Krümelmonster demontiert Vattenfall-AKW

Karla Krümel 25.07.2007 17:04 Themen: Atom
Heute Mittag demontierte das allzeit geliebte Krümelmonster ein Vattenfall AKW in der Berliner Innenstadt.
Entsetzt musste es gegen 1 Uhr in der Nähe von Unter den Linden feststellen, dass aus einem Vattenfall-AKW (Modell Krümmel) wirre Drahtgeflechte heraushingen, falsche Dübel installiert waren und die Anlage zu qualmen begann.
Dies zog eine sofortige Untersuchung durch das Krümelmonster nach sich, welches laut gestikulierend umstehende Passanten warnte und aus dem Gefahrenbereich zu drängen versuchte. Ein völlig überforderter Reaktorfahrer - offensichtlich längst jenseits des Renteneintrittsalters - blätterte hilflos in seinen Dienstplänen und versuchte den Leitstand des AKWs zu bedienen, um einen GAU zu verhindern. Währenddessen gab das AKW erste Rauchzeichen von sich, der Reaktorfahrer stülpte sich eine Gasmaske über und genehmigte sich diverse Schlückchen aus seinem Flachmann. Diesem verantwortungslosen Treiben wollte das Krümelmonster nicht länger zusehen, suchte nach dem "Roten Knopf" und fuhr das AKW herunter. Völlig erbost über die chaotische Betriebsführung der Anlage und weitere Mängel feststellend, riss es nun wesentliche Betriebskomponenten auseinander. Frei nach dem Motto "Atomausstieg ist Handarbeit" legte das Krümelmonster diesen Schrottreaktor stellvertretend für alle Atomanlagen weltweit endgültig still.

Hintergrund dieser Straßenperformance der "Straßentheatergruppe Carlos Krümmel" waren die jüngsten Störfalle von Forsmark, Brunsbüttel, Krümmel, Unterweser...

Atomkraftwerke nicht mehr als rauchende Pappkartons?
Die Störfälle von Brunsbüttel und Krümmel in den von Vattenfall-Europe betriebenen Atomkraftwerken zeigen mal wieder, dass diese Technologie nicht beherrschbar ist. Und die täglich neuen Meldung, seien es die Störfalle in Kashiwazaki in Japan, den neuesten im AKW Unterweser und die erneute Abschaltung des AKW Brunsbüttel vom vergangenen Wochenende zeigen dies erneut. Wer glaubt, den Klimawandel durch Atomtechnologie lösen zu wollen, hat das Problem nicht verstanden: Atomkraftwerke selbst emittieren tatsächlich kein CO2, dafür aber Radioaktivität. In der vermeintlich CO2-freundlichen Atomenergie findet die gesamte Produktionskette, vom aufwendigen Uranabbau, über die Aufbereitung, Anreicherung, Brennelementeherstellung, Transport, Bullenabsicherung während der CASTOR-Transporte und Atommüllagerung, erst recht der mögliche Abbau von Atomanlagen keinen Niederschlag in der Berechnung der CO2 - Emissionen. Vor allem die sehr energieintensive Uranaufbereitung ist an dieser Stelle hervorzuheben.
Die Atomenergie ist weder billig, noch unbegrenzt, noch sicher, noch umweltfreundlich!
Von Anfang an war die Atomenergie Ausdruck inhumaner, profitorientierter gesellschaftlicher Verhältnisse. Das Krümelmonster sieht im Widerstand gegen Atomanlagen auch einen Kampf gegen das HERRschende System!

Atomausstieg ist Handarbeit!
Normalfall ist Störfall!
Vattenfall, E.On & Co. geht uns aus der Sonne!
Sofortige Stilllegung aller Atomanalagen weltweit!

An dieser Stelle möchten wir unsere Solidarität und unser Mitgefühl mit den Anti-AtomaktivistInnen in Russland zum Ausdruck bringen, die bei einem Camp gegen eine Urananreicherungsanlage in Sibirien von Faschos angegriffen wurden, wobei einer der Aktivisten ermordet wurde.
Der Soliadresse der Anti-Atomgruppen aus dem Münsterland und dem Ruhrpott schließen wir uns an.
Link hierzu:  http://www.mzeise.net/sofa/news/aktuell.php?tsnews4=weiterlesen&newsid=50
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Ergänzungen

dazu radiobeitrag

radio 25.07.2007 - 19:50

E-mail Aktion gegen Vattenfall

anti-atom 26.07.2007 - 14:56
E-mail-Aktion "AKW Krümmel: Es reicht - Vattenfall die Lizenz entziehen!"

