Kolumbien - Cauca: Weitere Repression

tierr@ 19.05.2006 01:25 Themen: Repression
Nachdem am Mittwoch,15.05., bei den Indigena-Protesten in der Provinz Cauca ein Mensch erschossen und über 50 verletzt wurden, haben am 17. Mai Sicherheitskräfte eine Indigena-Gemeinde überfallen und abgefackelt, kurz bevor dort Verhandlungen mit Regierungsvertretern beginnen sollten ...
( Zusammenfassende, freie Übersetzung )

Nach der schweren Repression gegen den Nationalen Indigena Gipfel, in der kolumbianischen Provinz Cauca, bei welcher der Indigena Pero Pascue erschossen worden ist, siehe:  http://de.indymedia.org/2006/05/147301.shtml, erfolgte am 17.Mai 2006, ein weiterer Überfall der staatlichen Armee.
In der Gemeinde La María, Bezirk Cauca, 1999 zur Verhandlungszone der Zivilgesellschaft erklärt, sollten um 13 Uhr Verhandlungen mit Regierungsvertretern stattfinden. Nur etwa ca. zehn Minuten vor Beginn derselben, fiel die Armee indem Ort ein und brannte Behausungen, die Infrastruktur und Gemeindefahrzeuge, sowie das örtliche Gesundheitszentrum nieder. Und dies, nachdem inzwischen die Zahl der Opfer vom 15.Mai weiter angestiegen ist und bei keinen, vorherigen Mobilisierungen, zu welchen von den Sozialen Bewegungen Kolumbiens aufgerufen worden war, Gewaltätigkeiten oder Vandalismus von deren Seite aus, stattgefunden haben. "Heute sind es die Staaten", kommentieren die von der Repression Betroffenen, "die indigenes Territorium überfallen, die Lebensgrundlagen der Gemeinden zerstören und Menschen-und Gebietsrechte der indigenen Gemeinschaften, sowie das Recht auf Mobilisierung und friedlichen Protest verletzen."
Im Verlauf der Attacke auf LA María Piendamó wurden drei Mitglieder der Verhandlungskomission verhaftet, die zu den Organisationen, Soziale Organisationen des Cauca und der CRIC, AURA GUAUÑA, gehören, sowie ein Journalist der Zeitung El Turbión, der speziell von der Nationalen Campesina-und Indigena-Organisation,ONIC, gesandt worden war.

Das Netz "La Red de Justicia Comunitaria" berichtet:
"Die Repressivapparate setzen mit weiterer Brutalität die Repression fort und benutzen die Medien zur Desinformation; die Stiefel, mit Stacheldraht versehene Handschuhe und Schusswaffen, um den Mobilisierungen ein Ende zu setzen.
Heute ( 17.Mai.06 ) um 15 Uhr, dem Zeitpunkt der vorgesehenen Verhandlungen mit Delegierten der Nationalen Regierung, griffen die örtliche Volksarmee (Resguardo Indígena) und die Mobile Aufstandsbekämpfungseinheit (ESMAD) der Polizei den Ort an und schossen aus Panzerfahrzeugen wahllos Tränengas, auch auf Frauen, Kinder, alte Menschen und Schwangere ab und verusachten eine Anzahl weiterer Verletzter. Armee und Polizei haben damit die Order der höchsten Regierungsebenen ( Präsient und Minister ) und der lokalen Regierung des Cauca ( Uribeanhänger selbstverständlich ) ausgeführt, womit versucht worden ist, jene, die gegen die Regierungspolitik opponieren, als Staatsfeinde zu behandeln und als bewaffnete Täter zu brandmarken.
Es wurde weder die Einfuhr von Nahrungsmitteln, noch von Feuermaterial, zu den Protestierenden gestattet; den Ambulanzen zur Versorgung der Verletzten, wurde die Zufahrt verweigert. Zu der militärischen Repression kommt eine Umzingelung hinzu, um Hunger und einen Mangel an medizinischer Versorgung zu erzeugen. Häuser von EonwohnerInnen wurden abgebrannt, weil Manche darin Schutz vor den Angrffen der ESMAD suchten. Aus Remolinos Nariño kommt die Nachricht, dass zwei weitere Personen getötet und sechs durch Schüsse verletzt worden sind, darunter ein zwölfjähriges Kind.
In diesen Ereignissen spiegelt sich der fehlende, politische Wille der nationalen Regierung wieder, die ihre kriegerische und vernichtende Handlungsweise gegen diejenigen fortsetzt, die von ihrem Recht auf Mobilisierung und Protest Gebrauch machen.

