wuppertal: zirkus gastiert, protest läuft an

not.your.friend 11.04.2008 19:17 Themen: Biopolitik Freiräume Ökologie
in wuppertal gastiert mal wieder ein zirkus. dieser wirbt paradoxerweise mit der artgerechten haltung seiner lebenden attraktionen. trotzdem werden etwa elefanten bei für einer sie unzumutbaren witterung außen gehalten. dagegen formiert sich widerstand.
in wuppertal gastiert mal wieder ein zirkus. dieser wirbt paradoxerweise mit der artgerechten haltung seiner lebenden attraktionen. trotzdem werden etwa elefanten bei für einer sie unzumutbaren witterung außen gehalten.
in der letzten woche wurden bereits etliche werbeplakate des "afrika big circus" zerstört oder farblich umgestaltet - der zirkus erstattete anzeige gegen unbekannt.
am sonntag den 13. april wird deswegen erstmal ein veganer brunch, um 12 im autonomen zentrum, stattfinden, danach gibt es einen kleinen spaziergang durchs schöne wuppertal...
bringt zeug zum brunchen, transpis, gute laune und freund_innen mit!

für die befreiung von mensch und tier!
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Interessantes über den Zirkus

ikik 13.04.2008 - 22:17
Die Tierfreunde warnen vor Zirkus Monte Carlo

Siegen, 24.03.04: Nach 2 Jahren gastiert erstmals Zirkus Monte Carlo wieder in Siegen. Das Gastspiel im Jahr 2002 wurde von erheblichen Protesten regionaler und überregionaler Tierschutzorganisationen begleitet. Monte Carlo arbeitet mit Tieren, die nach Meinung der Tierfreunde grundsätzlich nicht in einen Zirkus gehören. Zudem sorgten Zwischenfälle mit den Elefanten des Zirkus Monte Carlo in den letzten Jahren immer wieder für Unruhe. Auch wegen vermeintlicher Freikarten, die keine sind, steht Zirkus Monte Carlo immer wieder in der Kritik.

[...]

Der Zirkus Monte Carlo hat mittlerweile wieder den Namen geändert: so wie aus "Don Carlos" vor einigen Jahren "Monte Carlo" wurde, tourt der Zirkus der Familie Weisheit derzeit unter den Namen "Magie des Dschungels" und "Afrikas Circus" durch die Lande. Der Name "Afrikas Circus" wurde grade noch einmal nach dem Motto "think big" geändert und lautet zur Zeit "Afrikas Big Circus".

komplett:  http://die-tierfreunde.de/inhalte/info/schutz/zirkus/monte_carlo_1_siegen.htm

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Express-Bonn - 26. Okt. 2003
Verstöße gegen das Tierschutzgesetz...
Seit einigen Tagen steht der Zirkus Monte Carlo direkt gegenüber dem Polizeigebäude in der Bonner Friedrich-Ebert-Allee. Doch die Ordnungshüter wissen wohl nicht, wer da direkt vor ihren Augen seine Zelte aufgebaut hat. Der Zirkus ist seit Jahren im Visier der Tierschützer. Die werfen den Brüdern Weisheit, denen der Zirkus gehört, massive Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vor. Zusätzlich: Beleidigung, Nötigung, Drohungen. Seit 1996 beobachtet die internationale Tierschutzorganisation "Peta" den Zirkus. Dabei ist einiges zusammengekommen. Massive Mängel an den baulichen Einrichtungen. Aggressive Elefanten. Tote Tiere. Und dann kam es sogar zu einem Angriff auf Beamte. Die wollten vier Pferde beschlagnahmen. Zirkusinhaber Hardy Weisheit schwang sich auf einen Elefanten und drohte, die Tiere gegen die Beamten zu jagen. Wegen dieses Vorfalls wurde er wegen Nötigung verurteilt. Hardy Weisheit weist alle Vorwürfe weit von sich: "Die Tierschützer von "Peta" machen uns unnötig das Leben schwer. Bei mir hat sich von denen noch keiner vorgestellt." Der Bonner Veterinär fand alle Tiere in gesundheitlich gutem Zustand vor. Zusätzlich liegt Hardy Weisheit eine Bestätigung des Kölner Zoos über die artgerechte Haltung seiner Tiere vor.