Nach der Serie von Pannen und Störfällen in den AKW Brunsbüttel und Krümmel und der Vertuschungs- und Verharmlosungs-Politik fordert .ausgestrahlt www.ausgestrahlt.de :

Vattenfall muss die Lizenz entzogen werden! Eine derart umfassende und beunruhigende Liste von sicherheits- relevanten Mängeln eine Woche lang zu verschweigen, ist nicht hinzunehmen: Rauchgas in der zentrale Steuerwarte des Atommeilers, Stromausfall in der Zentrale während einer Schnellabschaltung, der Ausfall einer für den Notfall enorm wichtigen Speisewasserpumpe und ein fehlerhafter manueller Eingriff des Reaktortechnikers mit der Folge eines drastisch sinkenden Kühlwasserstandes. Eine ähnliche Liste ließe sich für das AKW Brunsbüttel aufzählen. Es reicht: Vattenfall hat weder die Zuverlässigkeit noch die Fachkunde zum Betrieb von Atomkraftwerken!

Beim Betrieb von AKW darf es wegen der damit verbundenen immensen Gefahren keine Fehlertoleranz geben. Der Schutz von Millionen Menschen, die im Großraum um die Pannen-Reaktoren leben, ist mit einem Weiterbetrieb der AKW nicht mehr zu gewährleisten. Fordern Sie von der zuständigen Sozialministerin Gitta Trauernicht, der Firma Vattenfall wegen mangelnder atomrechtlicher Zuverlässigkeit die Lizenz zu entziehen und die Reaktoren Brunsbüttel und Krümmel dauerhaft abzuschalten!

Zur E-mail Aktion: www.campact.de/atom/traudich
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> Sa. 01.09. 12:00 Uhr, Anti-Atom Demonstration ab Gedelitz (bei Gorleben/Wendland)

atomaustieg selber machen

atomkraftgegner 26.07.2007 - 19:26
Hallo!
Die Seite www.atomausstieg-selber-machen.de sollte inzwischen eigentlichj jeder kennen...
Fuer den Fall, das nicht:
Dort kann mensch innherhalb von 5 Minuten zu einem Oekstromanbieter wechseln, und so der Atomlobby sein Geld entziehen, und mancher Oekstromanbieter ist zu dem noch guenstiger!

Wecheln jetzt!
Fuer eine sofortige Stilllegung aller AKWs weltweit!

Vattenfall-Experten untersuchen AKW-Pannen

Maja 29.07.2007 - 03:22
Nach den Pannen in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel ist eine Expertenkommission des Betreibers Vattenfall den Vorfällen erstmals am Ort des Geschehens nachgegangen. Die Fachleute tagten am Freitag auf dem Gelände des Meilers Krümmel in Geesthacht.

Unterdessen sieht sich die zuständige Kieler Landesministerin Gitta Trauernicht (SPD) neuen Vorwürfen ausgesetzt. Am Freitag ließ die Sozialministerin zurückweisen, vor einer staatsanwaltschaftlichen Durchsuchung am 13. Juli im Atomkraftwerk Namen der Reaktorfahrer gewusst zu haben.

Der «Tagesspiegel» berichtet, der Lübecker Oberstaatsanwalt Klaus-Dieter Schultz habe der Zeitung bestätigt, das für die Atomaufsicht zuständige Ministerium habe schon am Tag vor der Durchsuchung die Namen des Schichtleiters und zweier Reaktorfahrer gewusst, die am Tag des Brandes Dienst hatten.

In Krümmel stellte Vattenfall Medienvertretern auch den rußgeschwärzten, 340 Tonnen schweren Transformator vor, dessen Brand am 28. Juni zur Schnellabschaltung des Reaktors geführt hatte. Auslöser war ein Kurzschluss, dessen Ursache weiter unklar ist. Inzwischen zog der Stromkonzern technische Konsequenzen, um das Eintreten von Brandgas in die Kraftwerkswarte zu verhindern.

