Naziübergriffe in Braunschweig

Antifaschist 05.05.2006 17:30 Themen: Antifa
In letzter Zeit häufen sich die Übergriffe organisierter Neonazis in Braunschweig. Hier eine unvollständige Chronik der Ereignisse seit Februar 2006. Die Polizei leugnet in einigen Fällen sogar einen rechtsradikalen Hintergrund. Aber auch die Gegenaktivitäten nehmen Gestalt an, so kamen am 29.04.06 über 1000 Menschen zum "Love Music - Hate Fascism" Konzert in Braunschweig. Dennoch scheint sich die Neonazi - Szene sicher zu fühlen, die Chronik spricht eine deutliche Sprache. Nicht nur klassische Antifas werden zum Ziel, sondern auch Gewerkschaftseinrichtungen und die Räumlichkeiten der Sozialistischen Jugend - die Falken. Aber lest selbst!
Organisiert die antifaschistische Selbsthilfe!!!
Eine Auflistung aller bisher gesammelten Übergriffe mit rechtsradikalem Hintergrund in Braunschweig ab Februar 2006
Samstag 18.02
Gegen 3.00 wird ein Antifaschist in der Nähe der Mühlenpfordstr. von 3 Nazis mit einem Auto abgepasst. Sie versuchen ihn vom Fahrrad zu drängen, verfolgen ihn bis ins Siegfriedviertel und verprügeln ihn schließlich.
Mittwoch 22.02.
6-7 vermummte Neonazis greifen nachts einen Punk in der Nähe des Beat Clubs am Ringerbrunnen an.
Samstag 25.02.
Nachts gegen 12 Uhr attackieren 7 vermummte Neonazis einen linken Jugendlichen vor dessen Wohnung.
Sonntag 26.02.
Direkt nach dem Karnevalsumzug provozieren 3 Faschisten eine Gruppe Punks vor deren WG; die Punks werden daraufhin von der Polizei angegriffen. Bewohner und Gäste der WG wehren sich verbal gegen den polizeilichen Übergriff. Während dieser Aktion macht einer der Faschisten einen Hitlergruß, was keiner der Polizisten zur Kenntnis nehmen will. Ein linker Skinhead wird festgenommen und eine minderjährige Punkerin mit Knüppeln am Kopf verletzt. Die Eigentümerin des Hauses erteilt den Polizeibeamten Hausverbot, welches diese missachten und die Bewohner weiterhin mit Schlagstöcken attackieren.
Donnerstag 02.03.
Neonazis bewerfen um 11 Uhr abends die Wohnungsfenster eines Linken mit Bierflaschen.
Freitag 03.03.
3 Neonazis, einer davon vermummt, versuchen 3 Punks, die gegen 21 Uhr mit ihren Hundewelpen spazieren gehen anzugreifen.
Dienstag 07.03.
Dieselbe Wohnung wird um 2 Uhr nachts erneuert mit Bierflaschen attackiert.
Freitag 17.03.
Gegen 21.30 versuchen am Rathhausplatz mit Sturmhauben vermummte Neonazis einen linken Skinhead anzugreifen.
Freitag 24.03.
Ein Punker wird tagsüber von Nazis in aller Öffentlichkeit angepöbelt. Die anwesenden Passanten reagieren nicht.
Montag 27.03.
Gegen 22.30 wird ein alternativer Jugendlicher von mehreren Neonazis angepöbelt. Der Jugendliche geht einfach weiter. Daraufhin greifen ihn 2 Nazis mit Schlagstöcken an, er wird am Auge verletzt und seine Brille geht kaputt.
