Nazis attackieren Veranstaltung in Zossen

Tamara Levy 03.11.2006 01:32 Themen: Antifa
Gestern Abend veranstaltete die Antifa Teltow-Fläming in Zossen einen Informationsabend zum Naziaufmarsch in Halbe am 18. November. Etwa 20 Nazis versuchten, diese Veranstaltung anzugreifen, was jedoch unterbunden werden konnte bis die Polizei eintraf.
Am Abend des 2. November veranstaltete die Autonome Antifa Teltow-Fläming [AATF] im brandenburgischen Zossen im E-Werk eine Informationsveranstaltung zum geplanten Neonazi-Großaufmarsch am 18.11.2006 in Halbe sowie den geplanten antifaschistischen Gegenaktivitäten. Bei der Veranstaltung waren um die 70 Gäste anwesend und folgten dem Vortrag des Referenten aus dem Berlin-Brandenburger Bündnis „NS-Verherrlichung stoppen“.

Kurz vor Veranstaltungsende, gegen 19:40 Uhr, tauchte vor dem E-Werk eine ca. 20 Personen umfassende, schwarz-vermummte, Gruppe Neonazis auf und versuchte auf das Gelände zu gelangen. Durch das Schließen des Eingangstores konnte der versuchte Angriff der Neonazis abgewehrt werden. Während die Rechten nun unmittelbar das Eingangstor umringten, probierten sie andere Wege hinein zu finden und pöbelten die anwesenden Gäste an. Zu diesem Zeitpunkt anwesende Polizisten reagierten zunächst nicht, bis die einrückende Verstärkung der Bereitschaftspolizei die Störer einkesselte.

Das späte Eingreifen ist sehr verwunderlich, da die Polizei unter Leitung von Gerd Elsel (POK, Leiter der Polizeiwache Zossen) in der Stadt massiv präsent war, um gerade solch eine Konfrontation zu verhindern. Die Veranstaltung konnte trotzdem erfolgreich beendet werden.

„Ungeachtet des erneuten Versuchs, eine unserer Veranstaltungen zu sprengen, werden wir uns nicht daran hindern lassen, antifaschistische Akzente in Teltow-Fläming zu setzen.“, Meint die Pressesprecherin der Autonomen Antifa Teltow-Fläming, Tamara Levy dazu. Bereits im Juni 2006 war eine Veranstaltung der AATF in Rangsdorf Angriffsziel von Nazis aus Berlin, Dahme-Spreewald und Teltow-Fläming gewesen.
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Ergänzungen

Titel

papa ehrmann 03.11.2006 - 02:19
Danke für den Bericht. Der Titel klingt so als hätten die Nazis die Veranstaltung tatsächlich angegriffen, dabei ist es wie im Text erkennbar jedoch gar nicht soweit gekommen. "Nazis versuchen Veranstaltung in Zossen zu attackieren/stören" oder ähnliches wäre besser gekommen.

30 Neonazis störten Infoveranstaltung in Rang

Inforiot 03.11.2006 - 09:17
17.06.2006 // Inforiot.de

Am vergangenen Freitag, den 16.06.06., fand in Rangsdorf eine Infoveranstaltung zum Thema „Rechtsextremismus in Brandenburg“ statt. Mehr als 30 Neonazis versuchten die Veranstaltung anzugreifen, wurden aber von der herbeigerufenen Polizei daran gehindert.

Am 16.06.2006 fand am Abend in Rangsdorf im Fontane Gymnasium eine Infoveranstaltung unter dem Titel „ Stammtisch, Schläger, Saubermänner - Die extreme Rechte im Land Brandenburg“, von der Autonomen Antifa Teltow Fläming [aatf] organisiert, statt, die von ca. 50 Menschen besuchtwurde. Hier wurde von den Gästen ein Vortrag über die extreme Rechte in Brandenburg interessiert gefolgt und diskutiert.

Kurz vor Beginn der Veranstaltung, gegen 18.45 Uhr versammelte sich eine größere Gruppe von Neonazis am Bahnhof Rangsdorf, die zuerst einen farbigen Menschen, der die Veranstaltung besuchen wollte, rassistisch bedrohten und sich dann auf den Weg zum Veranstaltungsort machten. Die Tatsache, das ein Grossteil der Rechten sich vermummte und mit Steinen bewaffnete, machte den anwesenden Leuten sofort den unfriedlichen Charakter der offensichtlichen Gruppe von Neonazis klar. Noch bevor diese das Veranstaltungsgelände betreten konnten, wurde von den Anwesenden die Polizei verständigt, welche schnell vor Ort war, und das Eingangtor verschlossen. So gelang es die Rechten in die Flucht zu schlagen, die nun teilweise von der Polizei eingekesselt und bis Veranstaltungsende in Gewahrsam genommen wurden. Vereinzelte Kleingruppen und vollbesetzte Autos der Neonazis streiften durch den Ort, weitere Übergriffe wurden jedoch nicht registriert.

Unverständlicherweise kontrollierte die Polizei allerdings auch Teilnehmer der Veranstaltung ohne erkennbaren Grund und forderte von Einzelnen die Personalien. Tamara Levy, die Pressesprecherin der Autonomen Antifa Teltow-Fläming [aatf], meint zu den Vorgängen in Rangsdorf folgendes: „Obwohl ein Großteil der Neonazis von außerhalb kam, ist der heutige Tag wieder mal ein erschreckender Beweis für die Existenz einer militanten Naziszene in Teltow-Fläming, die auch Kontakte in andere Regionen pflegt. Nicht nachvollziehbar ist das Verhalten der Polizei im Bezug auf die Veranstaltungsgäste, da so, das wichtige und richtige Engagement gegen Rechts kriminalisiert und die betroffenen Personen eingeschüchtert werden.“

...

... 03.11.2006 - 19:30
Zitat von der Seite der sog. "Freien Kräfte Berlin":
,,Erneut verhinderte die Polizei unter der Leitung von POK Elsel eine kritische Auseinandersetzung mit Teilnehmer einer antifaschistischen Infoveranstaltung. Unter fadenscheinigen Begründungen werden derzeit die zahlreichen Besucher kontrolliert. Das weitere Vorgehen der Polizei vor Ort ist zur Zeit noch nicht geklärt."

Was die Nazis unter ,,kritische[r] Auseinandersetzung" verstehen, hat einer der ihrigen, Timo-Lenning, nach dem gescheiterten Störversuch von Rangsdorf eindrucksvoll bewiesen. So müssen solche Personen also auch weiterhin damit leben, dass sie ihre ,,übersichtlichen Argumentationsmuster" nicht im Rahmen der Veranstaltung zum Diskurs stellen dürfen und ihnen der Zutritt auch weiterhin verwerht bleibt. *schnief*

Infos zu Rangsdorf und Verwicklungen um Timo L. :
 http://www.apabiz.de/publikation/pressemitteilungen/060619_PM_Sch%F6nefeld.htm

Was erhoffen sich diese selbsternannten Anti-Antifas eigentlich davon, bei Infoveranstaltungen der Antifa aufzulaufen, von Antifas am Stören gehindert, beim Begehen von Straftaten gefilmt und schließlich von der Polizei festgesetzt zu werden?

Mal gespannt, ob dieses ,,Große Kino" nach den humoristischen Einlagen von Rangsdorf und Zossen noch um einen 3. Teil erweitert wird. Wäre wohl als deutliches Anzeichen eines Mangels von politischem Verständnis und Kreativität im Lager der FKB zu werten. Ist aber auch nicht wirklich etwas neues...

We'll see. :)

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