Frankfurter Stadtgeschichte 17.6.1980

saul 26.06.2007 14:37 Themen: Antifa
Zur Erinnerung, früher war der 17. Juni noch gesetzlicher Feiertag. Hätte soweit nicht gestört, nur hatten sich die Neonazis dieses Datum regelmäßig ausgesucht um in Frankfurt zu demonstrieren. Die Linke hatte naturgemäß was dagegen und so wurde am 16/17 Juni nicht nur demonstriert. Warum nerv ich damit? Na wieder mal alte unveröffentlichte Pics. Immerhin farbig, dafür in Rastergraphik und hier natürlich in png. Da in Kürze wieder ein Naziaufmarsch angekündigt ist, mit Gegendemo, versteht sich, kann ich mal an diese Story erinnern.
Gegen den Naziaufmarsch wurde natürlich breit mobilisiert, so rief nicht nur der DGB zu einer Kundgebung auf dem Römer auf, auch ein Konzert auf dem Rebstockgelände wurde organisiert. Rock gegen Rechts nannte sich das. Bei Sonne aalten sich so 50 000 auf der Wiese, ließen sich die Sonne auf Arsch und Titten brennen und langweilten sich. Von der Bühne zwar Livegruppen aber wenig Inhalt, warum man eigentlich hier ist. Doch es kamen auch Gäste die keiner eingeladen hatte. Die Autonomen durften natürlich nicht fehlen und nutzten die Gelegenheit ein Haus zu besetzen. Bei den Massen in der Stadt sahen die Grünen von einer sofortigen Räumung ab. Dies sollte auch auf dem Konzert durchgegeben werden, das verhinderten aber die DKP Ordner und der Veranstalter (muß hier keinen Namen nennen, soll nicht drum gehen, nachtragend zu sein). Von der Besetzung fällt hier kein Wort. Daher stürmten einige Autonome die Bühne und informierten die Massen, das die Siesmayer besetzt ist. Wir stehen hier, weil sonst 40 Leute die Bühne stürmen, kam es vom Micro. Nebenbei kam zwar noch einiges konfuses Zeug übers Micro, na kommt vor. Zumindest bekam mal der Frust über das reine Konsumfest einen Ausdruck. Vom Rebstock kamen dann viele zur Siesmayer, das versprach etwas interessanter zu werden als sich auf der Wiese zu langweilen.
Tags drauf, am 17.Juni gab es die DGB Demo und Kundgebung auf dem Römer. Wieder kamen ungebetene Gäste. Es gab etwas Randale, etwas Gerenne und auf dem Weg in Richtung Siesmayer mußten in der Fressgass einige Scheiben dran glauben. Die Nazis kamen gar nicht erst zum demonstrieren und Reste von denen versuchten es im bayrischen Alzenau, allzu willkommen waren sie da nicht gerade.
Einige Tage darauf wurde das Haus von der Polizei abgeräumt. Wurd nichts mit dam Plan eines Autonomen Zentrums. Wenigstens hatte man sich ein nettes Haus ausgesucht, es steht noch, wenn auch längst von Leuten genutzt, man möcht gar nicht wissen, was die treiben. Ist eine etwas vergessene Geschichte, na einige die dabei waren, werden sich erinnern.
Gesichter muß ich nach 27 Jahren wohl nicht unkenntlich machen. Die sind mit den Jahren von selbst unkenntlich geworden.
PS: Und wenn schon dabei mach mer noch etwas Schleichwerbung.
 http://de.geocities.com/ffmbildprojekt/index.htm
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Ergänzungen

Wiki

saul 26.06.2007 - 16:58
Rock gegen Rechts
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das erste Rock gegen Rechts-Festival fand am 16. Juni 1979 in Frankfurt am Main auf dem Rebstockplatz statt. Es war eine Antwort auf ein "Deutschlandtreffen" der NPD, was an diesem Tag in Frankfurt stattfinden sollte und bei dem ein Jahr zuvor 3.000 Nationalisten durch die Frankfurter Innenstadt marschierten. Insipriert wurde es durch Rock Against Racism im Vereinigten Königreich.

Einer der bekanntesten Künstler damals war Udo Lindenberg, der auch später mit seiner Initiative "Rock gegen rechte Gewalt" in diesem Bereich aktiv blieb. Das Festival wurde unter Auflagen erlaubt, eine Demonstration zu der auch der DGB aufgerufen hatte, wurde verboten. 40 000 Demonstranten setzten sich über das Verbot hinweg, worauf die Demonstration dann von der Polizei geduldet wurde und wider Erwarten, ohne Zwischenfälle verlief.

Das zweite Rock gegen Rechts-Festival fand am 16/17 Juni 1980 in Frankfurt wieder auf dem Rebstockplatz statt. Zeitgleich kam es zu einer Hausbesetzung und um darüber zu informieren wurde gegen den Widerstand des Veranstalters vorübergehend die Bühne von den Besetzern gestürmt.

