Dortmund: "Gerechtigkeit für Dominique!"

aktionsbuendnis 09.12.2006 19:51 Themen: Antirassismus
Am 14.04.2006 wurde der 23-jährige Kongolese Dominique Kouamadio von einem Polizisten in Dortmund erschossen. Etwa 350 Menschen nahmen heute in Dortmund an der Demonstration „Gerechtigkeit für Dominique“ teil und forderten eine lückenlose Aufklärung von Dominiques Tod.
Am 14.04.2006 hatte ein Kioskbesitzer die Polizei benachrichtigt, weil Dominique mit einem Messer vor seinem Kioskfenster stand. Als der erste Funkstreifenwagen besetzt mit drei Beamten eintraf, war die Situation nach deren eigenen Angaben nicht bedrohlich. Aus bisher ungeklärten Gründen eskalierte die Situation, ein Polizist tötete Dominique mit zwei schnell hintereinander abgegebenen Schüssen, die ihn ins Bein und ins Herz trafen. Das gegen den Todesschützen eingeleitete Ermittlungsverfahren wurde von der Dortmunder Staatsanwaltschaft wegen angeblicher Notwehr eingestellt - obwohl nach übereinstimmenden Aussagen aller ZeugInnen der Abstand zwischen dem Todesschützen und Dominique mehrere Meter betrug!

Eine Beschwerde der Anwälte, die von Dominiques Schwester beauftragt worden sind, gegen die Einstellung des Verfahrens wurde mittlerweile sowohl von der Dortmunder Staatsanwaltschaft als auch von der Oberstaatsanwaltschaft in Hamm abgelehnt

Die TeilnehmerInnen an der Demonstration heute forderten lautstark Gerechtigkeit und stellten die Fragen, die die Staatsanwaltschaft nicht stellen will: Warum musste Dominique Kouamadio sterben, wenn es noch so viele andere Möglichkeiten gab, mit der Situation umzugehen? Sie protestierten gegen die alltägliche rassistische Gewalt und erinnerten auch an andere Opfer rassistischer Polizeibrutalität, wie an Oury Jalloh, der am 07.01.2005 in einer Polizeizelle verbrannte.
In Redebeiträgen wurde unter anderem darauf hingewiesen, dass sich die Bundeswehr im Kongo befindet, um dort angeblich „Frieden zu schaffen“, während hier ein junger Kongolese einfach von der Polizei erschossen werden kann.

Gerechtigkeit für Dominque! Lückenlose Aufklärung!
Tötungen durch die Polizei dürfen nicht zur Normalität werden.
Gegen Rassismus, Ausgrenzung und Ungleichheit!
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Ergänzungen

Rassistische Berichterstattung

wdr.de 10.12.2006 - 16:08
NRW kompakt
Demonstranten fordern Strafe für Tod eines Afrikaners

Rund 300 Menschen haben am Samstag in Dortmund für die Bestrafung eines Polizisten demonstriert, der im April einen Mann aus dem Kongo erschossen hatte. Unter den Demonstranten seien zahlreiche Angehörige und Freunde des Getöteten gewesen, teilte die Polizei mit.

Der Mann hatte nach Polizeiangaben einen Polizisten mit einem Messer angegriffen. Der Beamte habe aus Notwehr geschossen. Die Staatsanwaltschaft Dortmund hatte ebenfalls entschieden, dass der Beamte in Notwehr handelte. Das Verfahren wurde eingestellt.


Stand vom 10.12.2006, 11:34 Uhr

Persönlicher bericht

@-Movement 12.12.2006 - 09:54
Vorweg ich schreibe aus meiner Persönlichen und Emotionalen Sicht!

1. Obwohl zu der Domonstartion gut Mobilisiert wurde und viele Menschen und Gruppen sich Solidarisierten kammen leider nur um die 400 Menschen wovon die die meisten FreundeInnen und Bekannte des Opfers waren. Es waren nur wenige Antifas, AnarchistenInnen, Linke da...

2. Die Bullen liefen wie in Dortmund gewohnt spalier und versuchten auch später durch Filmerei zu Provozieren.

Als der Demostartpunkt erreicht wurde und die Redebeiträge vorgelesen wurden, began sich in mir ein gefühl breit zumachen das ich zuvor auf noch keiner Demo hatte die Redebeiträge die alle in 3 Sprachen vorgelesen wurden waren sehr emotional und wahrheitlich! Was die Menschen erzählten war vielen von uns bewusset es jedoch so zuhören war erdrückend.
Sie ruften hass, wut und verzweiflung in mir hervor und die Ratlosigkeit wie mit der Situation umzugehen sei!?
Als es dann losging wurden von anfang an Lautstark Parolen gerufen von seiten der wenigen Linken diese wurden allerdings so gut es geht von den FreundenInnen unterstützt. Die anderen Menschen sangen und Tantzten über die Lautsprecher Wagen wurde die Komplette zeit durch aufgerufen Rassismus zu bekämpfen, Gerechtigkeit zu schaffen und für Freiheit zu Kämpfen!
Die Demonstration welche eine sehr weite Route hatte führte zum schluss hin durch das Kaiserviertel wo sich das Landgericht befindet vor deiesem hatte sich eine Reihe Bullen aufgestellet welche filmten und im Notfall auf Schilder zurückgreifen konnten! Zu diesem Zeitpunkt wurden zwei Provokateure aus der Demo verwiesen welche sich als Zivis rausstellten und offenkundig mit ihren Knarren durch die Demo liefen.
Vor dem Landgericht wurde wieder ein sehr Emotionaler Redebeitrag verkündet in dem die Justiz in Deutschland hart angegriffen wurde udn nochmal Gerechtigkeit und Aufklärung gefordert wurde!
Danach ging es zum Endpunkt in Richtung Stadtmitte was mich sehr verwunderte da momentan auch in Dortmund Weihnachtsmarkt ist und von Amtswegen eigentlich alle Demos in diese Richtung verboten werden bzw. umgeleitet.
Als es dann auf die Reinoldikirche zuging wurde nochmal mehr als Lautstark verkündet was sache und forderung ist.

Zu sagen bleibt das ich denke das die Demo bei der Restbevölkerung durchweg Positiv angekommen ist es wurde die ganze Zeit Flyer verteilt und mit PassantenInnen geredet. WDR Filmte auch eine Langezeit die Demo mit und die Zeitungen waren auch vor Ort. ICh denke das so eine Demo schon Lange nicht mehr war was Lautstärke und die Kämpferrische Sache angeht es wäre sicherlich gut gewesen wären nochmehr Menschen auch aus dem Autonomen Spektrum dagewesen aber das die meisten von dennen nur Antifa interessiert ist schon länger bekannt schade drum.

Liebe & Kraft an die FreundeInn und Bekannten!
Für eine Welt ohne Staaten und Grenzen!
Für die Freiheit - Für die Anarchie!