USA gegen Iran - Die Hand am Abzug

Dr. Alexander von Paleske 07.02.2007 21:09 Themen: 3. Golfkrieg Weltweit
Die moeglichen Folgen eines US Angriffs gegen den Iran und die Vorgeschichte der Lieferung von Massenvernichtungswaffen in den Iran durch Israel, Deutschland und Grossbritannien.
Die Vorbereitungen der USA fuer einen Krieg gegen den Iran laufen auf Hochtouren, trotz der Demetis des Verteidungsministers Gates, die USA planten keinen Krieg gegen den Iran. Solche Dementis hatten wir ja vor dem Irakkrieg auch gehoert..
Die meisten Spekulationen beschaeftigen sich schon gar nicht mehr mit dem “ob”sondern mit dem “wie”. Kommentatoren ergehen sich in Diskussionen, welcher Bombentyp eingesetzt wird, um angebliche Produktionsanlagen mit wenigen Luftschlaegen zu zerstoeren.
Favorisiert wird eine Oeffnerbombe gefolgt von einer taktischen Atombombe. Offen wird Mitleid mit dem Iran geheuchelt, dessen Bevoelkerung nun “die Zeche zahlen muesse”.

Die Fragen des “Danach” werden vom Tisch gewischt. Das koennte sich,wie im Irak, als gewaltiger Irrtum herausstellen.

Der Iran besitzt mittlerweile seit 13 Jahren Massenvernichtungswaffen, naemlich Giftgase wie Sarin und Senfgas.
Sarin gehoert zu den schlimmsten Massenvernichtungswaffen. Von Adolf Hitlers Chemikern entwickelt aber im 2. Weltkrieg nie eingesetzt.
Es wurde bei dem schrecklichen Anschlag in der U-Bahn Tokios im Jahre 1995 verwendet.
Geliefert wurden diese Massenvernichtungswaffen von Israel, Deutschland und Grossbritannien. Der Iran koennte Raketen auf Israel niederregnen lassen, deren Sprengkoepfe mit diesen Massenvernichtungsmitteln prall gefuellt sind, eine Apokalypse groessten Ausmasses waere die Folge, sei es durch diesen Angriff selbst oder die Antwort Israels oder der USA darauf.


Ein Blick zurueck

Israel hat eine lange Geschichte von Waffenlieferungen in den Iran.
Erinnert sei an den Iran-Contra Skandal.
Das Pentagon, dort ein Oberst namens Oliver North, in Zusammenarbeit mit dem internationalen Waffenhaendler und Grossbetrueger Khashoggi, lieferte Waffen und Ersatzteile in den Iran ueber Israel. Die Gewinne wurden benutzt,um eine rechtsradikale Terrorgruppe, die Contras, die gegen die gewaehlte Regierung Nicaraguas, kaempfte, zu unterstuetzen.
Bereits vor aber natuerlich auch nach diesem Skandal lieferte Israel weiter , um den Krieg zwischen dem Irak und Iran am laufen zu halten.
Nachdem im ersten Golfkrieg der Irak besiegt worden war, lieferte Israel nicht nur konventionelle Waffen, sondern zum ersten Mal in seiner Geschichte auch Massenvernichtungswaffen an einen seiner Feinde.
Es handelte sich um die Lieferung von Rohstoffen fuer die Herstellung von Sarin und Senfgas.



Die Kaeuferseite

Auf iranischer Seite waren in Teheran selbst ein gewisser Dr. Abbaspour Tehrani Fard beteiligt, er war Leiter der Abt 105 (Sonderindustriengruppe der Verteidigungsindustrie DIO) und ein Freund des ehemaligen Praesidenten Rafsanjani.
Weiterhin ein Iraner namens Hossein Maher, der angeblich viele Tarnfirmen leitet und der als Beschaffer von Chemikalien fungierte.Abbaspour vertritt den Iran auch auf internationalen Umweltkonferenzen.
Die Rohstoffe, tonnenweise, wurden samt Plaenen fuer die Errichtung einer kompletten Fabrik in China eingekauft und per Schiff nach Bandar e Abbas geschickt.
Diese Kaeufer haben eine Dependance in Wien, dort sitzt ein Iraner namens Farschi, er nennt sich auch Farshchiha oder Hashemi Bari oder Masoud.Und ein waschechter Oesterreicher darf natuerlich nicht fehlen, es handelt sich um einen Manfred Felber, der auch schon einmal zwei Jahre im Knast in den USA verbracht hat, wegen Geldwaesche pp. und der aus familiaren Gruenden einen zweiten Wohnsitz in Teheran hat.

Farschi ist der Mann, der die Im-und Exportfirma Badaran leitet, die Irans Erdoel, das die OPEC Quote uebersteigt, auf dem Schwarzmarkt zu Discountpreisen verhoekert und mit den Einkuenften eben auch Massenvernichtungswaffen einkauft.



