Videokundgebung gegen G8 und Repression

lesender arbeiter 18.05.2007 16:36 Themen: G8
Trotz kalten Wetters haben am vergangenen Sonntagabend mehr als 180 Menschen am Boxhagener Platz in Berlin-Friedrichshain an einer Videokundgebung gegen G8 und Repression teilgenommen.




Sie wurde vom Anti-G8-Friedrichshain gemeinsam mit den Internationalen KommunistInnen organisiert und vom Globale Filmfestival unterstützt. Die Veranstaltung war gleichzeitig der Abschluss der diesjährigen Globale.
Zu Beginn gab es kurze Redebeiträge vom Anti-G8-Cafe, den Internationalen KommunistInnen, der Antifa-Friedrichshain und einer Gruppe von Studierenden, die für den 26.5. zu einen Aktionstag Bildung im Rahmen der G8-Kampagne aufruft.
Ein Gruß ging an die Streikenden Telekom-Beschäftigten.
Dann wurde zum Film übergeleitet. Nach einen Kurzfilmen wurde dann der preisgekrönt Film "Oaxaca - Zwischen Rebellion und Utopie“ gezeigt. Er beschreibt, wie sich die Menschen in der mexikanischen Provinz Oaxaca gegen die Politik des neoliberalen Gouverneurs wehrten. Ausgehend von einem LehrerInnenstreik entwickelte sich eine große Bewegung, die für einige Wochen die politischen Instanzen in der Provinz lahm legte und eigene Strukturen aufbaute. Es wurde auch gezeigt, wie der Staat mit Terror und Repression die Bewegung zu zerschlagen versuchte. Es gab zahlreich Verletzte und mehrere Menschen wurden getötet. „Wir können aber ein Beispiel sein, wenn die Erfahrungen des Kampfes der Menschen von Oaxaca weiter getragen werden, meinte eine Protagonistin am Schluss.
In diesem wurde die Videokundgebung von den OrganisatorInnen auch begriffen. Es geht darum, aus Kämpfen in aller Welt zu lernen und selber Strukturen aufzubauen, mit denen wir uns in den Stadtteilen, den Unis, den Jobcentern, den Betrieben gegen die kapitalistische Politik wehren können. Der G8-Gipfel kann ein Anlass dazu sein. Es geht nicht darum, die Entscheidungsschlacht an den Bauzäunen zu propagieren. Wichtig, dass es Widerstand gegen die G8-Politik im Alltag gibt. Während die Linke sich seit Monaten für die Fahrt nach Rostock organisiert, kamen Interventionen in den Alltag vieler Menschen, die über die Kämpfe nur in Zeitungen und Fernsehen erfahren, bisher zur Kurz.
Die Videokundgebung war ein Beitrag zum Aufbau eines Alltagswiderstands.
Am 26.5. wird der Aktionstag Bildung stattfinden. Demos beginnen in Hamburg am Uni-Campus und in Berlin am Lausitzer Platz jeweils um 15 Uhr
Am 30.5. wird ein Aktionstag Berliner Erwerbsloser unter dem Motto „
Gemeinsam gegen Zwangsdienste, Dumpinglöhne und Residenzpflicht“ stattfinden.
Die bisherigen Planungen sehen so aus:

10:00 Uhr Kaffee in der Lunte
10:20 Uhr "Ein-Euro-Job-Spaziergänge" zum Check der Arbeitsbedingungen
12:00 Uhr Kundgebung am Jobcenter Neukölln (Nähe S-Bhf. Sonnenallee)
15:00 Uhr Erfahrungsaustausch mit den EuromarschiererInnen: Wie weiter nach dem G8-Gipfel gegen unsichere Arbeits- und Lebensverhältnisse? im Kiezladen Zielona Gora, Grünberger Str. 73, Bln.-Friedrichshain


Uns ist bewusst, dass der Zustand der klassenkämpferischen Linken, als deren Teil wir uns begreifen, zur Zeit eher schwach ist. Doch wir wollen mit einigen Aktionen mithelfen, dass der Alltagswiderstand gegen die kapitalistische Politik, gegen Lohnkürzungen und Arbeitszeitverlängerungen, gegen Residenzpflicht für Erwerbslose und Flüchtlinge wieder an Stärke gewinnt.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Aktionstag Bildung

. 18.05.2007 - 19:38
Informationen zu den im Artikel genannten Demos zum Aktionstag Bildung am 26. Mai gibts hier:  http://www.freie-bildung-berlin.de/mai26/

ähm...

Toks 18.05.2007 - 21:28
"Trotz kalten Wetters haben am vergangenen Sonntagabend mehr als 180 Menschen am Boxhagener Platz in Berlin-Friedrichshain an einer Videokundgebung gegen G8 und Repression teilgenommen."

1. War es doch gar nicht sooo kalt und...

2. War die Videokundgebung gestern, also am Donnerstag ("Himmelfahrt") und nicht vergangenden Sonntag :)

Alles im allem ne coole Veranstaltung, auch wenn der Strat um 20.30 Uhr, aufgrund der "unvorhersehbaren" Helligkeit des Tageslichts, einen Videobeamereinsatz vereitelte :-)

Toks

Korrektur

lesender arbeiter 19.05.2007 - 00:39
Natürlich war die Videokundgebung nicht am Sonntag sondern am Donnerstag. Da Feiertag war, habe ich das durcheinander gebracht.