Naziübergriffe im Münchner Osten

antifa-muc 31.07.2007 21:34 Themen: Antifa Antirassismus
In den letzten Wochen und Monaten haben die Übergriffe im Münchner Osten (Giesing und Vorstädte)zugenommen und werden immer brutaler...
Dies ist eine kleine, unvollständige Übersicht von Übergriffen, die sich innerhalb von 2 Wochen im Juni 07 im Münchner Osten zugetragen haben:
- Am 16.Juni 2007 treffen sich, wie schon öfters ca. 50 Neonazis am Heimstetterner See, wo sie durch das Schreien rassistischer und antisemitischer Parolen auffallen. Im weiteren Verlauf der Nacht greifen zwei dieser Neonazis in der U-Bahn einen 37-jährigen Äthiopier tätlich an, nachdem sie ihn zuvor schon unter Anderem als „Scheiß Nigger“ und als „nicht lebenswert“ beschimpft hatten.
- Bereits am darauf folgenden Donnerstag, den 21. Juni greift ein Grafinger eine 30-jährige Afrikanerin an, verfolgt sie, schreit „Heil Hitler“ und zeigt den Hitlergruß.
- Am Samstag, den 23. Juni nehmen ca. 20 Neonazis an einer Sonnwendfeier im Neubiberger „Fun Park“ teil, danach fahren zwei Neonazis zum Giesinger Bahnhof und attackieren dort zwei Jugendliche und versuchen ihnen einen Rucksack zu klauen, als ein Passant eingreifen will, attackieren sie ihn auf Grund seines migrantischen Hintergrunds ebenfalls.
- Eine Woche später am 30. Juni greift ein Neonazi einen Passanten mit migrantischem Hintergrund in Ramersdorf an, beschimpft ihn als „Kanacke“ und schlägt ihm eine Whiskeyflasche über den Kopf.
- Am selben Tag treffen sich auch wieder Neonazis am Heimstetter See und versuchen dort „ausländische“ Jugendliche verbal zu provozieren.


Übrigens:
auf Grund dieser alarmiernden Entwicklung haben einige linke Münchner Gruppen für den 04.08.07 unter dem Motto "Den antifaschistischen Selbstschutz organisieren - in Giesing und überall" eine antifaschistische Demonstration angemeldet, Treffpunkt für diese Demonstration ist um 14:00 Uhr, Silberhornstraße vor der Post.
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guillaume fromage 01.08.2007 - 01:11
04.08.07 "Den antifaschistischen Selbstschutz organisieren"/Aufruf zur Demonstration in Giesing

Am Samstag, den 04.08.07 findet in Giesing unter dem Motto „Den antifaschistischen Selbstschutz organisieren – in Giesing und überall“ eine antifaschistische Demonstration gegen das zunehmende, oftmals gewaltsame Agieren von Neonazis im Münchner Osten statt.

Chronologie der rechten Gewalt (unvollständig)

Am 16.Juni 2007 treffen sich, wie schon öfters ca. 50 Neonazis am Heimstetterner See, wo sie durch das Schreien rassistischer und antisemitischer Parolen auffallen. Im weiteren Verlauf der Nacht greifen zwei dieser Neonazis in der U-Bahn einen 37-jährigen Äthiopier an, nachdem sie ihn zuvor schon unter Anderem als „Scheiß Nigger“ und als „nicht lebenswert“ beschimpft hatten.
Bereits am darauf folgenden Donnerstag, den 21. Juni greift ein Grafinger eine 30-jährige Afrikanerin an, verfolgt sie, schreit „Heil Hitler“ und zeigt den Hitlergruß.
Am Samstag, den 23. Juni nehmen ca. 20 Neonazis an einer Sonnwendfeier im Neubiberger „Fun Park“ teil, danach fahren zwei Neonazis zum Giesinger Bahnhof und attackieren dort zwei Jugendliche und versuchen ihnen einen Rucksack zu klauen, als ein Passant eingreifen will, attackieren sie ihn auf Grund seines migrantischen Hintergrunds ebenfalls.
Eine Woche später am 30. Juni greift ein Neonazi einen Passanten mit migrantischem Hintergrund in Ramersdorf an, beschimpft ihn als „Kanacke“ und schlägt ihm eine Whiskeyflasche über den Kopf.
Am selben Tag treffen sich auch wieder Neonazis am Heimstetter See und versuchen dort „ausländische“ Jugendliche verbal zu provozieren.

