NPD Aktivitäten in Plauen

antifaschistisches recherche team vogtland 05.10.2007 15:58 Themen: Antifa
NPD Plauen rief zum „nationalen Wandertag“ am 03. Oktober in Plauen auf.
Gegen 10 Uhr versammelten sich ca. 15 NPD`ler am Marktplatz in Plauen. Mit Deutschlandfahnen und NPD Fahnen bewaffnet wollte der lächerliche Trupp durch Plauen ziehen. Jedoch machten sich an die 30 AntifaschistInnen auf den Weg um dies zu verhindern. Nach kurzer Zeit erschien auch die Gruppe Grün. Sofort wurden die anwesenden AntifaschistInnen von den Bullen komplett gefilmt und bedroht, beim geringsten Anzeichen einer Straftat werde mit körperlicher Gewalt vorgegangen. Die NPD`ler entfernten sich unterdessen schnell in Richtung Bahnhof. Jedoch konnte die „nationale Wanderung“ aufgrund der störenden Präsenz der AntifaschistInnen bis zur Bahnhofstrasse nicht mit schwenkenden Fahnen bereichert werden.
Auf Höhe des Capitol sammelten sich dann die AntifaschistInnen und blockierten die NPD`ler. Nach einigen Minuten gelang es aber leider der Gruppe Grün die Antifas einzukesseln und am weitergehen zu hindern. Die NPD`ler zogen daraufhin ungestört Fahnen schwenkend durch die Innenstadt. Die Gruppe Grün nahm währenddessen von allen Antifas, trotz Protest, die Personalien auf, filmte weiterhin ab und erteilte allen ziemlich unterschiedliche Platzverweise – entweder für einen Umkreis von 50 Metern oder aber für die gesamte Bahnhofstraße.
Der „Wandertag“ reiht sich ein in die Aktivitäten der vergangenen Monate (quelle:  http://de.indymedia.org/2007/09/194243.shtml), die aber noch lange nicht ihren Abschluss gefunden haben. Für den Samstag, den 12. Oktober, planen die Rechtsextremen eine Demonstration durch Plauen. Mit einem Infostand, einem Liederabend mit Annette Müller (quelle:  http://de.wikipedia.org/wiki/Annett_Moeck) in der bekannten Gaststätte „Treffer“ und hoher „Prominenz“, unter anderem dem Bundesvorsitzendem der NPD Udo Voigt und Jügen W. Gansel dem Landtagsabgeordneten der sächsischen NPD Fraktion, will der NPD - Verband Plauen weiterhin seine braune Scheiße in die Öffentlichkeit schmieren. Zudem offenbart sich auch der rege Kontakt zu anderen Kreisverbänden in Westsachsen. In Reih und Glied tauchte die NPD Plauen bei der erst kürzlich stattgefundenen Nazi-Demonstration unter dem Motto “Hier bleiben!!-Hier leben!!-Hier kämpfen!!” am 22. September in Zwickau auf.
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Ergänzungen

Martin Ermler...

blackandred 05.10.2007 - 20:49
Es ist nachweislich ein und der selbe Ermler. Er schien in den letzten Monaten einen ziemlichen Sinneswandel vollführt zu haben... von ein bisschen links zu ganz weit rechts. Die Jusos sind übrigens informiert und Ermler steht wohl vor dem Parteirausschmiss....

erkannt

brain 05.10.2007 - 22:08
jo, ich kann blackandred nur zustimmen, das ist auf jeden fall martin ermler, der mitglied der jusos vogtland ist und sprecher des ak antirassismus...echt krass sowas. allerdings scheint die sinneswandlung nicht so spontan zu sein, da schon länger bekannt ist, dass dieser scheiß nazi mitglied einer burschenschaft ist. wenn ich richtig informiert bin ist er auch nicht nur juso-mitglied, sondern auch mitglied der spd, wo er mal ein praktikum gemacht hat. außerdem heißt der typ der auf dem foto ganz oben ganz links zu sehen ist mit vornamen benjamin...den nachnamen hab ich leider grade nicht aufm schirm.

