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Guten Morgen, wir streiken!

Anonymus 01.02.2008 08:17
BVG-Streik legt Hauptstadt lahm. "Guten Morgen, Herr Wolf, Herr Wowereit, Herr Lederer - wir legen eure Regierung lahm!" Rot-Rot unter Druck. Volksbegehren und weitere Steiks kommen.
Seit Mitternacht stehen in Berlin alle Räder still. Der Tarifkonflikt bei der BVG spitzt sich zu. Bis Samstag 15 Uhr hat Verdi 1.500 BVG-Arbeiter zu einem Warnstreik aufgerufen. Busse, U- und Straßenbahnen werden komplett lahmgelegt. Ausnahmen solle es keine geben, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft.

Noch am Wahlabend, als die "Linke" ihren Erfolg im Westen mit Rotkäppchen-Sekt begoss, feierte der "Rot-Rote" Senat sich selbst. "Wir regieren hier im schönen Berlin", bewarb selbstzufrieden Berlins Unternehmerfreundliche "Links"-Senator, Harald Wolff das "Rote-Rote" Regierungsbündnis. Und Berliner Linksparteichef, Klaus Lederer gings sogar soweit, den Sieg im Westen als Erfolg der Regierungspraxis der "Linkspartei" zu deuten. Auch wenn sich die "Linke" in Berlin nun in Selbstzufriedenheit suhlt, die Stimmung in weiten Teilen der Bevölkerung ist im Keller. Berlin ist pleite. Überall wird gekürzt. Kitas geschlossen und zu teuer für die Eltern. Arbeitslosigkeit steigt. Gleichzeitig beugt sich der Senat dem neoliberalen Druck und privatisiert die öffentlichen Güter und überzieht Berlin mit "Ein Euro-Jobs". Jeden Tag wird die Stimmung in der Hauptstadt mieser.

Das nutzt jetzt die CDU. Sie will - von rechts - dem Senat mit einem Volksbegehren gegen die Schließung des Flughafens Tempelhof Druck machen. Dabei geht es der CDU weniger um den Erhalt des historischen, nur noch als Flimkulisse taugenden Flugfeldes - sondern darum der Regierung Wowereit mit einem erfolgreichen Volksbegehren eine empfindliche Niederlage zuzufügen. Und von links droht dem "Rot-Roten" Senat ein weiteres Volksbegehren. Das richtet sich gegen die Privatisierung der Wasserbetriebe. Die erforderlichen Unterschriften zur Einleitung eines Volksbegehrens, der die Verträge beim Verkauf der Wasserbetriebe offenlegen soll, wurden heute übergeben. Lässt der Senat beide Volksbegehren zu, kommt er von zwei Seiten in die Zange. Lässt er sie nicht zu, ist er politisch völlig diskreditiert - als ein Senat der die Bevölkerung fürchtet.

Grund zum Fürchten hat er. Beim BVG-Streik geht es um die unerfüllte Forderung der BVG-Mitarbeiter nach einem höheren Gehalt. Für die rund 12.000 Beschäftigten der Verkehrsbetriebe und ihres Tochterunternehmens Berlin Transport fordert die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 250 Euro pro Monat.

Noch mehr Druck auf den Senat: Es droht demnächst auch ein Streik im öffentlichen Dienst. Behörden, Kitas, Schulen, Grünflächenämtern, Polizei und Feuerwehr sollen bestreikt werden. Ver.di, GdP, IG BAU und GEW fordern ein Gleichziehen mit den Bedingungen in den anderen Bundesländern. Dort längst zugestandenen Einmalzahlungen von jeweils 300 Euro für die Jahre 2005 bis 2007 sollen den Berliner Kollegen zugute kommen. Außerdem wollen sie die Rückkehr in die geltenden Flächentarifverträge und die Übernahme der Einkommensverbesserungen, über die derzeit auf Bundesebene verhandelt wird. Der "Rot-Rote", vertreten durch seinen Innensenator Ehrhart Körting (SPD), lehnt das ab. Verdis Antwort: "Der Senat zwingt uns durch sein Verhalten, jetzt Arbeitskampfmaßnahmen vorzubereiten."

