Über 500 auf G8 Aktionstag in Nürnberg

Heute, am 26. 5.2007 fand in Nürnberg der Aktionstag statt der vom lokalen Aktionsbündnis gegen G8 initiiert worden war.
Es begann um 11°° mit zahlreichen Ständen von Attac, Mission Eine Welt, Lorenzer Laden, (kirchlich) Arbeitsloseninitiative Nürnberg (ANA), DKP, Organisierte Autonomie (OA) und Radikale Linke(RL). Es gab Redebeitrage der Initiative Erlassia, ein Theater der ANA sowie eines der OA zur Politik der G8.
Ein Ratespiel, bei dem auf einer Weltkarte an Stätten der Globalisierung auf „Aktionsfeldern“ Fakten abgefragt wurden, die von der globalen neoliberalen Politik geschaffen werden (Patentrecht, Biopiraterie...)
Eine Truppe auf Stelzen versicherte allen, sie wolle nur ihr bestes: Wir denken für euch, wir führen Kriege für euch, wir handeln für euch... (mit allem möglichen)
Um 13°°Uhr began die Auftaktkundgebung zur Demonstration.

Diese hatte eine zusätzliche Brisanz bekommen, weil im Vorfeld die Stadt Nürnberg im Interesse des Grosskonzerns Novartis das Demomstrationsrecht eingeschränkt hatte, ein Vorbeiziehen an der Demo an Novartis untersagte, und so verhinderte, dass der berechtigten Protest gegen die mörderische Politik dieses Konzerns in Fragen des Patentrechts an die richtige Adresse gebracht werden konnte.
 http://de.indymedia.org/2007/05/178485.shtml
Es geht dabei um geistiges Eigentum und Biopiraterie, was bedeutet, dass Grosskonzerne sich die Rechte an Wirkstoffen von seit Generationen im Gebrauch befindlichen Heilpflanzen in Afrika oder Südamerika sichern, um dann von den Anwohnern Geld für die Nutzung zu verlangen.
Das Patentrecht soll sicherstellen, dass z.B. Chemie- oder Pharmakonzerne, die sich die Patente gesichert haben, Preise und Verkaufsbedingungen diktieren können.

Dadurch werden z.B. Aidsmedikamente so teuer, dass sie für die Menschen in der 3. Welt unbezahlbar werden. Deshalb haben nun besonders Firmen aus Indien bis zu 30 mal billigere Generica dieser Medikamente speziell für diesen Bedarf hergestellt.

Nun klagen amerikanische und europäische Konzerne ihr Patentrecht gegen diese Firmen ein, um das zu unterbinden. Einer davon ist Novartis, entstanden aus dem Zusammenschluss der Schweizer Chemiekonzerne Sandoz und Ziba-Geigy, dessen deutsche Verwaltung ihren Sitz in Nürnberg hat.
Diese Klagen, die auf dem von früheren G8-Treffen verabredeten und von der WTO beschlossenen TRIPS-Abkommen zu geistigem Eigentum basieren, haben tödliche Folgen für tausende Menschen, die sich diese Medikamente nun nicht mehr leisten können.
Kurz nach der Razzia vom 9.5. hatte es einen Farbanschlag auf Novartis gegeben. Dazu wurden BekennerInnenschreiben an verschiedene Medien verschickt. Siehe
 http://de.indymedia.org/2007/05/176373.shtml

Weil genau dieses genauso auch in der Nürnberge Linken Zeitung Barricada veröffentlicht wurde, befand die Polizei, dies sein ein BekennerInnenschreiben der OA, wofür es keinerlei Anzeichen gibt, und die Gerichte, die daraufhin angeschlossen wurden, schlossen sich dieser Lüge an.
Fakt ist, es hat niemals ein BekennerInnenschreiben der OA gegeben.
Mit dieser Begründung wurde der Demo ein vorbeilaufen nun untersagt, weil Angriffe von militanten Autonomen zu erwarten seien.
Damit wurde die Beweislast umgekehrt, Polizei, Stadt, Staat und Justiz beugten Recht und krochen auf dem Bauch vor den Interessen des Grosskonzerns Novartis

Nun, die Auftaktkundgebung begann mit Redebeiträgen des lokalan Aktionsbündnisses gegen G8, Der „Mission Eine Welt“ zu Klima, der „Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen“ sowie einem viertelstündigen Act der Hip-hopper von „Kurzer Prozess“ Siehe  http://www.redside.tk/
zum downloaden.
Nach einem weiteren Redebeitrag eines Verdivertreters gings los, etwas mehr wie 500 Menschen zogen bunt und laut vom weissen Turm, bis in die Nähe der Novartiszentrale.
Dort gab es eine Zwischenkundgebung mit einem Redebeitrag dar OA, die das Problem mit Eigentumsrechten an Wissen sowie die Politik der Konzerne/G8 zu diesem Komplex erläuterte und sie alle miteinander aufforderte, sich zum Teufel zu scheren.
Danach gings weiter eine Runde durch die Innenstadt wo die mittlerweile aufgezogenen dunklen Wolken begannen, sich in einem heftigen Gewitter zu entladen. Dies tat der guten Stimmung keinen Abbruch und. Zwei „hintern Baum scheissende Nazis“sorgten kurz für etwas Aufregung, dann wurde, unterstützt von Donnerschlägen und Hagelangriffen, die Innenstadt mit „Block G8“ Sprechchören eingedeckt. Bis zum Schluss, wo der Regen pünktlich aufhörte.
Die Stimmung war trotz allem gut und die Resonanz der Bevölkerung auch. Ihres dazugetan hatte die Presse, die durch die Berichte über die Repression und die Aktivitäten in NBG gut mobilisiert hatte.
Cu in Rostock!