Robin Wood stoppt Krümmel-Trafo Geesthacht

Käpt'n Bär 08.08.2007 21:55 Themen: Atom
Der Reserve-Trafo mit dem das AKW Krümmel wieder ans Netz gehen soll, ist heute abend per Binnenschiff nach Geesthacht unterwegs.
Robin-Wood AktivistInnen stoppten das Schiff mit dem Trafo an Bord vor der Schleuse Geesthacht.
Um das AKW Krümmel auf Biegen und Brechen möglichst bald wieder ans Netz schalten zu können, wurde der riesige Trafo (400 Tonnen Masse) in Brunsbüttel ausgebaut und per Schiff zum AKW Krümmel in Marsch geschickt.
Er soll in Geesthacht mit einem grossen Auto-Krahn umgeladen, und dann die letzten 2Km vom Binnenhafen Geesthacht per Tieflader nach Krümmel transportiert werden.

Der Transport und geplante Einbau des Brunsbüttler Maschinentransformators ist für Atomkritiker ein weiter Beleg dafür, daß Vattenfall entgegen der Ankündigungen keineswegs mit der Wiederinbetriebnahme warten will, bis die Ursachen des Trafo-Brandes zweifelsfrei aufgeklärt sind.

Aktvisten von Greenpeace haben den Transport mit einem Schlauchboot begleitet und beobachtet.

Vor der Schleuse Geesthacht haben sich mehrere AktivistInnen der Umweltschutz Organisation Robin Wood von einer Straßenbrücke abgeseilt und so die Durchfahrt der Binnenschiffes verhindert.
Die Polizei wurde völlig überrascht.
Das Schiff hat zunächst vor der Schleuse festgemacht.
Das Umladen im Hafen Geesthacht, wird vorraussichtlich mehrere Stunden dauern.
Anti-Atom Initiativen haben dazu aufgerufen gegen den Straßentranport entschlossen zu demonstrieren.

Aktuelle Informationen zum Atom-Trafo: unter Tel: 0160 95 48 96 10
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Ergänzungen

Straßentransport wohl morgen früh

Frühaufsteher 08.08.2007 - 22:17
der Straßentransport wird nach einer längeren Umladephase wohl morgen früh starten... Am Verladeplatz soll dann eine Mahnwache angemeldet sein!

Blockade sitzt! Jetzt verstärken!

Unterstützer 09.08.2007 - 15:51
Nachdem in der vergangenen Nacht der Trafotransport auf dem Wasser
aufgehalten wurde, ist jetzt der Landweg versperrt. Rund 50 Leute
blockieren sitzend die Straße, einige hängen mit Transparenten in Masten
und Bäumen. Die Lieferung des Trafos symbolisiert das inakzeptable
Vorhaben der Betreiber, den Schrottreaktor Krümmel wieder anzufahren.
Das können wir verhindern, wenn die Blockade größer wird. Darum: Kommt
alle nach Geesthacht! Bringt Verpflegung mit und Schlafsäcke. Die Leute,
die jetzt da sind, bleiben über Nacht. Polizei vor Ort beschränkt sich
z. Z. auf Verkehrsregelung und -umleitung. Die Blockade (Am Hafen /
Steinstr.) ist ohne Probleme zu erreichen. Lasst uns die Forderung
deutlich unterstreichen, dass das Krümmel-Monster ein für alle Mal
abgeschaltet bleiben muss. Macht Euch auf den Weg, und sagt vorher den
anderen Bescheid. Atomanlagen stillegen. Sofort und überall!

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bravo!

4tg 08.08.2007 - 22:19
echt gut leute, weiter so!
nie wieder krümmel!!!

Verladung kann fix gehen

Sigmar Gabriel 09.08.2007 - 00:10

Achtung, die Einschätzung von Leutem vor Ort ist da eine andere.
Das Verladen kann warscheinlich auch ohne Kran von statten gehen, mittels einer "PontonBrücke"... Wer nach Krümmel will, sollte frühzeitig dort sein...