Mögen im Westen viele Arbeiter und noch mehr Arbeitslose der "Linken" oder der SPD ihre Stimme geben, -in Berlin verliert "Rot-Rot" seinen Rückhalt.
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Ergänzungen

Berliner Anwendungstarifvertrag

mit Grausen abwenden 01.02.2008 - 11:22
der Autor die Pressemitteilung von ver.di Berlin Brandenburg weltbest umgesetzt!
es wird der weltbeste Warnstreik werden!
es wird zu den weltbesten Tarifabschlüssen kommen!
in der besten aller möglichen Gesellschaftsformen!

die Pressemitteilung von
 http://www.verdi.de/bb/presse/pressemitteilungen
nochmal langssam:

Pressemitteilung

Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst Berlins (Nr. 8)
Gemeinsame Presseerklärung von ver.di, GdP, GEW und IG BAU
30.01.2008
Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst Berlins
Gewerkschaften erklären Scheitern der Verhandlungen
Die Tarifgemeinschaft für den öffentlichen Dienst Berlins hat heute das Scheitern der Verhandlungen nach § 11 des Berliner Anwendungstarifvertrages mit dem Senat beschlossen. „Der Senat zwingt uns jetzt durch sein Verhalten, Arbeitskampfmaßnahmen vorzubereiten“, sagte Astrid Westhoff, stellvertretende ver.di-Landesbezirksleiterin und Verhandlungsführerin. Die Tarifgemeinschaft, die die Gewerkschaften ver.di, GdP, der GEW und IG BAU für die Tarifsituation der rund 60.000 Tarifbeschäftigten bei Senat und Bezirksämtern gebildet hatten, tagte heute Vormittag. Beraten wurde das weitere Vorgehen nach dem gestrigen Ablauf des Ultimatums, das die Gewerkschaften dem Senat bis zum 29. Januar gesetzt hatten. Bis dahin erwarteten die Gewerkschaften ein verhandlungsfähiges Angebot mit Einkommensverbesserungen von der Arbeitgeberseite.

Erst spät – gestern Abend (29.01.2008)– übersandte Innensenator Ehrhart Körting eine Antwort mit der er auf den bisherigen Positionen beharrt. Zum wiederholten Male wurde Gespräche zu Fragen wie einer teilweisen Übernahme des neuen Tarifrechts, Leistungsentgelt sowie Jahressonderzahlungen vorgeschlagen, Einkommensverbesserungen sind damit nicht verbunden. Die gemeinsame Tarifkommission betrachtet dies als Provokation angesichts dessen, dass in allen anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes tabellenwirksame Erhöhungen erfolgen werden.
„Der Senat muss jetzt auch damit rechnen, dass die Arbeitskampfmaßnahmen in dem sich zuspitzenden Berliner Tarifkonflikt mit denen, die eventuell gegenüber der Vereinigung Kommunaler Arbeitgeberverbände und dem Bund drohen, koordiniert werden“, sagte Astrid Westhoff.
Die gemeinsame Tarifkommission der vier Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes wird sich zeitnah – Mitte Februar – zur Absprache der weiteren Schritte und eines Zeitplans wieder treffen.

Für inhaltliche Rückfragen:
Astrid Westhoff - stellvertretende ver.di-Landesbezirksleiterin und Verhandlungsführerin
Tel.: 030 – 88 66 4152

Herausgeber:
Pressestelle des Landesbezirks Berlin-Brandenburg
der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)
Andreas Splanemann – Pressesprecher
(Tel: 030/ 8866 – 4111)

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Nervige Propaganda — irgendwer

Mein Name ist — Pflüger, Herbert

Dreck rot rot — Anarcho

Wenn ihr nicht kuscht kommt er Nikolaus! — James Riddle "Jimmy" Hoffa