Antirepressionsdemonstration in Hannover

Red Star Hannover 01.01.2008 17:28 Themen: Antifa Repression
Zu der Silvester-Demonstration gegen Repression in Hannover unter dem Motto ""Außer Kontrolle! Überwachungsstaat abknallen!"" kamen mehrere Hundert Menschen. Einige Kleingruppen begleiteten den Demonstrationszug in den Seitenstraßen, um Aktionen gegen die Polizei durchzuführen. Es kam zu mehr als einem Dutzend Festnahmen. Drei Schwerverletzte mussten ins Krankenhaus.

Das lange Fronttransparent

Die Demonstration begann gegen 21 Uhr an der U-Bahnstation in der Kopernikusstraße in der Hannoverschen Nordstadt. Dort wurde bereits vor dem Protestzug die Kreuzung, an der sich auch eine Filiale der "Deutschen Bank" befindet, einiges an Silvester-Feuerwerk abgeschossen. Lediglich ein Streifenpolizist war anwesend und konnte selbstverständlich die Auflagen - unter anderem durften keine Silvesterknaller gezündet werden - nicht erzwingen.


Das Transparent von der anderen Seite

Nachdem die Protestaktion zu Silvester gestartet war und sich ein Polizeifahrzeug vor die Demospitze gesetzt hatte - weitere fuhren hinterher -, wurden die Autos der Polizei mit Silvester-Knallern beworfen.


Die dritte Seite des Transparentes - und ein Streifenpolizist

Die Demonstranten riefen Parolen wie "Wir sind alle 129a" und "Hass, Hass, Hass - Hass wie noch nie, all cops are bastards, ACAB". Nach etwa 40 Minuten flogen die ersten Flaschen auf den vorausfahrenden Polizeiwagen.


Lautstark protestieren sie gegen Reporession

Auch Bereitschaftspolizisten, die - wie beispielsweise an der Christuskirche - in voller Einsatzmontur den Verkehr regelten, wurden mit Feuerwerk und Böllern beworfen.


Die Polizei ist auch dabei...

Anfangs hielt sich die Polizei, die offenbar mit mehr als 150 Kräften in der Nordstadt war, zurück. Nachdem sich die Demonstration nach etwa 55 Minuten aufgelöst hatte, liefen die Kleingruppen durch die Gassen des Szene-Viertels.


Bereitschaftspolizisten regeln auch den Verkehr

Die Demonstration war nur 30 Minuten genehmigt worden. Zuvor waren massiv Flachen geworfen und Baustellenschilder umhergeschleudert worden. Der Streifenpolizist, der offenbar das erste Mal eine derartige Demonstration begleitete und provoziert haben soll, rannte, nachdem ihm von einigen Vermummten unsanft klargemacht worden war, dass er so dicht an der Demonstration nichts zu suchen hat, zu seinen Kollegen.


Diese Barrikade wird versucht zu entzünden

Eine Menschenmenge von rund 100 Personen versuchte durch die Gassen zum Unabhängigen Jugendzentrum (UJZ) Korn in der Kornstraße zu gelangen. Die Polizei verfolgte dies, fuhr Parallelstraßen und hinter dem Mob her. Zu diesem Zeitpunkt waren jedoch wenig Einsatzkräfte hinter den Menschen her. Vereinzelnt wurden Parolen gerufen, der überwiegende Teil der Gruppe aus Antifaschistinnen, Antifaschisten und Punks beschränkte sch jedoch darauf, in Wohnstraßen Autos zu beschädigen. Insgesamt wurden weit über 100 Fahrzeuge entglast und anderweitig beschädigt. Auf Marke und Wert des Wagens wurde nicht geachtet.


Dichter Rauch steht über dem Demonstrationzug - Hunderte Silvesterknaller fliegen auf die Polizei


Der Mob zieht an der "Deutschen Bank" vorbei... Der Hass setzt sich in Gewalt um...

Einige Scheiben der Filiale der "Deutschen Bank" in der Kopernikusstraße wurden vom Mob zerstört.


... und so manche Scheibe geht zu Bruch


Feuerwerk und Cops - soweit das Auge reicht...

