Demo gegen Pro Köln - Fotos

mkh 16.06.2007 22:59 Themen: Antifa
Bilder der Gegendemo zum Aufmarsch der rechten Organisation Pro Köln gegen den Bau einer Moschee in Köln-Ehrenfeld.
Insgesamt haben auf der Hauptdemo und den anschließend entstandenen Spontandemos etwa 400 Menschen mitgewirkt.
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Ergänzungen

Gegen Religion und Rassismus

gaym 17.06.2007 - 00:05
Die Antifademo richtete sich auch gegen Religionen und den Islam, also nix mit "tödlicher Toleranz".

"Es geht ebenso nicht darum, den Moscheebau als antirassistisches Projekt zu verteidigen, sondern Islam als die realen Zustände vernebelnde Religion anzugreifen; als politisches Projekt sowieso; und eine Gesellschaft einzufordern die dem Glauben an einen Gott nicht mehr bedarf.

“Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.” -
Karl Marx, Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie."
Das war aus einem Aufruf und einem Redebeitrag.

Insgesamt sehr coole Demo. Und die Nazis haben sich mal wieder blamiert.
Wie immer.

keine migranten vor ort?!

Fragender 17.06.2007 - 00:07
habe mir die situation aus einer dönerbude aus angeschaut:-))) und bin mal hin und her gelaufen. an den protesten wollte ich mich nicht beteiligen,da ich auch gegen die moschee bin, aber auch anderen gründen wie dir "rechtsradikalen". naja, so ne richtige nazi demo war es ja nun nicht, npd ist verhaftet worden, vlaams belang hat abgesagt. die richtigen gegner fehlten, so dass man protest doch sehr passiv ausgefallen ist. beim bürgerfest auf auf den straßen haben sich türkische migranten dies angesehen und schauten nur zu ohne etwas zu sagen weder positiv noch negativ.
mein dönerverkäufer war auch nicht angetan von der konservativen DIBBT, also sehr sympathisch:-). wenn neonazis dagewesen wäre,dann bitte gerne militanten protest, aber diese leute... naja,ich weiß nicht.

mein wunsch wäre, erst gegen nazis protestieren und am nächsten tag gegen die moschee protestieren,aber nicht um das christliche abendland zu verdeitigen, sondern,weil dieser moschee verein stock konservativ,rechtskonservatiov ist und emazipation und integration verhindert und nicht säkular ist.

Ausführlicher Bericht

verlinker 17.06.2007 - 00:36
Auf  http://biedermanni-verliert.blogspot.com/ gibt´s Fotos und einen ausführlichen Bericht!

Zahlen

muss ausgefüllt werden 17.06.2007 - 09:44
Es waren mehr als 2000 Demonstranten (inkl. DGB-Demo) auf der Pro Köln-Demo liefen 200 plus minus 10 Leute (gezählt). Davon 30-40 engere Pro Kölner, ca. 10 Stiefel-Nazis, mindestens 20 Zivis, der Vlams-Belang-Dreck und noch ca. 40-50 "Bürger" von denen bereits einige vor dem rathaus gesichtet wurden. Es ging das Gerücht das ca. 50 "freie Kräfte" verhaftet worden seien.

@left wing

haste hier rauskopiert 17.06.2007 - 10:43


 http://de.indymedia.org/2007/06/185086.shtml
und ist von der rechtsradikalen der georg von weerth gesellschaft.
ein guter text zur demo ist hier :
Kein Bock auf Pro Köln

Rechtsextremisten wollen Moscheebau in Domstadt verhindern. Schriftsteller Giordano mischt mit. Antifaschisten wollen rechten Aufmarsch am Sonnabend verhindern

Von Markus Bernhardt
Keine Berührungsängste: Bürgerbewegung Pro Köln und NPD

Neue Situationen erfordern neue politische Bündniskonstellationen. So, oder so ähnlich könnte das Motto lauten, unter dem die rechtsextreme »Bürgerbewegung Pro Köln« und der Schriftsteller und Holocaust-Überlebende Ralph Giordano derzeit die Schlacht gegen den Bau einer Moschee im Kölner Stadtteil Ehrenfeld führen. Mögen die Methoden der selbsternannten Retter des christlichen Abendlandes noch so unterschiedlich sein, ihre rassistischen Phrasen unterscheiden sich nur partiell voneinander.