Kunden ziehen den Stecker

Taz 10.08.2007 - 20:16
Quittung für Pannen und Preise: Seit Mai hat der Konzern in Hamburg und Berlin über 50.000 Kunden verloren. Der Ökostromanbieter Lichtblick freut sich über steigende Wechslerzahlen.

Die jüngsten Pannen in Vattenfall-Atomkraftwerken machen sich offenbar stark in der Konzernbilanz bemerkbar. Seit Anfang Juli sei der Marktanteil in Berlin und Hamburg um jeweils 4 Prozentpunkte zurückgegangen, sagte Konzernsprecherin Geraldine Schroeder gestern. Damit liegt der Marktanteil in der Hauptstadt noch bei 80 Prozent, in der Hansestadt bei 86 Prozent.

Die Aktionäre schweigen

Und auch die Halbjahreszahlen, die der neue Vorstandssprecher Hans-Jürgen Cramer auf der Hauptversammlung bekannt gab, spiegeln deutlich die Vattenfall-Krise: Im ersten Halbjahr hat der Konzern gut 9 Prozent weniger Strom verkauft. Der Absatz an Vertriebskunden sei von 24 Terawattstunden auf 21,8 Terawattstunden im Vergleich zum Vorjahr gesunken, so Cramer - was sich auch in der Kasse empfindlich auswirkt. Das Betriebsergebnis liegt mit 1,006 Milliarden Euro um 2 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Zehntausende Kunden laufen von Vattenfall zu Ökostromanbietern über: Seit Anfang Mai sind allein 50.000 Kunden von Vattenfall zu dem Ökostromanbieter Lichtblick gewechselt. "Unsere Neuzugänge sind sprunghaft angestiegen", sagt Lichtblick-Sprecher Gero Lücking. In diesem Monat hatte Vattenfall, der viertgrößte Stromversorger Deutschlands, in Berlin und Hamburg eine happige Preiserhöhung angekündigt.

Auch der Berliner Anbieter Flexstrom meldet seit Mai stark steigende Wechslerzahlen. Während Anfang des Jahres monatlich gut 300 Kunden einen neuen Vertrag bei Flexstrom unterzeichneten, waren es im Juni plötzlich 6-mal so viele. "Vattenfall betreibt gerade Werbung für uns", freut sich Sprecher Dirk Hempel.

Die Vattenfall-Konkurrenz kündigt bei einem Neuauftrag den alten Liefervertrag - entsprechend kann sie die Vattenfall-Abgänge genau kalkulieren. Vattenfall selbst gibt die Zahlen über Kundenverluste nicht heraus. Das sei aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht möglich, so Schroeder.

Was Vattenfall ärgert, freut Umweltschützer. Rainer Baake, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, begrüßt den frisch angefachten Wettbewerb auf dem Strommarkt. "Die Menschen sind erstmals richtig in Wechselstimmung." Immer mehr Kunden entschieden sich gegen Strom aus Atomkraftwerken oder klimaschädlichen Kohlekraftwerken. "Unsere Wechselkampagne läuft so gut wie nie. Und Vattenfall hat ihr unfreiwillig kräftig Schwung gegeben", sagt Baake. Der Umweltverband ruft seit September 2006 zusammen mit anderen Organisationen dazu auf, zu Ökostromanbietern zu wechseln (www.atomausstieg-selber-machen.de).

In Berlin verstärkten außerdem peinliche Marketingfehler den Trend. Als Vattenfall die Preiserhöhung im Mai ankündigte, ließ der Konzern den günstigsten Tarif in den Informationsschreiben weg und koppelte andere mit einem Haushaltsschutzbrief - was Verbraucherschützer scharf kritisierten. Die Landesregierung aus SPD und Linkspartei überlegt inzwischen, Vattenfall bei der Vergabe des nächsten Stromvertrages für Berlin auszuschließen.

Dennoch muss sich der Energiekonzern vorerst keine Sorgen um seine vorherrschende Stellung in Berlin und Hamburg machen. In der Hauptstadt beziehen 1,8 Millionen Kunden Vattenfall-Strom, an der Alster sind es rund 800.000 Kunden. Zum Vergleich: Lichtblick ist der größte unabhängige deutsche Ökostromversorger - und er beliefert bundesweit 304.000 Kunden.