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Zirkus im Zwielicht

Karlsruhe - Ein angebliches Elefantenbaby des Zirkus "Monte Carlo" sollte gestern Abend mit Sekt und Gemüsetorte von den Hörern des Radiosenders "Die Welle" auf den Namen "Fidelitas" getauft werden. Ein ka-news Leser hatte den Sender darauf aufmerksam gemacht, dass das Geschwisterpaar Weisheit, das den Zirkus gemeinsam leitet, wegen mehrerer Delikte verurteilt worden war. Der Sender hatte daraufhin die Taufparty abgesagt.

Wie nun bekannt wurde, war Hardy Weisheit 1997 in Stuttgart wegen Körperverletzung angeklagt worden, weil er bei einer Untersuchung der Tiere Elefanten auf Vollzugsbeamte hetzte. Das Verfahren wurde eingestellt. Sein Bruder Jonny war vom Landgericht München wegen Tierquälerei verurteilt worden, nachdem ein Elefant wegen unsachgemäßer Haltung eingeschläfert, ein anderer dem Hannoveraner Zoo überstellt werden musste. Auch meldeten mehrere Leser Zweifel über die tatsächliche Existenz eines Elefantenbabys an. Bei dem Versuch, das Zirkusgelände und die Elefanten zu fotografieren, war eine ka-news Reporterin mit den Worten: "Hören Sie auf, sonst lassen wir die Hunde los!" bedroht worden.

Die Bezeichnung "Geschwister Weisheit" ist außerdem irreführend. Unter demselben Namen tritt eine international anerkannte Hochseiltruppe aus Gotha auf, die mit den Direktoren des Zirkus zwar verwandt ist, künstlerisch jedoch nichts mit ihnen zu tun hat. Auch Zirkusmitglied Karl Altoff Köllner, der den Zirkus gemeinsam mit den Brüdern präsentiert, geriet wegen Betrugs ins Zwielicht. Er gibt sich als "jüngster Spross" der Zirkusdynastie Althoff aus - was glatt gelogen ist. (ps/jub)

Meldung vom Freitag, 10. August 2001 - ka-news 2001

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03. März 2oo4 / Pressespiegel: Empörung über frei laufende Elefanten

Wuppertal [D]

Passanten trauten ihren Augen nicht: Am Otto-Hausmann-Ring spazierten am Dienstag Elefanten umher. Für den Zirkus "Monte Carlo" war dies ein Werbegag.

Elberfeld. Sensationen, Illusionen sind tägliches Zirkusgeschäft. Angst ist es jedoch nicht. Der momentan am Otto-Hausmann-Ring gastierende Zirkus "Monte Carlo" verschreckte Dienstagmorgen etliche Anwohner, als vier massige Elefanten herrenlos und unbewacht über den Bürgersteig stapften. "Ein PR-Gag", beschwichtigte Zirkusdirektor Hardy Weisheit, "das machen wir überall so." Einige Anwohner nahmen das Spektakel alles andere als gelassen. "So ein Tier ist doch unberechenbar. Das kann jeden Augenblick losrennen", sagte ein verängstigter Autofahrer mit Blick auf die afrikanischen und indischen Riesen.

Das schwerste Exemplar wiegt nach Angaben des Zirkus stolze sieben Tonnen. Die ab Donnerstag in der Manage versprochene "Reise ins Traumland" erfüllte sich gestern jedenfalls noch nicht. Als die alarmierten Polizeibeamten mit zwei Wagen eintrafen, befanden sich die Tiere bereits auf dem Rückzug. "So etwas darf dennoch nicht passieren", sagte Polizeibeamter Michael Schmidt, der die Angelegenheit in einem belehrenden "Bürgergespräch" mit der Zirkusleitung klären möchte. Doch auch anderswo herrscht akuter Klärungsbedarf. "Wir warten dringend darauf, dass der Zirkus mit der Verwaltung Kontakt aufnimmt", bestätigte Martina Eckermann vom städtischen Presseamt.

Laut Direktor Weisheit ist die Truppe seit Freitag in der Stadt. Sonntag wurde eine seltene Kreuzung zwischen Kamel und Dromedar, ein Tulu, am Otto-Hausmann-Ring geboren. Wie erklärt die Zirkusleitung, dass laut Verwaltung erst vorgestern ein eiliger Anruf bei der Stadt eintraf? "Wir sind in zwei Minuten im Tal, brauchen dringend einen Futterplatz." Die Aussagen widersprechen sich.