Während die rechtsextreme »Bürgerbewegung«, die in Fraktionsstärke im Rat der Stadt Köln vertreten ist, ihre Anhängerschaft für kommenden Sonnabend zu einer Demonstration gegen den Bau der Moschee mobilisiert, nutzt Giordano seine Bekanntheit, um die angespannte Debatte für eine Art Generalabrechnung mit Muslimen zu mißbrauchen. In nicht zu überbietender Pauschalität geißelte der Publizist die »zahllosen Facetten grundgesetzwidriger Wirklichkeit in den muslemischen Parallelgesellschaften« und die »klammheimlichen und offenen Sympathien für den Terror aus dem Islam«. Den geplanten Bau der Moschee bezeichnete er als »Provokation«. »Was sich da in Deutschland tut – Moscheen schießen wie Pilze aus der Erde –, beunruhigt mich aufs tiefste«, erklärte er weiter. Die »Bürgerbewegung Pro Köln« hätte es kaum besser formulieren können und versuchte, den Schriftsteller politisch zu vereinnahmen. Diese Umarmung wies Giordano allerdings entschieden zurück und bezeichnete »Pro Köln« als die »lokale Variante des zeitgenössischen Nationalsozialismus«, deren Anhänger ihn, »wenn sie könnten wie sie wollen, in die Gaskammer stecken« würden. Dies brachte ihm eine Strafanzeige wegen Verleumdung ein, bewegte ihn aber nicht dazu, seine islamophoben Ansichten zu überdenken.

Die Vereinnahmungsversuche der Rechtsextremisten dürften Giordano nicht sonderlich überraschen. Erst kürzlich konstatierte er, daß es »Deutschlands großzügiges Ausländerrecht und seine bereitwillige Sozialhilfe« gewesen seien, die »es zum bequemen Aufenthaltsort für Terroristen gemacht« hätten. Während der Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) Giordanos Äußerungen als »Wasser auf die Mühlen der Rechtsradikalen« bezeichnete, zeigte sich Jörg Detjen, Vorsitzender der Linksfraktion im Rat der Stadt, »verwundert«. Nicht etwa, weil die rechtsextreme Gruppierung »Pro Köln« begeistert sei, sondern weil »Giordano Grundwerte wie Toleranz, die er viele Jahre immer wieder eingefordert habe, jetzt über Bord wirft.«

Neben »Pro Köln« mobilisieren mittlerweile auch der nordrhein-westfälische Landesverband der neofaschistischen NPD samt seines Jugendverbandes, JN, Teile der sogenannten Freien Kameradschaften, Gliederungen der belgischen Neonazis Vlaams Belang und der rechtspopulistischen Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) zu dem rassistischen Aufmarsch nach Köln. Antifaschisten rufen zu einer Demonstration auf, die um 10 Uhr am Kölner Westbahnhof starten und direkt am Treffpunkt der Rechten vorbeiführen soll. »Einen rechten Aufmarsch dieser Qualität hat es in Köln seit vielen Jahren nicht gegeben, wir rufen alle Menschen dazu auf, sich an den Gegenaktivitäten zu beteiligen und den rassistischen Mob von rechtskonservativen Bürgern über Rechtspopulisten aus dem In- und Ausland bis hin zu militanten Neonazis, nicht ungestört durch Ehrenfeld laufen zu lassen«, erklärte Sina Weinreich von der Kampagne »Kein Bock auf Pro Köln«.

kleine einschätzung

schwerenfeld 17.06.2007 - 15:11
pro köln hat entgegen der eigenbehauptung keine massenhafte mobilisierung im viertel hinbekommen, genauso wenig sind sie aber eine allianz mit den nazis eingegangen, haben diese vielmehr der demo verwiesen.

nazis, besonders autonome nationalisten, waren aber zahlreich in der stadt unterwegs und was bisher nicht bekannt zu sein scheint oder bewusst verschwiegen wird. es gab eine nazidemo mit 200 teilnehmern in der innenstadt, die lange zeit ohne begleitung durch die polizei lief, weil spontan. die nazis haben auch scheiben eingeworfen und die cops angegriffen, antifa gegenwehr gleich null.