Aktionismus Fehlanzeige

Ergänzer 06.10.2007 - 09:21
Noch einige Tatsachen, die bis jetzt noch nicht erwähnt worden.

Diese Festsetzung am Capitol dauerte etwa 30 Minuten.
Eine Kleingruppe von antifaschistischen SpaziergängerInnen traf sich nach der Festsetzung an der zentralen Straßenbahnhaltestelle, „am Tunnel“ wieder und lief gemeinsam in Richtung „Albertplatz“. Dort sahen sie die NPDler mit ausgerollten Fahnen auf einer nichtweitentfernten Straße marschieren.
Zu erwähnen sei, dass die NPDler frei von polizeilichem Begleitschutz marschieren konnten. Meinte doch ein Polizeibeamter, dass diese sog. Wanderung von den NDLern angemeldet sei…

Später trafen sich alle antifaschistischen SpaziergängerInnen „am Tunnel“ wieder.
Es war bekannt, dass die NPDler zu dieser Zeit ungestört und frei durch Plauens Straßen marschieren. Der Antrieb für Handlungen fehlte allerdings bei dem Großteil.

Fazit: Mit den etwa 30 antifaschistischen Spaziergängerinnen hätte Mensch die Wanderung, der NPDler noch mehrmals behindern können.

Eine Kritik wäre wohl zutreffend und zugleich übertrieben, da sich die Plauener Gruppe von AntifaschistInnen noch in der Entstehungsphase befindet.

Ich wünsche dieser Gruppe jedenfalls viel Erfolg!

Martin Ermler

XY 06.10.2007 - 11:52
Hab grad den Myspace-Account vom Martin Ermler gefunden....

 http://profile.myspace.com/index.cfm?fuseaction=user.viewprofile&friendid=150639568

Und von seinem Profil noch ein schönes Bild

ermler

... 07.10.2007 - 01:07

die jusos wissen sehr wohl von ermlers nazi-attitüden und seiner mitgliedschaft in der burschenschaft "neo plavia". ermler ist schüler des lessing-gymnasiums plauen; und hat selbst im stadtschülerrat rechte äußerungen nicht zurückgehalten.
der damalige vorsitzende des stadtschülerrates (ebenfalls juso) schritt nicht ein.
ebenso gibt es protokolle des ssr-vorstandes in dem es vorschläge gibt, z.b. holger apfel zu einer bildungsveranstaltung einzuladen o.ä.
tolles braunes vogtland, ein hoch auf das antifaschistische engagement der jusos!

Plauener Bullen

ich 07.10.2007 - 01:12
Ich als Plauener kann nur bestätigen, was über die Bullen hier gesagt wurde. Unfähig und auf dem rechten Auge blind. Zu allem Überfluss sind die Väter einiger Faschospasten...genau!...Bullen!

Zu Jusos

Ben Zabel 21.11.2007 - 12:15
Also ich möchte mich im Namen der Jusos Vogtland auch mal hier äußern.
Zunächst ist es richtig, dass Martin bei den Jusos und in der SPD Mitglied war. Zeitweise war er auch Sprecher des AK Antirassismus. Deutlich möchte ich sagen, dass seine pol. Meinung damals eine wesentlich andere war, als derzeit. Mann kann feststellen, dass er sehr einfach beeinflussbar war und sicher auch ist.

Vor seinem Engagement bei den Jusos (über das er über ein Praktikum bei der SPD gekommen ist) war er Mitglied der mittlerweile inaktiven Burschenschaft "NeoPlavia". Diese hat sich zweimal getroffen und ist politisch und allg. absolut inaktiv. Wir haben ihn auf die Unvereinbarkeit der Mitgliedschaft mit der Burschenschaft hingewiesen, woraufhin er diese unseres Wissens nach verlassen hat.

