Polizeischikane gegen Kunstaktion in Marburg

Einige Studierende der Uni Marburg 21.05.2006 20:50 Themen: Repression
Heute,am Sonntag 21.05.06. kam es vor dem Verwaltungsgebäude der Uni Marburg zu einem vollkommen überzogenen Polizeieinsatz gegen eine Kunstaktion von Studierenden.Nach schikanöser Personalienkontrolle kam es zu Beschlagnahmungen und nicht haltbaren Platzverweisen.
Für die Aktion hatten sich die Studierenden verkleidet. Die fünf Personen waren u.a. in Badelatschen, Hawaihemd, rotem Kleid und Maleranzügen gekleidet. Es sollte ein Foto für ein Plakat für den Wahlkampf zum Studierendenparlament gestellt werden. Die Personen trugen dafür Assecoires wie Wasserpistolen, Weingläser, Federboas und Pinsel bei sich. Jede Person sollte für eine Form des Widerstandes gegen Sozial- und Bildungsabbau stehen: Beispielsweise steht die vermummte Person im Schaukelstuhl für ein schönes Leben für alle. Deshalb kann sie auch kein Gesicht haben.
Nach wenigen Minuten trafen zwei Beamte ein um eine Personalienkontrolle durchzuführen. Aufgrund der Verkleidung der Beteiligten hätte es den Polizisten klar sein müssen, dass es sich bei der Aktion keinesfalls um den Versuch einer Straftat handelte. Kein vernünftiger Mensch würde in Stöckelschuhen am hellichten Tag an einer Hauptverkehrsstraße ein Gebäude beschädigen. Aber genau das unterstellte die in der Zwischenzeit auf sechs Beamte und einen Hund angewachsene Polizei den Studierenden. Im Zuge der Maßnahme reagierte die Polizei äußerst gereizt und zwang sogar vollkommen unbeteiligte Passanten sich einer Personalienkontrolle zu unterziehen. Selbst die Tatsache, dass die Studierenden bereits mehrere Fotos geschossen hatten und dabei von Polizisten beobachtet und fotografiert wurde, konnte die Situation nicht entspannen.
Mehrere Acessoires, die für das Foto verwendet werden sollten, wurden beschlagnahmt und den Studierenden wurde ein – juristisch nicht haltbarer – Platzverweis für „alle gefährdeten Objekte in der Stadt“ erteilt. Welche Objekte unter diesen Begriff zu subsumieren sind, wurde den Studierenden nicht erklärt.
Das heutige Vorgehen der Polizei zeigt, dass Studierende seit dem Beginn der Proteste gegen die Einführung von allgemeinen Studiengebühren scheinbar unter Generalverdacht stehen und Proteste kriminalisiert werden sollen – seien sie auch noch so harmlos.
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Ergänzungen

Zukunftsberufe: Bankräuber und Einbrecher

Ulrich Brosa 22.05.2006 - 00:49
Statt zu demonstrieren oder Theater zu spielen
sollten die Marburger StudentInnen lieber
Dorfsparkassen ausrauben oder Einbrüche verüben,
am besten mindestens fünf in einer Nacht.
Sie könnten das tun ohne von der Polizei belästigt zu werden.

Die Zustände bei der hessischen Polizei sind auch
im Verständnis der Bürgerlichen katastrophal.
Sicherheit? Aber nicht mit der Polizei!

Besonders diskussionswürdig ist der Staatsschutz.
Waren KHK Müller und KHK Jakobi da? Von dem,
was für jeden dieser Leistungsträger monatlich
abgeführt werden muss, könnten Kochs Gebühren
für ca. zehn Studis bezahlt werden.
 http://www.althand.de/hoellteufel.html

Polizeikontrolle

Uiui 22.05.2006 - 15:22
Seit heute, Montag, wird die Mensabrücke in Marburg von Polizei in Kampfuniform und Gummiknüppeln bewacht, am Rudolphsplatz steht ausserdem ein Polizeibus. Soll das der Abschreckung dienen oder suchen die irgendjemand?

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der herr edathy — pablo

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