die antifa demo, also die linksradikale demo, nicht dgb etc, wurde in den medien ebenfalls als moscheebefürworter abgestempelt, die religionskritik ist leider total untergegangen, nicht wahrgenommen worden oder schlicht ignoriert worden.

schaut man sich das mal im gesamten an, kann der gestrige samstag nur als absolute niederlage bewertet werden. die nazis haben ungestört und militant agiert, pro köln hat ebenfalls größtenteils ungestört demonstriert, linke kritik ist völlig untergegangen.

zeit wieder vernünftige strukturen aufzubauen, die diverse spektren der radikalen linken umfassen!

Meine Sichtweise

Ein Telnehmer 17.06.2007 - 19:48
Die Demo hatte was, auch wenn ich den Verlauf noch nicht lückenlos durchschaue. Ich war vorher auch eher skeptisch, ob ich teilnehmen sollte und konnte mich aber zum Aufstehen an jenem Samstag morgen doch noch überwinden. Ich persönlich bin nicht strikt gegen den Moscheebau, sondern grundsätzlich gegen Religion! Dennoch möchte ich keinem die Religion diktatorisch verbieten! Andererseits möchte ich den Bau der Moschee aber keineswegs (wie im Aufruf der DGB-Veranstaltung und Demo an der ich anschließend auch noch teilnahm, warum weiß ich auch nicht) ausgerechnet auch noch explizit unterstützen. :(
Als ich kurz nach 10Uhr am Hans-Böckler Platz eintraf, erblickte ich die bereits versammelten (eher antistaatlichen, zu denen ich mich auch zähle) Linken und den SSK-LKW, der als Lautsprecherwagen fungierte. Hier war ich richtig! Als die ersten religionskritische Beiträge kamen, samt hier bereits erwähnte und mir wohlbekannten Zitaten aus den marxschen Schriften, umso mehr!
Die Demo Verlief ohne große Zwischenfälle mit einem kleinen Stopp auf der Venloerstraße Ecke Fuchsstaße (den Auftaktort der ProKöln-Demo) bis kurz vor dem Gürtel (immer noch auf der Venloerstr.). In Höhe des Neptunplatzes (wo zeitgleich die DGB-Veranstaltung statt fand) schlossen sich noch einige Genossen dem Demozug an. Ich schätze die Teilnehmerzahl des Zuges zu dem Zeitpunkt zwischen 1000-2000.
Kurz vor Erreichens des Ehrenfeldgürtel kam die Durchsage, dass der Anmelder die Demo für beendet erklärt habe. Eine genauere Begründung habe ich bisher immer noch nicht. Was dort vorgefallen ist, habe ich nicht durchschaut. Kurz vor dem Gürtel schien die Polizei den Fortweg zu blockieren, wobei sich eine (sinnlose, da nicht auf der Route der Faschisten) Sitzblocke vor der Polizeiblockade bildete.
Nach einigen verweilen beschlossen wir, uns zurück in richtung Fuchsstraße zu bewegen, wo sich laut Insiderinformationen die Faschos immer noch befanden. Auf dem Weg dorthin soll es zwei grundlose Festnahmen gegeben haben, wobei einer der beiden Festgenommenen sogar ein Mitglied des Kölner Stadtrates ist, welcher sich an der Demo beteiligte. Ich habe es nicht selbst miterlebt, da ich über die U-Bahn zur Fuchsstraße schon abgekürzt hatte (vor allem auf Grund des Wolkenbruchs). Wenn dies der Fall ist, hoffe ich, dass dies ernsthafte Konsequenzen für jenen Polizeieinsatz/Polizisten zur Folge hat!
Nach wenigen Minuten traf der 'freie' (die offizielle Demo war ja beendet) Demonstrationszug wieder bei mir in Höhe Fuchsstraße ein, wo wir den Faschos ordentlich unsere Meinung demonstrierten. Leider, wie nicht anders zu erwarten, waren auch wieder ziemlich platte Sprüche darunter wie "Ihr habt den Krieg verloren". :(
Der weitere Plan (eigentlich schon seit der Beendigung der offiziellen Demo) war es auf die Vogelsangerstraße zu gelangen, der offiziellen Demoroute der Faschos. Dies wusste die Polizei jedoch gut zu verhindern und hat sehr gute Arbeit geleistet! Ich selber bin nicht durchgekommen und weiß nicht, ob es auf der Vogelsangerstraße nun Blockaden gab oder nicht?
Es kam die Idee auf über die Innere Kanalstraße (breite, 6-spurige Hauptstraße) zur Vogelsangerstraße (welche die Parallelstraße zur Venloerstr, auf der wir uns bewegen durften, ist). Der größere Teil begab sich nun in Richtung Innere Kanalsstraße, wobei ein kleiner Teil an der Fuchsstraße die 'Stellung hielt'. Aber die Polizei war konsquent und bildete eine Kette über alle 6 Spuren + Gehwege der Inneren Kanalstraße. Es gab kein absolut kein Durchkommen. Der Nebeneffekt war natürlich die totale Blockade für den Verkehr auf jener Hauptstraße!