"Wenn die notwendigen Genehmigungen nicht erteilt sind, wird die Gala-Premiere am Donnerstagabend platzen", sagte Eckermann. Zwar hat der Zirkus beim vorangegangenen Gastspiel in Düsseldorf alle Auflagen erfüllt. Doch in Wuppertal gab es laut Stadtverwaltung selten so viele Probleme mit reisenden Artisten wie diesmal.

Momentan geht die Stadt auf "Monte Carlo" zu, versucht, alle Genehmigungen rechtzeitig zu erwirken. Bauordnungs- und Veterinäramt werden dem Areal einen Besuch abstatten. Den verschreckten Anwohnern wird dies allerdings wenig nützen, denn die frei laufenden Tiere werden sie so schnell nicht vergessen.

Aus dem öffentlichen Gedächtnis kommt "Monte Carlo" ohnehin schwer heraus. Immer wieder gab es in vergangenen Jahren nach Medienberichten, die der WZ vorliegen, Ärger mit Tierschutz und Behörden. "Die sollen sich lieber um Nerze und Hühnerfarmen kümmern", sagte Weisheit gelassen. Auch Pressesprecher Carsten Wille ärgert sich mehr über "hoch bezahlte Kampagnen, bei denen Stars, wie bei der Tierschutzorganisation Peta, vor einen Karren gespannt werden." Wie auch immer: Dem kleinen, hellbraunen Tulu geht es bestens. Putzig und munter steht das Tier im sorgsam gestreuten Stallwagen.

Während der Tiershows wird ab Donnerstag jeder das Tier mit dem gewellten Höcker bewundern können. Ebenso: Liliputaner Goliath aus Ägypten und waghalsige Artisten.

Vorstellungen am Otto-Hausmann-Ring: ab Donnerstag bis Montag, 15. März: Mittwoch bis Samstag 15 und 19 Uhr (Galapremiere, 4. März, 19 Uhr), Sonntag 11 und 15 Uhr, Montag Familientag mit Sonderpreisen um 15 Uhr, Dienstag Ruhetag.

Quelle und CopyRight: Westdeutsche Zeitung Online vom 03.03.2oo4

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09. Dezember 2oo3 / "Freikarten" = "Gratiskarte" ?

Venlo [NL] Wann hört dieser Unsinn endlich auf? Der "Monte Carlo" Circus (Direktion Weisheit) macht mal wieder durch sog. kostenpflichtige Sondereintrittskarten von sich reden. Für das bevorstehende Weihnachtsgastspiel vom 19.12 - 28.12 in Venlo (NL), verteilte man in Deutschland "Gratiskarten" und unten in der Ecke steht klein gedruckt 5 Euro!
Ob es sich dabei wieder um einen Fehler der Druckerei handelt?

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Viel Zirkus um den Zirkus
Duisburg, 24.01.2008, Von Insa Moog

Bevor der "Big Afrika Circus" auf der Bezirkssportanlage 4 sein Zelt aufgeschlagen hatte, waren Anwälte aktiv.Ein Streitpunkt: Die Zahl der Elefanten. Familienunternehmen sieht sich als Opfer einer städtischen Kampagne

(A.Mangen / waz)
STUNK IN DER MANEGE Wenn hinter einem "Streichelzoo" in einem "Liliputanerzelt", eigentlich eine 1500-Personen-Manege steckt, in der Elefanten Fußball spielen können, ist das zunächst einmal eine große Überraschung. Sehr wunderte sich eigenen Aussagen zufolge Achim Schmolzek, Vorsitzender des FC Taxi Duisburg 1974, als er Anfang Januar erste Zirkusplakate im Stadtgebiet sichtete. Angekündigt wurde darauf eine artistische Nummer mit gleich mehreren Elefanten - auf dem Gelände des FC-Taxi.

Hintergund: Im Dezember 2007 hatte sich der örtliche Fußballverein bereit erklärt, einem Ensemble der Zirkusfamilie Weisheit Fläche zur Verfügung zu stellen - vorbehaltlich einer vorhandenen Genehmigung der Stadt, der Zahlung einer Kaution in Höhe von 500 Euro und einem Satz Freikarten. Im Gespräch war die von der Stadt Duisburg gepachtete Bezirkssportanlage vier an der Wacholderstraße.

