Köln: Rassistischer Übergriff

afa.infoportal.köln 13.01.2008 21:56 Themen: Antifa Antirassismus
In der Nacht von Freitag auf Samstag kam es mitten auf der „alternativen Partymeile“ von Köln zu einem rassistischen Übergriff. Laut Polizei- und Presseangaben wurde ein 22-Jähriger Mann mit dunkler Hautfarbe aus einer Gruppe von sechs bis sieben „Skinheads“ zunächst als „Neger“ beschimpft. Als dieser auf die Gruppe zuging und fragte, wer das gesagt habe, schlugen und traten die Täter auf das Opfer ein, auch seine Freundin wurde bei dem Vorfall verletzt.
In der Pressemeldung der Kölner Polizei heisst es dazu:
„Der aus Afrika stammende Mann war mit seiner Freundin (21) um 03.30 Uhr zu Fuß auf der Neustadt-Süd unterwegs, als er auf der Hochstadenstraße aus einer Männergruppe heraus als „Neger“ beschimpft wurde. Auf eine Reaktion des 22-Jährigen hatte man offensichtlich spekuliert. Als dieser auf die vermeintlichen Tatverdächtigen zuging und fragte, wer das gesagt habe, schlugen und traten die zunächst Unbekannten auf ihn ein. Auch die Freundin des 22-Jährigen, die ihm zur Hilfe eilte, wurde durch Schläge ins Gesicht verletzt. Ein Zeuge des Vorfalls, der dem jungen Mann ebenfalls helfen wollte, wurde durch einen der Schläger von seinem Vorhaben abgehalten. Alarmierte Polizisten konnten zwei aus Köln stammende Tatverdächtige noch an Ort und Stelle antreffen. Gegen sie wird nun wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung und der Beleidigung ermittelt.“

Leider gibt es zum momentanen Zeitpunkt keine weiteren Erkenntnisse zum Vorfall, wir werden euch aber in den Ergänzungen des Artikels über Neuigkeiten auf dem Laufenden halten.
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Ergänzungen

Artikel aus der Tagespresse

Rundschau 14.01.2008 - 00:06
Rassisten im Studentenviertel Dass so etwas nur in Ostdeutschland vorkommt, hat Jacques K. immer gedacht. Bis Samstagmorgen um 3.30 Uhr. „Ey, Nigger!“ hört der aus dem Kongo stammende 22-Jährige, als er mit seiner Freundin auf dem Nachhauseweg im Kwartier Latäng an einer Gruppe Männer vorbeikommt. Elisabeth M. erkennt schon von weitem, dass es sich um „Skinheads wie aus dem Bilderbuch“ handelt: Kahlrasierte Köpfe, Bomberjacken, Springerstiefel. „Doch mein Freund macht da keinen Unterschied. Wenn er als ,Neger beschimpft wird, dann lässt er sich das von keinem bieten.“ Jacques geht auf die Gruppe zu: „Wer hat das gesagt?“ Wenig später liegt er mit Platzwunden und blutverschmiertem Gesicht auf dem Boden. Auch seine 21-jährige Freundin ist von den Schlägern nicht verschont geblieben.
Am Tag danach jedoch schmerzt am meisten die Tatsache, „dass wir in unserer Stadt Opfer von Rassisten geworden sind“, sagt Jacques. Er hat Angst, traut sich den ganzen Sonntag nicht aus dem Haus. Erst, als die Probleme mit seinen Augen zunehmen, entschließt er sich, mit Elisabeth ins Krankenhaus zu fahren. Vor kurzem wurde Jacques am rechten Auge operiert. Jetzt, nach den Schlägen ins Gesicht, macht er sich Sorgen um sein Sehvermögen. Dass nicht mehr passiert ist, sei dem schnellen Eintreffen der Polizei zu verdanken, sagt Elisabeth. Sie selbst ist es, die vor der Studentenkneipe „Flotte“ zum Handy greift und die Beamten alarmiert. Da prügeln die Skinheads bereits auf ihren Freund ein. Als die Studentin versucht, Jacques aus der Menge zu ziehen, wird auch sie von den Tätern angegriffen. Die junge Frau muss mit ansehen, „wie drei oder vier Typen“ auf ihrem Freund knien und auf ihn einschlagen. Auch ein Zeuge, der dem Opfer auf der Hochstadenstraße zu Hilfe eilen will, wird nach Polizeiangaben von einem der Täter in Schach gehalten. Als die Beamten vorfahren, versuchen die Schläger zu flüchten. Doch zwei aus Köln stammende Tatverdächtige (27 / 36) können noch an Ort und Stelle festgehalten werden, wie die Polizei berichtet. Gegen sie wird nun wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung und der Beleidigung ermittelt.
Jacques und Elisabeth können es immer noch nicht fassen, dass in einer angeblich liberalen und ausländerfreundlichen Stadt wie Köln Rechtsextremisten im Studentenviertel ihr Unwesen treiben. „Es wird wohl noch lange dauern, bis wir das verdaut haben“, sagt Jacques. Ein Umzug in eine andere Stadt kommt für ihn nicht in Frage. „Meine ganze Familie wohnt in Köln.“ Außerdem will er hier ab dem Frühjahr Wirtschaftswissenschaften studieren. http://www.rundschau-online.de/jkr/artikel.jsp?id=1200224779077

skinheads

herrje 14.01.2008 - 17:26
ICh ging immer davon aus das wenigstens hier ein bischen differenzierter mit dem Begriff Skinhead umgegangen wird denn es waren offensichtlich eben genau keine skinheads sonder nazis rassisten oder von mir aus Boneheads aber eben keine Skinheads!!!

Demo

wayne 15.01.2008 - 15:58
- Mittwoch, 16.01.2008 -

Demo: Solidarität mit Jacques W.! Gegen den rassistischen Wahn auf den Straßen und in der Politik

Demo am Mittwoch um 19.00 Uhr am Zülpicher Platz /Köln. !

"Skinheads" wollten wohl nur schlichten

ShorTine 27.01.2008 - 17:22
Als Täter wurde/wird stattdessen ein dunkelhaariger Mann gesucht.
Dies geht aus dem folgenden Artikel hervor:

 http://www.koeln-nachrichten.de/Lokales/Artikel2008/Meldung_16012008_Polizei_Rechtsradikale_keineHinweise.html

Es ist schade, dass seit 10 Tagen niemand sonst diesen Bericht aktualisiert bzw korrigiert hat. Falls solche Informationen bewusst verschwiegen werden, entsteht ein vollkommen falsches Bild.

Nicht jeder Glatzenträger ist rechtsextrem. Mein Freund ist selbst "Skinhead", weil eine Vollglatze einfach besser aussieht als eine Stirnglatze.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

@herrje — frau auch

jop — skinface

Skinhead! — xx