Französische Verhältnisse jetzt?

Widerstand 24.05.2006 20:21 Themen: Bildung
Der Staat ist schon fleissig dabei: Ein schwerverletzter Student in Gießen, eine verletzte Studentin in Düsseldorf und in Essen/Duisburg vergleicht der Rektor die Forderungen der StudentInnen mit dem NS-Regime.
Während der Staat weiterhin versucht durch die Exekutive die StudentInnen-Proteste zu kriminalisieren, ist er selber auf dem besten Weg, französische Verhältnisse herbeizurufen.

In Gießen blockierten mehrere hundert StudentInnen die Gleise. Anstatt den Bahnverkehr zu stoppen, nahmen die Deutsche Bahn und die Bundespolizei leichtfertige Tote in Kauf. Ein Student wurde von einem Zug erfasst und schwer verletzt. Nähere Erkenntnisse liegen noch nicht vor.

Die in Düsseldorf von einem Motorrad-Polizisten angefahrene Studentin brach sich dabei ein Bein. Auch hier hätte weitaus mehr passieren können, als der Polizist mit überhöhter Geschwindigkeit durch die StudentInnenmassen über den Bürgersteig fuhr. Zuvor rauschte ein Polizei-Bully bereits durch die protestierende Menge. Dass hierbei keiner zu Schaden gekommen ist, ist nicht mehr als ein glücklicher Zufall.

In Essen/Duisburg macht Rektor Zechlin auf sich aufmerksam. Nachdem es bei der Räumung des Rektorats bereits zu mindestens drei leicht verletzten StudentInnen kam, verglich Zechlin auf einer öffentlichen Senatssitzung die Forderungen der StudentInnen mit dem NS-Regime!!!

Was muss eigentlich noch passieren, bis die Masse der Studierenden kapieren, dass es weder den Hochschulen noch dem Staat darum geht, mit uns zu einer vernünftigen Einigung zu kommen?! Wehrt Euch endlich und lasst Euch dieses menschenunwürdige Verhalten nicht weiter gefallen!
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Ergänzungen

Zum Zugunfall

... 24.05.2006 - 20:25
Der Student hat einen offenen Oberschenkelhalsbruch erlitten und ist ansonsten den Umständen entsprechend in Ordnung (soweit man dies so sagen kann). (Quelle: hr)

PM der Polizei

... 24.05.2006 - 21:03
...folgend ein Auszug aus der PM der Giessener Bullen, in der schon deutlich wird, in wessen Schuhe hier die Schuld geschoben werden soll. In die der Studis und vor allem auch des Opfers. Alle die dabei waren haben ausgesagt, dass die Bullen zum Teil auch nicht wußten ob ein Zug kommt und nur sehr halbherzig zum verlassen der Gleise aufgefordert haben. Von "nachdringlich kann also nicht die Rede sein. Auch ging, so hieß es später, die Warnmeldung erst zum Zeitpunkt des Unfalls bei der Bahn ein. Der Bahnübergang bzw. die ganze Kreuzzung waren aber schon mehrere Minuten blockiert.

"...Als ein Teil der
Personen den Bahnübergang Schiffenberg Weg passiert hatte, forderte
der später verletzte Wortführer die Demonstranten auf, die Schienen
zu blockieren. Er selbst legte sich demonstrativ auf den Gleiskörper.
Etwa 30 Personen blockierten daraufhin den Bahnübergang. Trotz
eindringlicher Aufforderung die Strecke frei zu machen, da ein Zug
kommen könne und unter ausdrücklichem Hinweis auf die hohe
Eigengefährdung verließen die Blockierer den Gleiskörper nicht. Die
Einsatzkräfte verständigten die zuständigen Bahnbehörden, um den
Zugverkehr zu unterbinden. Als die Schranken herunter gingen,
verblieb die Gruppe mit Ausnahme einzelner Personen im
Schienenbereich, obwohl sie von Polizeikräften nochmals nachdringlich
aufgefordert wurde, die Örtlichkeit sofort zu verlassen...." (Pressemitteilung des Polizeipräsidium Mittelhessen)

Wichtig ist das nun in Giessen die Proteste nicht im Keim erstickt werden, schließlich ist das da doch alles noch ein sehr zartes Pflänzchen. Und das auch nicht nach besserem Eingreifen der Bullen, oder mehr von diesen gerufen wird, sondern dass wir alle mehr aufpassen und verantwortlicher handeln.
Deswegen kommt zur Demo am 31.5. Denn - ohne diesen ganzen Scheiß, Studiengebühren, Sozialabbau ... wären wir gar nicht da gewesen und wäre auch nichts passiert. Noch ein Grund mehr gegen den ganzen Mist auf die Strasse zu gehen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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??????? — Karin

we will rock you — member of rockcity