Auch auf Nachfrage des FC-Taxi-Vorsitzenden hin, habe der Zirkusdirektor laut Schmolzek abgestritten, dass er mit zahlreichen großen Tieren reise. Schmolzek zog Konsequenzen. "Wir haben unseren Vertrag aufgrund von arglistiger Täuschung rückgängig gemacht", so der FC-Taxi-Vorsitzende.

Dass es sich bei einer Vorstellung mit Namen "Big Afrika Circus" um eine größeres Aufgebot handle, könne man sich doch denken, argumentiert Ernst Fricke, Anwalt der Zirkusfamilie. Im Vertrag sei die genaue Anzahl involvierter Tiere zudem offen gelassen worden. "Ob zwei oder vier Elefanten dabei sind," so der Anwalt, "war noch nicht klar." Der Durchmesser der Manege sei mit 24 Metern von Anfang an bekannt gewesen. "Arglistige Täuschung" sei als Vorwurf nicht haltbar gewesen, sagt Fricke.

Trotz Verbot, erklärt dagegen FC-Taxi-Vorsitzender Schmolzek, habe sich die komplette Truppe des "Big Afrika Circus" in der Nacht vom 11. auf den 12. Januar in der Zeit von drei bis acht Uhr morgens Zugang zum Gelände verschafft. Der FC Taxi erstattete Anzeige wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung. Eine Genehmigung der Stadt hatte es ebenfalls nie gegeben. An eine Räumung war laut Schmolzek kurzfristig nicht zu denken. "Wegen all der Tiere", für die auf die Schnelle kein Raum hätte beschafft werden können.

Im Landgericht Duisburg einigten sich Fußballcub und Zirkusbetreiber Weisheit schließlich auf einen Vergleich: Der "Big Africa Circus" darf demnach bis einschließlich 3. Februar gastieren. Weisheit musste dem FC Taxi dafür eine Kaution in Höhe von 10 000 Euro, sowie eine Platzmiete von 7 500 Euro zahlen. "Der Betrag hat ein Riesenloch gerissen, das Geld mussten wir uns leihen", sagt Zirkuschef Hardy Weisheit.

Mitglieder der Zirkusfamilie betrachten sich als Opfer einer "städtischen Kampagne". Auch das Verteilen von Flyern habe man Zirkusmitgliedern kurzfristig untersagt, einen Verteiler gar drei Stunden festgehalten. "Die Stadt hat den Fußballclub unter Androhung vertraglicher Konsequenzen dazu gezwungen, den Zirkus nicht auftreten zu lassen", sagt Fricke. Dass es zu einem gerichtlichen Vergleich kam, betrachtet der Anwalt als Sieg.

Der Zirkus darf bleiben.

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Von "Big Afrika" zum rechtlichen Dschungel
Duisburg, 06.02.2008, Von Insa Moog

Einem Zirkus fehlt "Spritgeld" und die Stadt kann vor lauter Elefanten und Dromedaren kein Land mehr sehen. Der Streitpunkt: 10 000 Euro Kaution

(WAZ)
Gelten für Zirkusleute andere Gesetze? Das fragt sich derzeit Kurt Wevers, Gründungsmitglied und Berater des FC Taxi. Seit Anfang Januar nun gastiert der "Big Afrika Circus" der Zirkusfamilie Weisheit auf dem Gelände der Bezirkssportanlage 4, die der Fußball- verein von der Stadt gepachtet hat. Bereits Anreise und Aufbau des Zirkusdorfes wurden vom Rechtsstreit zwischen Stadt und Schaustellern flankiert (die WAZ berichtete).

Am 5. Februar war Abreisetag - eigentlich. Vertreter von Duisburg-Sport, dem FC Taxi und ein Gutachter hatten sich zwecks Ortsbegehung an der Wacholderstraße eingefunden - es ging um die 10 000 Euro, die Weisheit als Kaution an die Stadt hatte zahlen müssen. Nur gab es da ein Problem. "Das große Zelt war beseitigt, alles andere stand noch 'rum, alle Wagen. Aus meiner Sicht waren 80 Prozent des Platzes noch belegt", sagt Heinz-Gerd Janßen, Betriebsleiter von Duisburg-Sport. So könne man keine etwaigen Schäden bemessen und deshalb auch keine Kaution auszahlen.