Unweit der Stadtbahnhaltestelle Strangriede wurden einige Mülltonnen auf die Straße gezogen, die anrückenden Polizisten in drei Wagen wurden mit Pflastersteinen beworfen.


Barrikade: Ein Müllkontainer wird vor ein Polizeiauto geschoben



Dutzende Autos werden entglast

Später wurden mindestens elf Personen festgenommen. Die Polizei vor Ort ging von "Verdachts auf Landfriedensbruch" aus. Bei den Festnahmen gingen die Bereitschaftspolizisten äußerst brutal vor, sodass mehrere Menschen verletzt wurden.


Hin und wieder trifft es auch einen Mercedes...

Drei Schwerstverletzte mussten ins Krankenhaus - ihnen wurden Knochen gebrochen. Es soll weitere Festnahmen gegeben haben. Es wurde berichtet, dass einige der Polizisten, die an Festnahmen beteiligt waren, aus Berlin kamen, dies ist jedoch nicht bestätigt. Fest steht lediglich, dass einige Beamte in Schutzkleidung keine Kennzeichnung trugen - auch kein Länderwappen.


Ganz alleine läuft er los...

Bereits vor Mitternacht versuchten mehrere Dutzend Bereitschaftspolizisten das UJZ Korn zu stürmen. Sie tratten die Tür ein.


Mehr als 150 Beamte sind im Einsatz

Zwei Zivilpolizisten, die in einer silbernen Mercedes A-Klasse vor der Korn "aufpassten" wurden schnell enttarnt und flogen, bevor sie mit Silvesterraketen beschossen werden konnten.
Laut Veranstalter, dem "Silvesterdemobündnis", nahmen an der Demonstration rund 350 Menschen teil. "Die Demonstration startete an der U-Bahnhaltestelle Kopernikusstraße, ging den Engelbostelerdamm entlang, über den Königswortherplatz und endete am Küchengarten. Im Anschluss an die Demonstration nahm die Polizei willkürlich mindestens elf Personen in der Nordstadt fest. Die Polizei verletzte dabei mehrere Personen, darunter mindestens eine schwer", heißt es in der Pressemitteilung des Bündnisses. Sämtliche Personen, die in Gewahrsam genommen und festgenommen worden waren, seien bis spätestens 3 Uhr wieder auf freiem Fuß gewesen, wie es heißt. Im Anschluss an die Demonstration feierten mehrere Hundert Menschen im Jugendzentrum Korn.


In der Innenstadt brennt es - wie hier am Kröpke

Die zahlenmäßige Unterlegenheit der Polizei habe dazu geführt, dass "weder das 24 Meter lange Transparent an der Demospitze, noch die Vermumung einzelner Teilnehmerinnen und Teilnehmer oder der durchgänige Beschuss mit Feuerwerk zu einem Eingreifen der Bullen führte", so die Pressemitteilung. Das 24 Meter lange Transparent verstieß jedoch gegen keine Auflagen, da keine Längenbegrenzung seitens der Polizei festgelegt wurde.
Die Angekündigten Anti-Antifa-Foto-Angriffe auf die Demonstration blieben aus. Am Rande der Route war ein offenbar der Polizei bekannter Neonazi-Schläger, der einen Antifaschisten schlug und anschließend bei der Festnahme Widerstand leistete.


Noch mehr Cops

In der Innenstadt brannten nach Mitternacht noch einige kleiner Feuer.

Im Haptbahnhof hat es gegen 5.30 Uhr in der Früh noch einen Fall von beispielloser, offenbar rassistisch motivierter, Polizeigewalt und Repression gegeben. Ein Bericht dazu ist hier bei Indymedia abrufbar.

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Ergänzungen

die andere wahrheit

ketzer 01.01.2008 - 20:16
es tut mir sehr leid, aber dieser polizeibericht ist näher dran am geschehen, als das was hier publiziert wird.