Mittwoch 29.03.
Ungefähr 15 - 20 Neonazis greifen 8 BesucherInnen des Beat Clubs mit Flaschenwürfen an. Die Gäste können in den Club entkommen.
Donnerstag 31.03.
Die Freundin eines Antifaschisten wird von mehreren Neonazis bespukt und bedroht.
Montag 03.04.
Auf ein Fenster des Kinderzentrums der Falken in der Böcklerstraße werden große SS-Runen geschmiert.
Dienstag 04.04.
3 vermummte Faschisten greifen alternativ aussehende Jugendliche an. Einem der Opfer wird die Nase zertrümmert, er muss stationär behandelt werden.
Mittwoch 05.04.
Gegen 21 Uhr werden 8 Gäste des Beat Clubs von einer Gruppe Neonazis angegriffen, die Gäste können flüchten. Nachdem ihnen Menschen zur Hilfe eilen, hauen die Angreifer ab.
Freitag 07.04.
Vor Karstadt sitzende Jugendliche werden von 2 Faschisten angegriffen, einem der Punks wird ins Gesicht geschlagen, erneuert reagiert keiner der anwesenden Passanten.
Samstag 08.04.
2 Nazis drohen einem dunkelhäutigen Mann gegen 3.00 vor dem Tegtmeyer mit dem Vorwurf an: "Du verkaufst hier Kokain!" und wollen ihn anschließend verprügeln. Anwesende Personen können diesen Übergriff verhindern.
Nacht vom 9./10.4.
Das Jugendbüro des DGB wird angezündet. Es entsteht ein Sachschaden von mindestens 8000 Euro. Nur durch eine frühzeitige Entdeckung des Feuers wird eine Ausbreitung des Feuers in dem Wohnhaus verhindert. So kommen Glücklicherweise kommen keine Menschen zu Schaden.
Mittwoch 12.04.
Da ein Angriff der Neonazis angekündigt wurde, versammeln sich 50 Linke vor dem Beat Club am Ringerbrunnen. Der Angriff findet nicht statt, alle vor dem Beat Club versammelten Menschen erhalten Platzverweise.
Donnerstag 13.04.
Am späten Nachmittag tritt ein Faschist gegen das Tor einer Wohnung im Innenstadtgebiet. Der Neonazi wird von einem Anwohner angesprochen und zieht, inmitten von Passanten, einen Schlagstock und ein Messer. Gegen 23 Uhr desselben Tages grölen Neonazis vor diesem Haus faschistische Lieder und Parolen.
Donnerstag 20.04.
Gegenüber der Stadthalle wird eine nicht in das Menschenbild der Neonazis passende Frau von einem Flaschenwurf am Kopf getroffen.
Samstag 22.04.
In der Stadt protestieren mehrere hundert Jugendliche gegen die Rechte Gewalt, die Demonstration wird mindestens zweimal von Neonazis provoziert. Zeitgleich wird das Antifaschistische Café im Cyriaksring von Neonazis mit Leuchtfeuer angegriffen.
Dienstag 25.04.
3 linke Jugendliche werden gegen 18 Uhr im Bahnhofspark von 6 bewaffneten Neonazis angegriffen, können sich aber in Sicherheit bringen.
Samstag 29.04.2006
Erneut wird das Kinderzentrum der Falken in der Böcklerstr. demoliert, diesmal wird die Schaufensterscheibe eingeschmissen.