"Wir sind finanziell am Ende", kontert Zirkusdirektor Hardy Weisheit. "Der Sturm im letzten Jahr hat unser Zelt zerfetzt, den haben wir überlebt. Jetzt gibt uns die Stadt Duisburg den Rest." Heizöl, Sägemehl und Hafer für die Tiere - an allem fehle es inzwischen. "Wir haben kein Geld mehr, um die Lkws zu tanken", erklärt der Zirkusdirektor. Zwischenfazit: Ohne Geld kein Abzug des "Big Afrika Circus".

"Wenn es am Sprit-Geld liegt, dann kriegt er das von mir", verspricht Achim Schmolzek, Vorsitzender des FC-Taxi. Vereinskollege Wevers sieht nicht den FC Taxi in der Pflicht. "Wenn ich einen Betrieb nicht führen kann, muss ich eben zu machen. Dem muss man die Konzession entziehen. Weisheit bringt eine ganze Zunft in Verruf." Versöhnlicher äußert sich Duisburg-Sport-Betriebsleiter Janßen: "Wir müssen mit dem Zirkus sprechen und eine gemeinsame Basis finden, wie man das Problem lösen kann."

Bei Duisburg-Sport war gestern niemand mehr zu erreichen, als tatsächlich ein erster Schritt in Richtung Problemlösung unternommen wurde - von Weisheit. Der Zirkusdirektor hatte den, seiner Aussage nach, "unabhängigen" Kostenvoranschlag einer Krefelder Firma eingeholt. "Für 1500 Euro würden die den Platz wieder herstellen wie er war." Nun ist die Stadt am Zug.

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Streit um die Kaution
Duisburg, 06.02.2008

ZIRKUS. Hardy Weisheit sieht sein Unternehmen in argen finanziellen Nöten, weil die Stadt seine hinterlegten 10 000 Euro nicht auszahle. Duisburg Sport verweist auf Bruch von Vereinbarungen.

Hardy Weisheit, Chef des 1. Duisburger Neujahrszirkus, der seit 18. Januar an der MSV-Arena "Die Magie des Dschungels" aufleben ließ, ist der Verzweiflung nahe. Grund ist, dass die Stadt die von ihm hinterlegte Kaution in Höhe von 10 000 Euro nicht zurückzahlen will. Sollte es dabei bleiben, steht die Zukunft seines Betriebes auf dem Spiel. "Wir sind finanziell und nervlich am Ende", sagt Weisheit, der nicht erkennen mag, warum die Kaution verfallen soll.

"Was von uns verlangt wurde, war, den Platz in den vorherigen Zustand zu bringen." Das sei geschehen, reiche aber offensichtlich nicht aus. "Die haben uns gesagt, eine Fachfirma müsse den Platz jetzt sanieren. Die stellen sich an, als wäre das ein WM-Stadion, es ist aber nur ein Trainings- und Parkplatz." Eben der des FC Taxi. Mit dem hatte Weisheit einen Mietvertrag geschlossen, nicht ahnend, wie er sagt, dass die Stadt über Duisburg Sport die Eigentums- und damit die Vermietungsrechte hat. Das wurde freilich geklärt: Vor Gericht erhielt der Zirkusdirektor das Recht, sein Zelt aufzubauen.

Durch das Hin und Her sei, so Weisheit, das Anschlussgastspiel ab Freitag in Paderborn akut gefährdet. "Wir können nicht mehr", bittet Weisheit um Hilfe für 35 Zirkusleute und 60 Tiere. "Allein das Futter kostet uns täglich 800 Euro."

Vor Gericht seien die Details klar geregelt worden, verwies Heinz-Gerd Jansen, Leiter von Duisburg Sport, auf Miete und Kaution. Bei der Begehung des Platzes am Dienstag um 14 Uhr mit einem Gutachter sei der Platz eben nicht, wie vereinbart, geräumt gewesen. "Etwa 80 Prozent der Fläche waren noch belegt. So kann man eine Abnahme nicht machen." Das gehe auch bei einer Mietwohnung so nicht. Ergo: Die Kaution oder ein entsprechend geminderter Anteil, sollten Reparaturen nötig sein, die Hardy Weisheit auch selber in Auftrag geben könne, werde erst danach ausgezahlt.