Die nächste Idee war es, noch ein Stück die Venloerstraße zurückzugehen in Richtung unseres Auftaktortes (Hans-Böckler Platz) und durch den superbreiten Park am Colonius (=Fernsehturm) zur Vogelsangerstraße zu gelangen. Aber auch in diesen Park hat die Polizei schnell eine Kette realisiert (wir waren einfach zu langsam). Allerdings waren die Lücken zwischen den Beamten sehr breit und ein paar Mitstreiter sprinteten vor den Polizeiketten, so dass die Polizisten teilweise auch in Bewegung gehalten wurde. Das waren aber leider wenige Einzelaktionen: Der Großteil konzentrierte sich sinnloserweise in einer Ecke des Parks und bewegte sich dann nach einiger Zeit wieder Richtung Straße. Dort blockierte die Polizei uns kurzzeitig den Rückweg auf der Venloerstraße (Richtung Fuchsstraße). Es gab eine Festnahme (eine etwas ältere Frau), zu deren Hintergründe ich auch wieder nichts miterlebt habe. Da die Polizeikette nun auf der Straße stand, war eigentlich der Park in Richtung Vogelsangerstraße völlig frei. Aber nun interessierte sich wohl keiner mehr dafür?
Nach kurzer Zeit löste sich die Polizeikette auf und wir wurden zurück in Richtung Innerekanalstraße gelassen. Dort auf der Kreuzung angekommen, rückten mit Blaulicht einige Wasserwerfer und Räumpanzer heran: Das war seitens der Polizei echt albern und absolut unverhältnismäßig, zumal wir absolut friedlich waren! Pfui! Immerhin wurden sie nicht auch noch gegen uns eingesetzt...
Die Faschos hatten mittlerweile ihre Auftaktkundgebung beendet und sich wohl auf der Vogelsangerstraße in Bewegung gesetzt. Jetzt an der Fuchsstraße zu verweilen erschien uns allen sinnlos und wir entschlossen uns auf der Venloerstraße zumindest parallel zum Demozug auf der Vogelsanger zu bewegen, bzw. ihn so parallel hinterherzueilen. Aber eine Polizeikette versperrte uns nun abermals den Weg für einige Zeit. Dann entschloss man uns aber doch passieren zu lassen (ich vermute, weil die Polizei langsam schnallte, dass sie dadurch die Innere Kanalstraße wieder freigeben konnte).
Wir kamen allerdings nicht weit: In Höhe Neptunplatz (wo der DGB immer noch sein Kaffekränzchen abhielt) machte die Polizei wieder die Reihen dicht. Man Zwang uns damit quasi an der DGB-Demo, die um 13Uhr starten sollte, teilzunehmen. Eben jene Demo, die in ihrem Aufruf nach explizit den Bau der Moschee unterstützt.
Nun, wenn ich schon mal hier bin, dachte ich mir, kann ich bei der Karnevalsveranstaltung auch teilnehmen. Wir entfernten uns zu beginn der Demo von der Venloerstraße in die verkehrte Richtung (also von der Vogelsanger weg, die wir bisher als Ziel hatten) bis auf die Subbelratherstraße. Dort ging es dann nach einem Stück halb schräg bis zum Ehrenfelder Bahnhof, wo die DGB-Abschlussveranstaltung statt fand.
Die Stimmung auf der DGB-Demo und der Abschlusskundgebung war eine ganz andere: Sie war viel fröhlicher und nicht so ernst. Man könnte fast Partystimmung sagen, was gut zur Abschlusskundgebung passt (wo u.a. kölsche Kneipenmusik ala Willi Ostermann + Co gespielt wurde). Ich persönlich empfand das als eine 'Runterspielung', die den Ernst der Lage verkannte und eher einer fröhlichen Party glich.
Im Bahnhof Ehrenfeld reisten dann einige Faschos ab (deren Abschlusskundgebung war wohl immerhin in unmittelbarer Nähe am Bezirksrathaus), die natürlich auch von Polizeiketten geschützt wurden. Es kam vereinzelt zu Rangeleien zwischen Demonstranten und den Polizisten. Als eine kleine Gruppe von Polizisten sich ziemlich gegen Ende durch die Demonstranten 'wühlte', bekam ich das überaus agressive Verhalten eines einzelnen Polizisten mit, der einen Demonstrant immer wieder rumschubste. Die Situation eskalierte kurzzeitig etwas aber konnte auf Grund des deeskalierende Eingreifen der umstehenden Demonstranten wieder beruhigt werden. Auch später wurden vereinzelt Demonstranten von Polizisten festgehalten oder schikaniert. Wie der Schlichter in Person mischte sich in dem Gerangel am Bahnhofeingang ausgerechnet Uelle (=der lokale DGB-Boss hier) mit einem fetten Megafon (dass er natürlich nicht selbst trug, sondern einen 'Untergebenen' dafür hatte), der vorher sogar etwas Stimmung gegen die am Bahnhof eintreffenden Faschos gemacht hatte, in allen Angelegenheiten mit ein. Er betonte mehrfach, dass er die ganze Situation allein auf seine Kappe nehmen würde (als ob ihm jemand darum gebeten hätte. Indirekt sprach er uns quasi unmündig die Situation selber regeln zu können!). Er hatte wohl einen guten Draht zum Einsatzleiter der Polizeitruppe dort und alle festgehaltenen Demonstranten wurden auch wieder nach kurzer Diskussion/Belehrung in Ruhe gelassen und die Party kann weitergehen...

