LOStA!

Ulrich Brosa 03.10.2006 19:13 Themen: Antifa Repression
Die Leitende Oberstaatsanwältin Marburgs
Elisabeth Opitz ist nach Hanau versetzt worden.
LOStA Opitzens Nachfolger ist hochgradig irregulär:
Arndt Peter Koeppen, ein alter Mann, der schon
LOStA einer Landeshauptstadt und Justiz-Staatssekretär war.

Mitglieder der Staatsanwaltschaft Marburg haben kriminelle
Neonazis unterstützt. Die Regierung Roland Koch hat eine Reihe
schwerer Justizverbrechen zu verantworten. Ob es gelingt,
Staatskriminalität mittels Arndt Koeppen weiterhin
unter den Teppich zu kehren, bleibt abzuwarten.
Hanau ist die Rumpelkammer für Leitende Oberstaatsanwältinnen aus Marburg.
2003 wurde die damalige Marburger LOStA Dr.Ursula Goedel
nach Hanau versetzt. Goedel, die sich in Hanau kaum einarbeiten konnte,
'tritt' nun in den Ruhestand. Ihren Posten bekommt die aktuelle Marburger
LOStA Elisabeth Opitz. Sie war in Marburg nur zwei Jahre zu halten.

Eine Versetzung von Marburg nach Hanau ist keine Beförderung.
Marburg und Hanau sind Kaffs etwa gleicher Größe.
Sie unterscheiden sich nur darin,
dass in Marburg und drum herum viele wissen:
Die deutsche Justiz ist eine Verbrecherbande.
Diese Erkenntnis muss sich in Hanau noch durchsetzen.

Wer wird neuer LOStA?

Den LOStA-Posten in Marburg bekommt NICHT der
sogenannte Staatsschutz-Dezernent Oberstaatsanwalt Jörg.
OStA Jörg führte die Staatsanwaltschaft Marburg von
2003 bis 2004 kommissarisch, schaffte es aber nicht
seine Skrupellosigkeit geschickt genug zu verbergen.
Jörg wurde 2004 durch Opitz ersetzt.
 http://www.beschwerdezentrum.de/_aktuell/brosaDAB_Joerg.html

Die Staatsanwaltschaft Marburg gehört zu den kleinen in Hessen.
Normalerweise wäre ihre Leitung bestens geeignet
um einen jungen, strebsamen Oberstaatsanwalt als LOStA zu testen.
Stattdessen wird ein alter Mann LOStA in Marburg.
Arndt Peter Koeppen (manchmal "Köppen" geschrieben)
hat in seiner Karriere weit höhere Stufen erklommen
als die Leitung einer Kaff-Staatsanwaltschaft.

Koeppen wurde 1947 in Dresden geboren. Er wechselte vorurteilslos
ins aufstrebende Frankfurt am Main und wurde dort Staatsanwalt.
Karl-Heinz Koch (CDU), damals Justizminister, Vater des Roland Koch,
'berief' Koeppen 1990 ins hessische Justizministerium.

1991 verlor die CDU die Macht in Hessen. So wurde Koeppen 1993
'berufen' der DDR den bundesdeutschen Rechtsstaat zu bringen, und
zwar von Dr. Bernhard Vogel (CDU), dem Ministerpräsidenten von Thüringen.
Von 1993 bis 99 war Koeppen LOStA in Gera und danach bis 2001
LOStA sogar in Erfurt. Erfurt ist die Hauptstadt von Thüringen.
Bayern mögen sich vorstellen: LOStA in München!

Damit nicht genug.

Koeppen wurde 2001 Justiz-Staatssekretär, also eigentlicher Justizminister Thüringens.
In den Medien kursieren rührende Bilder, die einen gütigen Opa (Arndt Köppen)
mit "Thüringens First Lady" (Katharina Althaus) porträtieren.

Wann genau und warum Koeppen aufhörte Staatssekretär zu sein,
weiß ich bisher nicht. Jedenfalls tauchte Koeppen 2006 in Frankfurt als
Staatssekretär a.D. und Vorsitzender des CDU-Stadtbezirksverbandes Bornheim
wieder auf. Bornheim ist der Teil Frankfurts a.M.,
der angeblich die Wolfsangel im Schild führt.

Mit zwei spektakulären Fällen war Koeppen als LOStA befasst.
1998 erstach ein Jugendlicher eine Jugendliche, die ihn als "Scheiß-Fascho"
bezeichnet hatte. Koeppen bestritt den rechtsextremen Hintergrund der Tat.
2000 wurde ein Anschlag auf die Erfurter Synagoge verübt.
Diese Fälle dürften reichen um Koeppen in justiziellen Kreisen
das Flair eines Rechtsextremismus-Experten zu verleihen.
 http://www.nadir.org/nadir/aktuell/1998/03/27/16.html
 http://www.conne-island.de/nf/67/27.html

Warum schiebt der derzeitige hessische Justizminister Jürgen Banzer (CDU),
auch ein Freund der Familie Koch, derart schweres Geschütz ins Kaff Marburg?