+++++++++++++++++++++++++++++Poizeibericht ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
01.01.2008 | 15:02 Uhr
POL-H: Elf Festnahmen nach Demonstration Hannover

Hannover (ots) - Am Silvesterabend ist es nach einem weitgehend friedlichem Verlauf einer demonstrativen Aktion in den Stadtteilen Nordstadt und Limmer zu vereinzelten Würfen von Feuerwerkskörpern, Flaschen und Steinen durch die Teilnehmer gekommen. Die Polizei nahm elf Personen wegen Landfriedensbruch fest und verhinderte durch frühzeitiges und schnelles Einschreiten weitere Straftaten. Der Polizeidirektion Hannover lag für den Silvesterabend eine Anmeldung für eine versammlungsrechtliche Aktion vor, wonach die Teilnehmer gegen das zum 01.01.2008 in Kraft tretende Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung demonstrieren wollten. Der Anmelder hatte mit einer Teilnehmerzahl von circa 200 Personen gerechnet. Vor dem Hintergrund der zu erwartenden vielfältigen privaten Feierlichkeiten auf den Straßen und Plätzen zum Jahresauslauf und der Berücksichtigung eines möglichst störungsfreien Versammlungsverlaufes waren dem Anmelder von der Versammlungsbehörde unter anderem Auflagen zum Zeitrahmen und Nichtverwenden von Feuerwerkskörpern erteilt worden. Gegen 21:00 Uhr hatten sich bis zu 180, überwiegend jugendlich aussehende Personen am Sammelort Engelbosteler Damm/Kopernikusstraße getroffen und liefen anschließend über den Engelbosteler Damm - Schlosswender Straße - Königsworther Platz - Königsworther Straße - Spinnereistraße - zum Küchengartenplatz. Kurz vor Erreichen des Küchengartenplatzes waren plötzlich von Einzelnen der Versammlungsteilnehmer Eskalationen festzustellen. Dabei kam es unter anderem zum Umwerfen von Baustellenabsicherungen und der Versammlungsleiter erklärte umgehend die Demo für beendet. Die Gruppe löste sich anschließend in diverse Kleingruppen auf, wobei ein Großteil zurück Richtung Nordstadt lief. Dabei stellten die Beamten vereinzelte Würfe von Feuerwerkskörpern, Flaschen und Steinen fest. Am Engelbosteler Damm wurde die Scheibe einer Bank beschädigt und in der Kniestraße die Scheiben von drei geparkten Pkw. Durch das schnelle und sofortige Einschreiten war es den Einsatzkräften jedoch gelungen, dass nach 22:30 Uhr keine weiteren anlassbezogenen Straftaten mehr festzustellen waren. Insgesamt elf Personen sind am Abend von der Polizei festgenommen worden. Sie müssen sich jetzt wegen Landfriedensbruch verantworten. /bu


ots Originaltext: Polizeidirektion Hannover
Digitale Pressemappe:
 http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=66841
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nach so einer scheiss aktion von böser polizeigewalt und repression zu sprechen, ist einfach nur albern, kindisch und entbehrt jeder grundlage, eigentlich haben alle beteiligten ( auch die, die nicht aktiv die scheisse verhindert haben ) zumindestens eine deftige proletarische abreibung.

leider ist dieser militanzmythos nicht wirklich totzukriegen, dadurch werden scheinbar ein haufen minderbemitelter idioten zu solchen dingen animiert und schmücken sich dabei auch noch mit einem politischem label.

ch habe das ganze theater in linden vom fenster aus verfolgen können, ich habe versucht freunde zu mobilisieren, einige von euch haben ganz schön glück, das die sylvester etwas anderes zu tun hatten, sonst würdet ihr kleinen idioten nicht nur über staatliche repression klagen, sondern auch über anwohner ( nichtdeutscher herkunft ), die euch so dermassen gefickt hätten, dass ihr wahrscheinlich erst zu ostern wieder feste nahrung hättet zu euch nehmen können. ( das dürfen die bullen nämlich nicht ).

ihr kleinen spacken, was mich am meisten dabei ärgert ist, das ich eigentlich kein problem mit militanz habe, im gegenteil, einem nazi was vor das maul hauen oder eine bullenwanne umkippen ist sicher nicht das verkehrteste, aber was ihr da gestern abgezogen habt, war einfach unter aller sau.



wenn die teilnehmerInnen der demonstration nur einen funken anstand haben, was ich stark bezweifele, dann sollten sie sich schnell um einen finaziellen ausgleich der geschädigten kümmern.