PROYECTO COMUNICATIVO PRENSA LIBRE – CAUCA
CENSAT AGUA VIVA – AMIGOS DE LA TIERRA COLOMBIA
www.censat.org
 comunicaciones@reddejusticia.org.co

Proceso de Unidad Popular del Suroccidente Colombiano und das Comité de Comunicaciones Suroccidente Colombiano, rufen zu Protestbriefen an den kolumbianischen Präsidenten Álvaro Uribe Vélez auf; Übersetzung und Orginal:

An
Doctor:
Álvaro Uribe Vélez
Präsident der Republik Kolumbien

Wir wenden uns respektvoll an Sie, in Sorge und konsterniert über die Nachrichten, die uns bezüglich des Cumbre Nacional Itinerante, anbraumt von der Nationalen Indigena, Bauern-und Afrostämigen Bewegung, in La María, Bezirk Cauca, erreichten.

Die geschehen Taten versetzen uns in Besorgnis, ebenso wie die Angriffe, die von Seiten der öffentlichen Kräfte, polizeilich und militärisch, verübt wurden, als Antwort auf die friedlichen Mobilisierungen, die von den genannten Gemeinschaften gefördertt worden sind, mit dem Ziel, ihre Haltung gegenüber Themen von nationalem Interesse zu zeigen, wie das Freihandelsabkommen - TLC, die Wiederwahl der Präsidentschaft und die Suche nach einer integralen Agrarreform. Wir haben Kenntnis vom Tod des Indigena Pedro Pascue; ausserdem wiesen wir dass es, mindesten, weitere sechzig Verletzte gegeben hat, unter denen sich Frauen und Kinder befinden; verschwundene Personen und Hunderte Verhaftete. Und ebenso, dass in den letzten Stunden die Armee in das Schutzgebiet von La María in Piendamó, Cauca - 1999 zur Zone für Vereinbarungen, Dialog und Verhandlungen der Zivilgesellschft erklärt - eingedrungen ist und die Behausungen angezündet und die dortige Infrastruktur niedergebrannt hat; darunter Fahrzeuge, welche die Gemeinschaften für Ortswechsel benutzen und um sich mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Diese Handlungen verletzen die territorialen Rechte der Gemeinschaften.

Es kann hervorgehoben werden, dass während keiner der vorherigen Mobilisierungen, zu welchen von der Sozialen Bewegung aufgerufen wurde, Aktionen, die sich zudem in den Rahmen des Rechtsstaates einfügen, von den Gemeinschaften jemals vandalistische Akte begangen wurden und dass es im Gegenteil, die staatlichen Kräfte sind, welche die indigenen Gebiete überfallen, ihr Hab und Gut zerstören, sich an ihrem Leben vergreifen und die Menschenrechte verletzten, sowie die Gebietsrechte der indigenen Gemeinschaften, das Recht auf freie Bewegung und auf friedlichen Protest.

Wegen des oben Genannten, fordern wir, dass das Recht auf Leben, jedes der Teilnehmenden an dieser Veranstaltung, respektiert wird, die, obwohl zu ihr von den indigenen Gemeinschaften, Bauern und Afrostämmigen, als friedlicher Protest aufgerufen wurde, seitens der Polizeikräfte mit Blut befleckt worden ist, mit dem Argument der Regierung, dass es sich bei ihr um eine Mobilisierung handelt, die von subversiven Kräften gefördet wurde. Ausserdem velangen wir, dass die Position der Gemeinschaften gehört wird, die "auf dem Weg des Wortes", die Einrichtung eines Verhandlungstisches fordern, an welchem ihre Rechtsanklagen angehört werden sollen.

Wir bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit
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Doctor:
Álvaro Uribe Vélez

Presidente de la República de Colombia

Respetuosamente nos dirigimos a usted preocupados y consternados por las noticias que nos llegan relacionados con la Cumbre Nacional Itinerante convocada por el movimiento nacional indígena, campesino y afrodescendiente, en La María, departamento del Cauca.