Bei den hessischen Kommunalwahlen am 12.3.1989 erlitt die CDU
peinliche Verluste. Hessinnen und Hessen bevorzugten NPD, REPs und
kleine Wählergemeinschaften an der rechtsextremen Kante.
Als die Hessen-CDU nicht schnell genug auf das "wiedererwachte
deutsche National-Empfinden" nach der "Wende" reagierte,
verlor sie 1991 auch in Wiesbaden die Macht.
Aus derart leidvollen Erfahrungen zogen Roland Koch (CDU) und
andere Meisterschüler des Niccolo Machiavelli die Lehre,
sie müssten sich hemmungslos bei Neonazis anbiedern.

Kochs "Heil Hitler machen ist nur eine Mutprobe"
gehört genauso zum Repertoire wie die falschen Statistiken
des Polizeiministers Volker Bouffier (CDU), mit denen Bouffier
glauben machen will, Rechtsextremismus sei kein Problem in Hessen.

Das größte Geschenk an die Neonazis aber war es
ihnen große Landesteile als Verbrauchsmaterial zu überlassen.
Insbesondere haben Angehörige der Staatsanwaltschaft Marburg
durch konsequente Rechtsbeugung und Strafvereitlung
zugunsten von Neonazis dafür gesorgt, dass in der Umgebung
von Marburg nahezu jedes Dorf mindestens einen schlagkräftigen
Neonazi-Verein hat. Die Verelendung der Dörfer ist vergleichbar
mit der in Ost-Deutschland.

Da Staatsanwaltschaften sowieso mit Rechtsextremen vollgestopft sind,
hatte das Justizministerium in Wiesbaden es nicht nötig
den Staatsanwälten detailierte Anweisungen zu erteilen.
Es reichte schneidigen StAs freie Hand zu lassen und
alle Beschwerden über deren Verbrechen zu unterdrücken.
Genau damit hat sich Elisabeth Opitz hervorgetan.
Einen ersten Einblick in ihre Leistungsfähigkeit ermöglicht
das Anti-Opitz-Flugi
 http://www.hu-marburg.de/homepage/justiz/info.php?id=117

Was zur Besserung getan werden muss, ist vollkommen klar.
Zuerst müssen LOStA Opitz, 'Staatsschützer' OStA Jörg,
sein Adjunkt StA Franosch und mehrere andere als Rechtsbeuger raus
aus der Justiz. Versetzungen reichen nicht. Falls Banzer meint,
sein Wunder-LOStA könne das Problem auf andere Weise lösen,
wird er sich schneiden.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Danke

Ginness 16.10.2006 - 21:46
Erst mal danke für die Information, ich glaube, die ist für Antifas schon sehr relevant.
Allerdings, da ich mich in den Dörfern in Marburgs Umland recht gut auskenne, muss ich doch eine inhaltliche Korrektur vornehmen:
Rechte oder faschistoide Jugendorganisationen sind nur in den Dörfern um die Amöneburg existent, besonders natürlich in Rosdorf. Ansonsten ist die Marburger Gegend, Gott sei Dank, ziemlich clean.
Versuche der Faschos, z.B. in Hachborn oder Niederwalgern Fuß zu fassen, sind im Sande verlaufen.
Das ist natürlich kein Verdienst der Marburger Staatsanwaltschaft.
Eventuell bist Du einem Missverständnis aufgesessen: Eine häufige Form der Selbstorganisation der Dorfjugenden ist in sog. Burschen- und Mädchenschaften. Die haben aber rein gar nichts mit Studentenverbindungen gemeinsam, außer der Namensgleichheit. Und sie sind, selbstverständlich, keine Faschoorganisationen. Versuche, die BuMSen (sic!) zu übernehmen, sind ,leider nur meistens, gescheitert

Der Abstieg des Arndt Peter Koeppen

Ulrich Brosa 17.02.2007 - 18:40
Inzwischen ist klar, wann und wie Koeppen aufhörte
Justizstaatssekretär zu sein. Es war 2004, als die CDU
bei den thüringischen Landtagswahlen 8% der Stimmen verlor.
Koeppen, der wenig sympathisch wirkt, wurde danach für
entbehrlich gehalten und tauchte als CDU-Vorsitzender
in Frankfurt-Bornheim wieder auf.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 2 Kommentare an

Artikel ist Inhaltslos — muss ausgefüllt werden

Kaff — (muss ausgefüllt werden)