Schaut nicht weg! Greift ein bei Naziterror! Nie wieder Faschismus!
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Ergänzungen

Ergänzung

egal 06.05.2006 - 09:11
Ebenfalls ind der Nacht 9./10. April werden 3 Autos von Andersdenkenden beschädigt.

Und zum Antifaschistischen Protest:

Am Abend des 23.04 gab es einen erfolgreichen Stadtspaziergang mit 600 Personen!
siehe:
 http://www.antifacafe.kommunikationssystem.de/index.php?action=newslang&news_ID=142

Black and White Unite and Fight!

Unvollständig

steht im Perso 06.05.2006 - 16:24
Da fehlt aber noch einiges.

Man muss aber auch dazu sagen,seiddem die Faschos organisierte Gegenwehr zu spüren bekommen haben,sind die gewalttätigen Übergriffe zurückgegangen.
Die Übergriffe auf den "beat Club" waren ja auch immer nach Eintrachtspielen,wenn sich die 16 Jährigen Nazis mit ihrenen nochjüngeren Nazifreunden von den "Ultras Braunschweig" bewaffnet und besoffen davorgestellt haben.

Lustig finde ich die distanzierung der NPD Braunschweig von den Übergriffen,vorallem von den Leuten,die die bei den ganzen Aktionen dabei waren.Da machen sie nur um das "saubermann Image" zu behalten,zum Glück ist die Presse mal aufmerksam gewurden.


Das schlimme an der ganzen Sachen ist,das man sie nicht mehr erkennt.



Aber,Nazis haben Namen und adressen,kein vergeben,kein vergessen!!!!!

Weitere Überfääle etc.

ARUG 06.05.2006 - 16:53
Hallo, also wenn jemand noch weitere Überfälle etc. weiß, dann bitte hier posten oder an die Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt (www.ARUG.de) ( info@arug.de) schicken.

Opferperspektive

floony 18.05.2006 - 17:27
Es ist bewusst, das so eine Chronologie nicht vollständig sein kann, bzw. nur sehr schwer vollständig sein kann.

Erstens haben die Opfer solcher Übergriffe das recht zu schweigen, von dem wir alle in anderen Situationen Gebrauch machen sollten (Anna und Arthur halten das Maul!) Das viele Opfer schweigen liegt daran, das manche Menschen diese Form der Gewalt (zum Glück!) nicht als alltäglich gewohnt sind und in eine Situation geraten, ind der das erlebte und durchlebte erst einmal individuell geordnet und verarbeitet werden muss. Nicht jeder Mensch ist in so einer Situation in der Lage sofort rational zu handeln. Dies ist kein Angriff auf die Opfer solcher und welcher Gewalt auch immer, im Gegenteil, ich versuche nur

1. Verständniss für diese Menschen zu wecken, Solidarität besteht nicht nur aus kann ich dir helfen, sondern auch aus wohldosiertem dieser Mensch brauch jetzt erstmal Zeit um zu verarbeiten und dieser Prozess funktioniert am besten, wenn ich dem Opfer Platz zum atmen lasse!

2. Hat das Opfer das Recht anonym zu bleiben, wenn es erwünscht ist. Es ist zwar auch für mich schwer verständlich, aber es gibt einen mechanismus, der leider gesellschaftlich konditioniert ist, das das Opfer in der Situation der Schwäche (Gewaltoffenheit!) sich selber die schuld für seine Ihre Schwäche gibt! (Kein Wunder, wenn die kapitalistische Gesellschaft immer nur Stärke Leistungswillen und Flexibillität fordert!)

3. Kann aus diesen Gründen keine Chronik vollständig sein!

Es ist jedoch schön zu sehen - so traurig der Anlass auch ist, das es in Braunschweig AktivistInnen gibt, die trotz aller Widrigkeiten aktiv kreativ und sympathisch den Arsch vom Fehrnsehsessel bewegen und aktiv werden!


WENN ICH NICHT LACHEN KANN IST ES NICHT MEINE REVOLUTION !


muss ausgefüllt werden

hackeberri 21.05.2006 - 16:24

Punk wird auf dem nachhauseweg von rechten at

(muss ausgefüllt werden) 06.06.2006 - 00:16
am 19 mai wurde ein jugendlicher punk, der mit seiner freundin auf dem weg nach hause war von zwei rechten jugendlichen mit bomberjacke und springerstiefeln attackiert, er kannte sich erfolgreich zur wehr setzen, so dass die beiden weg liefen, er erlitt jedoch trotz alledem zwei platzwunden, seine nase wurde angebrochen und sein nacken wurde verdreht, es kam ihm eine ältere taxifahrerin zur hilfe, nachdem ein junger mann im auto, den er selbst angesrochen hatte einfach weiterfuhr

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Smash facism!!! — kein Name