Dreiländereck - Sachsen, Bayern, Thüringen

Antifaschistisches Rechercheteam Vogtland 13.09.2007 21:43 Themen: Antifa
Durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit versuchte die NPD im Raum Vogtland – Plauen in den letzten Monaten erneut auf sich aufmerksam zu machen.
Briefkastenaktionen, Infostände, Veranstaltungen sowie Wahlkampfrundfahrten in Unterstützung der sächsischen Landtagsfraktion prägten in den letzten Monaten Aktivitäten der regionalen NPD in Plauen und im Vogtland. Mit einem gutbürgerlichen Slogan zur Tarnung wollten die Rechtsextremen vor allem durch die Veranstaltungen ihre scheinbare Gesellschaftsfähigkeit vortäuschen.
Wie etwa beim so genannten 'Familienfest' am 07 Juli im thüringischen Greiz. Im Vorfeld warb der NPD Kreisverband an Infoständen am 30. Juni und 05. Juli in Plauen. Erstaunlicherweise waren es doch recht jüngere Anhänger, die sich an den Infoständen beteiligten. Eine Schlüsselrolle spielte hierbei eine junge Frau aus Plauen, Nicole Fortak.
So trafen sich zu dem „getarnten Familienfest“ der NPD Kreisverband Vogtland/Plauen, der NPD Kreisverband Greiz (Norman Wilkens und Thomas Meissner) und die Betreiber des Naziladens „Ragnarök“ aus Mylau. Am frühen Nachmittag trat die Band 'Braune Brüder' aus Oberfranken auf, um die sich seit Jahren die rechtsextreme Kameradschaft „Hochfranken“ organisiert. Von deren in Eigenarbeit produzierten Schulhof – CD wurden erst vor kurzem mehr als 500 Exemplare beschlagnahmt. Sieben Objekte in Pirna, Hof und Chemnitz durchsuchte die Polizei für diesen Fund. Mindestens eines der neuen Lieder sei volksverhetzend, weil es Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Zweiten Weltkrieg leugne, sagte der Dresdner Oberstaatsanwalt Jürgen Schär. Sichergestellt wurden weiterhin Flyer mit den Internetadressen zum Downloaden der CD, sowie Computer und schriftliche Unterlagen. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen einen 26-jährigen gebürtigen Brandenburger, einen 50-jährigen Bayern sowie zwei 19 und 22 Jahre alten Frauen aus der Sächsischen Schweiz aufgenommen.
Unter dem Motto „Unsere Kinder sind die Zukunft - Ländliche Schulen erhalten“, fand am 18.August erneut eine Veranstaltung der NPD in Plauen statt. Diesmal trafen sich circa 20 Rechtsextreme in der von der Partei oft genutzten Gasstätte „Treffer“. Das auch an dem selben Tag in Plauen Parolen wie „Rudolf Hess - das war Mord“ gesprüht waren, sind die Ergebnisse der regen Aktivitäten in Plauen um den Todestag des Hitlerstellvertreters Rudolf Hess.
Am 05.September startete die NPD ihre „Rundfahrt“ von der ebenfalls bekannten Gaststätte „Goldener Hahn“ in Bergen. Mit einem Transporter an dem zwei Plakate mit der Aufschrift „Gemeinsam sind wir stark“ befestigt waren, dem Wahlkampfmobil der sächsischen NPD – Landtagsfraktion und einigen PKW`s fuhren sie zunächst durch die benachbarte Stadt Falkenstein.

Am 06.September in den Morgenstunden, machten sie in Plauen halt. Sie verteilten an der ESO – Euroschule Plauen - und an der Anne Frank Schule die Schulhof-CD der NPD. Durch das engagierte Eingreifen von SchülerInnen und LehrerInnen konnten diese aber zum Teil beschlagnahmt werden. Die herbeigerufene Polizei zeigte sich laut Zeugenaussagen überfordert. An einem in der Nähe befindlichen Plus Markt und einem großen Einkaufsmarkt im Plauen Park versuchte die NPD Plauen/Vogtland erneut auf Stimmenfang zu gehen. Doch nach zirka einer Viertelstunde entfernten sich die „Wahlkämpfer“ wieder.
Den Auftakt zum Sachsentag vom 07.-10. September in Reichenbach/Vogtland hatte die NPD bereits am ersten Tag dazu genutzt, um „Am Reichenbacher Bahnhof Werbe-Faltblätter zu verteilen. Am Donnerstag wurden auch in Netzschkau Handzettel verbreitet. Zudem ist die NPD beim Sachsentag, wie andere Parteien auch, mit einem Stand vertreten. "Da können wir nichts dran ändern", sagt Klaus-Peter Guhr, Leiter des Einsatzbüros für Öffentlichkeitsarbeit bei der Polizeidirektion Südwestsachsen. "Wir sind mit Einsatzkräften vor Ort. Aber es ist eine demokratische Partei, also müssen wir auch so mit ihr verfahren." (Zitat aus der regionalen Presse)
Es werden jedoch nicht die letzten Aktionen der Rechtsextremen in der Region bleiben. Bereits für den 22.9. haben sie sich in Zwickau zu einer Demonstration unter dem Motto „Globalisierung und Privatisierung stoppen - Kein Ausverkauf an unserem Staatseigentum“ angekündigt.
Sie beweisen damit wieder einmal, dass sie sich jede anbietende Thematik zu eigen machen, um ihre reaktionäre, rassistische und faschistoide Theorie zu untermauern, solange sie niemand ernsthaft daran zu hindern versucht.
Aus diesem Grund haben AntifaschistInnen für den Oktober im Vogtland eine Demonstration unter dem Motto „Ragnarök demontieren – NPD und freie Kameradschaften abschalten !“ angekündigt.
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Ergänzungen

aufklebervernichtung

brain 14.09.2007 - 13:28
In der Nacht vom 11. zum 12. September wurden in Plauen hunderte NPD- und JN-Aufkleber geklebt. Diese trugen zum größten Teil die Aufschrift "Konsequent - für die deutsche Familie". Die Spur führte quer durch die gesamte Innenstadt über den Altmark, zum Tunnel (zentrale Straßenbahnhaltestelle), die Bahnhofstraße hinauf (Einkaufsstraße in Plauen) bis zur Ranch (eine von Nazis gerne besuchte Kneipe). Allerdings konnten die Nazis sich nicht lange an ihren Aufklebern freuen, da Antifaschisten schon in der selben Nacht kurz nach dem Kleben die Aufkleber so gut wie möglich entfernten. Vor allem auf der Bahnhofstraße war jede Laterne, jeder Papierkorb und Aufsteller mit bis zu 10 Aufklebern beklebt. Auffallend war dabei auch die hohe Anzahl von Aufkleber der Ultras Plauen die sehr oft neben den NPD-Aufklebern zu sehen waren und natürlich auch gleich mit entfernt wurden.
Diese Aktion ist kein Zufall, sondern passt sehr gut in die Reihe der Aktionen der NPD in den letzten Monaten.
Haltet die Augen auf in Plauen...erst heute wieder fielen mir in der Nähe des Malzhauses erneut drei dieser Aufkleber auf und es ist anzunehmen, dass im Bereich der Innenstadt noch viel von diesem Dreck an Laternen oder ähnlichem klebt.

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