Nos preocupa los hechos que ocurren y los atropellos que se están cometiendo por parte de la fuerza pública, policial y militar, como respuesta a las movilizaciones pacíficas adelantadas por dichas comunidades con el objetivo de mostrar su posición en temas de interés nacional como el Tratado de Libre Comercio –TLC-, la reelección presidencial y la búsqueda de una reforma agraria integral. Tenemos conocimiento de la muerte del indígena Pedro Pascue, además sabemos también que hay, por lo menos, otros sesenta heridos, entre los que se encuentran mujeres y niños; personas desaparecidas y centenas de detenidos. Como si fuera poco, en las últimas horas el ejército ha entrado en al resguardo de La María en Piendamó, Cauca -declarada como territorio de concertación, diálogo y negociación de la sociedad civil en el año 99- incendiando los ranchos y quemando la infraestructura que allí se encuentra, entre ella carros que las comunidades utilizan para su desplazamiento y su aprovisionamiento de alimentos, entre otras cosas. Estas acciones violan el derecho territorial de las comunidades.

Cabe destacar que en ninguna de las movilizaciones pasadas convocadas por el movimiento social, acciones que por lo demás se enmarcan en el estado social de derecho, jamás las comunidades han realizado actos vandálicos, y por el contrario son las fuerzas del Estado quienes asaltan el territorio indígena, destruyen sus bienes comunes y atentan contra su vida, violando los derechos humanos, el derecho territorial de los pueblos indígenas, el derecho a la libre movilización y a la protesta pacífica.

Por lo señalado anteriormente, exigimos que se respete el derecho a la vida de cada uno de los participantes en esta jornada que, aunque convocada como protesta pacífica por parte de las comunidades indígenas, campesinas y afrodescendientes, ha sido manchada con sangre por parte de la fuerza pública, bajo el argumento del gobierno de que ésta es una movilización adelantada por grupos subversivos. Además, pedimos que se escuche la posición de las comunidades quienes “caminando la palabra” piden la instalación de una mesa de negociación en la que sean escuchadas sus demandas.

Agradecemos su atención,

Bitte senden an folgende Adressen

Dr. Álvaro Uribe Vélez, Presidencia de la República Cra. 8 No.7-26,
Palacio de Nariño, Bogotá, D.C., Fax: (+57 1) 566.20.71
E-mail:  auribe@presidencia.gov.co

Dr. Francisco Santos, Vicepresidencia de la República
E- mail:  fsantos@presidencia.gov.co

Dr. Jorge Alberto Uribe, Ministerio de Defensa Nacional El Dorado con Carrera. 52 CAN, Bogotá, D.C. Fax: (+57 1)222.18.74
E-mail:  siden@mindefensa.gov.co,  infprotocol@mindefensa.gov.co,  mdn@cable.net.co

Dr. Edgardo José Maya Villazón, Procuraduría General de la Nación Carrera 5 No. 15-80 Bogotá, D.C. Fax: (+57 1)342.97.23
E-mail:  reygon@procuraduria.gov.co;  anticorrupcion@presidencia.gov.co

Präsidentschaftsprogramm Menchenrechte und Internationales Recht
Dr. Carlos Franco, Programa Presidencial de Derechos Humanos y de Derecho Internacional Humanitario. Calle 7 No. 5-54 TEL: (+571) 336.03.11 FAX: (+57 1) 337.46.67
E- mail:  cefranco@presidencia.gov.co; E-mail:  fibarra@presidencia.gov.co

Generalstaatsanwaltschaft
Dr. Mario Iguarán, Fiscalía General de la Nación Diagonal 22 B No.52-01 Bogotá, D.C. Fax: (+571) 570 20 00
E-mail:  contacto@fiscalia.gov.co;  denuncie@fiscalia.gov.co

Vereinigung für Menchenrechte und Internationales humanitäres Recht
Unidad de Derechos Humanos y de Derecho Internacional Humanitario
E-mail:  elbsilva@fiscalia.gov.co

Dr. Volmar Antonio Pérez Ortiz, Defensoría del Pueblo Calle 55 No. 10-32 Bogotá, D.C. Fax: (+571) 640 04 91
E- mail:  secretaria_privada@hotmail.com

Büro der Menschenrechtskomission der UNO in Kolumbien
Dra. Carmen Rosa Villa. Oficina en Colombia del Alto Comisionado de Naciones Unidas para los Derechos Humanos Calle 114 No. 9- 45 Torre B Oficina 1101. Edificio Teleport Bussines Park. Bogotá, D.C. Teléfono PBX (57-1) 629 3636 Fax (57-1) 629 3637
E-mail:  oacnudh@hchr.org.co

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