@Sebastian

ich 17.06.2007 - 23:32
Meinst du damit die Szene auf der Wiese, wo ein paar Kids gemütlich Basketball gespielt haben?

Ich wäre eher vorsichtig mit Wendungen ala "erfolglos versucht usn anzugreifen" und "aufeinandergetroffen"
Was ich gesehen habe war ein 2-300 Personen großes Haufen, der den Nazis unmotiviert, parallel zur Venloer "entgegen" ging.
Hätte man hier schneller geschalten, hätt man den Kameraden noch ein paar nette Worte für den Heimweg mitgeben können. Cops kamen erst sehr spät dazu, da sie an der breiten Querstrasse ne zeitlang abgelenkt wurden. Als sich das Ganze dort aufgelöst hat, bin ich auch der Masse nach Richtung Wiese, wo die Ersten gut 200m vor uns ankamen, Cops zu dem Zeitpunkt noch alle hinter uns. War also freies Feld in Richtung braunem Pöbel, das nicht genutzt wurde.

War leider nicht wirklich erfolgreich der Tag, angefangen bei der mageren Resonanz zur Antifademo. Verstehe nicht, wieso sich in einer Stadt wie Köln nur 3-400 Menschen mobilisieren lassen (Demostart am Westbahnhof), wenn im Vorfeld so viel Wirbel um die ganze Sache gemacht wird.

PS: Demo wurde wohl nicht von der Demoleitung, sondern den Cops aufgelöst. Erzählungen nach sind die Cops zu einem Megaphonträger und haben ihn aufgefordert, das Ende der Demo bekanntzugeben. Ich selbst war zu weit weg, um diese Aufforderungen mitzubekommen, ein Gespräch zw. Cops und besagtem Megaphonträger fand aber statt. Kurz zuvor fuhren ohne ersichtlichen Grund (schätze mal die Nähe zum Bezirksrathaus) 3-4 Bullies quer vor die Demo und zwangen somit zum Halt und kurz darauf zum Ende der Demo.