Der versuch, diese scheisse in auch nur irgendeiner form zu rechtfertigen, entbehrt jeglichem
gesunden menschenverstand und ist eher der fantasie erlebnisorientierter jugendlicher entsprungen.
ich finde es erschreckend, für was für eine scheisse linke politische gruppen ihren ruf zerstören.

verpisst euch aus unseren vierteln, wir können sehr gut auf solche linken verzichten, die probleme sind ohne euch hier schon gross genug.

Kindergarten Hannover

Lindener Butjer 01.01.2008 - 21:02
Nach dem Niedergang der Antifaschistischen Aktion Hannover bietet die radikale Linke in dieser Stadt ein trostloses Bild! Weder das berechtigte politische Anliegen der Demo ist angemessen umgesetzt worden, noch die angestrebte politische Radikalität ist auch nur annähernd erreicht worden. Nun wird in bester Propaganda - Manier versucht, eine misslungene politische Aktion umzudeuten. Es ist weder erstrebenswert, noch ein Erfolg in den Stadtvierteln, in denen ein linkes politisches Klima herrscht Autoscheiben einzuschlagen. Wenn dann noch maßlos übertrieben wird, in der Berichterstattung ist das umso peinlicher! Es ist völlig unverständlich, warum nicht versucht wurde in die Innenstadt zu gehen. Wieder ein Indiz dafür, dass die hier Handelnden sich lieber in vermeintlich sicheren Gegenden "verschanzen" um dann ein paar Böller zu schmeißen...
Und hätte es die Möglichkeit gegeben organisiert etwas zu machen, dann ist es umso so unverständlicher, dass bei nur einem Bullen nichts abgeht. Wo war denn die Militanz?

Alles mal wieder getreu dem Motto: "Nichts ist doofer, als Hannover!"

Es bleibt zu hoffen, dass irgendwann mal wieder mehr möglich sein wird!

Soli-Konzert = super Idee

alb 01.01.2008 - 21:08
Ich war bei der Demo dabei und muss ehrlich sagen, dass ich mich des Verhaltens des Großteils des schwarzen Blocks schäme. Ergänzend zu den bereits beschriebenen heldenhaften Angriffen auf Familien-PKW ist zu sagen, dass bei Zugriff der Bullen sofort alles rannte, nicht die geringste Gegenwehr bei Verhaftungen aufkam, und gefallenen Menschen zumeist nicht einmal aufgeholfen wurde. Außerdem, und bei diesem Punkt schließe ich mich ausdrücklich in die Kritik ein, hätte viel früher und entschiedener gegen die unpolitischen wannabe hools vorgegangen werden müssen: Wenn wir zeigen wollen, dass wir ohne Bullen leben können, müssen wir bei sowas eben auch selbst die Initiative ergreifen und die Leute nach Hause schicken.

Da die sinnlose Eskalation der Lage wohl auch tlw. an Fehlern der OrganisatorInnen lag (es war im Vorfeld wirklich nicht genügend klar gemacht worden, ob nun eigentlich friedliche Demo, politische Riots oder Neuauflage der Chaostage geplant war), wäre es sicher sehr begrüßenswert und respektabel, könnten sie sich nun dazu aufraffen, eine Wiedergutmachung der einen oder anderen Art zu iniziieren. Ein Soli-Konzert o.ä. wäre dabei sicher eine relativ naheliegende und effektive Form. Das ist nach so einer Scheiß-Aktion denke ich echt wichtig, wenn wir uns nicht selbst weiter marginalisieren und aus der Gesellschaft herausdrängen wollen.



schade

durutti 01.01.2008 - 21:08
ist nur, das sich dieses ernste und wichtige thema überwachungstaat und repression von vermeintlich "linken" idioten dafür benutzt wird, ihren privatkrieg abzuziehen.

ich gehe mal davon aus, dass sich hannovermenschen dort eher in der minderheit befanden, denn
das die ihre eigenen stadtteile zerrockern halte ich für unrealistisch, die wissen ja, wer in nordstadt/linden wohnt.

