Warnstreik an der KSFH München

Rotzende Reporterin 30.05.2006 12:44 Themen: Bildung
Während andere in München die Veranstaltungen von Studetenverbindungen schützen, genehmigte und inhaltsleere WGs machen und statt ernsthaften Protests lieber Rockkonzerte veranstalten, wird an einer der kleinsten Hochschulen gestreikt. Und alle die Interesse an Inhalt und Protest haben sind dazu eingeladen.
Im beschaulichen Stadtteil Haidhausen liegt der noch beschaulichere Campus der Katholischen Stiftungsfachhochschule München. Das größte Gebäude dort ist übrigens eine Kirche und studieren kann mensch dort Soziale Arbeit und Pflegewissenschaften. Die kleine Studierendenschaft hat sich bereits ende der 90er Jahre ihre Verfassung erstritten und im Sommer 04 eine Woche gegen die Einführung von Verwaltungsgebühren gestreikt.

Morgen ist es wieder ab 8:30 soweit. dieses mal gehts es daran, Studiengebühren zu verhindern und die Chancen sind dabei noch nicht einmal besopnders schlecht. Und traditionell werden dort auch Inhalte eine Rolle spielen, so sind Workshops, Vorträge und ein Streikplenum geplant.

Weiteren Aufschluß gibt die Pressemitteilung des AStA:

Studierendenschaft im Warnstreik

In einer außerordentlichen Vollversammlung beschloßen die Studierenden der KSFH München am Mittwoch in Warnstreik zu treten. Hintergrund ist, dass Professor/innen und Teile der Verwaltung derzeit an der Einführung von Studiengebühren arbeiten, obwohl dies an der Hochschule in katholischer Trägerschaft nicht notwendig ist.

Nach dem kürzlich verabschiedeten Bayerischen Hochschulgesetz ist es nichtöffentlichen Hochschulen freigestellt, Studiengebühren zu
erheben oder nicht. Gerade weil es sich um eine kirchliche und sozialwissenschaftliche Hochschule handelt, fordert der Allgemeine
Studierendenausschuss (AStA), dass "Studiengebühren nicht wider besseres Wissen eingeführt werden." Michael Mende als Sprecher der Studierendenvertretung führt aus: "Seit geraumer Zeit ist nachgewiesen, dass alle Arten von Studiengebühren und ebenso das bayerische Modell sozial selektiv sind. Das heißt nichts anderes, als dass vielen Menschen der Zugang zur Hochschule verbaut wird, weil sie sich die Gebühren nicht leisten können oder Angst vor den entstehenden Schulden haben. Wir fordern deshalb die Hochschulleitung auf, die bestehenden Pläne einzustellen."

Der AStA kritisiert, dass der Etat der Hochschule in den letzten Jahren vom Träger, der Stiftung "Katholische Bildungsstätten für Sozialberufe in Bayern", systematisch gekürzt wurde. Zudem fehle auch von staatlicher Seite die nötige finanzielle Ausstattung. Diese beiden Faktoren werden demnach in der Diskussion bewusst ausgeblendet. Mende: "Faktisch sollen die Studierenden mit ihrem Geld die Sparmaßnahmen des Staates und der Kirche auffangen - das wollen wir uns aber nicht gefallen lassen. Wir treten deshalb - zunächst befristet - in den Streik." Dieser werde als "kreative Pause" verstanden, um der Studierendenschaft die Möglichkeit zu bieten, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Auch Studierende anderer Hochschulen und die Öffentlichkeit sind eingeladen, sich am Streik zu beteiligen.
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