kritischer Stadtrundgang in Jena

Ca. 30-50 Menschen versammelten sich heute in Jena, um gemeinsam einen kritischen Stadtrundgang zu veranstalten.
Anlass waren die 2. Offenen Bildungstage, die damit ihr offizielles Ende fanden.
Zu Beginn gleich wandten sich die abgesandten Menschen in Grün an die "VeranstalterInnen" der Demo, da es für sie aufgrund zahlreicher Leute mit Armbinden mit Aufschriften wie "Law and Ordner", "Testbinde", "Goldhamsterin", "Rabatt 20%", "LInks MOtiviert", und ähnlichem nicht ersichtlich war, wer denn nun die OrderIn sei. Während sie noch mit Auflösung der Veranstaltung drohten, wies mensch sie darauf hin, dass in den Auflagen der Vermerk sei, die Binde sei "weiss und mit der Aufschrift Ordner" zu kennzeichnen. Es gab eine Person die diese Binde trug, (allerdings mit einer zusätzlichen auf der "Akten" stand) damit hatte sich die Debatte erledigt.
Stationen der kritischen Stadtführung waren unter anderem H&M, die für Punks gesperrte Treppe zur ehemaligen medizinischen Fakultät (ungenutzt) und das Arbeitsamt. Vor den einzelnen Stationen wurden Ungerechtigkeiten über ein Megaphon thematisiert und die Bodenflächen großzügig mit Kreide verziert. Auch die Polizei blieb nicht verschont und liess sich von den kreativen KreidemalerInnen jagen.
Mensch achtete auch darauf auf den Gehwegen zu bleiben, denn das war ebenfalls Teil der Auflagen, und für jede Strassenüberquerung ohne Ampel, wurde zunächst eine Sondergenehmigung bei der Polizei erfragt.
Die Abschlusskundgebung fand auf dem Seidelplatz statt, nachdem das "Stürmen" für den 10.06.06 mit einer kleinen Renn-Übung geprobt worden war. Am 10.06.06 soll nämlich auf dem Seidelplatz das Nazi-fest der Völker stattfinden soll, welches im Moment allerdings durch eine gerichtliche Verfügung verboten wurde.
Auf dem Seidelplatz hatten die Polizisten die Lust auf Kreide entgültig verloren und verliessen die Veranstaltung vorzeitig.
Die TeilnehmerInnen hatten viel Spass und lernten einige interessante Fakten über ihre Stadt kennen.