Pressemeldung Montagsdemo Dortmund Online

Martin Pausch 05.06.2006 11:52 Themen: Soziale Kämpfe
Wichtige Pressemeldung zur WM
Montagsdemo Dortmund gibt Tipps gegen prügelnde Polizisten bei WM

Die Fußball-WM ist nach Einschätzung der Montagsdemo Dortmund in Deutschland auch für prügelnde Polizisten der Höhepunkt des Jahres. Vor allem wütende Banden von Polizisten aus Berlin könnten während der Weltmeisterschaft die große Beute zum prügeln wittern und anreisen, sagte Martin Pausch, Forumbetreiber von  http://www.montagsdemo-dortmund.de, den Nachrichtendiensten im In und Ausland. Die Montagsdemo Dortmund setzt auf die Aufmerksamkeit und Solidarität der Bürger. Vorsicht sei vor allem im Gedränge der öffentlichen Verkehrsmittel, in den Fußgängerzonen, am Stadion und bei Großleinwandübertragungen geboten, gerade dort prügeln die Berliner Polizisten gerne sofort los, da es Ihr Hobby ist.
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Ergänzungen

Die Ursache liegt ganz woanders

Kalle mit der Kelle 05.06.2006 - 17:09
Das Projekt geht noch auf eine Initiative der früheren Bundesforschungsministerin Bulmahn (SPD) zurück, die damit der Forderung nach einer weitgehenden Liberalisierung der deutschen Hochschullandschaft Rechnung trug, wie er im Rahmen des "Bologna-Prozesses" der EU vorgesehen ist. Dieser sieht eine weitgehende Gleichschaltung des europäischen Hochschulbetriebes vor und soll möglichst gleichartige Studien- und Forschungsbedingungen in ganz Europa schaffen. Die Kehrseite der Medaille ist, daß die Hochschulen in einen europaweiten Konkurrenzwettstreit um Studenten und Dozenten getrieben werden, der sich einseitig an privatwirtschaftlichen Vorgaben orientiert. Mit staatlicher Förderung sollen künftig in erster Linie solche Hochschulen rechnen können, die ökonomisch verwertbare Forschungsprojekte betreiben.

Besonders nachteilig wird sich der erzwungene Wettbewerb auf die deutschen Hochschulen auswirken. Unter Fachleuten bis hinauf auf Bundesebene herrscht nämlich Einigkeit darin, daß der innerdeutsche Hochschul-"Wettbewerb" eine reine Farce ist. Sogar die derzeitige Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan (CDU), räumt mit Blick auf die "Exzellenzinitiative" ihrer Vorgängerin ein, sie sei sich der "Konsequenzen einer 50jährigen Entwicklungsgeschichte" westdeutscher Hochschulen im Verhältnis zu den 15 Jahren Aufbau in den neuen Bundesländern durchaus bewußt.

Deutlicher drückt es der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Ernst-Ludwig Winnacker, aus: "Es ist anders, ob Sie eine Universität sind, die erst seit zwölf Jahren eine Chance hatte, sich zu qualifizieren, oder eine, die eine Tradition hat wie die Münchner Universitäten, wo in Jahrzehnten Qualität aufgebaut wurde."

Rund 1,9 Milliarden Euro stehen an Fördergeldern zur Verfügung, die in den kommenden Jahren an die prämierten Hochschulen hauptsächlich in den alten Bundesländern vergeben werden. Ganz abgesehen davon, daß diese Summe im internationalen Vergleich relativ bescheiden ist, wenn es um den Aufbau von "Eliteuniversitäten" geht, kann ihre Vergabe angesichts des Ost-West-Gefälles nur bestehende Schieflagen vertiefen: Während die ohnehin gut aufgestellte westdeutsche Hochschullandschaft noch mehr gefördert wird, fallen die Universitäten in den neuen Bundesländern weiter zurück.

Das alles wird zwangsläufig dazu führen, daß die Abschlüsse "normaler" Hochschulen gegenüber den Abschlüssen der künftigen "Eliteuniversitäten" abgewertet werden. Eine innerdeutsche Konkurrenzsituation unter den Hochschulen zeichnet sich ab, die fatal an amerikanische Verhältnisse erinnert. Eine solche Situation ist schon mit Blick auf den grundgesetzlichen Auftrag zur Herstellung gleicher Lebensverhältnisse in ganz Deutschland verfehlt. Zudem steht sie im Widerspruch zu allen Traditionen der deutschen Bildungslandschaft.

"Exzellent" heißt im Sprachgebrauch der Hochschul-Modernisierer nichts anderes als profitabel. Dagegen spielt der Anspruch der traditionellen Humboldt-Universität, auch die allgemeine Menschenbildung des Absolventen zu fördern, für Schavan und Co. keine tragende Rolle mehr.


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^^ — omfg