Global Action Day in Oldenburg.

... 03.12.2006 13:06 Themen: Bildung
Am 30.11.2006 zogen etwa 800 DemonstrantInnen anläßlich des „Global action days for education“ durch Oldenburg (Niedersachsen). Die DemonstrantInnen protestierten gegen Bildungsabbau. Insbesondere die Einführung von Studiengebühren, die Abschaffung der Lehrmittelfreiheit und die Lage vieler jugendlicher Erwerbsloser, denen systematisch der Zugang zu Bildung und Ausbildung verweigert wird, erregte den Protest der DemonstrantInnen.
An der Demonstration beteiligte sich an breites Spektrum aus StudentInnen, SchülerInnen, Autonomen, Jusos, AktivistInnen der sogenannten „Montagsdemo“ und Erwerbslosen. Die Polizei hatte allerdings im Vorfeld die angemeldete Route verändert und verweigerte den DemonstrantInnen den Weg durch die Gotthauptstraße, in dem die Rechtsanwaltskanzlei Uwe Schneidewinds, Präsident der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, beheimatet ist. Auch der Besuch des traditionellen Weihnachtsmarktes wurde der Demonstration verwehrt. Trotz alledem zogen die DemonstrantInnen einmal quer durch die Innenstadt.

An verschiedenen zentralen Punkten der Innenstadt fanden Zwischenkundgebungen statt. Dort wurden in verschiedenen Redebeiträgen unter anderem in Form eines „Streitgespräches“ zwischen 2 StudentInnen auf die Studiengebühren aufmerksam gemacht.

Aber auch auf die Situation im mexikanischen Oxaca wurde in einem Redebeiträg hingewiesen und betont, dass "unser Widerstand hier (…) Teil eines globalen Kampfes gegen Unterdrückung und Ausbeutung" (aus dem Redebeitrag) sei.

Einige BewohnerInnen des Lagers Blankenburg solidarisierten sich in einem Redebeitrag mit den DemonstrantInnen und machten auf ihre Situation aufmerksam. Im Lager Blankenburg war es in den vergangenen Monaten zu einem Streik gekommen, bei der das völlig unzureichende Kantinenessen boykottiert worden war. Es handelte sich um den längsten Streik von MigrantInnen in einem Lager der Bundesrepublik.

Die meisten Redebeiträge beschäftigten sich allerdings mit Bildungspolitik. Einzige noch nicht erwähnte Ausnahme, ist der Redebeitrag der "Marxistisch Lennistischen Partei Deutschlands" (MLPD) gewesen, in der auf die Kriminalisierung einiger sogenannter „Montagsdemonstrationen“ hingewiesen und zu „aktiver Solidarität“ aufgefordert wurde.

Während der Demonstration kam es zu einer unschönen Szene, als DemonstrantInnen einen Polizeiwagen, der vorweg fuhr, behindern wollten. Etwas aggressive Cops begannen daraufhin DemonstrantInnen durch die Gegend zu schubsen um den Polizeiwagen wieder frei zu bekommen. Der sichtlich überforderte Fahrer des Einsatzwagens fuhr daraufhin einem Teilnehmer über den Fuß. Der Fahrer wurde ausgewechselt und die Personalien des Opfers protokoliert.

Alles in allem war es aber eine große und erfolgreiche Demonstration. Durch die Masse an TeilnehmerInnen, einigen guten Redebeiträge sowie dem entschlossenen Auftreten der DemonstrantInnen gelang es die Thematik nach außen öffentlich zu machen.

Einen Fotobericht gibt’s bei:  http://provinzkritik.blogsport.de

Die Seite einiger studentischer AktivistInnen aus Oldenburg findet sich unter:  http://keine-studiengebühren.de
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Ergänzungen

Da hat sich wohl der Fehlerteufel ein wenig

eingeschlichen... 03.12.2006 - 13:56
Erstmal Respekt! Super Artikel.
Allerdings sind mir doch einige Fehler aufgetaucht: 1. in der Gottorpstraße liegt die Anwaltskanzlei von Lutz Stratmann, der Minister für Wissenschaft und Kultur in Niedersachsen ist und dieser ist eben nicht Präsident der CvO-Universität in Oldenburg.
2.Meines Wissens nach gab es keinen Redebeitrag der MLPD. Der Redner gehört zu den OrganisatorInnen der "Montagsdemo" in Oldenburg.

Die Demo verlief prima. Die Stimmung war gut. Lieder kam der Internationale Bezug ein wenig sowie Kapitalismuskritik und der Hinweis auf G8 viel zu kurz. Naja, da hätte jedeR etwas dazu beitragen können, auch ich selbst... Nächstes mal wirds (noch) bessser.

ein weiterer Link:  http://www.alhambra.de/joomla/index.php?option=com_content&task=view&id=250

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