bleibt die frage, wie die auswärtigen auf diese demonstration vorbereitet wurden, bzw ob es da überhaupt so etwas wie vorbereitung gab, denn so etwas wie gestern darf eigentlich nie und nimmer und niemals passieren, das diskreditiert jede ernsthaft politisch arbeitende gruppe.

ich hoffe nur, dass diese szene in der lage ist die verantwortlichen herauszufinden zur rechenschaft zu ziehen/ zu bestrafen, so ein asoziales verhalten darf in einer sich als emanzipatorisch geltenden bewegung nicht geduldet werden !!!!!!!!!!!!!

vielleicht sollte die rote hilfe diesmal ihre rechtshilfefond für die begleichung der schäden
öffnen, den festgenommenden für ihr scheissverhalten auch noch solidarität zu spenden halte ich für unangebracht ( sollte das passieren, werde ich aus der roten hilfe austreten ), denn ich bin nicht bereit solchen spinnern auch nur einen micrcent ihrer gerechten bestrafung zu ersparen, ich wünsche den spinnern hohe tagessätze , lange bewährungstrafen und vielleicht auch mal etwas jugendknast, da kann man dann mal über die scheisse nachdenken, die man unter einem angeblich politischem deckmantel verzapft hat.

vielleicht lesen die politisch verantwortlichen und die gumbos, die den scheiss gemacht haben die zahlreichen komentare und tuen das einzig richtige, nämlich sich bei den menschen aus den stadteilen für ihr asoziales zu entschuldigen.






kurzer pressespiegel

aus hannover + umzu 02.01.2008 - 03:04
Es war klar, dass die schlecht geschriebene Pressemitteilung der demoorganisatoren keine beachtung bei den presseleuten fand! dafür druckten sie schön die bullenmeldung!

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Hannoversche Allgemeine Zeitung:

Autonome randalieren bei Protest

Aktion gegen Bundesgesetz

Die Polizei hat am Silvesterabend nach einer Demonstration in der Nordstadt und in Limmer elf Personen vorläufig festgenommen. Gegen 21 Uhr versammelten sich knapp 200 Personen am Engelbosteler Damm, Ecke Kopernikusstraße, um gegen das zum 1. Januar in Kraft tretende Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung zu demonstrieren. Die Teilnehmer, meist Jugendliche aus der autonomen Szene, setzten sich anschließend in Richtung Küchengartenplatz in Bewegung. Kurz vor Erreichen des Zieles eskalierte die Situation. Einzelne Demonstranten warfen Baustellenabsicherungen um. Ein Mülleimer ging in Flammen auf. Der Versammlungsleiter erklärte die Kundgebung daraufhin gegen 21.45 Uhr für beendet.
Die Gruppe löste sich in diverse Kleingruppen auf. Ein Großteil lief zurück in Richtung Nordstadt. Dabei wurden vereinzelt Feuerwerkskörper, Flaschen und Steine geworfen. Am Engelbosteler Damm wurde die Scheibe einer Bank beschädigt. In der Kniestraße demolierten Unbekannte drei Autos. Die Polizei beendete die Krawalle und nahm elf Demonstranten wegen Landfriedensbruchs in Gewahrsam. tm
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Richtigstellung Antirepressionsdemo Hannover