Die schleswig-holsteinischen Reaktoren Krümmel und Brunsbüttel - dort gab es am gleichen Tag eine Schnellabschaltung - werden laut Vattenfall bis zum Abschluss aller Sicherheitsuntersuchungen abgeschaltet bleiben. «Sie werden nur ans Netz kommen, wenn alle Fragezeichen geklärt sind», sagte der Chef des schwedischen Mutterkonzerns, Lars G. Josefsson, am Donnerstagabend in Berlin. Wann dies sein werde, sei derzeit nicht zu sagen. Inzwischen ist in Krümmel auch die Jahresrevision angelaufen, für die das Kraftwerk ohnehin bis Ende August vom Netz bleiben muss. Brunsbüttel hatte zwischenzeitlich wieder Strom geliefert, ist für weitere Untersuchungen aber ebenfalls abgeschaltet.

Erste Zwischenergebnisse will die Expertenkommission im August vorlegen. Kritik gab es an ihrer Zusammensetzung. Distanziert äußerte sich die Atomaufsicht in Kiel: Sie begrüße jeden Schritt, der der Sicherheit dienen solle, sagte Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD). «Unabhängig davon wird die Atomaufsicht ihre Analyse vorantreiben und Auflagen zum sicheren Betrieb entwickeln.» Die Landesregierung hatte es wie der Bund abgelehnt, in der Kommission mitzuwirken. «Es ist wichtig, dass eine klare Trennung zwischen Atomaufsicht und Betreiber besteht», sagte Trauernicht. Kommissionsmitglied Adolf Birkhofer, langjähriger Vorsitzender der Reaktorsicherheitskommission, nannte die aktuelle Debatte über die Zukunft der Atomkraft «überhitzt».

Für die Behebung der Schäden hat Vattenfall fünf Millionen Euro eingeplant. Ebenfalls fünf Millionen Euro stehen für die Kommission bereit. Die Produktionsausfälle in Krümmel und Brunsbüttel kosten den Konzern täglich eine Million Euro.

Vattenfall zeigte in Krümmel den abgebrannten Transformator, der aus seiner Betonbox gezogen worden war und zerlegt wird. «Er war nicht überlastet», sagte der zuständige Teilbereichsleiter Heiner Sengstake zu Vermutungen über die Ursache für den Kurzschluss. Er betonte, dass ein Übergreifen des Feuers auf den Reaktor nicht möglich gewesen sei. Dieser sei mehr als 60 Meter entfernt; auch gebe es keine Kabelverbindungen dorthin.

Als Konsequenz aus dem Trafo-Brand wird die Steuerung der Lüftungsanlage des Gebäudes mit der Kraftwerkswarte verändert, hieß es. Sie hatte während des Feuers Brandgase angesaugt. Auch die Kontrollen von Dübeln gehen weiter, nachdem in einem Gebäude mit zwei Notstrom-Dieselgeneratoren vier nicht vorschriftsmäßige Teile gefunden wurden. Zurzeit werden alle rund 210 sicherheitstechnisch relevanten Dübel des gleichen Typs untersucht. Außerdem werden im Turbinenbereich rund 100 Entlüftungsstutzen kontrolliert. An einem Stutzen war eine zwei Millimeter große Leckage entdeckt worden.

Der Energieexperte der Grünen im Bundestag, Hans-Josef Fell, hielt Vattenfall vor, sein Geld mit unsicheren Reaktoren zu verdienen. Der Umweltverband BUND nannte die Expertenkommission irrelevant. «Mit dem langjährigen Präsidiumsmitglied des Deutschen Atomforums, Prof. Birkhofer, und dem Präsidenten von Swissnuclear, Peter Hirt, sollen zwei ausgewiesene Atomkraft-Befürworter und -Lobbyisten für Aufklärung sorgen», rügte BUND-Atomexpertin Renate Backhaus. Kritik kam auch von der Linken im Bundestag. «Vattenfall hat keinen atomkritischen Experten berufen», sagte Energiepolitiker Hans-Kurt Hill. Dem Gremium gehört außer Atom-, Technik- und Arbeitsexperten ein Kommunikationsprofi an. Vattenfall war nach der Pannenserie besonders für seine Informationspolitik massiv kritisiert worden.

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Demo Hannover

Gerhard Schröder 27.07.2007 - 02:54

Demonstration für die Stillegung der Schrottreaktoren Brunsbüttel und Krümmel !

01.08.2007 in Hannover
um 18.00 Uhr am Küchengartenplatz in Hannover-Linden-Nord