In den 90er Jahren und auch heute wird das Motto immer wieder aufgegriffen um kleinere politische Festivals zu organisieren.

 http://de.wikipedia.org/wiki/Rock_gegen_Rechts

 http://www.wdr.de/themen/kultur/stichtag/2004/06/16.jhtml

Fotos von1980?

HH-Punk 27.06.2007 - 11:17
Erstaunlich das die Bilder von 1980 sind. Immerhin gab es schon eine Punk-Szene in Deutschland seit Ende der siebziger.Hier in Hamburg hatten schon grössere Teile der Linken kurze Haare und waren auch ästetisch halbwegs auf der Höhe der Zeit. Die meisten Leute auf der Demo sehen alle schwerst nach Hippies aus (egal ob be- oder unbekleidet). Die Bands auf dem Rock gegen Rec hts waren dann ja auch noch meistens mieser Jazz-Rock aus dem KB-Umfeld und die einzige sog. Punk-Band waren die miesen Strassenjungs, die mit ihren lanfen Haaren, ihrem Stones-Verschnitt und ihren sexistischen Texten sdich bestens in die Athnosphäre auf den Bildern einzufügen scheinen.
Es gab mal einen Artikel von Klaus Walter darüber, das in Frankfurt noch lange die Hippies die kulturelle Hegemonie hatte und deshalb eine reaktionäre Punk-Band nur aus Ffm kommen konnte, weil Punkl sich in Ffm noch viel stärker als in anderenn westdeutschen Städten gegen Huippuies und 68er abgrenzen musste und deshalb mit der in Punk latent immer vorhandenen Tendenz aus Nazi-Shocking einen reallen Faschismus zu machen dominieren konnte.
In Hamburg gab es zwar auch Nazi-PPunks, bzw. später Nazi-Skinheads, aber es gab auch immer eine stärkere Fraktion, die sich klar verbal und auch handfest gegen die Unterwanderung der Punk-Szene durch Michael Kühnen und sein Umfeld wehrte. Bei den Anti-AKW-Demos in Brokdorf und Gorleben stellte schon die Hamburgerr Punk-Szerne erinen grossen Teil der Autonomen aus der Stadt.
D.h.: In Hamburg und wahrscheinlich auch in Werst-Berlin würden Bilder von einer Antifa-Demo wesentlich aktueller aussehen und nicht wie aus Woodstock. Aber eventuelkl würden Bilder von der 78err Strassenschlacht wesentlich spannender und zeitgemässer aussehen als dieses peacige Abgehänge, bei dem eigentlich eh schon klar war, das die NPD eh nicht kommen würde.

Initiative Rock gegen Rechts 1979/1980

Tom Rocker 22.06.2010 - 22:22
Rock gegen Rechts nennen sich viele Leute, die mit dem Namen versuchen Geld zu machen bzw. zu verdienen.
Die einzige wirkliche Initiative Rock gegen Rechts, die mit den großen RgR-Spektakel von 1979 und 1980
identisch ist, hat ihr Engagement gegen Rechts nicht aufgegeben.
Die Initiative Rock gegen Rechts aus Hamburg besteht nach wie vor, und ist absolut undogmatisch geblieben.
Mann/Frau kann die Initiative Rock gegen Rechts (since 1978) erreichen unter der Email-Adr.  initiativerockgegenrechts@myspace.com, bzw. über die Adresse: Rock gegen Rechts, Postfach 201420, 20204 Hamburg - aber auch über das Internet: MySpace.com/initiativerockgegenrechts.

Es ist bedauerlich, dass heute selbst solche rechtsopportunistischen Organisationen wie die Jusos in der SPD "Rock gegen Rechts"-Events veranstalten, wo doch die SPD und Jusos mit ihrer SGB 2-Reform (besser bekannt als Hartz IV) sich eindeutig sozialrassistisch und nach Rechts hin entwickelt und plaziert hat.

Auch ist die Initiative Rock gegen Rechts eine linke Musikerinitiative und keine politische Partei oder Gruppe. Und wenn meine Band (The Deutsche Industrie Rockers) Rock gegen Rechts meint - dann "NUR" diese
wirklich einwandfreie Initiative Rock gegen Rechts. Alles andere ist nur Fake!

Tom Rocker

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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ach ja, damals — Dirty old man

schön — qua

naziaufmarsch verhindern — Biggi Salz

Naziaufmarsch Verhindern — Biggi Salz

Yes, dirty old man, — seh´ ich auch so,

Bloß mal so — egal

warum nicht 17.6. ? — franknfurter

nochmal — franknfurter

Moralisten!! — auto

Damals — Peter