Silvesterdemobündnis 02.01.2008 - 15:33
Wir halten es für nötig hier noch einmal einen Bericht zur Silvesterdemo gegen Repression und Überwachungsstaat in Hannover zu publizieren, da der gestern von "Red-Star" veröffentlichte Demobericht nicht im geringsten der Wahrheit entspricht und eine gänzlich inhaltslose Verblödung darstellt. Ein Beispiel dafür, dass "Red-star" es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt ist wohl die Anzahl der angeblich nach der Demo beschädigten Autos von 100. Während die Polizei von 3 spricht. Wir können das natürlich nicht überprüfen halten aber die Zahl von der Polizei für sehr viel näher an der Wahrheit.
Wie dem auch sei hier nun ein Tatsachen und realitätsgetreuer Bericht der Demo...
Die Demo starte am 31.12. um 21 Uhr an der Haltestelle Kopernikusstr.
Diese Silvesterdemonstration richtete sich gegen die sich im Jahr 2007 verschärfende staatliche Repression gegen linke Strukturen und sollte klar machen, dass das staatliche Kalkül von Kriminalisierung, von Einschüchterung und Spaltung auch 2008 nicht aufgehen wird.
Sondern, dass wir im Gegenteil wütender und entschlossener den je sind unseren Widerstand gegen die herrschenden Verhältnisse fortzusetzen. Dabei werden wir auch zukünftig die Mittel unseres Kampfes selbst bestimmen. Desweiteren richtete die Demo sich auch gegen das am 1.1.2008 in Kraft getretene Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, das einen weiteren Teil der immer allumfassenderen Überwachung bildet. (Den Aufruf zur Demonstration findet ihr unter silvester.blogsport.de )
Die Polizei hatte dem Anmelder im Vorfeld u.a. die Auflage erteilt die Demonstration habe schon um 21:30 Uhr zu enden. Nach Verhandlungen unsererseits mit der Einsatzleitung wurde diese Auflage in soweit zurückgezogen, dass die Demonstration bis zum Küchengarten in Linden genehmigt wurde. Da der Weg dorthin nicht in einer halben Stunde zu machen ist, war diese zeitliche Auflage somit defacto aufgehoben. Die rund 350 Teilnehmer_innen der Demonstration zogen also den Engelbostlerdamm entlang über den Königswortherplatz zum Küchengarten. Die Polizei führte dabei ihr äußerst deeskalatives Konzept fort und begleitete die Demonstration lediglich mit vier Sixpacks. Desweiteren waren ab und zu kleinere Gruppen von behelmten Bullen anwesend, die sich aber ausschließlich mit dem absperren von Seitenstraßen beschäftigten.
Die Demospitze wurde von einem 24 Meter langem Transparent umhüllt.
Einzelne Teilnehmer_innen und kleinere Gruppen, die neben der Demonstration herliefen waren vermummt und schossen mit Feuerwerk.
Unsere Demonstration konnte lautstark und entschlossen ohne jegliche Behinderung zum Küchengarten ziehen. Während der Demo selber gab es keinerlei Festnahmen und
die Polizei war an mehreren Punkten dazu gezwungen Auflagen zurückzuziehen bzw. sah sich wohl auch nicht in der Lage gegen parallel zur Demo laufende Kleingruppen vorzugehn.
Das wohl dahinter stehende Kalkül der Polizei, die Demonstration möglichst schnell und für sie stressfrei (bis auf den Feuerwerksbeschuss) durchzuführen und danach endlich nach Hause gehen zu können, ging trotzdem nicht auf, da sich nach Auflösung der Demonstration um ca. 22 Uhr, etwa 150-200 Leute spontan dazu entschlossen weiter zu demonstrieren. Wir haben das alles noch nicht abschließend diskutiert sehen die Demo aber Insgesamt eher als Erfolg.
Über den weiteren Verlauf können wir nur noch das berichten was uns selbst zugetragen wurde, da wir als Silvesterdemobündnis nur den angemeldeten Teil durchgeführt haben.
Die unangemeldete Spontandemo zog wohl weitgehend vermummt die Limmerstr. entlang und gelang über Umwege schließlich wieder in die Nordstadt. Dort kam es wohl mit der nun gar nicht mehr deeskalativen Polizei zu kleinen Auseinandersetzungen in deren Verlauf mehrere kleinere Barrikaden errichtet wurden die Scheiben der Deutschen Bank und einer handvoll Autos (laut Polizei 3) beschädigt wurden.
Dies führte u.a. gegen 22:40 zu einem völlig überzogen Polizeieinsatz vor dem UJZ Korn in deren Verlauf ca. 40 behelmte Bullen versuchten die Tür des unabhängigen Jugendzentrums einzutreten aber nach kurzer Zeit von ihrem Einsatzleiter zurückgerufen wurden und abzogen.
Außerdem wurden 11. Personen willkürlich im Stadtgebiet Nordstadt mit dem Vorwurf des Landfriedensbruchs brutal festgenommen. Eine dieser Personen wurde bei der Festnahme der Arm gebrochen, mindestens zwei weiter Personen wurden im Polizeigewahrsam so schwer misshandelt, dass sie ebenfalls nach ihrer Entlassung ärztlich behandelt werden mussten.
Diese Personen wurden bis 02:30 Uhr aus dem Knast entlassen.
Zwei weitere Personen wurden gegen 3 Uhr nachts willkürlich in der Nordstadt festgenommen.
Eine der beiden wurde im Polizeigewahrsam der Knöchel des kleinen Fingers gebrochen, diese Person musste nach ihrer Entlassung am Nachmittag des 1.1.2008 ebenfalls ärtzlich behandelt werden.