Martin ist nicht mehr Mitglied der Jusos und der SPD. Er ist auf eigenen Wunsch nach einem Gespräch ausgetreten. Sein Gedankengut ist absolut nicht zu vereinbaren mit der Arbeit der Jusos. Wir werden Martin jedoch nicht verurteilen (wie manch andere), sondern ihn weiterhin sehr kritisch begleiten.

Anhänger dieser Neonazis zu sein (ich unterstelle das Martin nicht, die Formulierung ist allg.) ist unvereinbar damit sich in Plauen und im Vogtland unter demokratischen Gesichtspunkten zu engagieren.
Ich hoffe, dass das allen bewusst ist! Menschen die den Holocaust leugnen, die Adolf Hitler als großen Staatsmann bezeichnen stehen in keiner Beziehung mit dem was viele engagierte junge Menschen in den vergangenen Jahren in Plauen und im Vogtland aufgebaut haben!

Alle diejenigen, die meinen, dass die Jusos hier unterlaufen wurden oder falsch reagiert haben, möchte ich sagen, dass wir es waren, die in den vergangenen Jahren, besonders in öffentlicher Aufklärung oder Organisation verschiedener Gegenaktionen gegen Rechts immer mit dabei waren und viele Aufgaben übernommen haben. Wir begleiten und begleiteten die Aktivitäten mancher Mitglieder kritisch, aber verurteilen niemand auf Verdacht.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 7 Kommentare

titel der ergänzung

kein name 05.10.2007 - 16:35
am 12.10.07 naziaufmarsch in plauen verhindern.

stay rude, stay rebel

Jusos????

SKR (spielt keine Rolle) 05.10.2007 - 16:45
Unter dem einen Bild steht, der Typ, der auf dem Foto zu sehen ist - bei der NPD-Veranstaltung - ist ein Mitglied der "Jusos". Meinst du damit wirklich die Jugendorganisation der SPD? Und der macht bei der NPD mit?

Martin Ermler?

Nachfrager 05.10.2007 - 16:51
Google sagt, es gibt einen Martin Ermler in Plauen, der auch Gründer und (wohl einziges) Mitglied der Black Metal Band "Dagnir en Gwann" ist.

Und es gibt auch einen Juso Martin Ermler, der bei den Jusos Vogtland im Arbeitskreis "Antirassismus" arbeitet.

Ich kann jetzt einfach nicht glauben, dass es sich bei beiden Namen um dieselbe Person handelt, und dass der Juso Ermler tatsächlich mit den Nasen mitmarschiert.

jaja ich weiß, keine inhaltliche ergänzung ..

redstar 05.10.2007 - 17:32
gibts eigentlich noch mehr bilder aus zwickau?

mkg

>

05.10.2007 - 20:48
infos zum naziaufmarsch am 12.10 ?
am besten ,falls noch nich getan an oa oder so aus nbg schicken ,... hier wurde noch ga nich mobilisiert ....

Jüdischer Friedhof beschädigt

http://n-tv.de/861512.html 06.10.2007 - 00:14
Der jüdische Friedhof in Freudenthal bei Stuttgart ist geschändet worden. Nach Angaben der Bietingheimer Zeitung wurden 65 Grabsteine umgeworfen, unwiederbringlich zerstört oder mit Hakenkreuzen und anderen Nazi-Symbolen beschmiert worden.

"Die Gewalttaten auf dem jüdischen Friedhof in Freudental bei Stuttgart sind die schlimmste Schändung eines jüdischen Friedhofs in Deutschland seit 1945", sagte Ludwig Betz, Leiter des Pädagogischen Kulturzentrums ehemalige Synagoge (PKC) in Freudental. Die Kriminalpolizei Ludwigsburg erklärte in einer Pressemitteilung, dass es auf dem jüdischen Friedhof zu "umfangreichen Sachbeschädigungen" gekommen war.