Die Verkaeuferseite

Der Iran kann oder will das Teufelszeug nicht direkt in China einkaufen. Das besorgen die "Verkaeufer"
Auf der Verkaeuferseite sitzen zwei Gruppen.
Einmal ein gewisser Nahum Manbar, Israeli und Geschaeftsmann, ein grosser Foerderer der israelischen Arbeiterpartei. Er sass oefter mal am "Top Table" bei Banketten mit Israels damaligen Ministerpraesidenten Rabin.
Er hatte schon Panzer aus den Bestaenden des Wartschauer Paktes an den Iran verkauft, mit neuester israelischer Elektronik aufgemotzt.
Im Jahre 1991 geht es dann los mit der Lieferung von Massenvernichtungswaffen.
Mit dabei der israelische Geheimdienst Shin Bet und interessanterweise auch der britische Auslandsgeheimdienst Mi6, vetreten duch die Agenten Richard Tomlinson und Joyce Kiddie. Eine feine Gesellschaft.


Die zweite Gruppe besteht aus dem ehemaligen Oberst der israelischen Amee und F4 Piloten Moshe Regenstreich alias Regev alias Keller und dem deutschen Logistikfachmann Gerhard Eugen Merz, der spaeter im Jahre 2004 in den misslungenen Putsch im oelreichen Aequatorial Guinea verwickelt ist und in Malabo zu Tode gefoltert wurde.
Das Geschaeft laeuft ueber deren Firma Mainway, die im Nobelvorort von Bad Homburg, Kisseleffstr. 11a, angesiedelt ist.
Mit von der Partie wie es aussieht, der Bundesnachrichtendienst.
Das Geschaeft lauft zur Zufriedenheit aller Beteiligten.
Bis im Jahre 1993 dann bei der Hisbollah im Suedlibanon Waffen auftauchen, die Israel seinerzeit an Iran geliefert hatte.
Nun wird auch dem Duemmsten klar, dass dies eines Tages auch fuer Massenvernichtungswaffen gelten koennte.
Die israelische Regierung ordnet den Stopp der Lieferungen an.
Regenstreich stoppt sofort, Manbar liefert noch ein Jahr weiter, weil er Lieferverpflkichtungen erfuellen will.

Er wird dafuer im Jahre 1999 in einem Geheimprozess in Israel zu 16 Jahren Gefaengnis
verurteilt. In diesem Prozess scheint es im wahrsten Sinne des Wortes drueber und drunter gegangen zu sein, denn der Richter startete ein Verhaeltnis mit Manbars Verteidigerin, ohne sich spaeter fuer befangen zu erklaeren. Schmuddelgeschichten aus Israel, die wir jetzt oefter hoeren.

Die Frage bleibt, warum die Lieferungen von Massenvernichtungsmitteln an den Erzfeind Israels vorgenommen wurden, wahrend zur gleichen Zeit im benachbarten Irak fieberhaft nach gerade diesen Waffen gesucht wird. Und der Besitz dieser Massenvernichtungswaffen ja der vorgeschobene Kriegsgrund fuer den Irakkrieg war.
Einzig moegliche Erklaerung: Das Gefahrenpotential des Iran zu erhoehen, sodass ein Militaerschlag eines Tages unvermeidlich sein wuerde.

Ein Irankrieg hat eine lange Vorgeschichte

Dr. Alexander voin Paleske
Arzt fuer Innere Medizin, Haematologie
Head, Department of Oncology
Princess Marina Hospital
Gaborone/Botswana
Ex-Rechtsanwalt beim Landgericht Frankfurt (M)


Links: Gasmasken Giftgas und Milliardenbetrug
www.oraclesydicate.twoday.net/stories/2467994/
Death of a mercenary
www.haaretz.com/hasen/objects/pages/PrintArticleEn.jhtml?itemNo=565225


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Ergänzungen

Weitere Quellen

Dr. Alexander von Paleske 08.02.2007 - 05:08
Hier, wie gewuenscht, noch weitere Quellen.
Die britische Presse berichtete 1999 kurz ueber den Skandal, worauf die Blair Regierung, gestuetzt auf ein Gesetz der Konservativen, das sie immer bekaempft hatten, die weitere Berichterstattung verbot.

British agents helped Iran to make killer gas- Antony Barnett, Yvonne Ridley, and Shraga Elam - Observer 13.Juni 1999

"Spooky people" ,by Richard Norton-Taylor - The Guardian, 22 Januar 1999 www.guardian.co.uk/comment/story/0,3604,321098,00.html

"Israel belieferte Erzfeind", Shraga Elam (guter Uebersichtsartikel) Berner Zeitung 16.3.2000.
wiedergegeben bei Arendt-art.de

Civil disrespect, Dan Izenberg Jerusalem Post 3.Juni 2004


Im uebrigen ist der Haaretz Artikel "Death of a mercenary" auch bei Corporate Watch zu finden. Dort Manbar, Merz oder Paleske in die Suchmaschine eingeben.

Chemical Chronology, NTI (sehr angesehener watchdog)
www.nti.org/e_research/profiles/Iran/Chemical/2340_2964.html

Manbar wasn't alone, Jerusalem Post 17 Juli 1998


Weitere Quellen koennen, so gewuenscht, benannt werden.

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