Kiel: Demo gegen Zirkus Charles Knie

Underground Network 29.03.2008 16:00 Themen: Ökologie
Am Freitag den 28.3. fand in der Kieler Innenstadt eine Demonstration gegen den Zirkus Charles Knie, mit rund 220 TeilnehmerInnen statt. Aufgerufen dazu hatte die AG Tierrecht der Jugendgruppe Courage.
Die Demo begann mit einer Auftaktkundgebung am Bahnhofsvorplatz gegen 17 Uhr und wurde durch einen Redebeitrag der Tierbefreiungsinitiative Kiel eingeleitet. Darin wurde die Verbindung zwischen Tierausbeutung und kapitalistischem Normalzustand thematisiert, sowie betont, dass es bei dieser Aktion um Tierausbeutung und nicht um die Zirkuskultur als solche ginge.
Auch wurde an dieser Stelle noch an die Antifaaktivitäten in Lübeck, gegen den heutigen Naziaufmarsch verwiesen, in dessen Anschluss es live zwei Accapella-Stücke vom Kieler Rapper Albino zu hören gab. Bereits hier schlossen sich viele Jugendliche, die sonst den Platz zum skaten und rumhängen nutzen, der Demo an.
So ging es lautstark in Richtung Kieler City und über eine weite Entfernung waren Parolen wie „Stoppt die Tierausbeutung – Schließt Zirkus Knie!“ oder „Wer vom Tierleid profitiert, dem sei die Pleite garantiert!“ zu hören.

Am Exerzierplatz gab es die erste Zwischenkundgebung vor dem Nobel-Pelzgeschäft Cychowski, der in der Vergangenheit bereits mehrmals, durch Farbbeutel und Steinschlag, Bekanntschaft mit der Tierbefreiungsbewegung gemacht hat. Spätestens hier war deutlich die Polizeipräsenz zu spüren, es wurde ohne ersichtlichen Grund gefilmt und auch eine junge BFE-Einheit stand bereit.
In einem Redebeitrag der Gruppe Courage wurde über den systematischen Mord an den sog. Pelztieren, auch im Kieler Umland, aufgeklärt und zur Unterstützung der weltweiten Escada-Campaign aufgerufen. Von dort aus ging es über den Schützenwall und die Ringstraße direkt zum Wilhelmsplatz und einmal um den gesamten Zirkus herum, bevor sich die Demo wenige Meter vor dem Eingang auf der Straße positionierte.

Trotz Belagerung durch die Cops konnte der Ablauf am Zirkus zwar nicht gestoppt, aber zumindest gestört werden. Permanent wurden Parolen gerufen, Megaphone machten Lärm, „Animal Liberation“ der Los Fastidios hallte durch die Lautsprecheranlage vom Wagen und auch Albino gab hier noch einige Songs zum besten. Gleichzeitig verteilten AktivistInnen Flyer und schafften es zum Teil in Dialog mit PassantInnen und den BesucherInnen des Zirkusses zu treten. Wie sie oft, äußerten selbst viele der soeben aus dem Zirkus strömenden Menschen, ihre Abneigung gegenüber dem zur Schaustellen und Ausnutzen der vielen Tiere im Zirkus - aber deshalb nicht reingehen, dass wäre ja auch zu viel verlangt (es lebe die Lethargie!). Das Timing an dieser Stelle war jedenfalls gut gelungen, denn zuerst kamen die Menschen aus einer eben beendeten Vorstellung und kurz darauf standen bereits die nächsten verwunderten BesucherInnen den rund 200 DemonstrantInnen gegenüber.

Nach über einer halben Stunde vor dem Zirkus ging es nun relativ zügig weiter, zum Abschlusskundgebungsort auf den Europaplatz, wo die Demo anschließend gegen 19:15 aufgelöst wurde. Ca. 50 AktivistInnen machten von dort aus eine Spontandemo zur Alten Meierei, wo vegane Vokü und das Café Schwarz-Rot der FAU auf sie wartete.

Alles in allem eine sehr gelungene und von vielen unterschiedlichen Spektren besuchte Demo, die mit Sicherheit eine Wiederholung wert wäre. Nichtsdestotrotz ist der Zirkus natürlich noch immer in der Stadt, und zwar bis zum 7.April – es ist also noch was zu tun. Weitere Orte an denen er halt macht sind Rendsburg, Flensburg, Eckernförde und Lübeck.
Also werdet aktiv, boykottiert, sabotiert!

Solidarität mit den Opfern gewaltsamer Ausbeutung und Unterdrückung
HUMAN LIBERATION – ANIMAL RIGHTS – ONE STUGGLE – ONE FIGHT!
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Ergänzungen

letztes mal

als 30.03.2008 - 04:37
die bei "uns" "gastierten" ging mal kurz ein elefant stiften.
das nette tier ging den nahegelegenen fahrradweg entlang, verschreckte damit ein paar arme, kleine bürgis und wurde dann wieder eingefangen.
die lokalpresse hat nicht berichtet, da dies, so ein "freier" mitarbeiter, nicht erwünscht gewesen sei. man könne ja froh sein, dass "zirkuskultur" weiterhin stattfinde. hm...

schaustellergewerbe ist eine sache...
...tierquälerei (incl. falsche tier"haltung") eine andere!

Zeitungsartikel

rich kid 31.03.2008 - 13:52
...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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*thumbsup* — Daniel

.... — ...

Bitte? — k.s.

@k.s. — antifascista

warum knie? — madmax