Unbekannte Täter hätten massive Beschädigungen an den Einrichtungen des Friedhofes verursacht, indem sie einen Teil der vorhandenen Grabsteine umstießen, diese teilweise mit Schriftzügen beschmierten sowie auch die Umfriedungsmauer auf einer Länge von etwa drei Metern zum Einsturz brachten. Darüber hinaus beschädigten die Täter auch weitere Einrichtungen des Friedhofes durch Farbschmierereien oder Gewalteinwirkung. Die Tat muss sich zwischen Montag, 01.10.2007, 14.00 Uhr, und Dienstag, 12.00 Uhr, ereignet haben. Am Dienstagmittag wurde die Tat entdeckt.

Auf Anfrage erklärte die Kriminalpolizei Ludwigsburg, dass umfangreiche Ermittlungsmaßnahmen eingeleitet worden seien mit Spezialisten für Spurensicherung und einer Ermittlungsgruppe. Bisher gebe es noch keine Hinweise auf die Täter, sagte ein Polizeisprecher zu n-tv.

"Auf Grund des Tatortes und der vorgefundenen Schriftzüge muss von einem rechtsgerichteten Hintergrund ausgegangen werden", heißt es weiter in der Pressemitteilung der Polizei. Der Sachschaden wird von der Polizei auf etwa 100.000 Euro geschätzt. Dabei ist noch unklar sei, wie viele der zerstörten Grabsteine wieder hergestellt werden könnten.

Straftaten ohne Haftbefehle

XYZ 06.10.2007 - 00:19
888 Straftaten, 63 Verletzte - null Haftbefehle

Bei bisher für den Juli 2007 erfassten 888 Straftaten mit `politisch rechtsmotiviertem Hintergrund` gab es 63 Verletzte. Von den jeweiligen Landesbehörden wurden dabei insgesamt 520 Tatverdächtige ermittelt und 36 Personen festgenommen, aber kein Haftbefehl erlassen. Dies erklärt die Bundesregierung in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion. Die Regierung verweist darauf, dass die angeführten Zahlen keine abschließende Statistik darstellen, sondern sich aufgrund von Nachmeldungen aus den Bundesländern teilweise noch erheblich verändern können. In den vergangenen Jahren stiegen die Zahlen im Nachhinein noch um bis zu 50 Prozent. Im vergangenen Jahr gab es mehr als 18.000 rechtsextreme Straftaten in Deutschland.

Nach den vorläufigen Angaben der Bundesregierung wurden im ersten Halbjahr 2007 insgesamt 5321 Fälle im Bereich `Politisch motivierte Kriminalität - rechts` registriert. Darunter waren 339 Gewalttaten, bei denen 324 Personen verletzt wurden. Die Opfer aus dem Juli addiert, ergeben sich bereits mehr als 400 Verletzte durch rechte Schläger.

Verfassungsschutz zählte 2006 jeden Tag drei rechtsextreme Gewalttaten


Die Zahl rechtsextremer Straftaten in Deutschland ist im vergangenen Jahr erneut stark gestiegen: Die
Zahl der politisch rechts motivierten Delikte erhöhte sich um fast 15 Prozent auf rund 18.100 Delikte, wie aus dem am 15. Mai 2007 von Bundesinnenminister Schäuble vorgestellten Verfassungsschutzbericht 2006 hervorgeht. Die Zahl der rechten Gewaltdelikte stieg danach um 9,3 Prozent auf 1047 Fälle.

Schäuble sagte bei der Vorstellung des Berichts laut Medienberichten, den Rechtsextremen gelinge es zunehmend, mit Freizeitangeboten oder Hausaufgabenbetreuung mehr und mehr in “die Mitte der Gesellschaft” vorzudringen. Bei der rechtsextremen NPD sei ein wachsender Einfluss von Neonazis zu beobachten. Sie seien in elf der 16 Landesvorstände vertreten und stellten sogar einzelne Landesvorsitzende. Durch die Erfolge bei den Landtagswahlen gewann die Partei laut Verfassungsschutzbericht an Attraktivität für Neonazis, die in als Mitarbeiter in den Fraktionen den “Beruf Neonazi” ergreifen könnten.