de.indymedia.org | Kurznachrichten aus Braunschweig

Gestern (07.01.2007) fand im Raum Braunschweig ein Vortragsnachmittag der, unter anderem von ehemaligen NS-Faschisten gegründeten, "Gesellschaft für Freie Publizistik"(1) statt, in dessen Rahmen neben der Schauspielerin Sigrid Schüßler, welche ein "nationales Kabarett" zum besten gab, auch der Leiter des völkisch-rassistischen "Thule-Seminars(2) Dr. Pierre Krebs aus Kassel anwesend war.

Dieser referierte zu dem Thema "Wofür wir kämpfen - Manifest des europäischen Widerstandes".(3) Nich nur vom Logo des Thule-Seminars kann gesagt werden, es stehe in der Tradition des sogenannten dritten Reiches. Das Symbol zeigt, wie das Logo der Nazi-Modemarke "Thor Steinar"(4), eine Kombination von zwei Runen (Binderrune), welche eine doppelte Sigrune, also das Abzeichen der Waffen-SS enthält. Inhaltlich plädiert das Thule-Seminar zum Beispiel für "das Recht auf eine religiös-ethnische Homogenität"(5), was im pseudo-intellektuellen Gesäusel des Thule-Seminars nichts anderes als "Rassenreinheit" im Sinne der Nationalsozialisten bedeutet.

Beworben wurde die Veranstaltung unter anderem von der NPD Braunschweig. Wichtige Verbindung hier dürfte nicht zuletzt der Vorsitzende der "Gesellschaft für Freie Publizistik" Andreas Molau aus Groß Denkte bei Wolfenbüttel sein, welcher die beiden auch gegen 14 Uhr mit seinem Wagen (WF-GZ-303) vom braunschweiger Bahnhof abholte. Molau ist unter anderem wissenschaftlicher Berater der NPD-Landtagsfraktion im sächsischen Landtag, sowie Mitglied des NPD-Bundesvorstandes, auch kandidierte er erfolglos bei den Kommunalwahlen im September vergangenen Jahres für die NPD in der Samtgemeinde Asse im Kreis Wolfenbüttel.(6) Vor seiner Tätigkeit bei der NPD war Molau neben mehreren Publikationen für das Lager der sogenannten "Neuen Rechten" mit einer Anstellung als Lehrer an der Waldorfschule in Braunschweig beschäftigt(7), welche er im Herbst 2004 kündigte. Nach einer Reihe von Übergriffen im letzten Jahr(8), zwei Brandstiftungen, sowie der versuchten Störung einer Veranstaltung der Sozialistischen Jugend - Die Falken(9), an der neben dem stellvertretenden Vorsitzender des NPD Unterbezirkes Braunschweig, Patrik Kallweit unteranderem auch Marc Stange(10) teilnahmen, versuchen die Nazis nun scheinbar selbst mittels Veranstaltungen in die Öffentlichkeit zu treten. Indes bescheinigte das Jugendgericht Braunschweig den beiden Nachwuchsnazis Matthies Müller und Oliver Staroske Anfang Dezember im Verfahren um die von den beiden begangene Brandstiftung am DGB-Jugendtreff einen nicht-politischen Hintergrund(11).

(1) ht*p://braunschweig.npd.de/_index.html
(2) www.thule-seminar.org
(3) nachzulesen im foren-bereich der npd-brauschweig
(4)