstadt. Wieder am Bahnhof angekommen versuchte eine große Gruppe auf den Bahnhofsvorplatz, den Ausgangs- und Endpunkt der Nazidemo zu gelangen.

Ein großes Polizeiaufgebot verhinderte dies. Nach drei Aufforderungen der Polizei zogen sich die AntifaschistInnen wieder zurück. Nachdem die Nazis ihre Demonstration durch die von den NS-Faschisten nach der “Machtergreifung” in Straße der SA bzw. Straße der SS umbenannten Richard Wagner Str u. Rudolf Breitscheid Str. beendet hatten und wieder in ihren Zügen saßen, löste sich auch unsere Kundgebung auf. Wie wir später feststellen konnten wurden auf die Straßen der Naziroute Antifa Slogans geschrieben.

Nach der Abschlußkundgebung machte sich ein voller Reisebus auf den Weg nach Neustadt.

Es kam, nach Angaben unseres EA’s zu 5 relativ kurzfristigen Festnahmen ( Taschenkontrollen bzw. “Waffenbesitz(???)”) . Alle Eingefahrenen wurden aber zügig wieder auf freien Fuß gesetzt. Im Vorfeld der Demo wurde einige 100Meter von den Demonstrationen entfernt ein Antifaschist von zwei Nazis attackiert und leicht verletzt. Die Faschisten wurden festgenommen.

Erstes Fazit: Unsere Mobilisierung war trotz des Todschweigens in den lokalen Medien (Rheinpfalz) ein Erfolg. Das wir den Aufmarsch der Neonazis nicht verhindern konnten, haben diese der Genehmigungspraxis der Stadtverwaltung, sowie dem massiven Polizeiaufgebot zu verdanken.

Für uns bleibt festzuhalten, dass wir die Sache nicht auf sich beruhen lassen werden. Es ist schon ein ausgemachter Skandal, wenn heute schon wieder Faschisten, unter Polizeischutz, durch geschichtlich so vorbelastete Straßen marschieren dürfen ( In der Breitscheidstr. war unter anderem das Gewerkschaftshaus, dass die Faschisten am 2.Mai 1933 stürmten und enteigneten).

Wir fordern die Verantwortlichen der Stadtverwaltung Kaiserslautern auf, sich nicht noch einmal widerstandslos zu Gehilfen neonazistischer Propagandisten zu machen. Da helfen auch keine Resolutionen des Stadtrats, wenn sich nicht praktisch den faschistischen Bestrebungen entgegengestellt wird.

Auch von anderen gesellschaftlich verankerten Gruppen fordern wir praktische Unterstützung und mehr eigene Initiative im Umgang mit der neonazistischen Gefahr.

Wir selbst werden die Erfahrungen der Mobilisierung nutzen und unsere Strukturen so weiterentwickeln, dass sich, in Zukunft, faschistischen Aktivitäten noch effektiver entgegengestellt werden kann.

Achtung: Alle angegebenen Zahlen sind Schätzungen (also ohne Gewähr). Genauere Angaben gibts im Laufe der nächsten Tage.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Beobachtung der Nazidemo

Zuschauer 02.05.2008 - 09:08
Wir haben die Nazidemo in Kaiserslautern beobachtet. Der Zug bestand aus etwa 300 Teilnehmern, Flaggen, Trommeln, der ganze Scheiß. Die Straßen waren absolut menschenleer. Keinerlei Zuschauer, keinerlei Gegendemonstranten. Wenig Polizei. Ein paar Anwohner am Fenster. Auf der Richard-Wagner-Straße haben sie eine Zwischenkundgebung abgehalten. Türkische Jugendliche, die etwas unternehmen wollten, mussten sich hinter Hausecken verstecken, weil es keine Unterstützung für Blockadeversuche gab. Keine Geräusche im ganzen Viertel außer den hasserfüllten Parolen der Nazis. Die Nazis blickten bei jeder Seitenstraße um die Ecke, ob es denn nicht irgendwo die Antifa gäbe. Nichts. Gespenstisch. Wir konnten beobachten, dass die wenigen Passanten sich Personenkontrollen unterziehen lassen mussten und Platzverweise erhielten. Ein Debakel.

Lokalpresse

JenseitsvonEden 02.05.2008 - 10:56
Starker Auftritt gegen Rechtsextreme
Mehr als 800 Menschen demonstrieren gegen die Neonazis - Polizei hat NPD-Aufmarsch fest im Griff

Mit einer großen Gegendemonstration haben gestern mehr als 800 Menschen gegen den Aufmarsch von knapp 150 Rechtsextremen in Kaiserslautern protestiert. Bei Kundgebungen am Synagogen- und am „Boschplatz” forderten Sprecher der Gegendemonstranten, die NPD zu verbieten. Sowohl die Demo des „Bündnisses gegen Rechts” als auch der Marsch der Neonazis verliefen ohne Vorkommnisse.

Bunt gewürfelt war die Masse, die sich gestern gegen die Rechten in Bewegung setzte. Leute aus der Friedensinitiative und der Antifa liefen Seite an Seite mit Vertretern sozialer Organisationen, der Kirchen und politischer Parteien. Zahlreiche Jugendliche reihten sich in den Zug ein, der sich pfeifend und trommelnd durch die Eisenbahnstraße bewegte. „Mit solch einer tollen Resonanz hatten wir nicht gerechnet”, sagte Veranstaltungsleiter Kalle Kress, der allerdings Oberbürgermeister Klaus Weichel vermisste.