Die klassische Zwickmühle: Weisheit will erst das Geld, ehe er abreist. Die Stadt will erst den leeren Platz, ehe sie die Kaution rausrückt. (put)

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Warten auf Afrika
Hattingen, 30.03.2008, Von Arne Poll

Hereinspaziert, hereinspaziert: Afrikas Big Circus gastiert noch bis morgen auf dem Hüttengelände.Für die Darbietungen vom schwarzen Kontinent ist Geduld gefragt

Afrika - das ist Dschungel. Das ist Wüste. Das ist der krasse Gegensatz von Arm und Reich. Das sind wilde Tiere, Kriege, Aids und unendlich schöne Landschaften. Und so sind auch die Zuschauer gespannt als sie am Freitagabend Afrikas Big Circus der Familie Weisheit betreten.

Vom schwarzen Kontinent ist allerdings erst mal nur wenig zu sehen. Andalusische Pferde galoppieren im Gleichschritt durch die Manege, stellen sich wie dressierte Hunde auf die Hinterbeine, lassen ihren hellen Schweif durch die erste Reihe wehen. Artistin Janine hüpft leichtfüßig über den Rücken der Tiere. Clown Spaghetti holt Kinder zur Reifenjonglage in die Manege.

Mit mächtigem Getöse erscheinen die Big Africa Boys auf der Bildfläche. Der Auftritt der dunkelhäutigen Artisten, erinnert an die vergessen geglaubten Völkerschauen, die Zoodirektor Carl Hagenbeck in seinem Hamburger Tierpark veranstalten ließ - Ende des 19. Jahrhunderts. Die kräftigen Männer winden sich ineinander, schlängeln sich wenige Millimeter unter brennenden benzingetränkten Laken hindurch, erfüllen das Bild vom Wilden aus dem Dschungel genauso wie das vom immerfröhlichen Kralbewohner.

"Wilde Tiere" gibt's vorerst nur gegen Bares zu sehen. Hardy Weisheit, Zirkusdirektor in siebter Generation, kündigt in der Pause eine große Tierschau im Nachbarzelt an: "Für nur drei Euro sind sie dabei." Die Spende müsse es dem Tierfreund schon wert sein. "Wir sind von verschiedenen Veterinär-Ämtern mit der Note eins ausgezeichnet."

Den Kindern im Showzelt fällt gleich auf, dass die Elefanten an mehreren Beinen gefesselt sind. "Vorschrift", sagen die Aufpasser. Benjamin Blümchen, der größte Dickhäuter, leidet offensichtlich unter eiternden Augen. Die Besucher können sich auf dem Rücken des Giganten fotografieren lassen - für sieben Euro.

Weitere Vorstellungen: Montag (Kinder.Mitmachtag) und Dienstag (Familientag), jeweils um 15 Uhr. Der Zirkus steht an der Straße Am Stahlwerk gegenüber der Polizeihauptwache.

noch was

ikik 13.04.2008 - 23:09
Erster Zirkus-Ärger: Warum sollen “Freikarten” Geld kosten?

Erster Ärger rund um das Zirkusgastspiel auf dem Hütten-Gelände: Für Freikarten wird Eintritt verlangt! Eine Mutter, die am Freitag um 19 Uhr mit vier Kindern zur Gala-Premiere wollte: “Ich hatte beim Bäcker Eintrittskarten für den Zirkus mitgenommen, auf denen ganz groß Freikarte drauf stand.” Dennoch sollte sie an der Abendkasse für fünf Personen bezahlen, denn links unten steht auf der Karten: “Kostenbeitrag von 5 Euro behalten wir uns vor”.

Ein Zirkusexperte aus dem Ruhrgebiet am Samstag auf hattingen24.de-Nachfrage: “Diese unseriöse Praxis ist bei vielen Zirkusbetrieben leider weit verbreitet. Manchmal beinhaltet die Freikarte auch eine Tierschau-Pflicht; das heißt, man kann zwar kostenlos in die Vorstellung, muss aber für eine Tierschau - egal ob man sie besucht oder nicht - Geld im Voraus bezahlen.”

hattingen24.de wollte vom Zirkusunternehmen wissen, warum Freikarten für fünf Euro verteilt wurden. Telefonisch gab es hierzu jedoch keine Auskunft, da die so genannte Tickethotlineauf einen Anrufbeantworter geschaltet ist.