Unsere Pressemitteilung von 1.1.2008 ca. 4 Uhr nachts:

"Sehr geehrte Damen und Herren; wir möchten sie bitten folgende Pressemitteilung in der Nächsten Ausgabe ihrer Zeitung/Sendung zu veröffentlichen

Am 31.12.2007 fand ab 21 Uhr eine Demonstration gegen staatliche Repression und Überwachungsstaat statt. Ca. 350 Personen der linksradikalen Szene beteiligten sich lautstark an dem Protest. Die Demonstration startete an der U-Bahnhaltestelle Kopernikusstr., ging den Engelbostelerdamm entlang, über den Königswortherplatz und endete am Küchengarten. Im Anschluss an die Demonstration nahm die Polizei willkürlich mindestens elf Personen in der Nordstadt fest. Die Polizei verletzte dabei mehrere Personen, darunter mindestens eine schwer. Diese Person musste noch am selben Abend stationär behandelt werden. Weitere schon festgenommene Personen wurden im Polizeigewahrsam in der Hardenbergstr. schwer misshandelt und zwei Personen mussten nach ihrer Entlassung ebenfalls stationär behandelt werden.
Die Sprecherin des Silvesterdemobündnisses Manuela Peters sagte in einem der Redebeiträge: „ Wenn wir zurückblicken ist die sich in diesem Jahr verschärfende staatliche Repression gegen verschiedenste linke Strukturen für uns eine der bedeutendsten Entwicklungen. Dem wollen wir nicht mehr länger zuschauen. Wir lassen uns von unserem notwendigen Widerstand gegen die herrschenden Verhältnisse nicht abbringen und werden auch weiterhin die Mittel unseres Kampfes selbst bestimmen. Nur wenige Stunden vor Inkrafttreten der Vorratsdatenspeicherung wollen wir das letzte Mal in diesem Jahr unsere Wut über die herrschenden Verhältnisse zum Ausdruck bringen und zeigen, dass das staatliche Kalkül von Kriminalisierung, von Einschüchterung und Spaltung auch im nächsten Jahr nicht aufgehen wird.“
Für Nachfragen stehen wir ihnen gerne unter diese E-Mailadresse zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen ihr Silvesterdemobündnis"

So das wars. War wohl doch alles ganz anders als "Red-star" meint zu wissen.
An die Moderationskollektive:
Wir finden es schon problematisch wenn wir eine Demonstration organisieren und danach noch nicht einmal auf Indymedia eine Realitätsgetreue Darstellung, geschweige denn unsere Inhalte wiederfinden.
Und sich stattdessen ein total hirnrissiger und mit erfundenen Zahlen und anderem Schwachsinn vollgestopfter Artikel aufgrund der vielen Bilder "durchsetzt".
Aber bei solchen Menschen wie "Red-Star" stößt das Open-Posting Prinzip wohl an seine Grenzen.
 SPAMSTOPPER.silvesterdemo@gmx.net

scheiß aktion!!

blabla 02.01.2008 - 15:51
ich war nun mal in hannover dabei und kann nur eins sagen: ich bin unglaublich wütend auf diese pseudo-militanten 14-Jährigen kinder, die mit ihren hämmern völlig sinnfrei privatwagen entglasen während hinter ihnen die zivi-bullen im audi fahren!!!!!!!als höhepunkt des schwachsinns wurfen dann noch kleine kinder-fahrräder demoliert!!!was soll so was?deutsche bank?ja!wannen?ja!familienautos?auf keinen fall!
als dann die völlig enthemmten bullen mit sätzen wie:"macht sie fertig!wir kriegen sie alle, die schweine!" auf die menge zuliefen, war die straße auf einmal leer!leute stürtzten, keiner half ihnen auf!was soll so eine scheiße?????????es wurde sogar noch über die am boden liegenden herübergetrampelt!!!!

ich bin entäuscht und wütend!nich nur auf die krawall-asis die sinnlos autos zerstören, sondern auch auf die schweigende mehrheit, die dies geschehen lässt!!!

