Staatsterror gegen Jan Ullrich

Rudy 15.09.2006 23:06
Deutsche Ermittlungsbehörden brechen Verhältnismässigkeit und terrorisieren Jan Ullrich und sein Umfeld mit Hausdurchsuchungen und Medienhetze
Die Ermittlungen in der Doping- Affäre Fuentes haben neue Dimensionen erreicht. Über 50 Beamte des Bundeskriminalamtes und der beteiligten Länder waren im Einsatz, um Privat- und Geschäftsräume in Deutschland, der Schweiz und Belgien zu durchsuchen.

Darunter neben der Villa des deutschen Radprofis Jan Ullrich in Scherzingen/Schweiz auch das Haus des ehemaligen T-Mobile-Managers Walter Godefroot im belgischen Gent. Die Staatsanwaltschaft Bonn, die gegen Ullrich und weitere Personen aus seinem Umkreis wegen Betrugs ermittelt, wird frühestens «in einigen Wochen» über die Ergebnisse der Razzien berichten können, wie Staatsanwalt Fred Apostel betonte. Spanische Behörden wollen weiter kooperieren und boten an, Ullrich zugeschriebene Blutbeutel zur Analyse auch in Deutschland freizugeben.


Die Polizei klopfte auch an die Wohnungstür Godefroots. «Die haben nur ihre Arbeit getan», sagte der 63-jährige Belgier, der jetzt als Sportchef der neuen, weiterhin umstrittenen Profi-Formation Astana vorsteht. Die Doping-Razzia bei Ullrich-Manager Wolfgang Strohband in Hamburg dauerte acht Stunden. Das bestätigte am Donnerstag der frühere Gebrauchtwagen-Händler, der den gebürtigen Rostocker Ullrich - zur Zeit in Flitterwochen - schon zu Amateurzeiten betreute.

Bei Ullrich-Betreuer Rudy Pevenage im belgischen Geraardsbergen waren acht Beamte. «Ja, sie waren da und blieben zwei Stunden», bestätigte Pevenage, der nach den Akten der spanischen Guardia Civil, Doping-Präparate für Ullrich von dem Madrider Gynäkologen Eufemiano Fuentes besorgt haben soll. «Wir haben Material sowohl in Papierform als auch Daten zusammengetragen und beginnen mit der Auswertung. Zu möglichen Ergebnissen gibt es keinen Kommentar, der zum jetzigen Zeitpunkt einer Kaffeesatzleserei nahe käme», sagte Apostel der dpa.

Wie Ullrich bestreitet Pevenage weiter jede Schuld. «Ich weiß, nicht, wie es jetzt weiter geht. Ich warte ab. Vom belgischen Verband oder vom Weltverband habe ich noch nichts gehört. Aber das Leben geht weiter», meinte Pevenage, der in ständigem telefonischen Kontakt zu Ullrich steht. Er könne nicht erklären, was die Polizei bei ihm oder Ullrich an belastendem Material gefunden haben könnte, aber «ein bisschen Schiss hat man immer», sagte der Belgier, der Ullrich ab 1996 betreute und fast so etwas wie ein Ersatzvater für den Toursieger von 1997 wurde.

«Meine Anwälte haben Einspruch eingelegt», sagte Strohband, der sicher ist, dass bei ihm kein belastendes Material zum Doping-Fall Fuentes gefunden worden sein kann: «Da war nichts, was mit den haltlosen Anschuldigungen etwas zu tun haben könnte. Ich bin im Urlaub in Bad Gastein. Meine Tochter hat den Beamten geöffnet und erzählt, sie hätten alles eingesammelt.»

Das Komitee "Solidarität mit Jan Ullrich" verurteilt diese Aktionen auf das Schärfste
Rechtsstaatliche Kriterien müssen gewahrt bleiben
Schluß mit dem illegalen DNA-Terror
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Ergänzungen

Doping im Radsport gab es schon immer

Tourzuschauer 16.09.2006 - 21:32
Fest steht doch, dass Ullrich tief im Dopingsumpf steckt und daher mit seinem Karriereende rechnen dürfte.
Doping bedeutender Radsportler kam jedoch schon des öfteren vor, nicht nur diese Jahr bei der Tour. Erinnert sei nur an einen andere Spitzenfahrer wie Pantani - vor Armstrong Konkurrent Ullrichs - ,der das ganze auch noch mit Koks fortsetzte und so zu seinem frühzeitigen Ableben beitrug. Aber das entscheidende ist doch, dass Ullrich eher zu den sympathischen Sportlern gehörte, der zwar gut Geld verdient hat, aber sich nicht dem totalen Körperkult beugen wollte. Hinweis darauf waren die andauernden Debatten um sein Gewicht, das er nicht an die üblichen Bulimie-Erscheinnungen der anderen Fahrer angleichen wollte. Damit es dann doch noch klappte, brauchte er dann wohl das Eigenblut bzw. Epo. (Darum geht es doch noch immer oder?)

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Arme Millionäre — icke

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asd — asd