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Hüttengelände: Unfall bei Zirkusaufbau

Am 26. März 2008, rangieren gegen 13.45 Uhr Mitglieder des Zirkus Weisheit auf einem Gelände am Stahlwerk mit einem mit Zeltteilen beladenen Anhänger. Auf dem leicht abschüssigen Gelände setzt sich der Anhänger plötzlich in Bewegung und kann von den anwesenden Personen nicht mehr gebremst werden. Ein Arbeiter kann nicht schnell genug zurückspringen und wird durch den Anhänger am Bein verletzt. Mit einem Rettungswagen wird der Mann in eine Bochumer Spezialklinik gefahren. Das Amt für Arbeitsschutz wird über den Vorfall informiert.

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Magie der Manege? In Duisburg ist der Weisheit- Zirkus nicht mehr gern gesehen

“Magie der Manege” titelte dieser Tage die in Essen erscheinende WAZ im Hattinger Lokalteil und pries: “Afrikas Big Circus kommt mit Artisten, Clowns und Dromedaren”. Von kommenden Freitag an steht Familie Weisheits “Big Afrika Circus” alias “Circus Monte Carlo” alias “Circus Don Carlos” mit seiner “Mogli-Dschungel-Show” im Gewerbe- und Landschaftspark Henrichshütte.

“Der Stadt Hattingen wünschen wir mit dem Viermast-Zelt mehr Glück als der Stadt Duisburg”, so ein Circus-Kenner aus dem nördlichen Ruhrgebiet am Mittwoch gegen über hattingen24.de. In der Hafenstadt an der Ruhr reiste der Zirkus nämlich zunächst nicht wieder planmäßig ab: da die Stadt die Herausgabe der Platzkaution von 10.0o00 Euro verweigerte, konnte der Direktor das Bezin für die Zugmaschinen nicht zahlen. In der Lokalpresse las man: “Heizöl, Sägemehl und Hafer für die Tiere - an allem fehle es inzwischen. Wir haben kein Geld mehr, um die Lkws zu tanken, erklärt der Zirkusdirektor. Zwischenfazit: Ohne Geld kein Abzug des Big Afrika Circus.” Der Zirkus-Kenner, der aus Angst vor Repressalien namentlich nicht genannt werden will: “Mal sehen, ob auch in Hattingen wieder Elefanten ausreißen. Das ist laut Familie Weisheit ein Webe-Gag, um in die Medien zu kommen. Tierschützer jedoch gehen davon aus, dass die Tiere auf Grund fehlender Sicherheitsvorrrichtungen und nicht artgerechter Haltung so oft ausgebrochen sind.” Tatsächlich machte der Zirkus 1997 in Fürstenfeldbruck, 2000 in Wasserburg, 2001 in Karlsruhe, 2002 in Wuppertal-Elberfeld und im Juli 2007 in Kalle Schlagzeilen, weil Elefanten das Zirkusgelände verlassen hatten …

In Duisburg hatte der Weisheit-Zirkus im februar diesen Jahres allerdings nicht nur Probleme mit der Stadt - auch Tierschützer protestierten gegen die Haltung derElefanten und riefen im Internet zu Demonstrationen vor dem Chapiteau auf. Und auch in Hattingen sind bereits zahlreiche Plakate des Unternehmens mit Tierschutzaufklebern unkenntlich gemacht, auf denen u. a. “Kein Applaus für Tierquäler” zu lesen ist.

Die Gala-Premiere des “Big Africa Circus” von Hardy Weisheit beginnt am Freitag, 28. März 2008, um 19 Uhr. Am Samstag, 29. März 2008, laufen die Vorstellungen um 15 und um 19 Uhr, am Sonntag, 30. März 2008, um 11 und 15 Uhr. Am Montag und Dienstag (31. März/1. April 2008) finden die Auftritte jeweils um 15 Uhr statt. Dienstag ist dann Familientag, an dem die Plätze alle acht Euro kosten (außer Loge).

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