Verleumdungen gegen linkes Ratsmitglied

Demoteilnehmer 18.06.2007 - 11:04
Demo-Teilnehmer weisen die Verleumdungen gegen linkes Ratsmitglied zurück

Die Unterzeichnenden sind empört über die falsche Berichterstattung in den
Kölner und einigen überregionalen Medien bezüglich der Demonstrationen am
gestrigen Samstag.

Die Behauptung, das linke Ratsmitglied Claus Ludwig wäre festgenommen worden, als
er irrtümlich rechten Randalierern helfen wollte, ist vollständiger
Blödsinn. Die Unterzeichenden waren wie Ludwig an der antifaschistischen
Demonstration beteiligt, die durch die Venloer Str. gelaufen ist. Am
Barthonia-Forum hat die Demo versucht, Richtung Vogelsanger Straße
abzubiegen, um in die Nähe der „ProKöln"-Rassisten zu gelangen. Dabei hat
sich die Polizei der Demonstration entgegengestellt. In dem Zusammenhang kam
es zur Festnahme von Ratsmitglied Claus Ludwig und einem weiteren
Teilnehmer. Wir waren einige Hundert linke, antifaschistische Demonstranten,
Rechte waren überhaupt nicht in der Nähe.

Wir fordern, dass das richtig gestellt wird, denn die bisherige
Berichterstattung ist eine Rufschädigung für Ratsmitglied Ludwig und die
Linke insgesamt. Wir fragen uns, ob dies von den für das Zustandekommen und
die Verbreitung dieser Desinformation Verantwortlichen, der Polizei und OB
Schramma, so gewollt ist.

Statt diese Geschichte über Ratsmitglied Ludwig ungeprüft in die Welt zu
setzen, sollte der eigentliche Skandal beim Namen genannt werden: Mit einem
massiven Aufgebot von 1.000 Polizisten wurde der Stadtteil Ehrenfeld in
einem Belagerungszustand versetzt, um mit unseren Steuergeldern den
Aufmarsch der rechtsextremen "ProKöln" und ihren Nazi-Freunden mit aller
Gewalt durchzusetzen. Dabei wurde Schülern und Bürgern aus Ehrenfeld, die
sich den Nazis friedlich in den Weg stellen wollten, mit Räumpanzern und
Wasserwerfern gedroht. Dass es dabei zum Einsatz von Knüppeln kam und sogar
zur Festnahme von ca. zehn "ProKöln"-Gegnern, ist der eigentliche Skandal.
Menschen, die Zivilcourage gegen Intoleranz gezeigt haben, hat sich eine
Armee von Polizisten in voller Kampfmontur in den Weg gestellt.

Dieser Skandal führte auch gleich zum nächsten. Während die Polizei so sehr
damit beschäftigt war über Menschen daran zu hindern, sich den Nazis und
Rassisten entgegenzustellen, sind der Polizei 80 Neonazis von NPD und
„Kameradschaften" „entwischt", wie sich ein Beamter vor Ort ausdrückte, die
dann in der Innenstadt eine ganze Weile gewütet und randaliert haben.

Gegen solche rechtsradikalen Gewalttäter und Randalierer und gegen die
rassistischen Hetzer von "ProKöln" waren an diesem Tag mindestens 1.500
Menschen auf der Straße, um sie zu stoppen. Damit war der Tag trotz des
skandalösen Verhaltens der Polizei ein voller Erfolg.

Wir möchten Sie bitten, unsere Stellungnahme bei ihrer Berichterstattung zu
berücksichtigen.

Stellvertrend für weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer der
antifaschistischen Demonstration.

Conny Dahmen

Marc Treude, Mitglied im Rat der Stadt Aachen, DIE LINKE.

Nima Sorouri, Sozialistische Alternative – SAV Köln

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tödliche Toleranz — linksliberal/Bielefeld

@ linksliberal/Bielefeld — antifa ohne dogma

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@ fragender — Sebastian

antirassismus — anti

Jede Menge Naziportraits... — (ver-)linker

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