Unser Anliegen bei dieser Demonstration ist es, über das zunehmender Auftreten von Nazis in Giesing und den angrenzenden Stadtteilen aufmerksam zu machen, sowie das antifaschistische und antirassistische Bewusstsein der dort lebenden Menschen zu stärken, um ein stärkeres Ausbreiten von Nazis und anderen Rassisten, wie man es aktuell in Giesing erlebt, zu verhindern beziehungsweise zurück zu drängen. Auch glauben wir, dass Antifaschismus kein bloßes Lippenbekenntnis sein kann, sondern langfristig und tiefgreifend im allgemeinen Bewusstsein verankert werden muss, was eine klare Abgrenzung und offensives Vorgehen gegen das Auftreten von Nazis und deren Gedankengut zur Folge hat.
Ebenso begreifen wir Nazis und ihre rassistische und antisemitische Ideologie hierbei nicht als im „luftleeren Raum“ entstehendes Phänomen, sondern als „logische“ Konsequenz kapitalistischer Ausgrenzung. Somit erscheint es auch als gradezu absurd, wenn sich Nazis als antikapitalistische Alternative zur etablierten Politik darstellen. Niemals war und ist es Ziel der Nazis gewesen, die widersprüchlichen Klassen-, Geschlechterverhältnisse etc. aufzulösen. Statt dessen wurden diese in der konstruierten „arischen Volksgemeinschaft“ verschleiert und Millionen Linke, Homosexuelle, Behinderte, Roma, Sinti, sowie Jüdinnen und Juden, in den Todeslagern der Nazis ermordet.
Auch heute steuert nationalsozialistische Politik auf nichts anderes hin, also auf eine Wiederholung der Ermordung politischen Gegnern und auf eine Wiederholung von Shoah und Porajmos hin.
Auch wenn Nazis versuchen diese mörderische Fratze hinter der Tarnung einer sozialen Maske zu verstecken, bleibt der ideologische Kern doch der selbe.
Emanzipatorische antifaschistische und antikapitalistische Politik kann nur aus einer fundamentalen Kritik von Ausgrenzung und Unterdrückung von Menschen hervorgehen und darf seinen universalistischen Geltungsanspruch nicht verlieren.

Für offensiven antifaschistische Selbstschutz!

In Giesing und überall sonst!

Auftaktkundgebung: Samstag 04.08.07, 14 Uhr, Silberhornstraße, vor der Filiale der Post (U2 Station Silberhornstraße)

Quellen sind der Polizeibericht

Zig-Zag 01.08.2007 - 10:01

Hey

hey,hey 03.08.2007 - 14:01
Also ich finde es gut, wennn Antifagruppen bei ihren AKtionen und Imnhalten zusätzlich das Thema Antiziganismus aufgreifen. War von den Linken bisher immer ein wenig stiefmütterlich behandelt.
Wurde vor kurzem nicht auhc in München das Mahnmal für die Sinti- und Roma-Opfer beschädigt (allerdings weiß man noch nicht ob dies einen politischen Hintergrund hatte)?

Übrigens scheinen ja in München doch recht viele SInti und Roma zu leben (zumindest laut Aussage des Zentralverbandes).

Es geht beim Antifaschismus ja darum alle ASUwüchse und Ursahcen des Faschismus zu bennen und dagen sich zu verhalten - insofern ist es richtig die Thematik auszuweiten.

UNd wenn dabei ein Wort verwendet wird, dass es noch nicht in die mainstream-debatte geschafft hat (und auch kein Ersatzwort dafür), ist dies umso richtiger und wichtiger. Wenn die Gesellschafts etwas nvergessen will verhindert sie zunächst die Schaffung und VErbreitung eines Begriffs dafür. Umso wichtiger, dass AntifaschistInnen dieses Wort gebrauchen und in der Öffentlichkeit publik machen.

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