SoWarDas

ausMeinerSicht 02.01.2008 - 19:32
Also mir tut es sehr Leid meine kostbare Zeit so vergeudet zu haben!

Wer diese Demo in irgendeiner Form als Erfolg darstellen will definiert Erfolg scheinbar
vollkommen anders als ich. 350 überwiegend in schwarz gekleidete Personen, überwiegend zwischen 14 und 25 treffen sich so um 21h an der Kopernikusstr. sein antikapitalistisches Feuerwerk hier wegzuböllern ist nämlich viel praktischer, man muss nicht am nächsten Tag fegen.

Aus meiner Sicht scheint das der Hauptgrund die Anwesenheit gewesen zu sein.
Einige Leute fragten sich warum sie eigentlich da waren und bekamen als Antwort:"Vorrat...Vorrat.. irgendwie Vorratsspeicherung oder so"

So machte man sich dann auf den Weg. Irgendwann begann man den Demoaufruf zu verlesen was wohl auch vielen der Demonstranten zu langweilig war also übertönte man es mit Sprechchören aller Art. Der Lauti wechselte also auf Musik z.B.: "Strassenkampf". Hiervon inspiereit wurden dann Müllcontainer, tonnen und Fahrradständer umgeworfen und auch den Bullen hat mans so richtig gezeigt 3-4 Böller sind nämlich direkt neben der Autoscheibe explodiert.

Ich glaube nicht das damit irgendjemand überzeugt oder sensibilisiert werden kann.
Höchstens zu negativem.

Und dabei gab es genug Möglichkeiten seine Meinung zu demonstrieren und zu vermitteln.
Etliche Leute schauten aus ihren Fenstern auf die schwarze Gruppe und "WEG MIT §129", "Schäuble"IschGuck"WasGuckstDU" -Transpis; nur bezweifle ich das das jemand verstanden hat.

Postiv sind mir zwei junge Damen aufgefallen die Flugblätter verteilten und damit, selbst wenn 80% davon weggeworfen werden, mehr Aufmerksamkeit auf den eigentlich Inhalt der Demo
lenkten als die 350 "Autonomen" Feuerwerkskonsumenten.

Prost Neujahr

Für den Versuch volksnäherer und effektiverer Demonstrationen und eine politisierung der Büger!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 47 Kommentare an

bild niveau — xxx

super — antifa´ultra

kaputte autos!?!? — smash smash burn burn

Ganz großes Kino! — Luhmann-Linker :-)

DUMM — anonym

akb — akb

Macht Sinn... — auch Hannoveraner

Entglasungen... — network

@ Rotfront — Red Star Hannover

na super.... — TXC

naja... — alerta alterta

aua — schlimm

Schade schade — sowas

Militanz oder Gewalt — Altlast

zum kotzen — mcfly

akb — akb

ihr Vollhorste!! — Atze

akb — egal

irgendwie — scheint es so

solikonzerte und so — network

att irgendwie — lindenproll

@ Atze (alias "Ketzer") — Red Star Hannover

Solidarität mit den Verhafteten — tutnichtszursache

Ich weiß ja nicht... — Grübler

HIPP HIPP HURRA — frag schäuble

bla — bla

Grübler? — Red Star Hannover

@bla — network

@lindenproll — nicht von interesse

Polizeigewalt — (muss ausgefüllt werden)

Inhaltliche Ergaenzungen — Tiocfaidh Ar La

intern — Nordstädter

--!-- — BlackFlag

@ BlackFlag — Red Star Hannover

Verhaftungen — MuhusWiederkauhus

att network — bla

ans bla nochma — network

@ nicht von Interesse — Lindener, aber kein Proll

@lindener — immer noch nich von interesse

? — x

Interessant, Interessant — Mistgabel

vielen dank. — danke

unfug — lebewesen

@lindener butjer — stalingrad45

zitat — zitierer

Viertelscheisse — egal