Augsburg : Demo zum MigrationsAktionstag

Auf der Auftaktkundgebung am Königsplatz wurde in Redebeiträgen auf die Lebenssituation von Flüchtlingen in Deutschland aufmerksam gemacht. Gefordert wurde die Abschaffung von Lagern für Flüchtlinge und das Recht auf freie Wohnungswahl, die Abschaffung der Essenspakete, gleichberechtigter Arbeitsmarktzugang, Bleiberecht und ein Ende von rassistischen Polizeikontrollen und Schikanen.
Außerdem wurde sich mit den Flüchtlingen im Abschiebelager Blankenburg solidarisiert, die seit dem 4.10. gegen ihre unmenschliche Unterbringung protestieren und unter anderem das Essen aus der Lagerkantine verweigern. Die Proteste in Blankenburg, in deren Verlauf der zuständige Lagerleiter aufgefordert wurde, selber einmal zu kosten, was den Betroffenen jeden Tag vorgesetzt wird, riefen breite Zustimmung hervor. Es wurde noch einmal darauf hingewiesen, wie wichtig eine Zusammenarbeit von Flüchtlingen und sog. „Einheimischen“ ist, um gemeinsam nachhaltige Verbesserungen zu erreichen.

Anschließend zog die Demonstration lautstark, bei anfangs ziemlich heftigem Regen, durch die Augsburger Innenstadt. Die ziemlich bunt gemischten DemoteilnehmerInnen sorgten für gute Stimmung und in Anbetracht der Tatsache, dass dies seit langem die erste Aktion dieser Art in Augsburg war, die eine radikale Verbesserung der Lebenssituation von Flüchtlingen forderte, war die Anzahl der Teilnehmer durchaus ein Erfolg. Es bleibt zu hoffen, dass diese Demonstration zur längerfristigen Stärkung der Motivation der Betroffenen und ihrer SympathisantInnen und zur Aufklärung der Öffentlichkeit über die Lebenssituation ihrer Nachbarn und Mitmenschen beitragen konnte.

Veranstaltet wurde die Aktion vom „Deutschland-Lagerland“-Netzwerk, in welchem sich antirassistische Gruppen und Flüchtlingsinitiativen aus verschiedenen bayerischen Städten zusammengeschlossen haben, und welches bereits Anfang August diesen Jahres die „International Refugee Human Rights Tour“ durch Bayern organisierte.

www.deutschland-lagerland.de