Stuttgart bekommt neues US-Kommando

Thomas Mitsch 18.02.2007 00:29 Themen: 3. Golfkrieg Militarismus
Bei einem politischen Matinee mit der Bundestagsabgeordneten Heike Hänsel konnte sich der WASG Kreisvorstand informieren, das Afrika gegenwärtig zwischen dem European Command und dem Central Command aufgeteilt ist, zu dem auch der Nahe Osten gehört. Mit der Africom-Zentrale, die zunächst in den Kelly-Barracks in Stuttgart-Möhringen agieren wird, errichtet das US-Verteidigungsministerium ein eigenes Einsatzführungskommando für den afrikanischen Kontinent.
Das Afrika-Kommando wird die fünfte US-Kommandozentrale für eine bestimmte Region mit einem Vier-Sterne-General an der Spitze. Die baden-württembergische Landeshauptstadt steigt, so Kreisvorstandssprecher Thomas Mitsch, damit zu einem der weltweit wichtigsten Militärstandorte der USA auf. Das Stuttgart als Basis für das Africom ausgesucht wurde, lag nahe, da schon bisher der größte Teil der Afrika-Angelegenheiten über Stuttgart, bzw. über das Hauptquartier Eucom, in Stuttgart-Vaihingen, der amerikanischen Streitkräfte koordiniert wurde. Stuttgart beherbergt als einer von nur zwei Standorten weltweit über zwei Oberkommandos und ist der Einzigste außerhalb der USA. Für die sicherheitsrelevante Probleme der Globalisierung ist die Konfliktkonstellation prädestiniert, meint Kreisvorstand Bernd Luplow, die künftig den frühzeitigen Einsatz amerikanischer Truppen erfordern werden. Dies zeigen die gegenwärtigen Bemühungen der US-Administration, die neoliberale Globalisierung mit der Globalisierung des amerikanischen Interventionismus zu koppeln und zu diesem Zweck die US-Streitkräfte entschieden umzustrukturieren - wie nicht nur der Krieg im Irak, sondern auch und gerade das Beispiel Afrikas zeigt. In wie weit die Terrorgefahr für Deutschland und Stuttgart, als einer der wichtigsten Militärstandorte der USA und damit auch als wichtiger strategischer Partner, gestiegen ist wird die Zukunft zeigen. Andererseits könnte die Stadt Stuttgart zum Ziel für Terroristen werden. Wenn zudem amerikanischen Strukturen in Deutschland als Durchgang für den Transport von Gefangenen zu Gefängnissen außerhalb den Staaten und Europas genutzt werden, erklärt Mitsch, würde die Bundesregierung in Erklärungsnot geraden, da sie diese Gefangenenlager deutlich kritisiert hat.
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