In Ansprachen wiesen Vertreter des „Aktionsbündnisses antifaschistischer 1. Mai” auf die rassistische Propaganda und die Menschenfeindlichkeit der Rechtsextremisten hin. Sie geißelten die nationalistische Demagogie der NPD, die den Tag der Arbeit für ihre Ideologie missbrauche. „Wir wollen diese Leute nicht in Kaiserslautern”, stellte Kress unter dem Beifall der Versammelten fest. Wie er sprachen sich weitere Redner für ein Verbot der NPD aus.

Während beim Umzug und den Kundgebungen des „Bündnisses gegen Rechts” nur wenige Polizisten präsent waren, traten die Ordnungshüter am Hauptbahnhof und in der Richard-Wagner-Straße geballt auf. Aus allen Richtungen waren die Neonazis mit dem Zug nach Kaiserslautern gekommen. Am Guimaraesplatz vor dem Bahnhof sammelten sich die vorwiegend in Schwarz gekleideten Rechten, rollten schwarze Fahnen und Transparente aus. Im Nu war die kleine Schar von Polizisten flankiert. Die Beamten hatten die Gruppe fest im Griff, wichen den NPDlern nicht mehr von der Seite. Auch in den Nebenstraßen waren Männer und Frauen der Bereitschaftspolizei postiert. Die Bundespolizei wiederum, die auf dem Bahnhofsgelände für Sicherheit sorgt, hatte zusätzliche Beamte nach Kaiserslautern beordert, wie Pressesprecher Sascha Köhl erläuterte.

Mit einer Fülle von Auflagen wollte das städtische Referat für Recht und Ordnung rechtsextremistische Propaganda unterbinden und zugleich verhindern, dass es zu Ausschreitungen zwischen Neonazis und deren Gegnern kommt. Referatsleiter Patrice Huth hielt auch vor Ort ein waches Auge darauf, dass die von ihm geforderten Auflagen eingehalten wurden: Keine Uniformen, keine Nazi-Parolen, kein Alkohol. Und natürlich keine Waffen. Auch die von den Nazis betriebene Ummünzung des Tags der Arbeit in den „Tag der deutschen Arbeit” ließ Huth nicht durchgehen. „Mit diesem Slogan läuft mit keiner durch die Stadt”, stellte er klar. Eindeutig festgelegt waren auch die Routen der beiden Demonstrationszüge, damit sich die Wege von Rechten und Gegendemonstranten nicht kreuzten.

„Keine besonderen Vorkommnisse” meldete der Einsatzleiter, Polizeidirektor Thomas Brühl, gegen 14 Uhr, als die Neonazis Kaiserslautern Richtung Neustadt verlassen hatten. (hwm)

Rheinschmalz - Pfälzische Volkszeitung , 2.05.2008

Eine Ergänzung zu den Ergänzungen.

JenseitsvonEden 02.05.2008 - 11:21
Bevor hier einige "Antifa's" ihre scheinradikalen Sprüche weiterposten. Eine kleine Anmerkung eines an der Organisierung der VA beteiligten:
Erstmal kommt es darauf an, welche Ausgangsbedingungen in einer Stadt herrschen, bevor > mann < über die Leute herzieht, die dort etwas auf die Beine gestellt haben und diese war in KL wirklich beschissen. Das keine grössere Menge an Autonomen Antifa's bei uns waren, lag
1. an der Tatsache, dass wir in KL mit der verheerenden politisch-inhaltlichen Entwicklung bei den AA's in den umliegenden Regionen so unsere Probleme haben. Die auch mit uns.
2. Deshalb Neustadt der zentrale Anlaufpunkt für diese "Autonomen" war.

Der andere Punkt ist das durch die mediale Diskussion in Neustadt die Beteiligung der Bevölkerung viel größer war. Wir müssten ersteinmal überhaupt eine Veranstaltung durchkämpfen, von der dann durchaus auch weitere Aktivitäten möglich gewesen wären, wenn die entsprechend Organisierten dagewesen wären.
Ohne die sog. "Normalos" wäre es in Neustadt vielleicht zu mehr Chaos, aber auch zur Durchsetzung der Nazi-Demo durch die Polizei gekommen. An der Blockade waren auch über 50 Leute aus KL beteiligt.

Wir in KL, werden uns weder von der Presse und Polizei, noch von sog. "revolutionären Antifas" ins Bockshorn jagen lassen!!!



Ergänzung

Antifaschist 02.05.2008 - 19:37
1. Die Demo war nicht lautstark - das war ein Witz.
2. Es ist eine Frechheit von Seiten der Polizei die Gegendemonstranten so zu schikanieren, sodass es noch nicht einmal zu Augenkontakt mit den Nazis kam, was ja eigentlich auch Sinn dieser Demonstation war - ausserdem waren mehrere Nazifotografen unterwegs
3. Interessant zu wissen dass Adolf Hitler immernoch Ehrenbürger der Stadt Kaiserslautern ist...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 4 Kommentare an

bullshit — also sorry

800 aber wo? — Verwirrt